Pityriasis circinata
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Pityriasis circinata ist eine seltene Hauterkrankung, die aufgrund der sichtbaren Veränderungen jedoch häufig beim Patienten für Panik sorgt. Ihre Symptome ähneln anderen Krankheiten, so dass ein Arztbesuch unabdingbar ist, um Klarheit zu verschaffen, was die Ursache ist. Pityriasis circinata ist in Amerika, Afrika und Australien beschrieben worden, kommt aber auch sehr selten in Europa vor. Nur wenig ist über diese Krankheit wirklich bekannt, und die medizinische Literatur erwähnt sie nur wenig. Einige Mediziner sind der Auffassung, es handele sich nur um Symptome einer anderen, ernsteren Krankheit.
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Was ist eine Pityriasis circinata?
Pityriasis circinata, in der Literatur auch unter dem Namen Pityriasis rotunda bekannt, ist eine typische Hautveränderung, deren Ursache noch nicht vollständig verstanden wird. Sie kann demzufolge viral oder bakteriell hervorgerufen werden. Sie wird allgemein als allergische Reaktion verstanden, aber einige Forscher vertreten den Ansatz, dass auch ernste, organische Ursachen existieren.
Eine klinische Studie konnte zwei Typen von Pityriasis circinata klassifizieren. Typus I tritt vor allem bei afrikanischen und schwarz-amerikanischen Männern im Alter von 60 Jahren auf. Die Hautveränderungen sind dabei mit weiteren organischen Krankheiten verbunden. Typus II tritt im Gegensatz dazu bei jungen Männern unter 40 auf. Hier konnten die Mediziner bislang keine Hinweise auf parallele Erkrankungen finden. Jedoch zeigte sich eine Häufung von Pityriasis circinata unter Verwandten.
Ursachen
Dadurch wird die Haut angreifbar gegenüber der Außenwelt. Typ II ist jedoch mit keinen Krankheiten assoziiert. Die Häufung in Familien könnte ein Hinweis auf eine genetische Ursache sein. Einige Forscher vertreten auch die Meinung, Pityriasis circinata ließe sich auf eine mangelhafte oder falsche Ernährung zurückführen.
Zwar haben viele Studien gezeigt, dass Pityriasis circinata mit anderen Erkrankungen einhergeht, aber eine genaue Verbindung ist bislang noch nicht hinreichend belegt. Die meisten Mediziner schließen jedoch eine ansteckende Krankheit aus. Ein Virus konnte bislang nicht isoliert werden. Auch ist eine sexuelle Übertragung nicht nachgewiesen, wie dies bei der ähnlich verlaufenden Syphilis der Fall ist.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Pityriasis circinata umfasst verschiedene Symptome. Es kommt zu Hautveränderungen, die sich in Ausschlägen zeigen. Diese sind vor allem an den Beinen, Rumpf und Armen zu finden. Der Ausschlag ist oft kreisrund und hebt sich von der umgebenden Haut ab.
Die Oberfläche ist schuppig und die darunter liegende Haut verdunkelt sich, so dass die runden Hautveränderungen sehr leicht sichtbar sind. Die Stellen jucken und sind leicht entzündlich. Die Symptome können im Laufe der Zeit auch an anderen Körperteilen auftreten. Patienten berichten, dass sie während der Krankheit auch ein generelles Unwohlsein verspürten.
Die medizinische Literatur erwähnt insbesondere Kopfschmerzen und Migräne, aber auch einen rauen Hals und folgenden Halsschmerzen. Bei Ausbildung der Hautveränderungen ließ sich auch Fieber nachweisen.
Diagnose & Krankheitsverlauf
Der Arzt kann eine Diagnose Pityriasis circinata leicht anhand der sichtbaren Hautveränderungen stellen. Um ein Verwechseln mit anderen Krankheiten zu vermeiden, wird er Bluttests durchführen. Syphilispatienten besitzen ähnliche Symptome, so dass er mithilfe dieser Tests diese Krankheit ausschließen kann.
In einem fortgeschritteneren Stadium wird auch eine Biopsie des Hautgewebes im Labor durchgeführt. Da einige Mediziner Pityriasis circinata mit inneren Organkrankheiten verbinden, wird der Arzt zur Sicherheit auch eine Überweisung des Patienten an einen Internisten veranlassen, der Klarheit darüber verschaffen kann, ob eventuell Magen- oder Leberkrebs vorliegt. Auch Herzuntersuchungen werden durchgeführt.
Komplikationen
Vor allem bei Kindern kann es aufgrund der Pityriasis circinata zu starken Hänseleien oder auch zu Mobbing kommen, sodass diese an psychischen Beschwerden oder an Depressionen erkranken. Auch ein allgemeines Unwohlsein tritt durch die Krankheit auf. Die Patienten leiden dabei an Fieber und an starken Halsschmerzen.
