Magenkrebs

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Magenkrebs oder medizinisch auch Magenkarzinom ist eine bösartige Tumorerkrankung im Magen. Dabei kommt es oftmals zu starken Veränderungen der Zellen (Zellmutation), wobei vor allem das Wachstum der Magenzellen stark beschleunigt wird. Die häufigsten Ursachen sind Rauchen, Magenschleimhautentzündung, Alkohol und fettreiches und salziges Essen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Magenkrebs?

Als Hauptursachen für Magenkrebs gelten im allgemeinen eine ungesunde Ernährung ebenso wie der übermäßige Genuss von Alkohol. Vor allem eine stark salzhaltige Ernährung kann Magenkrebs auslösen.
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Der Magenkrebs, auch als Magenkarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Krebserkrankung des Magens. Magenkrebs ist eine in Deutschland eher seltene Krebserkrankung; nur etwa 10 von 100.000 Menschen erkranken jährlich an Magenkrebs. Hauptsächlich Personen, die das 50. Lebensalter überschritten haben, erkranken an dieser Krebsart. Bei Personen unter 30 Jahren ist Magenkrebs eher selten.

Bis in die 40er Jahre war Magenkrebs die häufigste Krebserkrankung in Europa - dies hat sich Gott sei Dank aufgrund verbesserter Essgewohnheiten geändert. Bei Magenkrebs teilen sich die Zellen im Magen zu schnell und bösartige Neubildungen, meist in Form eines Tumors, entstehen.

Ursachen

Als Hauptursachen für Magenkrebs gelten im allgemeinen eine ungesunde Ernährung ebenso wie der übermäßige Genuss von Alkohol. Vor allem eine stark salzhaltige Ernährung kann Magenkrebs auslösen. Auf dem Nahrungsplan sollten stattdessen frisches Obst und Gemüse stehen. Gegrillte und geräucherte Speisen sind ebenso nur in Maßen zu genießen.

Auch Raucher sind deutlich häufiger von Magenkrebs betroffen; Schätzungen zufolge erkranken diese etwa dreimal so häufig an Magenkrebs wie Nichtraucher. Die in Zigaretten enthaltenen krebserregenden Stoffe gelangen über den Speichel direkt in den Magen. Ob Magenkrebs vererbbar ist, ist noch nicht eindeutig bewiesen. Jedoch ist das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, deutlich höher, wenn bereits ein Familienmitglied von Magenkrebs betroffen war.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Magenkrebs hat zu Anfang oft keine oder nur unspezifische Anzeichen. Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust können unterschiedliche Ursachen haben und deuten noch nicht auf Magenkrebs hin. Ein Magenkarzinom äußert sich dadurch, dass die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und im Verlauf an Intensität zunehmen. Meist entwickeln sich ein Magenkarzinom unbemerkt.

Die Symptome erscheinen zunächst harmlos, nehmen aber an Intensität zu und führen zu einer schleichenden Verschlechterung des Wohlbefindens. Mögliche Symptome sind Schluckbeschwerden, Mundgeruch, Sodbrennen und Aufstoßen. Häufig kommen Übelkeit und Erbrechen sowie Blähungen hinzu. Ein leichtes Fieber kann über mehrere Tage oder Wochen bestehen bleiben und mit dem Wachsen des Tumors stärker werden.

Typisch ist auch der Appetitverlust, der häufig in Gewichtsproblemen und Mangelerscheinungen mündet. Einige Betroffene verspüren eine plötzliche Abneigung oder Unverträglichkeit gegenüber Fleisch, Obst, Kaffee oder Alkohol. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nimmt im Verlauf der Erkrankung ab.

Nimmt der Tumor an Größe zu, kann es zu Symptomen des Magen-Darm-Traktes kommen. Wenn das Karzinom den Magenausgang blockiert oder einengt, kann ein Völlegefühl auftreten, oft verbunden mit Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen. Zudem können Magenblutungen auftreten, die sich durch eine Dunkelfärbung des Stuhls äußern. Auch zu Bluterbrechen kann es kommen.

Krankheitsverlauf

Ein Magenkarzinom bzw. Magenkrebs kann sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen. Oft kann schon eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auf diese Erkrankung hindeuten, auch Appetitlosigkeit sollte in diesem Zusammenhang beobachtet werden. Ebenfalls kann eine plötzliche Gewichtsabnahme auf diese Erkrankung hindeuten. Ein meist eindeutiges Zeichen für Magenkrebs ist Blut im Stuhl. Dieser ist dann fast schwarz, glänzend und übel riechend und wird auch als Teerstuhl bezeichnet.

Auch das Erbrechen von dunklem Blut ist keine Seltenheit. Treten diese Symptome auf, sollte man am besten sofort einen Arzt aufsuchen. Die Symptome bei einem Magenkarzinom ähneln stark denen bei einem Magengeschwür oder dem sogenannten Reizdarm-Symptom. Ein Arzt wird jedoch schnell feststellen, um welche Erkrankung es sich handelt. Nicht jedes Anzeichen von Blut im Stuhl muss natürlich auf Magenkrebs hindeuten. Der Arzt wird dies mithilfe des sogenannten Hämoccult-Testes aber schnell feststellen.

