Orthopädische Schuhe
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Orthopädische Schuhe können mehrfachen Nutzen für den Träger haben. Bei erblichen Fehlbildungen, alters-, unfall- und diabetesbedingten Fußproblemen können sie genauso eingesetzt werden wie bei X- oder O-Beinen, die eine spezielle Einlage erfordern. Vielfach werden heute seitens der Hersteller Schuhe mit herausnehmbaren Fußbetten als orthopädische Schuhe beworben. Andere sehen nur jene Schuhe, die ein gelernter Orthopädie-Schuhmacher individuell angefertigt hat, als echte orthopädische Schuhe an. Die Begrifflichkeiten müssten besser geklärt werden.
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Was sind orthopädische Schuhe?
Eine Definition für orthopädische Schuhe beschreibt in der Regel speziell von einem Orthopädietechniker angefertigtes Schuhwerk, das orthopädische Zwecke verfolgt. Orthopädische Schuhe korrigieren beispielsweise Fehlstellungen der Gelenke, helfen nach operativen Eingriffen am Fuß oder betten Klumpfüße, die nicht in konventionelle Schuhe passen, in handwerkliche Maßarbeit ein.
Orthopädische Schuhe werden normalerweise individuell angepasst, aber es gibt auch Arten, die man im Sanitätshaus fertig kaufen kann. Welche Schuhe man tatsächlich als orthopädische Schuhe bezeichnen kann, wird ganz unterschiedlich bewertet.
Geschichte
Orthopädische Schuhe haben eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, als einfache Fußbänder und Sandalen verwendet wurden, um Fußdeformitäten zu stützen und zu korrigieren. Bereits im alten Ägypten und Rom wurden spezielle Schuhe für Menschen mit Fußproblemen angefertigt. Die systematische Entwicklung orthopädischer Schuhe begann jedoch im 18. Jahrhundert, als die Medizin und das Handwerk Fortschritte machten.
Im 19. Jahrhundert, mit der Industrialisierung und den Fortschritten in der Medizin, wurde das Verständnis für anatomische und biomechanische Zusammenhänge im menschlichen Körper verbessert. Dies führte zur Entwicklung spezifischer Designs für Schuhe, die zur Behandlung und Vorbeugung von Fußdeformitäten und -beschwerden dienten. Besonders die Arbeiten von Orthopäden wie Johann Georg Heine, der als einer der Begründer der modernen Orthopädie gilt, trugen zur Professionalisierung des Bereichs bei.
Im 20. Jahrhundert kam es zu bedeutenden Fortschritten in der Technologie und Materialwissenschaft, die die Herstellung von individuell angepassten orthopädischen Schuhen erleichterten. Mit der Einführung von synthetischen Materialien und der Verwendung von computergestützten Designs konnten orthopädische Schuhe leichter, komfortabler und effektiver gestaltet werden. Heute sind orthopädische Schuhe ein integraler Bestandteil der Behandlung von Fußproblemen und werden weltweit von Fachleuten individuell angepasst, um die spezifischen Bedürfnisse der Patienten zu erfüllen.
Vorteile & Nutzen
Orthopädische Schuhe bieten mehrere entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Schuhen und anderen vergleichbaren Produkten, insbesondere für Menschen mit Fußproblemen oder spezifischen orthopädischen Bedürfnissen. Einer der größten Vorteile ist die individuelle Anpassung. Orthopädische Schuhe werden maßgeschneidert, um den spezifischen anatomischen Anforderungen des Trägers gerecht zu werden. Sie bieten gezielte Unterstützung für Fehlstellungen, Deformitäten oder chronische Erkrankungen wie Diabetes, bei denen der Schutz der Füße entscheidend ist.
Ein weiterer Vorteil ist die Druckverteilung. Orthopädische Schuhe sind so konstruiert, dass sie den Druck gleichmäßig über den Fuß verteilen, was das Risiko von Druckstellen, Schwielen und Geschwüren reduziert. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit empfindlichen Füßen oder eingeschränkter Durchblutung.
Orthopädische Schuhe bieten auch überlegene Stabilität und Halt. Durch spezielle Sohlen, Einlagen und Verstärkungen unterstützen sie die natürliche Fußbewegung und verhindern übermäßige Belastungen, die zu Schmerzen oder Verletzungen führen können.
