Patchouli

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. Januar 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Patchouli

Patchouli gehört zu den Lippenblütengewächsen, von denen es mehr als 50 verschiedene Arten gibt, beispielsweise die Javanische und Indische Patchouli, aus welchen ätherische Öle hergestellt werden. Die Pflanze verfügt über einen festen Stamm und kann bis zu einen Meter hoch werden. Das Duftprofil ist erdig, rauchig, balsamisch und intensiv.

Vorkommen & Anbau von Patchouli

Beim Zerreiben der Patchouli-Blätter wird ein intensiver Geruch freigesetzt. Das gleichnamige Öl wird durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern gewonnen.

Die krautige Pflanze Patchouli stammt aus Asien und Afrika und hat einen schweren und tiefen Geruch. Patchouli riecht nach Erde, gleichzeitig aber auch ein wenig süßlich. Der Duft hat etwas beruhigendes und entspannendes. Die etwa 10 Zentimeter langen Blätter des mehrjährigen Halbstrauches sind breit und pelzartig, während die in Rispen wachsenden Blüten eiförmig bis rund sowie weiß mit rötlich-violetten Tupfen sind.

Beim Zerreiben der Patchouli-Blätter wird der intensive Geruch freigesetzt. Das gleichnamige Öl wird durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern gewonnen. Es ist zähflüssig, braun-gelblich und gewinnt mit den Jahren an Aroma. Aus 33 Kilogramm der getrockneten Patchouli-Blätter entsteht ein Kilogramm ätherisches Öl.

Wirkung & Anwendung

Zur Gewinnung des Öls werden die Blätter der Patchouli-Pflanze getrocknet und anschließend destilliert. Das gewonnene Öl wird beispielsweise zur Herstellung von Parfüms, Seifen und Cremes genutzt. Patchouli gehört zu den wichtigsten Rohstoffen für die Feinparfümerie. Dank der Kombination aus Patchouli sowie zahlreichen verschiedenen Duftkomponenten entstehen besondere Kreationen. Der Patchouli-Duft harmoniert gut mit Jasmin, Rose, Zitrone und Lavendel. Er gehört zu den elegantesten Akzenten. Der Duft des Öls verflüchtigt nur langsam.

Den Parfüms sowie anderen Produkten wird eine besondere, einzigartige Note verliehen. Vor allem den erotischen Parfüms gibt er einen sinnlichen, exotischen und sehr geheimnisvollen Touch. Patchouli wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Aufgrund der erotisierenden Wirkung war der Duft im 19. Jahrhundert bereits bei den feinen „Madames“ in Frankreich sehr beliebt und verbreitet. Patschuliöl stimuliert in geringen Dosen, allerdings kann der Duft in hohen Dosen betäubend wirken.

In sexueller Hinsicht gilt er als euphorisierend, anregend und die Phantasie beflügelnd. Damit werden jedoch nicht nur die Menschen parfümiert, sondern ebenso die Wäsche und Wohnräume können besprüht werden. Gleichzeitig werden Insekten ferngehalten. Der Duft hält sich lange. Wird auf die Kleidung etwas Öl gegeben, ist es möglich, dass er Wochen danach noch wahrnehmbar ist. Nach einem langen, hektischen Tag beruhigt Patchouli aufgrund des erdigen Geruches. Er gibt wieder die Lust am Leben zurück. E

Emotionen wie Ärger, Wut und Zorn werden reduziert, die Nerven gestärkt sowie die Stresshormone und Stimmung ausgeglichen. Patchouli gilt als Stimmungsaufheller und wirkt hilfreich bei einer Erschöpfung sowie Kraftlosigkeit. Menschen mit einem mangelnden Selbstvertrauen gibt er Mut, Entschlossenheit und Energie. In sinnlichen Mischungen lädt er zum Träumen ein.

Das Wohlbefinden wird gesteigert. In der Lampe verbindet sich Patchouli gut mit Tuberose, Jasmin, Champaca, Tonka, Rose, Zimt und Zitrusdüften. Der Duft verfügt zudem über eine spirituelle Wirkung. Patchouli gilt für Menschen als Heilmittel, die zu sehr in den eigenen Gedanken leben. Der Geruch erdet und integriert die Energien. Er erhält den Kontakt zum Ich aufrecht. Patchouli gehört zu den wenigen Ölen, die mit den Jahren an Qualität zunehmen. Durch die Reifung und Alterung wird es immer voller, besser und aromatischer. Viele Menschen nutzen den Duft auch, um beispielsweise Motten, Buchwürmer oder Silberfische zu vertreiben.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Der Gebrauch des ätherischen Öls zu Heilzwecken hat in der Chinesischen Medizin eine lange Tradition. Hier wird es insbesondere zur Behandlung von verschiedenen Hautproblemen eingesetzt. Das Patchouli-Öl kann die Faltenbindung vermindern, die Elastizität der Haut bewahren und den Kollagen-Anteil erhöhen. Kollagen sorgt in der Haut für eine Straffheit, Spannkraft und Widerstandsfähigkeit.

Das ätherische Öl ist hervorragend als Anti-Aging-Öl geeignet und hilft dabei, dass die Haut ihre Elastizität und Jugendlichkeit länger bewahrt. Patchouli ist aufgrund der regenerierenden, wundheilenden und antiseptischen Eigenschaften eine gern genutzte Zutat in Hautpflegemischungen, um beispielsweise Wunden, Akne, Dermatitis, nässende Ekzeme, Abszesse, eine rissige Haut oder Unreinheiten zu behandeln und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Um Hautkrankheiten zu lindern, kann ein Badezusatz hergestellt werden, der die Haut beruhigt, den Juckreiz mildert. Hierfür werden acht Tropfen des Patschuli-Öls auf 200 ml Molkeflüssigkeit gegeben. Zur Pflege der Haare und Kopfhaut ist das Patchouli-Öl ebenso geeignet. In der Naturheilkunde findet das Öl jedoch nicht nur Verwendung bei Hautproblemen, sondern es wirkt auch bei Kopfschmerzen, einer nervösen Anspannung, Erschöpfung, Kraftlosigkeit und sogar bei Depressionen. Das Öl verleiht den Betroffenen neue Hoffnung und gibt Kraft.

Das ätherische Öl wird aufgrund der nervenstärkenden, besänftigenden und stimmungsfördernden Wirkung gern in der Aromatherapie eingesetzt. Hier wird das Öl auf die Außenflächen der Hand getröpfelt und beide Handflächen werden aneinander gerieben. Im Anschluss wird der Duft inhaliert, das heißt der Duft wird einige Male tief eingeatmet. Auf diese Weise kann beispielsweise gegen eine Nervosität, innere Anspannung und Depressionen angekämpft werden.

Durch die Freisetzung der Glückshormone wie Serotonin verschwinden Gefühle von Angst, Ärger, Wut und Traurigkeit. Patchouli ist auch bekannt für die antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften und wird bei Infektionen, Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Übelkeit, Pilzerkrankungen, Schmerzen eingesetzt. Es ist ein echtes Allroundtalent.

Quelle und weitere Informationen über Patchouli: https://www.satureja.com/i/patchouli-aetherisches-oel-und-anwendung

Das könnte Sie auch interessieren