Raps
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Raps gehört heute zu den Ölpflanzen, die weltweit am meisten angebaut werden. Rapsöl ist allerdings erst so gesund, seit die Pflanzen durch Züchtung so verändert wurden, dass früher darin enthaltene Giftstoffe im heute angebauten Raps nicht mehr vorkommen.
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Das sollten Sie über Raps wissen
In Bezug auf die menschliche Ernährung ist Raps nur als Ölpflanze interessant. Es werden zwar auch die anderen Bestandteile vom Raps genutzt, aber dann nur in Form von Biodiesel als Treibstoff oder aber als Viehfutter.
Das wertvolle Rapsöl allerdings gewinnt aufgrund seiner besonders gesunden Zusammensetzung in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung und ist dabei, andere beliebte Öle auf der Beliebtheitsskala immer mehr abzulösen.
Rapsöl wird heute, weil es so gesund ist, auch vielen Margarinesorten zugesetzt, denn die gesunden Inhaltsstoffe sorgen so dafür, dass Margarine einen höheren Wert für die menschliche Gesundheit bekommt. Das gleiche gilt für viele andere Produkte, die einen hohen Ölanteil aufweisen. Mayonnaise und Salatcremes bestehen heute zu einem großen Prozentsatz ausschließlich aus Rapsöl. Auch Pommes frites für den Backofen, Kartoffelchips und viele andere vorfrittierte Lebensmittel enthalten heute ausschließlich Rapsöl oder einen hohen Rapsölanteil.
Selbst Butter wird inzwischen häufig mit Rapsöl gemischt, was sie nicht nur streichfähiger, sondern auch gesünder macht.
Es ist deshalb kein Wunder, dass im Frühling immer mehr blühende Rapsfelder zu finden sind und ein Segen, dass es durch Züchtung gelang, den Raps, der für die Lebensmittelindustrie angebaut wird, von seinen Giftstoffen zu befreien. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland bereits mehr als eine Million Hektar Ackerland ausschließlich für den Rapsanbau genutzt. Es handelte sich dabei überwiegend um sogenannten 00-Raps, teilweise auch noch um 0-Raps, also Sorten, die der Gesundheit besonders zuträglich sind.
Raps ist übrigens mit den Steckrüben verwandt, die eine Unterart vom Raps darstellen.
Bedeutung für die Gesundheit
Rapsöl ist besonders reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und enthält davon über 60 %. Aus diesem Grund sorgt der regelmäßige Genuss von Rapsöl dafür, dass der LDL-Cholesterinwert im Blut gesenkt wird. Das ist gut für Herz und Kreislauf.
Es gibt außerdem kein anderes Öl, das so wenig ungesunde gesättigte Fettsäuren enthält wie Rapsöl.
Immer mehr Bedeutung gewinnt auch der besonders hohe Anteil an Omega-3-Fettsäuren im Rapsöl. Omega-3-Fettsäuren sind nicht nur wichtig für das Gehirn, sondern auch für ein gut funktionierendes Immunsystem. Wer häufig Rapsöl verwendet, wobei darauf zu achten ist, dass es sich um kalt gepresstes Rapsöl handeln sollte, weil alle essentiellen Fettsäuren, wozu die Omega-3-Fettsäure gehört, durch Hitze zerstört werden, der beugt damit allen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Überreaktionen des Immunsystems wie Allergien und Blutgerinnungsstörungen, Diabetes Typ 2 und der Insulinresistenz vor. Natürlich ist Öl nicht kalorienarm, aber das ist bei Rapsöl auch nicht problematisch, denn bereits 10 g kalt gepresstes Rapsöl (ca. ein Esslöffel voll) reichen aus, um den Bedarf eines Menschen an Omega-3-Fettsäuren zu decken.
Der Vitamin E Gehalt im Rapsöl beugt zusätzlich der Arterienverkalkung vor.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Es kommt darauf an, ob extrahiertes oder kalt gepresstes Rapsöl verwendet wird. Durch die große Hitze beim Extrahieren gehen bei diesem allerdings besonders günstigen Rapsöl viele der gesunden Inhaltsstoffe verloren. Dieses Öl eignet sich aber gut dazu, wenn es ohnehin erhitzt wird, nämlich zum Braten, Backen, Kochen und Dünsten.