Darüber hinaus können sie helfen, die Körperhaltung und das Gangbild zu verbessern, indem sie Fehlstellungen korrigieren und die Balance optimieren. Dies kann zu einer Reduktion von Schmerzen in den Knien, Hüften und dem Rücken führen, da der Körper besser ausgerichtet ist.
Insgesamt bieten orthopädische Schuhe eine maßgeschneiderte, therapeutische Lösung für Menschen mit spezifischen orthopädischen Anforderungen, die über das hinausgeht, was herkömmliche Schuhe leisten können.
Formen, Arten & Typen
Zahlreiche Formen, Arten und Typen orthopädischer Schuhe können unterschieden werden. Bei manchen Schuhen ist nur eine Absatzerhöhung nötig, bei anderen ein spezieller Zuschnitt oder ein Ausgleich verschiedener Beinlängen. Bei Hallux Valgus oder anderen Fußdeformitäten gewährleisten orthopädische Schuhe Schmerzfreiheit und belastungsarmes Gehen.
Orthopädische Schuhe werden für Menschen mit Fersensporn, unterschiedlich langen Beinen, vereiterten Nagelbetten, rheumatisch geschädigten Sprunggelenken oder diabetischen Fuß hergestellt und können entsprechend verschieden aussehen. Nach Fußoperationen und Unfällen, die den Fuß anschwellen lassen, kann man heute orthopädische Filzschuhe tragen, die dank einer Klettbandlasche dem Fuß individuell angepasst werden können.
Auch ein Bruch kann das vorübergehende Tragen orthopädischer Schuhe mit Sohlenerhöhung oder breiterem Schuhschaft erfordern. Hier geht es um lederne orthopädische Schuhe, die bereits vorhanden sind und dem orthopädischen Problem angepasst werden. In anderen Fällen müssen die orthopädischen Schuhe wegen eines dauerhaft bestehenden Fußproblems neu gekauft werden. Typisch für orthopädische Schuhe sind beispielsweise verstärkte Sohlen, eine individuell angepasste Schaftform, speziell gearbeitete Fußbetten oder besondere Zurichtungen im Inneren der Schuhe.
Beim diabetischen Fuß ist es wichtig, dass die orthopädischen Schuhe weich sind und keine Druckstellen erzeugen können. Diese werden vom Diabetiker wegen der typischen Gefühlsstörungen beim diabetischen Fuß nicht rechtzeitig bemerkt. Diabetiker benötigen daher speziell angefertigte orthopädische Schuhe, die man nur beim Orthopädieschuhmacher, in speziellen Onlinefachgeschäften und Sanitätshäusern erhalten kann.
Vieles, was sich heutzutage orthopädische Schuhe nennt, sieht von außen wie ganz gewöhnliches Schuhwerk aus. Inwieweit es sich um so genannte "Gesundheitsschuhe" oder echte orthopädische Schuhe handelt, ist jeweils zu prüfen. Am besten kauft man orthopädische Schuhe nur in ausgewiesenen Fachgeschäften, wo man sie gegebenenfalls noch individuellen Gegebenheiten anpassen kann.
Aufbau, Funktion & Wirkunsgweise
In Aufbau und Funktionsweise müssen orthopädische Schuhe dem jeweils vorliegenden Fußproblem angepasst werden. Optimierte Fußbetten, weiche Pufferabsätze, eine eingebaute Vorfußentlastung oder Erhöhungen des Schuhrandes dienen einer schmerzfreieren Gehweise.
Schleppenabsätze, Einlagen, Klettverschlüsse oder Polsterungen für orthopädische Schuhe helfen, den Fuß gut einzubetten. Nach der Amputation von Zehen können orthopädische Schuhe einen besseren Ausgleich schaffen als improvisierte Gehhilfen in konventionellem Schuhwerk.
Damit man auch bei schwerwiegenden Fußproblemen einigermaßen schmerzfrei gehen kann, müssen orthopädische Schuhe gut sitzen, damit der geschädigte Fuß richtig abrollen kann.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Der medizinische und gesundheitliche Nutzen orthopädischer Schuhe ist groß, denn die meisten Menschen haben bereits in relativ jungen Jahren Fußprobleme.