Auch Schmerzen im Kopf oder ein dauerhaftes Jucken der Haut können dabei auftreten und wirkt sich sehr negativ auf die Lebensqualität des Betroffenen aus. Darüber hinaus kann die Pityriasis circinata allerdings auf Beschwerden der inneren Organe hindeuten, sodass auch diese untersucht werden müssen.
Die Behandlung dieser Krankheit erfolgt mit Hilfe von Medikamenten. Dabei kommt es nicht zu Komplikationen. Allerdings sind die Betroffenen auf eine langwierige Behandlung angewiesen, um alle Beschwerden der Krankheit vollständig zu behandeln.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Bei einer Veränderung oder Auffälligkeit des Hautbildes sollte ein Arzt zur Begutachtung der Beschwerden aufgesucht werden. Entwickeln sich Ausschläge, Geschwüre, Juckreiz oder offene Wunden, wird eine Abklärung der Ursache benötigt, damit ein Behandlungsplan zur Linderung der Symptome erstellt werden kann. Charakteristisch für die Pityriasis circinata sind kreisrunde Ausschläge. Diese befinden sich im Normalfall an den Armen, Beinen oder am Rumpf. Eine schuppige Haut, Verfärbungen oder ein allgemeines Unwohlsein sollten untersucht und behandelt werden.
Breiten sich die Auffälligkeiten aus oder nehmen sie an Intensität zu, ist ein Arztbesuch notwendig. Kommt es darüber hinaus zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Halsweh oder einem Engegefühl im Rachen, wird ebenfalls ein Arzt benötigt. Eine erhöhte Körpertemperatur, Beeinträchtigungen der Lautgebung oder Konzentrations- sowie Aufmerksamkeitsdefizite sind mit einem Arzt zu besprechen. Wird aufgrund der Beschwerden die Nahrungsaufnahme verweigert oder zeigt sich eine ungewollte Gewichtsabnahme, benötigt der Betroffene eine medizinische Versorgung.
Bei einer Migräne oder der Entwicklung von psychischen Problemen ist ein Arzt zu konsultieren. Ein Rückzugsverhalten, vermindertes Selbstwertgefühl, eine Abnahme des Wohlbefindens sowie eine Teilnahmslosigkeit im Alltag weisen auf gesundheitliche Probleme hin. Zeigen sich vermehrt zwischenmenschliche Unregelmäßigkeiten, Konflikte oder leidet der Betroffene unter den Hautveränderungen, ist ein Arzt aufzusuchen.
Behandlung & Therapie
Da die Ursache der Krankheit noch nicht bekannt ist, existiert auch keine Behandlungsform. Mediziner versuchen deswegen, die Hautstellen direkt zu behandeln. Nach einer erfolgreichen Diagnose des Pityriasis circinata folgen Untersuchungen auf Leber- und Magenkrebs oder andere Erkrankungen im Körper. Die Haut selber kann vom Arzt den Symptomen nach behandelt werden.
Der Arzt wird vor allem entzündungshemmende Mittel anwenden und auch den Juckreiz stillen. Bislang werden vor allem Mittel eingesetzt, die auch bei ähnlich gelagerten Symptomen positive Resultate gezeigt haben. Dazu gehört Salicylsäure und Mittel auf Milchsäurebasis. Laugen, wie sie auch Seifenwasser darstellen, werden von vielen Patienten als unangenehm empfunden und reizen die erkrankte Haut.
Der Arzt kann alternative Reinigungspräparate verschreiben. Bei größeren Hautveränderungen werden Antihistamine verschrieben, die ebenfalls positive Wirkungen gezeigt haben. Eine vollständige Behandlung ist derzeit nicht möglich. Auch nach Abebben der Hauterscheinungen können diese in seltenen Fällen nach einiger Zeit wieder auftreten. Die Hautveränderungen bilden sich nach drei bis zwölf Wochen wieder zurück.
Aussicht & Prognose
Die Pityriasis circinata tritt in Europa als Hauterkrankung relativ selten auf. Für eine sichere Prognose ist eine ausführliche Differentialdiagnose wichtig. Der Grund liegt darin, dass manche Varianten der Pityriasis circinata häufiger im Zusammenhang mit Krebserkrankungen wie Leukämie, Leberkrebs oder Magenkrebs aufzutreten scheinen. Klar ist immerhin, dass es zwei verschiedene Typen der Pityriasis circinata gibt.
Wenn es also zu fast kreisrund geformten, hell oder dunkel pigmentierten, sowie schuppenden Hautarealen am Rumpf oder den Extremitäten kommt, ist Vorsicht angebracht. Es ist offensichtlich nicht ausreichend, bei Vorliegen der Pityriasis circinata nur eine Hauterkrankung zu diagnostizieren. Vielmehr muss eine möglicherweise unentdeckte Krebserkrankung sicher ausgeschlossen werden.
