Nagelpflege

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Jede Woche einmal sollten wir unsere Nägel gründlich behandeln. Wir feilen sie (nicht schneiden!) in angenehm ovale Form, die mit der Fingerkuppe abschließt. Spitze Krallen sind unschön. Seitlich feile man nicht zu weit hinunter, dort wird der Nagel gestützt.

Inhaltsverzeichnis

Einsatz & Indikation

Die Maniküre ist die kosmetische Pflege und Behandlung der Hände (Handpflege). Aber auch die Nagelpflege gehört zu ihrem Behandlungsspektrum.

Nagelpflege ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Hygiene und Gesundheitsvorsorge, der sowohl ästhetische als auch medizinische Vorteile bietet. Sie sollte regelmäßig durchgeführt werden, um die Nägel sauber, ordentlich und gesund zu halten. Die Notwendigkeit für eine intensivere oder spezialisierte Nagelpflege kann jedoch durch verschiedene Faktoren bedingt sein.

Eine professionelle Nagelpflege wird insbesondere dann empfohlen, wenn es Anzeichen für Probleme gibt, die über die Routinepflege hinausgehen, wie z.B. eingewachsene Nägel, Nagelpilz, abnormale Nagelverfärbungen oder -formen, sowie Nagelbettentzündungen. Solche Zustände können nicht nur schmerzhaft sein, sondern weisen oft auf tiefer liegende Gesundheitsprobleme hin, die behandelt werden müssen.

Für Personen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen ist eine regelmäßige professionelle Nagelpflege besonders wichtig, da sie ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Fußprobleme haben. In diesen Fällen kann eine fachgerechte Nagelpflege präventiv wirken und ernsthaftere Komplikationen verhindern.

Abgesehen von gesundheitlichen Aspekten kann eine Nagelpflege auch aus ästhetischen Gründen notwendig werden, etwa bei besonderen Anlässen oder aus beruflichen Gründen, wenn ein gepflegtes Erscheinungsbild erwartet wird. Insgesamt ist eine angemessene Nagelpflege ein wesentlicher Teil der Körperpflege, der das Wohlbefinden und Selbstvertrauen steigern kann.

Vorteile & Nutzen

Die Nagelpflege, obwohl grundlegend und oft als reine Kosmetik angesehen, bietet gegenüber anderen Behandlungs- und Untersuchungsmethoden für Nagelprobleme spezifische Vorteile. Zunächst fördert sie die Prävention. Regelmäßige Pflege und Beobachtung der Nägel können frühzeitig Probleme aufdecken, wie Pilzinfektionen, eingewachsene Nägel oder ernährungsbedingte Mangelerscheinungen, die sich in der Nagelgesundheit widerspiegeln. Durch frühe Erkennung können schwerwiegendere Bedingungen vermieden oder minimiert werden.

Im Vergleich zu medizinischen Behandlungen, die oft erst bei bestehenden Problemen zum Einsatz kommen und manchmal invasive Eingriffe erfordern, ist die Nagelpflege eine sanfte Methode, die Gesundheit und Schönheit der Nägel zu erhalten und zu fördern. Sie umfasst Techniken wie richtiges Schneiden, Feilen und die Anwendung nährender Öle oder Cremes, die die Nägel und das Nagelbett stärken und ihre natürliche Schutzbarriere unterstützen.

Darüber hinaus bietet die Nagelpflege psychologische Vorteile. Gepflegte Hände und Nägel können das Selbstwertgefühl steigern und ein gepflegtes Erscheinungsbild vermitteln, was in sozialen und beruflichen Situationen von Vorteil sein kann. In einer Zeit, in der das persönliche Erscheinungsbild eine wichtige Rolle spielt, kann die Nagelpflege somit auch zu psychischem Wohlbefinden beitragen.

Schließlich ermöglicht die regelmäßige Nagelpflege eine persönliche Zeit der Pflege und Entspannung, was in unserem oft hektischen Alltag einen willkommenen Moment der Ruhe darstellen kann. Im Gegensatz zu spezialisierten medizinischen Behandlungen, die mit Unbehagen oder Schmerzen verbunden sein können, bietet die Nagelpflege somit eine angenehme Möglichkeit, sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit zu fördern.

