Orthopädie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Facharzt für Orthopädie behandelt Menschen, die über Schwierigkeiten oder Schmerzen im Bewegungsapparat klagen. Vor allem Verschleißerscheinungen, die sich mit zunehmendem Alter an Gelenken und Muskeln niederschlagen, aber auch vorzeitige Erkrankungen am Bewegungsapparat zählen zu den Kernkompetenzen des Mediziners.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Orthopädie?

Der Facharzt für Orthopädie behandelt Menschen, die über Schwierigkeiten oder Schmerzen im Bewegungsapparat klagen.

Wenn Patienten über Schmerzen oder Beeinträchtigungen an Muskeln, Knochen oder Sehnen haben, wenden sie sich an einen Facharzt für Orthopädie. Durch die Probleme wird häufig der gesamte Bewegungsapparates der betroffenen Körperregion eingeschränkt. In vielen Fällen sind derartige Behandlungen mit zunehmendem Alter notwendig.

Andererseits können die Beschwerden von Geburt an oder nach Unfällen auftreten. Orthopäden arbeiten entweder in einer orthopädischen Gemeinschaftspraxis, in einem Rehazentrum, in einem Sportzentrum oder einer Klinik. Grundvoraussetzung ist, dass die Ärzte das Medizinstudium an einer Hochschule erfolgreich absolviert haben. Anschließend müssen sie spezielle Schulungen in dem Fachbereichen Chirurgie sowie Orthopädie wahrnehmen. Insgesamt dauert die Qualifikationsmaßnahme etwa sechs Jahre.

Nach dieser Weiterbildungszeit müssen Teilnehmer eine erneute Prüfung ablegen, um das erlernte Wissen unter Beweis zu stellen. Da die Medizin einem ständigen technischem sowie wissenschaftlichem Fortschritt unterliegt, müssen sich auch Orthopäden regelmäßig weiterbilden, damit eine optimale Versorgung der Patienten gewährleistet werden kann.

Damit der Facharzt die richtige Diagnose stellen kann, ist nicht nur der Ist-Zustand entscheidend, sondern vielmehr auch mögliche Vorerkrankungen oder ähnliches. Dementsprechend müssen Orthopäden auf ein analytisches Denkvermögen zurückgreifen können.

Behandlungen & Therapien

Orthopäden müssen eine Vielzahl von Erkrankungen diagnostizieren und behandeln können. Da es sich zusammenfassend um Beschwerden im Muskel- und Bewegungsapparates handelt, ist auch das Behandlungsspektrum darauf beschränkt.

Zu den Hauptaufgaben zählt die Durchführung von Gelenk- und Wirbelsäulenoperationen sowie die Arbeit mit Endoprothesen. Ferner behandeln die Fachmediziner auch Erkrankungen der Bandscheiben. Häufigste Ursache in diesem Zusammenhang ist der sogenannte Bandscheibenvorfall. Osteoporose, Arthrose und andere Knochen- bzw. Gelenkbeschwerden werden vom Orthopäden nicht nur erkannt, sondern auch wirksam behandelt.

Des Weiteren versorgen die Mediziner auch Patienten, die unter plötzlichen Unfallfolgen leiden müssen. Dazu zählen insbesondere auch Sportverletzungen. Zu den medizinischen Fachkenntnissen zählt auch die Krankheit Rheuma, wodurch Probleme im Bewegungs- und Stützapparat einhergehen. In den meisten Fällen werden die Probleme und Erkrankungen von großen Schmerzen begleitet, so dass Fachärzte zunächst schmerzlindernd einwirken müssen.

Ziel der Behandlung ist es, dass die Patienten eine Wiederherstellung bzw. Besserung der funktionellen Einschränkung erreichen. Dadurch können Betroffene wieder am Alltagsleben teilhaben. Außerdem wirkt der Orthopäde auch präventiv, so dass weitere Gesundheitsschäden im Hinblick auf die Krankheitsursache verhindert werden.

Außerdem zählte zum Berufsbild, das negative Begleiterscheinungen durch den Mediziner vermieden werden. Insofern agiert der Facharzt auch als Berater, der Auskünfte über eine gesunde sowie bewusste Lebensführung erteilt.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

Um das Wohl der Patienten zu fördern, arbeiten Orthopäden mit ausgebildeten Physiotherapeuten zusammen. Die Krankengymnasten unterstützen die Arbeit des Facharztes durch spezielle Therapieverfahren. Wenn der Patient beim Orthopäden vorstellig wird, muss dieser zunächst eine Anamnese der Grunderkrankung aufstellen.

In den meisten Fällen können die Beschwerden durch technische Hilfsmittel genauer lokalisiert werden. Dazu bedient sich der Facharzt moderner Röntgen-, CT-, Kernspin- und solografischen Geräte. Diese radiologischen Verfahren ermöglichen es, die Knochenstruktur des Patienten anhand von Bildern plastisch darzustellen. Hierbei muss der Orthopäde die Aufnahmen deuten können, um die Beschwerden und Einschränkungen näher definieren zu können.

Insoweit ein operativer Eingriff nicht mehr abzuwenden ist, können orthopädische Fachmediziner die Operation selbst durchführen. Insbesondere die Wirbelsäule, aber auch Schultern, Oberarme, Ellbogen, Unterarme, Hände, Hüftgelenke, Kniegelenke, Oberschenkel, Unterschenkel, Sprunggelenke und Nerven sowie Gefäße werden von Orthopäden wirksam behandelt. Allerdings müssen nicht alle Beschwerden operativ verarztet werden. Stattdessen werden die Fachmediziner während der Ausbildungsphase darin unterrichtet, die einzelnen Körperregionen durch eine punktuelle Behandlung zu versorgen.

Dazu zählen vor allem Spritzen, Injektionen und andere schmerz- sowie entzündungshemmende Medikamente. Da auch muskuläre Probleme zum Aufgabengebiet des Orthopäden gehören, kann er entsprechende Diagnosen durch neurophysiologische Untersuchungen, durch Gelenkspiegelungen sowie durch eine Muskelfunktionsanalyse aufstellen. Wurde die Erkrankungen repressiv erfolgreich behandelt, sollte der Facharzt die präventive Vorbeugung gleichsam garantieren. Dazu zählt besonders die enge Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Physiotherapeuten.

Quellen

  • Breusch, S., Clarius, M., Mau, H., Sabo, D. (Hrsg.): Klinikleitfaden Orthopädie, Unfallchirurgie. Urban & Fischer, München 2013
  • Niethard, F., Pfeil, J., Biberthaler, P.: Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2014
  • Wülker, N., Kluba, T., Roetman, B., Rudert, M.: Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2015

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