Sprachtherapie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Begriff Sprachtherapie bezeichnet eine Vielzahl von Behandlungen, die sich mit Störungen der Sprache bzw. des Sprechens sowie des Hörens und des Schluckens befassen. Diese Fachdisziplin ist auch unter den Namen Logopädie bekannt. Das Ziel einer Sprachtherapie ist eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit des Betroffenen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Sprachtherapie?

Der Begriff Sprachtherapie bezeichnet eine Vielzahl von Behandlungen, die sich mit Störungen der Sprache bzw. des Sprechens sowie des Hörens und des Schluckens befassen.

Die Bezeichnung Sprachtherapie, auch Logopädie genannt, steht für eine medizinisch-therapeutische Fachdisziplin, die sich mit Störungen der Sprache/des Sprechens, des Hörvermögens und auch des Schluckens beschäftigt.

Während früher hauptsächlich Augenmerk auf die medizinische Komponente gelegt wurde, steht heutzutage oftmals der therapeutische Ansatz im Mittelpunkt. Ein Sprachtherapeut benötigt umfassende theoretische und praktische Kenntnisse, um die unterschiedlichen Störungen zu erkennen, zu behandeln und den Betroffenen entsprechend zu beraten. Patienten, die eine Sprachtherapie in Anspruch nehmen, stammen aus allen Altersklassen.

Häufig werden besonders auch Kinder behandelt, die im Kindergarten- oder Grundschulalter durch Sprachprobleme auffallen. Störungen des Sprechens oder des Hörens können zu massiven Kommunikationsproblemen im Alltag und schlimmstenfalls zur Isolation des Betroffenen führen. Eine angemessene Sprachtherapie soll dem entgegenwirken.

Funktion, Wirkung & Ziele

Eine Sprachtherapie umfasst unterschiedliche Behandlungen und ist auf ein breites Spektrum an Störungen und Beschwerden ausgerichtet, die alle mit der sprachlichen Kommunikationsfähigkeit des Betroffenen zu tun haben. Zu den Anwendungsfeldern der Logopädie gehören beispielsweise Artikulationsfehler wie Lispeln, Redeflussstörungen wie Stottern, aber auch Sprachstörungen etwa bei Demenzkranken oder Sprech- und Schluckbeschwerden nach einem Schlaganfall oder nach einer Operation.

Auch ein geringer Wortschatz oder pathologische grammatikalische Einschränkungen werden von Logopäden behandelt. Sucht ein Patient einen Sprachtherapeuten auf, muss zunächst genau festgestellt werden, um welche Störung es sich handelt. Dies geschieht oftmals auf Grundlage eines vorab erstellten medizinischen Befunds und nach detaillierten Tests, die etwa Sprach- und Schreibfähigkeit, Artikulation, Wortschatz und Atemfunktion untersuchen. Wurde eine genaue Diagnose gestellt, kann zusammen mit dem Patienten bzw. bei Kindern gemeinsam mit den Eltern ein Behandlungsplan erstellt werden.

Dieser besteht meist aus gezielten Übungen, die in der Praxis und später auch selbst in Eigenregie durchgeführt werden, bis der Betroffene das störungsfreie Sprechen nach und nach verinnerlicht und so automatisch anwendet. Auch Gespräche mit dem Patienten bzw. dessen Familie gehören zum Umfang einer Sprachtherapie. Für jeden Betroffenen wird, abhängig von Alter, Beschwerden sowie Ursache und Schwere der Störung ein individuelles Therapieziel festgelegt. Sollte etwa nach einer schweren Erkrankung oder einem Unfall keine komplette Wiederherstellung der Fähigkeiten mehr möglich sein, wird beispielsweise eine graduelle Verbesserung angestrebt, während dagegen bei einem Kind mit einem Sprachfehler eine vollständige Beseitigung der Sprachprobleme erreicht werden soll.

Grundsätzlich hat eine Sprachtherapie aber immer das übergreifende Ziel, die Kommunikationsfähigkeiten des Einzelnen zu verbessern und dessen Selbstbewusstsein zu stärken. Menschen mit Sprachproblemen schämen sich oftmals für ihre Beschwerden und vermeiden nicht selten den Kontakt mit anderen. Mithilfe einer Sprachtherapie sollen die Sprachfehler verringert werden, sodass ein normales Leben möglich ist.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Sprachtherapien kommen häufig zum Einsatz, denn viele Menschen leiden unter Störungen der Sprache, des Sprechens oder des Schluckens. Risiken bergen logopädische Maßnahmen eigentlich nur, wenn sie nicht korrekt durchgeführt werden bzw. wenn die jeweilige Störung nicht richtig erkannt wird und in der Folge eine falsche Behandlung durchgeführt wird.

So könnten Patienten im Rahmen einer Dysphagie (Schlucktherapie) unter Umständen dauerhafte schwerere Beschwerden davontragen, wenn die Behandlung nicht ausreichend oder fehlerhaft erfolgt. Allerdings kann bei solchen Vorkommnissen von seltenen Einzelfällen gesprochen werden. Da viele Patienten sehr sensibel sind, was ihre Sprachprobleme anbetrifft, ist ein besonders behutsames Vorgehen des Therapeuten erforderlich, denn der Erfolg einer Sprachtherapie hängt nicht zuletzt auch davon ab, inwiefern sich der Betroffene auf die Übungen einlässt.

Sind Kinder beteiligt, sollte die Behandlung spielerisch gestaltet sein, damit der kleine Patient Spaß an den Übungen hat und gerne zu den Therapiestunden geht. Der Sprachtherapeut sollte eng mit dem behandelnden Arzt zusammenarbeiten, damit ein optimales Behandlungsergebnis erreicht werden kann.

Quellen

  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Hacke, W.: Neurologie. Springer, Heidelberg 2010
  • Speer, C.P., Gahr, M. (Hrsg.): Pädiatrie. Springer, Berlin 2013

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