Durchführung & Ablauf

Die Nagelpflege ist ein mehrstufiger Prozess, der sowohl die Reinigung als auch die Pflege der Nägel und der umgebenden Haut umfasst. Der Ablauf kann variieren, je nachdem, ob man die Pflege selbst zu Hause durchführt oder einen professionellen Service in Anspruch nimmt. Im Allgemeinen beinhaltet eine umfassende Nagelpflege jedoch folgende Schritte:

  • Reinigung: Die Hände und Nägel werden gründlich mit Wasser und Seife gewaschen, um Schmutz und Bakterien zu entfernen. Dies ist besonders wichtig, um Infektionen vorzubeugen.
  • Weichen: Die Nägel und Nagelhaut werden in warmem Wasser eingeweicht, oft mit Zusatz von Seife oder Ölen, um die Haut zu weichen und die Nagelhaut leichter zurückschieben zu können.
  • Zurückschieben der Nagelhaut: Mit einem Nagelhautschieber oder einem Holzstäbchen wird die Nagelhaut vorsichtig zurückgeschoben. Dies sollte sanft geschehen, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Schneiden und Feilen: Die Nägel werden auf die gewünschte Länge geschnitten und dann mit einer Nagelfeile in Form gebracht, um Splittern und Einreißen vorzubeugen.
  • Pflegen: Anschließend wird eine pflegende Creme oder ein Öl auf die Nagelhaut und die umliegende Haut aufgetragen, um Feuchtigkeit zu spenden und die Nägel zu nähren.
  • Auftragen von Nagellack: Falls gewünscht, kann ein Unterlack, Farblack und schließlich ein Überlack aufgetragen werden, um den Nägeln ein gepflegtes Aussehen zu verleihen und sie zu schützen.
  • Abschlusspflege: Zum Schluss wird oft eine Handcreme aufgetragen, um die Hände geschmeidig zu halten.

Diese Schritte tragen dazu bei, die Gesundheit und das Erscheinungsbild der Nägel und der Hände zu verbessern. Regelmäßige Nagelpflege kann dazu beitragen, Nagelprobleme zu verhindern und ein gepflegtes Gesamtbild zu fördern.

Nägel pfeilen

Die Feile muss aus gutem, biegsamem Stahl sein. Kleine Unebenheiten nach dem Feilen reibt man mit einem Sandplättchen ab. Danach baden wir für wenige Minuten die Fingerspitzen in warmer Seifenlösung, um die Nagelhaut leicht zurück schieben zu können.

Der weiße „Halbmond“ soll gut zu sehen sein. Das Schneiden der Nagelhaut empfiehlt sich nicht, sie wächst sonst stärker und härter nach, und außerdem können dabei leicht mögliche kleine Verletzungen zu Infektionen führen. Nach dem Händewaschen schiebt man mit dem Handtuch jedes Mal die Nagelhaut gut zurück. Wir reiben auch reichlich Fettcreme in die Nagelhäute ein, um sie weich und geschmeidig zu erhalten, sie schützen die Nagelwurzel.

Nagelflege & Nagelreinigung

Zum Reinigen der Fingernägel benutze man keine Instrumente aus Metall. Sie verletzen die hornige Substanz und lassen den Nagelrand dunkler werden. Empfehlenswert sind Instrumente aus Holz oder Horn (Elfenbein würde auch gut geeignet sein, aber den Tieren zuliebe verzichten wir darauf).

Man führt tunlichst ein kleines Necessaire mit den wichtigsten Instrumenten in der Handtasche bei sich, um bei Defekten oder Verschmutzungen der Nägel sofort (aber bitte heimlich) abhelfen zu können. Auch ein weißer Nagelstift, mit dem man unter dem feuchten Nagelrand entlangfährt, verhilft zu gepflegtem Aussehen, wenn der Nagelrand nicht mehr ganz tadellos sein sollte.

Nägel lackieren mit Nagellack

Ob wir die Nägel lackieren oder nicht, hängt davon ab, wie alt (oder jung) wir sind, wo wir arbeiten und was wir vorhaben. Zum großen Kleid gehören lackierte Fingernägel. Die Lackfarbe muss aber zum übrigen Make Up und der Kleidung genau passen. Zu dunkelrotem Mund passt kein rosa Lack. Mit einigem Geschick kann man sich aber aus zwei Fläschchen Lack des gleichen Herstellers viele gewünschte Tönungen selbst mischen. Immer richtig sind farblos lackierte oder polierte Nägel, wenn die Form gut ist.