Komplikationen

Bei Magenkrebs handelt es sich in der Regel um eine sehr schwerwiegende Erkrankung. Diese führt dabei in den meisten Fällen zum Tod des Patienten, wenn sie nicht schon früh diagnostiziert und behandelt wird. Aus diesem Grund hängt der weitere Verlauf der Erkrankung auch stark vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Die Betroffenen leiden dabei in erster Linie an einem blutigen Stuhlgang.

Dieser kann bei vielen Menschen zu einer Panikattacke oder zu Schweißausbrüchen führen. Ebenso kommt es zu einer Übelkeit und zu Erbrechen. Die Betroffenen leiden auch an einem Völlegefühl und verlieren den Appetit. Dabei kommt es auch zu einem starken Gewichtsverlust und damit auch zu verschiedenen Mangelerscheinungen, die sich sehr negativ auf die Gesundheit und die Lebensqualität des Betroffenen auswirken. In der Regel kommt es auch zu einem blutigen Erbrechen.

Der Tumor wird dabei operativ entfernt. Komplikationen treten in der Regel nicht auf. Je früher der Magenkrebs diagnostiziert wird, desto höher sind auch die Chancen auf eine vollständige Heilung des Patienten. Allerdings kann es in einigen Fällen durch den Magenkrebs auch zum Tode des Patienten kommen, wenn sich Metastasen gebildet haben.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Treten über mehrere Tage Beschwerden wie Magenschmerzen, Krämpfe oder Unwohlsein auf, ist ein Arzt aufzusuchen. Kommt es zu einer stetigen Zunahme der vorhandenen Beschwerden, wird eine medizinische Untersuchung benötigt, um die Ursache abzuklären und eine Behandlung einzuleiten. Bei einem Druckgefühl im Bereich des Magens, Schwellungen oder Veränderungen des Hautbildes benötigt der Betroffene Hilfe. Appetitverlust, eine ungewollte Gewichtsabnahme und Antriebslosigkeit sind Anzeichen einer bestehenden Unregelmäßigkeit.

Ein Arztbesuch ist notwendig, damit schnellstmöglich eine Diagnose erstellt werden kann. Bei Magenkrebs ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um das Überleben des Betroffenen zu sichern. Daher sollte bereits bei den ersten Anzeichen ein Arzt konsultiert werden. Darüber hinaus sind im Erwachsenenalter regelmäßige Kontrolluntersuchungen anzuraten, bei denen der allgemeine Gesundheitszustand in Routinetests abgeklärt wird. Kommt es zu einer Abnahme der gewohnten Leistungsfähigkeit, erhöhter Müdigkeit, Schlafstörungen oder einer Reizbarkeit, ist ein Arztbesuch anzuraten.

Bei einem diffusen Angsterleben, psychischen Auffälligkeiten oder einem Rückzug von sozialen Aktivitäten ist die Konsultation eines Arztes notwendig. Sodbrennen, die Bildung von Mundgeruch, Blähungen und Schluckbeschwerden sind weitere Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, die untersucht werden muss. Kommt es zu Erbrechen, Übelkeit oder Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wird Blut erbrochen, ist schnellstmöglich ein Arzt zu konsultieren.

Behandlung & Therapie

Je nachdem, wie weit sich der Magenkrebs bereits ausgebreitet hat, erfolgt eine umfassende Behandlung. Diese richtet sich also danach, wie weit der Tumor bereits fortgeschritten ist, ob sich schon Metastasen gebildet haben oder die Lymphknoten befallen sind. Grundsätzlich gilt: je früher Magenkrebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung.

Bei einer Magenspiegelung mit Gewebsentnahme, der sogenannten Biopsie etwa, kann Magenkrebs bereits im Frühstadium erkannt werden. Bei dieser wird ein dünner Schlauch über die Speiseröhre in den Magen geführt. Das Schlucken des Schlauches ist natürlich alles andere als angenehm; aus diesem Grund lassen sich viele Patienten eine örtliche Betäubung geben.

In vielen Fällen besteht die Behandlung darin, den bösartigen Tumor mittels Operation zu entfernen. Je nachdem, inwieweit sich der Tumor ausgebreitet hat, ist eventuell eine Entfernung von Teilen des Magens, der Milz oder auch der Speiseröhre nötig. Eine anschließende Strahlen- oder Chemotherapie hilft dann weiter, den Magenkrebs zu bekämpfen. Eine speziell vom Arzt ausgearbeitete Ernährung ist allen Magenkrebspatienten zu empfehlen.


