Magenschmerzen in der Schwangerschaft
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Während der Schwangerschaft klagen viele Frauen über Kopfschmerzen und Übelkeit. In zahlreichen Fällen sind aber auch Magenschmerzen ein ständiger Begleiter. Die Gründe sind unterschiedlich. Vor allem liegt die Ursache der Magenschmerzen im Bereich der körperlichen Veränderung. Dennoch sollten Magenschmerzen in der Schwangerschaft keinesfalls ignoriert werden. Sehr wohl können auch ernste Hintergründe für auftretende Magenschmerzen verantwortlich sein.
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Keine Seltenheit: Magenschmerzen in der Schwangerschaft
Unter Magenschmerzen wird jener Schmerz beschrieben, der im oberen Bauch beziehungsweise in der Magengegend lokalisiert wird. Doch auch wenn der lokalisierte Schmerz in der Magengegend ist, bedeutet das noch lange nicht, dass auch tatsächlich der Magen schmerzt oder jener Schmerzen verursacht. Mitunter sind es auch benachbarte Organe wie die Galle oder die Liebe, die ebenfalls Schmerzen im Oberbauch verursachen können.
Die Schmerzen können stechend, brennend, ziehen, scharf oder auch krampfartig sein, spontan auftreten oder mitunter über mehrere Tage anhalten. In vielen Fällen sind ein Druck- beziehungsweise Völlegefühl, ein frühes Sättigungsgefühl oder auch Sodbrennen ständige Begleiter des Magenschmerzes. Schwangere klagen immer wieder über Magenschmerzen. Ob es nach dem Essen oder nach einem Lagewechsel - Magenschmerzen in der Schwangerschaft sind definitiv keine Seltenheit. Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer ungefährlich.
Ursachen für harmlose Magenschmerzen
Mitunter treten auch Kopfschmerzen auf beziehungsweise können im weiteren Schwangerschaftsverlauf Blähungen, Verstopfungen oder auch Sodbrennen ständige Begleiter werden. Die Gründe, warum sich die Schwangerschaft auf den Verdauungsapparat beziehungsweise den Magen-Darm-Trakt schlägt, sind vielfältig.
Einerseits liegt es an der hormonellen Umstellung. Progesteron steigt an, was zu Beginn der Schwangerschaft dafür sorgt, dass der Verdauungsapparat träger wird. Auf Grund der Tatsache, dass die Nahrung sehr langsam durch den gesamten Verdauungstrakt befördert wird, sind Blähungen und Verstopfungen die Folge. Mitunter sind das auch die Gründe, warum Schwangere über Magenschmerzen berichten.
Denn erfolgt kein zügiger Abtransport der Nahrung aus dem Magen, können Magenschmerzen entstehen oder sogar Magenkrämpfe auftreten. Schmerzhaftes und brennendes Sodbrennen können ebenfalls die Folge sein. Dies deshalb, da der Muskelring, der dafür zuständig ist, den Zugang der Speiseröhre zum Magen zu regulieren, nicht mehr richtig schließt und in weiterer Folge die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen kann.
Krampfartige Schmerzen können auch von den Mutterbändern ausgehen. Die Mutterbänder, zwei Muskelbänder, welche die Gebärmutter in der richtigen Lage halten, dehnen sich. Der Uterus wird größer und die Bänder müssen sich dehnen; ein Vorgang, der ebenfalls als schmerzhaft wahrgenommen werden kann.
Jene Schmerzen treten zwar hauptsächlich im unteren Bauchbereich auf (Unterleib), wobei auch ein Ausstrahlen in den Oberbauch möglich ist. Es kommt immer wieder vor, dass derartige Schmerzen auch als Magenschmerzen beschrieben werden.
Da das Kind immer größer wird und auch die Gebärmutter wächst, haben die umliegenden Organe immer weniger Platz. Vor allem der Magen-Darm-Trakt wird eingeengt, sodass - je nachdem, in welcher Lage das Kind liegt - ein enormer Druck auf den Magen ausgeübt werden kann. Blähungen, Verstopfungen und Magenschmerzen sind die Folge. Selbst die Bewegungen des ungeborenen Kindes - also Tritte - können als Magenschmerzen wahrgenommen werden.
Wenn es gefährlich wird: Ursachen von akuten, starken Magenschmerzen
Magengeschwüre, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, des Brustfells oder auch der Gallenblase sind möglich. Mitunter können auch Gallensteine für starke Magenschmerzen beziehungsweise Schmerzen im Bereich des Magens sorgen.
Auch das HELLP-Syndrom kann für starke Schmerzen verantwortlich sein. Das HELLP-Syndrom zählt zu den schwerstmöglichen Formen der Präeklampsie und resultiert auf Grund einer Leberfunktionsstörung. Die Abkürzung HELLP setzt sich aus folgenden Begriffen zusammen: H steht für eine Hämolyse (Blutzerfall), EL für deutlich erhöhte Leberwerte (elevated liver function tests) und LP für geringe Blutplättchen (low platelet counts).
Klassische Symptome des HELLP-Syndroms sind starke Schmerzen im Bereich des Oberbauchs, Übelkeit sowie auch Erbrechen und Durchfall. In weiterer Folge leidet die Schwangere auch unter Bluthochdruck. Treten jene Beschwerden auf, muss sofort ein Arzt kontaktiert werden!
Was tun bei Magenschmerzen in der Schwangerschaft
Kleinere, aber häufigere Mahlzeiten, die ballaststoffreich sind, können Magenschmerzen lindern beziehungsweise derartige auch vorbeugen. In der Schwangerschaft sollte man des Weiteren auch fettige, sehr stark gewürzte Speisen oder scharfes Essen meiden. Wichtig ist, dass sich die Schwangere auch Zeit für ihr Essen nimmt und nicht schlingt.
Magenverstimmung kann vorkommen
In vielen Fällen handelt es sich um harmlose Ursachen, die Magenschmerzen verursachen. Im Regelfall liegt es an der hormonellen Umstellung oder auch am wachsenden Kind, sodass Frauen unter Magenschmerzen leiden. Nur dann, wenn auch andere Beschwerden - wie Übelkeit, Fieber, hoher Blutdruck und akute Schmerzen - auftreten, sollte ein Arzt kontaktiert werden.