Mit farbigem Lack allerdings kann man breite Nagelformen verbessern, indem man an den Rändern einen Streifen unlackiert lässt, das streckt. Außerdem kann der Nagel dann auch besser als der voll lackierte atmen. Creme-Lack kann Nagelschäden verdecken, doch sollte man bei auffälligen Nagelveränderungen den Arzt aufsuchen, da diese bei bestimmten krankhaften Vorgängen auftreten.


Nagelschäden pflegen

Der Franzose Georges Muchery hat eine halbe Wissenschaft auf dem Studium der Nägel aufgebaut. Aus den weißen Flecken oder beispielsweise dem bei Krankheit vorübergehend stockenden Wachstum, das sich dann in leichten Rillen am Nagel zeigt, will er den seelischen und körperlichen Zustand der beobachteten Nagelbesitzer ablesen können. Auch die Form der Nägel deutet er verscheiden. Wir aber lassen für den Laien allenfalls gelten, dass brüchige Nägel auf Mangel an Mineralien, wie Eisen und Kalzium, sowie Hornsubstanz deuten, und dem kann man ja abhelfen.

Ist unser Lack auf dem Nagel brüchig und schadhaft, entfernen wir ihn mit einem käuflichen Nagellackentferner. Reines Aceton (obwohl billiger) trocknet den Nagel zu sehr aus. Modern sind auch künstliche Nägel aus Plexiglas oder Kunststoff, die mit einem beigegebenen Klebemittel aufgeklebt werden, wenn etwa bei Künstlerinnen einmal ein Nagel aus der sorgsam gehüteten Pracht ungünstig abbrechen sollte.

Aber ob nun lackierte Fingernägel oder unlackierte, ob spitze oder runde Form – für das gute Aussehen der Frau sind jedenfalls gepflegte Nägel notwendig.

Alternativen

Wenn die traditionelle Nagelpflege aufgrund gesundheitlicher Bedingungen, Empfindlichkeit oder spezifischer Bedürfnisse nicht möglich oder angemessen ist, gibt es verschiedene alternative Verfahren, die zur Pflege und Erhaltung der Nagelgesundheit beitragen können. Diese Methoden sind darauf ausgelegt, die Nägel zu stärken, ihr Wachstum zu fördern und das Risiko von Infektionen zu minimieren, ohne die Notwendigkeit für intensive manuelle Behandlungen.

  • Nährstoffreiche Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Mineralien wie Biotin, Eisen, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren, kann die Nagelgesundheit von innen heraus unterstützen. Nahrungsergänzungsmittel können in Betracht gezogen werden, falls diätetische Einschränkungen bestehen.
  • Hydratation: Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist entscheidend für die Gesundheit von Haut und Nägeln. Feuchtigkeitsspendende Cremes und Öle, speziell für Nägel und Nagelhaut, können ebenfalls helfen, Brüchigkeit zu vermeiden.
  • Nagelhärter: Chemische Nagelhärter können auf die Nägel aufgetragen werden, um sie zu stärken und vor Rissen und Spaltungen zu schützen. Es ist jedoch wichtig, Produkte zu wählen, die frei von schädlichen Chemikalien sind, die die Nägel auf lange Sicht beschädigen könnten.
  • Lichttherapie und Laserbehandlungen: Für spezifische Nagelprobleme, wie Pilzinfektionen, können nicht-invasive Licht- oder Lasertherapien als Alternative zur medikamentösen Behandlung oder chirurgischen Entfernung genutzt werden.
  • Beratung durch Spezialisten: In Fällen, in denen herkömmliche Nagelpflege nicht möglich ist, kann die Konsultation eines Dermatologen oder eines spezialisierten Podologen (Fußpflegers) alternative Pflegepläne bieten, die auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sind.

Diese Alternativen bieten Möglichkeiten zur Nagelpflege, die weniger abhängig von manuellen Manipulationen sind und sich auf die Unterstützung der natürlichen Nagelgesundheit durch äußere und innere Pflege konzentrieren.

Quellen

  • Bährle-Rapp, M.: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. Springer Medizin Verlag, Berlin 2011
  • Ellsässer, S.: Körperpflegekunde und Kosmetik. Springer Medizin Verlag, Berlin 2008
  • Jany, P. et al.: Friseurfachkunde. 6. Auflage, Vieweg und Teubner, Wiesbaden 2009

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