Die folgenden Inhaltsstoffe beziehen sich auf kalt gepresstes Rapsöl, das am besten zur Zubereitung von Salaten und anderen Speisen verwendet werden sollte, die nicht erhitzt werden.
Kalt gepresstes Rapsöl besteht zu 51 bis 70 % als Ölsäure, zu 15 bis 30 % aus Linolsäure (Omega-6-Fettsäure), zu 5 bis 14 % aus Linolensäure (Omega-3-Fettsäure). Von diesen eben genannten Fettsäuren sind 6 % gesättigte Fettsäuren, 66 % einfach-ungesättigte Fettsäuren und 27 % mehrfach-ungesättigte Fettsäuren. Außerdem sind in 100 g Rapsöl 30 mg Vitamin E sowie auch noch das Carotinoid Lutein enthalten, das antioxidativ wirkt und ebenfalls erwähnt werden sollte. Da es sich um ein Öl handelt, sind allerdings in 100 g Rapsöl auch 900 kcal enthalten.
Unverträglichkeiten & Allergien
Wie bei allen Lebensmitteln kann es gelegentlich auch bei Rapsöl zu einer allergischen Reaktion kommen. Rapsöl gehört aber nicht zu den Lebensmitteln, bei denen es unverhältnismäßig oft zu Unverträglichkeiten oder Allergien kommt und ist deshalb relativ unbedenklich in der Küche zu verwenden. Sollte doch der Verdacht aufkommen, dass es das verwendete Rapsöl ist, dass eine allergische Reaktion auslöst, kann ein auf Allergien spezialisierter Arzt das durch entsprechende Teste leicht herausfinden.
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Einkaufs- und Küchentipps
Da auch kalt gepresstes Rapsöl zwischen 130 und 190 Grad hitzestabil ist, eignet es sich zum Teil auch für die warme Küche. Wer damit frittieren oder braten möchte, kann allerdings auch das immer billiger zu bekommende raffinierte Rapsöl verwenden, denn bei diesen Temperaturen werden die guten Inhaltsstoffe von kalt gepresstem Rapsöl zerstört.
Rapsöl kann anders als Olivenöl, das bei zu viel Kälte fest wird, auch gut im Kühlschrank gelagert werden.
Beim Einkauf ist es ratsam, darauf zu achten, ob das gekaufte Rapsöl ein DLG-Siegel mit einer guten Bewertung bekommen hat, denn es gibt von der Qualität her wie bei allen Lebensmitteln auch dort natürlich Unterschiede. Es muss nicht immer das teuerste Produkt sein, das die beste Qualität hat. Auch Billigdiscounter bieten oft gute Rapsöle an.
Dunkles Glas wie grünes oder braunes schützen das empfindliche Öl vor Lichteinwirkung, denn auch das Licht kann die Inhaltsstoffe eines Öls angreifen.
Sehr empfehlenswert an Rapsöl ist auch, dass es geschmacksneutral ist und so deshalb anders als bei einigen anderen guten Ölen der Geschmack des damit zubereiteten Lebensmittels nicht verändert wird.
Zubereitungstipps
Wer auf seine Gesundheit achtet, sollte täglich ungefähr einen Esslöffel kalt gepresstes Rapsöl in der Küche verwenden. Es kann dabei sehr gut für die Zubereitung von Rohkostsalaten genommen werden. Wird es warmem Gemüse zugesetzt, bleiben die guten Inhaltsstoffe besonders dann weitgehend erhalten, wenn das Rapsöl erst am Ende ins Gemüse gegeben wird, wenn die Herdplatte bereits ausgeschaltet wurde.
So werden die essentiellen Fettsäuren und Vitamine nicht zerstört. Rapsöl eignet sich auch zum Marinieren von Fleisch und zum Backen. Wird es zum Braten oder Schmoren gebraucht, ist es ratsam, die Garzeit immer so kurz wie möglich zu wählen, dann werden nicht alle der guten Inhaltsstoffe zerstört.