Unklar ist, ob diese Hauterkrankung immer ein Hinweis auf einen Krebsherd ist, oder ob die Pityriasis circinata auch unabhängig von bösartigen Neubildungen auftreten kann. Man weiß auch nicht, ob die Pityriasis circinata eine Variation der Ichthyosis vulgaris ist. Für die Prognose bedeutet das, dass Medziner ohne weitere Diagnostik keine gesicherten Aussagen treffen können.
Problematisch ist auch, dass es bisher keine kausale Therapie zur Behandlung der Pityriasis circinata gibt. Der einzige Weg, diese Hauterkrankung zu heilen, ist die Suche nach einer internistischen Erkrankung als möglichem Auslöser. Eine rein symptomatische Behandlung mit Milchsäure oder Salizylsäure-Präparaten sowie topischen Retinoiden ist aber machbar.
Vorbeugung
Es ist schwierig, eine Vorbeugung zu empfehlen, wenn die Ursachen von Pityriasis circinata noch unbekannt sind. Generell beugt eine gesunde Lebensweise und Ernährung vielen Krankheiten vor. Regelmäßiger Sport und tägliche, sanfte Reinigung der Haut. Pityriasis circinata ist nach derzeitigem Erkenntnisstand eher Symptom für ernste, innere Organerkrankungen, vor allem bei Männern über 60 Jahre. Ein gesunder Körper beugt hier besonders vor. Junge Männer, die Pityriasis circinata in ihrem Verwandtenkreis haben, müssen ihre Haut regelmäßig kontrollieren und beim Atzt Bluttests machen.
Nachsorge
Betroffenen stehen bei Pityriasis circinata in den meisten Fällen nur wenige Möglichkeiten einer Nachsorge zur Verfügung. Aus diesem Grund sollten Betroffene idealerweise schon bei den ersten Anzeichen und Symptomen der Erkrankung einen Arzt aufsuchen, damit es nicht zu weiteren Komplikationen oder zu anderen Beschwerden kommt, die die Lebensqualität verringern könnten. Eine frühe Diagnose wirkt sich meistens sehr positiv auf den weiteren Verlauf der Erkrankung aus.
Die Behandlung selbst erfolgt in der Regel mit Hilfe von verschiedenen Medikamente, wobei auch Cremes oder Salben verwendet werden können, um die Beschwerden der Pityriasis circinata zu lindern. Betroffene sollten auf eine richtige Anwendung und die vorgebene Dosierung der Medikamente achten, um die Krankheit zu bekämpfen. Weiterhin sollte die Haut besonders gut gepflegt und geschützt werden, damit es nicht zu Infektionen oder zu Entzündungen kommt.
Bei Veränderungen der Haut sollte sofort ein Mediziner kontaktiert werden, um weitere Schäden früh zu erkennen und zu behandeln. In der Regel hängt der weitere Verlauf der Pityriasis circinata stark vom Zeitpunkt der Diagnose ab, sodass dabei keine allgemeine Voraussage über den weiteren Verlauf oder über die Lebenserwartung des Betroffenen getroffen werden kann.
Das können Sie selbst tun
In der Regel kann die Pityriasis circinata nicht durch Maßnahmen der Selbsthilfe behandelt werden, sodass der Betroffene immer auf eine ärztliche Behandlung angewiesen ist, um die Symptome und Beschwerden dieser Krankheit einzuschränken.
Die Krankheit ist leider nicht weitgehend erforscht, sodass die Behandlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Die Pityriasis circinata erfordert jedoch regelmäßige Kontrollen und Blutuntersuchungen, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Auch die Einnahme von Antihistaminika kann die Beschwerden lindern und sollte regelmäßig durchgeführt werden. Ebenso sollten bei Pityriasis circinata regelmäßige Krebsuntersuchungen durchgeführt werden, um Krebs in der Leber oder im Magen schon frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Ob es durch die Krankheit zu einer verringerten Lebenserwartung kommt, kann nicht im Allgemeinen vorhergesagt werden. In den meisten Fällen verschwinden die Hautbeschwerden jedoch wieder nach einigen Wochen.
Sollte es durch die Pityriasis circinata zu psychischen Verstimmungen oder zu Depressionen kommen, so helfen häufig Gespräche mit Freunden und der Familie, wobei sich auch der Kontakt zu anderen Betroffenen der Erkrankung als sehr sinnvoll erweisen kann. Dabei kommt es häufig zu einem Austausch an Informationen.
Quellen
- Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011
- Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
- Sterry, W., Worm, M., Burgdorf, W.: Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2014