Hände

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Hände sind die Greiforgane des Menschen. Sie liegt an den oberen Extremitäten und ermöglicht durch den Daumen den so genannten Pinzettengriff. Auch davon ist die Hand eines der wichtigsten Körperteile.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Hände?

Die Hand hat grundsätzlich die Funktion, Dinge zu greifen.
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Hände sind die Greiforgane an den oberen Extremitäten. Sowohl Menschen als auch einige Primaten haben Hände, wobei der Daumen nur wenigen Affenarten vorbehalten ist.

Die Hände werden benötigt, um Dinge zu greifen, zu zerkleinern oder sonstige Arbeiten zu erledigen.

Zudem sind sie ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Die menschliche Hand kann neben diversen Frakturen von verschiedenen Krankheiten betroffen sein.

Einige Fehlstellungen können auch angeboren sein.

Anatomie & Aufbau

Anatomisch gesehen besteht die Hand aus 27 Einzelknochen. Dabei besteht die Handwurzel aus den Handwurzelknochen, also Kahnbein, Kopfbein, Mondbein, Großes Vieleckbein, Kleines Vieleckbein, Erbsenbein, Dreieckbein und Haken. Diese Knochen sind gelenkig miteinander verbunden und liegen in zwei Reihen. Sie bilden das distale Handgelenk. Daneben existiert noch das proximale Handgelenk, welches Dreieckbein, Kahnbein, Mondbein und Speiche liegt. Es ist für die funktionelle Nutzung der Hand deutlich bedeutsamer.

Neben der Handwurzel liegt die Mittelhand, welche wiederum aus fünf langgestreckten Mittelhandknochen besteht. Zuletzt besteht die Hand aus fünf Fingern, welche frei beweglich sind. Sie bestehen aus insgesamt 14 Fingerknochen, wobei der Daumen aus zwei Knochen und die anderen Finger aus drei Knochen gebildet werden.

Während die Knochen das Grundgerüst für die menschliche Hand bilden, sind die Muskeln essentiell für die Bewegung. Die Muskulatur in der Hand besteht aus 33 Muskeln. Der Großteil liegt jedoch im Unterarm und sendet lediglich seine Sehnen in die Hand. Daneben liegen in der Hand die so genannten Thenar-Muskeln auf der Daumenseite und die Hypothenar-Muskeln auf der Seite des kleinen Fingers. Auch zwischen den Mittelhandknochen liegen Muskeln.

Neben Muskeln und Knochen, ist die Hand von drei Nerven durchzogen. Dem Nervus ulnaris, dem Nervus medianus und dem Nervus radialis. Sie sind Teil des Karpaltunnels und ermöglichen die Blutversorgung. Auch Haut und Adern sind ein Teil der Hand.

Funktion & Aufgaben

Die Hand hat grundsätzlich die Funktion, Dinge zu greifen. Dabei unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Griffarten. Zum einen gibt es den Kraftgriff, welcher für schwere und große Objekte genutzt wird. Zum anderen den Präzisionsgriff für feine Instrumente und kleine Gegenstände.

Für den Kraftgriff ist die gesamte Handinnenfläche einschließlich Finger und Daumen zuständig. Dadurch ist es möglich, größere Gegenstände zu halten und mit optimaler Krafteinwirkung zu führen. Die Kraft, die dabei ausgeübt werden kann, beträgt mehrere Hundert Newton. Wird der Daumen nicht genutzt, spricht man auch vom Affengriff.

Der Präzisionsgriff wird durch die Fingerkuppen von Daumen und Zeigefinger ermöglicht. Manchmal kommt auch die Kuppe des Mittelfingers zum Einsatz. Je nachdem, welche Größe das zu bewegende Element hat, spricht man vom Pinzettengriff, dem Zangengriff, dem Schlüsselgriff oder dem Dreipunktgriff.

Darüber hinaus kann die Hand zur Faust geballt werden, was in früheren Zeiten einen großen Kampfvorteil mit sich brachte. Heutzutage erfüllt diese Funktionen nur noch selten überlebenswichtige Aufgaben. Auch das Krümmen der Hand ist eine wichtige Funktion. Insbesondere beim Schöpfen von Wasser und ähnlichen Tätigkeiten.

Ferner werden die Hände zur Kommunikation genutzt. Vom einfachen Zeigen über Gesten bis hin zur Gebärdensprache und anderen Signalsystemen haben die Hände hier einen großen Nutzen. Insbesondere im Computerzeitalter sind die Hände und speziell die Finger für das Tippen auf Tastaturen und die Verwendung von berührungsempfindlichen Bildschirmen unabdingbar.


Krankheiten & Beschwerden

Neben diversen Knochenbrüchen und Sehnenverletzungen können die Hände auch von Nervenerkrankungen und anderen Beschwerden betroffen sein. Dazu zählt etwa Rheuma an Sehnen oder Gelenken der Hand oder Sulcus ulnaris.

Dabei handelt es sich um eine Druckschädigung des Nervus ulnaris. Ferner kann der so genannte schnellende Finger auftreten. Dieses Syndrom äußert sich dadurch, dass der Finger sich unkontrolliert bewegt. Sind die Nerven verletzt, kann es zu Versteifungen der Hände oder einzelner Finger kommen. Diesen Schädigungen ist auch mit modernen chirurgischen Mitteln nur schwer beizukommen. Sehnenverletzungen sind ebenso schwerwiegend und lassen sich nicht immer vollständig heilen. Kommt es zu Tumoren in der Hand, ist eine Behandlung in den meisten Fällen möglich.

Weiterhin können Mondbeintod, Mondbeinzysten, Ganglion (Schwellungen) oder ein Enchondrom auftreten. Angeborene Fehlbildungen wie etwa die die Syndaktylie, bei welcher die Finger zusammengewachsen sind, gehören zu den schwerwiegenden Syndromen. Ebenso eine angeborene Beugestellung des Daumens. Durch die erwähnten Beschwerden im Bereich der Hände treten im Alltag große Probleme auf. Chirurgische Maßnahmen können angeborene Schädigungen zumindest Teilweise oder vollständig beheben.

Quellen

  • Grillparzer, M.: Körperwissen. Gräfe und Unzer, München 2007
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Klinke, R. & Silbernagl, S.: Lehrbuch der Physiologie. Thieme, Stuttgart 2005

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