Trommelfell

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Trommelfell befindet sich im menschlichen Ohr. Es ist eine dünne Membran, die zwischen dem Gehörgang und dem Mittelohr sitzt. Es erfüllt wichtige Aufgaben unter anderem zum Schutz des Mittelohrs und auch bei der Schallübertragung. Verletzungen des Trommelfells können daher unter Umständen das Hörvermögen beeinträchtigen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Trommelfell?

Ohr
Anatomischer Aufbau des Ohres inkl. Trommelfell.

Unter dem Trommelfell verstehen Experten einen Teil des menschlichen Ohrs (genaugenommen verfügen nahezu alle auf dem Land lebenden Wirbeltiere über ein Trommelfell).

Es handelt sich um eine dünne Membran, die am Ende des inneren Gehörgangs unmittelbar vor dem Mittelohr sitzt. Die Membran weist eine Dicke von etwa 0,1 mm und einen Durchmesser von bis zu 10 mm auf. Das Trommelfell erfüllt verschiedene Funktionen und ist unter anderem an der Schallübertragung beteiligt.

Dementsprechend können Schädigungen der Membran etwa durch Gewalteinwirkung zu einem teilweisen Verlust der Hörfähigkeit führen. Allerdings ist die Medizin heutzutage oftmals in der Lage, den Riss im Trommelfell durch einen chirurgischen Eingriff zu reparieren.

Anatomie & Aufbau

Das Trommelfell wird von Experten in drei verschiedene Schichten unterteilt, und zwar von außen nach innen in eine Epithelschicht, eine Faserschicht und eine Schleimhautschicht.

Die Membran steht nicht unter Spannung, sondern ist wie ein Trichter nach innen gewölbt und zur Schwingung fähig. An seinem tiefsten Punkt ist das Trommelfell mit dem Hammer, dem ersten der Gehörknöchelchen, verbunden. Auf diese Weise transportiert es den Schall, den es von außen aufnimmt, weiter an das Innenohr.

Es verfügt über sehr sensible Nervengeflechte. Aus diesem Grund werden selbst leichte Berührungen bereits als schmerzhaft empfunden. Die Blutversorgung des Trommelfells geschieht durch ein doppeltes Netz von feinen Blutgefäßen.

Funktionen & Aufgaben

Das Trommelfell erfüllt im menschlichen Ohr vorrangig zwei wichtige Aufgaben. Die erste ist eine schützende Funktion: Das Trommelfell befindet sich direkt am Ende des inneren Gehörgangs und bildet sozusagen eine Art körpereigenen "Verschluss" für das dahinterliegende Mittelohr.

Auf diese Weise verhindert die dünne, aber elastische Membran das Eindringen von Schmutzpartikeln oder Flüssigkeiten. Diese könnten leicht zu schmerzhafte Entzündungen im Bereich des Mittel- oder gar des Innenohrs führen, die medizinischer Hilfe bedürfen.

Die zweite Aufgabe des Trommelfells hat unmittelbar mit dem Hörvermögen zu tun: Die dünne Membran nimmt die Schallwellen auf, die in den Gehörgang eindringen, und wird durch diese in entsprechende Schwingungen versetzt. Da das Trommelfell mit dem Hammer (genauer mit dem Hammergriff) verbunden ist, wird der Schall direkt von der schwingenden Membran an die Gehörknöchelchen weitergegeben und gelangt von dort ins Innenohr.

Krankheiten

Da das Trommelfell unmittelbar am Hörvorgang beteiligt ist, handelt es sich um eine sehr sensible Membran. Diese kann durch verschiedene Dinge beschädigt werden. Ein lauter Knall (etwa durch eine Explosion) oder ein direkter Schlag aufs Ohr kann dazu führen, dass das Trommelfell reißt.

Dies wird in der Fachsprache Ruptur genannt und umgangssprachlich als "geplatztes Trommelfell" bezeichnet. Auch eine mechanische Einwirkung auf die Membran (zum Beispiel durch das Verwenden von Wattestäbchen zur Reinigung des inneren Ohres) kann zur Folge haben, dass das Trommelfell perforiert wird. Das Gleiche gilt für schwere Mittelohrentzündungen oder Schädelbrüche.

Ein unangenehmer Nebeneffekt eines defekten Trommelfells ist die Tatsache, dass auf diese Weise Krankheitserreger etwa durch eindringendes Wasser in das Ohr gelangen können. Außerdem kann ein beschädigtes Trommelfell immer auch Einschränkungen des Hörvermögens mit sich bringen. Inwiefern das Hören tatsächlich betroffen ist, entscheidet sich nach Lage und Größe des Lochs in der Membran.

In vielen Fällen kommt es nach einer solchen Ruptur zu einer Spontanheilung, sodass das Trommelfell wieder vollständig von selbst zusammenwächst. Bleibt diese Selbstheilung aus, kann die Membran mittels eines chirurgischen Eingriffs wiederhergestellt werden. Dabei wird körpereigenes Gewebe etwa aus einem Muskel verwendet, um die entstandenen Risse im Trommelfell dauerhaft zu verschließen.

Um bleibende Schäden zu vermeiden, sollte bei einem Verdacht auf ein perforiertes Trommelfell grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden.


Typische & häufige Ohrenerkrankungen

Quellen

  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Gürkov, R.: BASICS Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Urban & Fischer, München 2016
  • Schwegler, J., Lucius, R.: Der Mensch – Anatomie und Physiologie. Thieme, Stuttgart 2016

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