Aussicht & Prognose

Die Prognose bei Magenkrebs ist gebunden an den Zeitpunkt der Diagnosestellung. Je später die gesundheitlichen Veränderungen mit einem Arzt besprochen werden, desto schlechter ist der weitere Verlauf. Die Gewebeveränderungen können sich in einem unbehandelten Zustand im Organismus weiter ausbreiten. Vorhandene Beschwerden nehmen zu und weitere Funktionsstörungen stellen sich ein.

Wird der Magenkrebs in einem frühen Krankheitsstadium bemerkt und behandelt, sind die Aussichten der Genesung deutlich verbessert. Eine Krebstherapie ist notwendig, die jedoch mit starken Nebenwirkungen verbunden ist. Es kommt aufgrund der Therapie zu immensen Einbußen der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie zu einem Zustand der seelischen Belastung.

Das Risiko für die Ausbildung einer Folgeerkrankung ist deutlich erhöht. Bei einem äußerst ungünstigen Krankheitsverlauf breiten sich Krebszellen im Organismus weiter aus und es entstehen Metastasen. Bei dieser Entwicklung kommt es zu einem lebensbedrohlichen Zustand und die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Ablebens steigt an.

Unter optimalen Bedingungen wird der Magenkrebs im Frühstadium erkannt und behandelt. Hier besteht die Aussicht auf eine Heilung der Erkrankung. Wenngleich die Therapie über mehrere Monate oder Jahre zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt, ist hier eine Beschwerdefreiheit letztlich möglich. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass es trotz einer erreichten Genesung im Verlauf des Lebens jederzeit erneut zur Entstehung eines Magenkrebs kommen kann.

Nachsorge

Nach der eigentlichen Krebsbehandlung benötigen die Betroffenen noch lange danach eine andauernde medizinische Betreuung. Neben regelmäßigen medizinischen Untersuchungen und der Inanspruchnahme weiterer Therapien gehört auch eine Umstellung des Lebensstils zur Nachsorge. Die Betroffenen müssen nun wieder Lebensqualität aufbauen.

Die Unterstützung der zuständigen Ärzte sowie Bekannten und Freunde ist auch bei der Verarbeitung der Krankheit wichtig. Der Hausarzt kann Krebsberatungsstellen, Psychoonkologen und sozialrechtliche Ansprechpartner hinzuziehen. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist ein wichtiger Teil der Nachsorge. Je nach Art der Krebserkrankung kann es sinnvoll sein, einen Ernährungsberater, Sportgruppen und weitere Instanzen zu konsultieren.

Der Nachsorgeplan wird gemeinsam mit dem Arzt erstellt und orientiert sich an den Beschwerden, der Krebsart, dem generellen Krankheitsverlauf und der Prognose. In der ersten Phase, wenn Patienten noch die Folgen der Erkrankung und Behandlung verarbeiten, ist die Nachsorge besonders wichtig. Entscheidend ist, die Patienten so lange zu unterstützen, bis eine Remission erreicht wurde.

Das Rückfallrisiko nimmt jährlich ab. Als Faustregel gelten fünf Jahre, wobei auch hier das Stadium der Erkrankung entscheidend ist. Die medizinische Rehabilitation umfasst gegebenenfalls auch die Einnahme von Antihormonen und anderen Medikamenten. Bei langwierigen Erkrankungen gehen Verlaufskontrollen und Nachsorge ineinander über.

Das können Sie selbst tun

Um mit der psychischen Belastung, die mit einer solchen Erkrankung einhergehen kann, zurechtzukommen, ist es wichtig, dass der Patient psychologisch betreut wird. Auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe kann das Wohlbefinden des Patienten stark verbessern. Beim Auffinden einer solchen Selbsthilfegruppe oder einer individuellen psychologischen Betreuung, kann die Krankenkasse dem Patienten behilflich sein. Selbsthilfegruppen lassen sich auch einfach und schnell im Internet finden.

Beim Auftreten von Magenkrebs ist es essentiell, dass der betroffene Patient auf seine Ernährung achtet. Ein individuell auf den Patienten abgestimmten Ernährungsplan kann mithilfe eines professionellen Ernährungsberaters erstellt werden. Diese Beratung wird oft durch die Krankenkasse erstattet. Im Wesentlichen sollten fetthaltige und saure Nahrungsmittel vermieden werden, da diese nur schwer verdaulich sind. Zudem sollte der Patient es vermeiden kohlensäurehaltige Getränke zu sich zu nehmen. Zur Schonung des Magens werden am besten mehrere kleinere Portionen am Tag verspeist. Wichtig ist, dass sich der Patient während und nach der Behandlung des Magenkrebses körperlich schont und regelmäßige Bettruhen einhält.

Nach der operativen Behandlung des Magenkrebses setzt oft eine Chemotherapie an. Auch während dieser Behandlung sind ein spezifischer Ernährungsplan und eine körperliche Schonung von erheblicher Wichtigkeit.

Quellen

  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Messmann, H.: Klinische Gastroenterologie. Thieme, Stuttgart 2012
  • Pfeifer, B., Preiß, J., Unger, C. (Hrsg.): Onkologie integrativ. Urban & Fischer, München 2006

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