Trichinen und Peitschenwurm

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Trichine ist ein sehr kleiner, mit bloßem Auge kaum sichtbarer Fadenwurm. Das Männchen ist nur etwa 1,5, das Weibchen 3 bis 4 Millimeter lang. Insgesamt wird der Befall mit Trichinen auf der ganzen Erde auf ungefähr 40 Millionen Menschen geschätzt. Bei uns jedoch ist die Trichinenerkrankung durch die seit Jahren gesetzlich vorgeschriebene Fleischbeschau immer seltener geworden.

Inhaltsverzeichnis

Vermehrung & Lebensweise von Trichinen

Trichinen werden im ganzen Körper verschleppt, können sich aber auf die Dauer nur in der gut mit Sauerstoff versorgten Muskulatur erhalten.

Geschlechtsreife Trichinen entwickeln sich im Dünndarm des Menschen, Haus- und Wildschweins, Fuchses, Dachses, Nerzes und der Ratte. Sie entstehen nach dem Genuß von rohem, infiziertem Fleisch, das Trichinenkapseln enthält. Nach der Begattung setzen die Weibchen etwa 1000 bis 2500 lebende Larven ab, die in den Lymph-, und Blutstrom gelangen.

Sie werden im ganzen Körper verschleppt, können sich aber auf die Dauer nur in der gut mit Sauerstoff versorgten Muskulatur erhalten. Hier wachsen sie heran und verkapseln sich. Nach etwa 6 bis 8 Monaten beginnt eine Verkalkung, der Kapsel. Die Trichinen können auf diese Weise 2 bis 3 Jahrzehnte am Leben bleiben. Sie bedürfen aber unbedingt eines neuen Wirts, um sich weiterentwickeln zu können.

Symptone bei Befall von Trichinen

Die Krankheitserscheinungen werden zunächst durch die Anwesenheit der Trichinen im Darm hervorgerufen, wodurch ein Durchfall mit Fieber entstehen kann. Dieses Stadium dauert etwa 8 bis 12 Tage; im zweiten Stadium beginnt die Einwanderung der Larven, bei der Muskelschmerzen, Blutbildveränderungen, Kreislauf- und Stoffwechselstörungen auftreten können.

Im sogenannten Ruhestadium kommt es endlich zu Blutarmut, Abmagerung und zu rheumatischen Beschwerden. Ein großer Teil der Krankheitserscheinungen wird durch Stoffwechselprodukte der Trichinen und durch Substanzen, die beim Zerfall der Muskulatur frei werden, ausgelöst.

Behandlung & Vorbeugung von Trichinen

Die Behandlung muss in erster Linie in guter Pflege, Ernährung, Mildern der Schmerzen und länger dauernder Schonung mit Heilgymnastik bestehen. Eigentliche Mittel, die die Trichinen in der Muskulatur abtöten, kennen wir nicht. Deshalb ist es besonders wichtig, der Trichinose bzw. Trichinellose vorzubeugen. Hierbei hilft uns die gesetzlich vorgeschriebene Fleischbeschau und das Vermeiden roher Fleischwaren. Auch dürfen keine rohen Schlachtabfälle an Schweine verfüttert werden.

Man muss ferner darauf achten, dass sie keine Tierkadaver von Ratten und Füchsen, die oft Träger der Trichinen sind, fressen können.

Peitschenwurm

Ein weit verbreiteter Schmarotzer ist der Peitschenwurm. Man schätzt, dass er bei etwa 450 Millionen Menschen vorkommt. Das Männchen besitzt eine Länge zwischen 3,5 bis 4,5 Zentimeter, das Weibchen kann ungefähr 5 Zenimeter lang werden. Die Dicke beträgt aber nur 1 Millimeter. Diese Würmer finden sich meist im Blinddarm und im Dickdarm, seltener im Dünndarm. Die Entwicklung erfolgt wie beim Spulwurm ohne Zwischenwirt durch Aufnahme der befruchteten, eine Larve enthaltenden, Eier.

Bei starkem Wurmbefall kann es zu Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, aufgetriebenem Leib, Bauchschmerzen, Verstopfung und seltener zu Durchfällen kommen. Im allgemeinen aber verursacht der Peitschenwurm so gut wie keine Beschwerden.

Seine Feststellung wird dadurch erschwert, dass Würmer kaum im Stuhl gefunden werden. Man kann die Diagnose also nur durch Nachweis der Eier stellen. Die Behandlung ist ziemlich schwierig, da die Würmer relativ widerstandsfähig sind. Es gelingt aber mit modernen Medikamenten, die Tiere aufzulösen oder zu töten, wenn diese Behandlung auch viel Geduld erfordert. Es gibt noch eine ganze Reihe von Würmern, die vor allem in tropischen Gegenden vorkommen. Hierzu gehören die Saugwürmer, die sogenannten Egel.

Sie sind viel gefährlicher als die bei uns bekannten und hier beschriebenen Arten. Aber obwohl die bei uns heimischen Würmer meist keine lebensbedrohenden Schmarotzer sind, so können sie, wie wir gesehen haben, doch allerlei Schaden anrichten. Wir müssen daher mit allen Mitteln versuchen, den Parasitenbefall weitgehend einzudämmen. Dies gelingt uns aber am besten durch einwandfreies hygienisches Verhalten.

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