Matrize

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einer Matrize (Zahnmedizin) handelt es sich um ein technisches Hilfsmittel, dass bei zahnärztlichen Behandlungen zum Einsatz kommt. Dabei setzen Zahnärzte die Matrize dann ein, wenn sie eine Zahnfüllung legen und dabei ein plastisches Material zum Auffüllen des Hohlraums im Zahn nutzen. Grundsätzlich findet eine Matrize Verwendung, wenn der Zahn eine Öffnung nach außen aufweist. Gleichzeitig handelt es sich bei einer Matrize um den Gegenpart zur Patrize.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Matrize?

Der Begriff Matrize stammt aus dem Lateinischen und leitet sich von dem Wort für ‚Mutter‘ ab. In der Zahnmedizin besitzt die Bezeichnung Matrize zwei Bedeutungen. Zum einen handelt es sich bei der Matrize um ein Hilfsmittel, dass Ärzte beim Legen von Füllungen einsetzen. Dabei kommt eine plastische Füllsubstanz zum Einsatz.

Zum anderen stellt eine Matrize in der Zahnmedizin den Gegenpart zur Patrize dar. Matrize und Patrize gemeinsam vereinen sich zum sogenannten Geschiebe und bilden damit eine zusammenhängende Einheit.

Formen, Arten & Typen

Die klassische Matrize setzt sich aus einem Metallband zusammen. In manchen Fällen besteht die Matrize auch aus Kunststoff. Das Band platziert der Zahnarzt um den Zahn, wenn er eine Füllung legt. Infrage kommen zum Beispiel Komposit- oder Amalgamfüllungen, wobei es sich grundsätzlich um eine plastische Substanz zum Füllen eines nach außen offenen Hohlraums im Zahn handelt. Der Arzt bringt das Füllmaterial in den offenen Zahn ein, solange die Substanz noch weich und formbar ist. Auf diese Weise repariert der Zahnarzt verschiedene Defekte im Zahn, beispielsweise Löcher.

Die Funktion der Matrize besteht vor allem darin, dass weiche Füllmaterial im gewünschten Hohlraum zu halten, denn nicht in allen Fällen ist ein Loch im Zahn vollständig von Zahnschmelz umgeben. Häufiger ist der Hohlraum nach einer oder mehreren Seiten stärker geöffnet, sodass das plastische Füllmaterial herauszufließen droht. Indem das Band der Matrize den entsprechenden Zahn für die Dauer der Behandlung umgibt, verhindert der Zahnarzt ein unerwünschtes Entweichen der Füllsubstanz.

Somit stellt die Matrize in erster Linie eine Formhilfe dar, die die Füllmasse am Ort der Applikation hält. Legt der Zahnarzt eine Amalgamfüllung, so nutzt er in den meisten Fällen eine sogenannte Ringbandmatrize. Hingegen kommt die Kunststoffmatrize vor allem dann zum Einsatz, wenn der Arzt eine Füllung mit Kunststoffmaterial im Bereich der Vorderzähne legt. Dabei setzt der Zahnarzt die Matrize zwischen dem defekten und dem benachbarten Zahn ein. Auf diese Weise verhindert die Matrize, dass der Nachbarzahn mit dem Füllmaterial verklebt. Da Kunststofffüllungen üblicherweise unter blauem Licht einer bestimmten Wellenlänge erhärten, nutzt der Arzt für diese Fälle oft transparente Matrizen.

Darüber hinaus bezieht sich der Begriff der Matrize in der Zahnmedizin auf die Geschiebetechnik, von Zahnärzten auch Dentalgeschiebe genannt. Dabei entsteht das Geschiebe durch das Zusammenwirken von Matrize und Patrize. In diesem Fall bildet die Patrize den Positivpart einer als Geschiebe bezeichneten Prothese, die herausnehmbar ist. Die Patrize passt perfekt in die Matrize, sodass ein gewisser Halt entsteht.

Aufbau & Funktionsweise

Das Grundelement einer Matrize bildet ein Band, das entweder aus Metall oder aus Kunststoff besteht. Der Zahnarzt legt dieses Band während der Therapie um den Zahn, um ein unerwünschtes Austreten weichen Füllmaterials zu verhindern. So kommt die Matrize grundsätzlich dann zum Einsatz, wenn eine Füllung von nach außen offenliegenden Hohlräumen im Zahn erforderlich ist.

Eine Ringbandmatrize beispielsweise setzt sich aus dünnen Stahlblechen zusammen, die sich perfekt an die Form des Zahns anpassen und damit ein Entweichen der Füllsubstanz weitgehend verhindern. So kommen Matrizen in der Zahnmedizin insbesondere zum Legen von Zwischenzahnfüllungen zum Einsatz.

Die andere Bedeutung des Begriffs ‚Matrize‘ bezieht sich auf die Geschiebekonstruktion, die eine andere Funktion erfüllt und nicht dem Legen von Zahnfüllungen dient. Die Matrize als Gegenpart zur Patrize ist ein Teil der Geschiebeprothese. Dieses Geschiebe besteht aus einem fixen und einem beweglichen, herausnehmbaren Abschnitt. Matrize und Patrize fungieren dabei als Verbindungselemente zwischen den beiden Komponenten.

Der Zahnarzt fertigt das Geschiebe entweder individuell für den Patienten an oder nutzt vorgefertigte Prothesen in Standardgrößen. Besonders oft findet das T-Geschiebe Verwendung, wobei die Patrize in einen länglichen Schlitz der Matrize übergeht. Grundsätzlich ist sowohl eine Aktivierung als auch eine Deaktivierung der Matrize möglich. Im Zuge dessen presst der Zahnarzt die Matrize zusammen oder weitet sie, um den Halt der Prothese zu beeinflussen.

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Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Die Matrize als unterstützendes Element beim Legen von Zahnfüllungen verhindert, dass plastische Füllsubstanz in unerwünschte Bereiche eindringt oder diese berührt. Dadurch verhindert die Matrize beispielsweise ein Anhaften von Füllmaterial an benachbarte, aber gesunde Zähne. Zudem schützt die Matrize gewissermaßen auch das Zahnfleisch vor einem übermäßigen Kontakt mit der weichen Füllsubstanz. Insgesamt ermöglicht die Matrize ein präzises Aufbringen des Füllmaterials an die defekte Stelle und erleichtert dem Zahnarzt das rasche, saubere Legen der Zahnfüllung.

Die Matrize als Geschiebeelement sorgt gemeinsam mit der Patrize für den Halt der Zahnprothese, indem beiden Teile ineinandergreifen. Durch eine zahnärztliche Anpassung der Matrize sitzt die Prothese entweder lockerer oder fester.

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