Magnesium

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Magnesium gehört zu den essentiellen Stoffen. Für den Körper ist es ein unentbehrlicher Mineralstoff, welcher täglich dem Körper zugeführt werden muss, um einer Mangelerkrankung vorzubeugen.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsweise von Magnesium

Eine Blutuntersuchung der Magnesiumwerte dient dem Arzt zur weiteren Diagnose von verschiedenen Krankheiten.

Da Magnesium in fast allen Lebensmitteln vorkommt, haben die meisten Menschen kein Problem Magnesium in ausreichender Menge zu sich zu nehmen.

Die Aufnahme von Magnesium erfolgt im oberen Bereich des Dünndarms. Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa 20 g Magnesium, wobei dies fast zu 50% im Skelett eingelagert ist. Der Rest wird vorwiegend in Körpergeweben gespeichert, zu 30% in der Muskulatur.

Magnesium erfüllt viele wichtige Aufgaben im Stoffwechsel. So ist es an über 300 verschiedenen Enzymreaktionen als Enzymbestandteil beteiligt. Auch für die Muskeln und Nerven ist es ein unersetzbarer Stoff.

Der durchschnittliche Bedarf liegt bei einem Erwachsenen bei 300-400 mg täglich.

Bedeutung

Magnesium wird vom Körper zur Energiegewinnung benötigt sowie zur Herstellung bestimmter Proteine. Es ist zudem an der Regulierung des pH-Wertes beteiligt. Magnesium ist unter anderem auch für die Erregungsleitung des Nervensystems enorm wichtig. Damit verbunden spielt es auch bei der Muskelarbeit eine zentrale Rolle.

Ein Magnesiummangel führt deshalb oft zu Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen und Reizbarkeit. Aber auch Ruhelosigkeit, Nervosität, Konzentrationsmangel und Kopfschmerzen können typische Symptome eines Mangels an Magnesium sein. Bei schweren Mangelerscheinungen kann es bis zum Herzinfarkt führen. Derartige Mangelzustände sind in der Regel auf bestimmte Erkrankungen zurückzuführen. Insbesondere bei schwerem Durchfall und Erbrechen, Darmentzündungen, Nierenfunktionsstörungen und Alkoholismus kommt es häufig zu einem Magnesiummangel.

Bestimmte Medikamente wie Diuretika, Abführmittel oder orale Verhütungsmittel erhöhen ebenfalls den Bedarf. Zuviel aufgenommenes Magnesium wird bei gesunden Menschen über die Nieren ausgeschieden. Arbeiten diese jedoch nicht richtig, zum Beispiel bei einer herabgesetzten oder gestörten Nierenfunktion, kann es durchaus zu einem Überschuss an Magnesium kommen. Das kann zu Herzrhythmusstörungen, Lähmungserscheinungen, Übelkeit und Blutdruckabfall führen.

Bestimmte Personengruppen haben einen erhöhten Magnesiumbedarf. Darunter fallen insbesondere Sportler, Diabetiker, Schwangere im dritten Trimester und ältere Menschen. Bei Schwangeren wird versucht, durch Magnesiumgaben vorzeitigen Wehen vorzubeugen. Ältere Menschen neigen dazu, zu wenig zu trinken, weshalb sie oft zu wenig Magnesium aufnehmen.

Bei Sportlern ergibt sich der erhöhte Bedarf durch die vermehrte Ausscheidung durch das Schwitzen. Besonders Ausdauersportler benötigen mehr Magnesium, da durch die ausdauernde Beanspruchung der Muskeln die Stoffwechselrate wesentlich erhöht ist. Da Magnesium an diesen Prozessen maßgeblich beteiligt ist, entsteht ein erhöhter Bedarf. Gleichzeitig scheiden sie durch das Schwitzen mehr des Stoffes aus.

Um einem Mangel und somit einem Leistungseinbruch, sowie ernsthaften Folgen wie Herzerkrankungen und Muskelfunktionsstörungen vorzubeugen, sollten Sportler daher auf eine ausgewogene und magnesiumreiche Ernährung achten. Zusätzlich können entsprechende Präperate zur Unterstützung eingenommen werden.

Vorkommen in Lebensmitteln

Magnesium findet sich in nahezu allen Lebensmitteln, auch im Trinkwasser.

In erhöhten Mengen findet es sich in Getreide, insbesondere Vollkornprodukten, Mineralwasser, Nüssen, grünem Gemüse und Sesamprodukten. In niedrigerer Dosierung findet es sich in Obst, Geflügel, Milchprodukten, Fisch, Kartoffeln und Reis.

Nur wenig Magnesium liefern hingegen Alkohol, stark weiter verarbeitete Lebensmittel, Limonade, Salate, Kohl, Eier und Sauerkraut.

Ein Mineralwasser von guter Qualität ist ein hervoragender Magnesiumlieferant. Es liefert bis zu 80mg Magnesium pro Liter.

Eine ausgewogene Ernährung reicht in der Regel um dem Körper genügend Magnesium zur Verfügung zu stellen.


Quellen

  • Baenkler, H.-W., et al.: Kurzlehrbuch Innere Medizin. Thieme Verlag, Stuttgart 2010
  • Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2001
  • Neumeister, B. et al.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier/Urban & Fischer, München 2009

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