Obwohl immer wieder darauf hingewiesen wird, dass falsches, zu breites oder zu enges Schuhwerk der Fuß nachhaltig schädigen kann, werden immer wieder Schuhe nach rein modischen Kriterien gekauft. Den Begriff "orthopädische Schuhe" verbindet man mit Unförmigkeit und mangelnder optischer Attraktivität. In späteren Lebensjahren werden orthopädische Schuhe wegen jahrelangen Tragens ungeeigneter Schuhe notwendig. Sie verhindern weitere Verformungen, Fehlstellungen von einzelnen Zehen, vermehrte Hühneraugenbildung oder schmerzhafte Druckstellen an den Füßen.
Wer durch orthopädische Schuhe wieder schmerzfrei gehen kann, bekommt keine Thrombose durch chronischen Bewegungsmangel. Damit wir möglichst lange auf eigenen Füßen stehen können, sind orthopädische Schuhe unverzichtbar.
Anwendung & Sicherheit
Orthopädische Schuhe werden speziell angefertigt, um individuelle Fußprobleme zu behandeln und die Gehfähigkeit zu verbessern. Die genaue Anwendung beginnt mit einer umfassenden Fußuntersuchung durch einen Orthopäden oder Podologen, der die spezifischen Anforderungen des Patienten ermittelt. Anhand dieser Diagnose werden die Schuhe maßgefertigt, um Fehlstellungen zu korrigieren, den Fuß zu stützen und den Gang zu verbessern.
Die Sicherheit bei der Anwendung von orthopädischen Schuhen ist hoch, da sie individuell an die Anatomie des Trägers angepasst sind. Dies minimiert das Risiko von Druckstellen, Blasen oder anderen Beschwerden, die durch schlecht sitzende Schuhe verursacht werden könnten. Patienten müssen die Schuhe regelmäßig tragen, wie vom Arzt empfohlen, um die bestmöglichen therapeutischen Ergebnisse zu erzielen. Die Schuhe sollten nach einer Eingewöhnungszeit bequem sein und keine Schmerzen verursachen; bei Problemen ist eine erneute Anpassung notwendig.
Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung orthopädischer Schuhe ist streng geregelt. Es werden hochwertige Materialien verwendet, die langlebig und atmungsaktiv sind. Der Herstellungsprozess unterliegt genauen Spezifikationen, die sicherstellen, dass die Schuhe den individuellen Anforderungen entsprechen. Vor der Auslieferung werden die Schuhe oft einem Prüfverfahren unterzogen, um Passform und Funktion zu überprüfen. Zudem müssen die Hersteller die Schuhe regelmäßig nachjustieren, um sicherzustellen, dass sie den sich ändernden Bedürfnissen des Trägers gerecht werden.
Alternativen
Wenn die Verwendung von orthopädischen Schuhen nicht möglich oder geeignet ist, gibt es mehrere alternative Verfahren, um Fußprobleme zu behandeln und die Gehfähigkeit zu verbessern. Eine häufige Alternative sind orthopädische Einlagen. Diese können in herkömmliche Schuhe eingelegt werden und bieten gezielte Unterstützung für spezifische Fußprobleme wie Plattfüße, Hohlfüße oder Fersensporn. Orthopädische Einlagen sind individuell anpassbar und bieten eine kostengünstigere und flexiblere Option im Vergleich zu maßgefertigten Schuhen.
Eine weitere Alternative ist die physiotherapeutische Behandlung, die speziell auf die Stärkung der Fußmuskulatur und die Verbesserung des Gangbildes abzielt. Durch gezielte Übungen kann die Belastung der Füße reduziert und die Fußfunktion verbessert werden, was in einigen Fällen die Notwendigkeit für orthopädische Schuhe verringern kann.
Bandagen und Orthesen bieten ebenfalls Unterstützung und Stabilität für die Füße und Knöchel. Diese Hilfsmittel werden oft bei akuten Verletzungen oder chronischen Instabilitäten eingesetzt und können das Fußgelenk in der richtigen Position halten, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern.
Für Patienten mit schwereren Fußdeformitäten oder nach chirurgischen Eingriffen kann die Verwendung von Gehhilfen wie Krücken, Rollatoren oder Rollstühlen notwendig sein, um den Druck auf die Füße zu verringern und die Mobilität zu erhalten.
Insgesamt bieten diese Alternativen unterschiedliche Ansätze zur Unterstützung der Fußgesundheit, insbesondere wenn orthopädische Schuhe nicht getragen werden können.
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