Ökotrophologie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Ökotrophologie beschäftigt sich in erster Linie mit Ernährungs- und Haushaltswissenschaften. Es fließen jedoch auch Aspekte aus Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie allgemeinen Natur- und Ingenieurwissenschaften in die Lehre mit ein. Ökotrophologen können durch ihre Beratung solchen Menschen, die sich ein ungünstiges Essverhalten angeeignet haben, bei sämtlichen Fragen zu gesunder Ernährung individuell behilflich sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Ökotrophologie?

Das Wort "Ökotrophologie" setzt sich aus den griechischen Begriffen "oikos" für "Haus" und "trophe" für Ernährung sowie dem Suffix -logie für "Lehre" zusammen. Diese beiden Bestandteile, die Ernährungswissenschaft und die Haushaltswissenschaft, sind die beiden wichtigsten Säulen der Ökotrophologie.

Die Ökotrophologie befasst sich mit allen Schritten, die Lebensmittel von der Erzeugung und Herstellung bis zur Verarbeitung und zum Verzehr durchlaufen. Dazu zählen naturwissenschaftliche, insbesondere biologische, chemische und medizinische, psycho-soziologische und ökonomische Prozesse und Gebiete. Die Trophologie ist ein eigenständiges Teilgebiet der Ökotrophologie und befasst sich, in erster Linie auf naturwissenschaftlicher Ebene, mit der Ernährung des Menschen. Trophologen haben ein breit aufgestelltes Wissen über Diätetik und Gesundheitslehre.

Absolventen des Studiengangs Ökotrophologie können vielseitig eine Arbeitsstelle finden. Die meisten von ihnen spezialisieren sich, häufig in Selbstständigkeit, als Ernährungswissenschaftler und somit auf eine der beiden großen Säulen, auf denen die Ökotrophologie aufbaut. Ökotrophologen können in der Lebensmittelindustrie, in chemischen Laboratorien und Forschungseinrichtungen, aber auch in Krankenhäusern, Altersheimen oder sonstigen Bereichen des Gesundheitswesens sowie Gastronomiebetrieben tätig sein. Manche von ihnen sind in forschenden oder analytischen Rollen tätig, häufig übernehmen Ökotrophologen jedoch auch beratende Tätigkeiten.

Behandlungsspektrum der Ökotrophologie

Insbesondere selbstständige Ökotrophologen sind meist in der Rolle des Ernährungsberaters tätig. Als solche helfen sie Menschen in unterschiedlichen Situationen bei der Wahl der richtigen Lebensmittel für die Gesundheitsvorsorge oder dabei, die Ernährung umzustellen und ungünstige Essgewohnheiten durch gesündere zu ersetzen. Besonders wichtig ist die Beratung durch einen Ökotrophologen bei der Behandlung von Essstörungen.

Ökotrophologen können Menschen aus Risikogruppen für Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und daraus resultierendem Bluthochdruck oder Diabetes dabei helfen, den Fortschritt der Krankheit durch eine gesündere Lebensweise und Ernährung einzudämmen. Die Behandlung von Essstörungen wie Anorexie, Bulimie oder auch Adipositas erfolgt in der Regel durch einen Therapeuten, der dicht mit einem Arzt zusammen arbeitet. Diese gängige Therapie kann sehr sinnvoll durch eine Ernährungsberatung ergänzt werden. Häufig sind entsprechende Ökotrophologen bei den Krankenkassen angestellt. Auch bei der Behandlung von Essstörungen in einer entsprechend spezialisierten Klinik sind in der Regel mehrere Ökotrophologen für die Beratung der Patienten und die individuelle Zusammenstellung der Mahlzeiten vor Ort.

Auch bei Krebspatienten kann die Beratung durch einen Ökotrophologen ergänzend zu der Behandlung durch einen Onkologen sinnvoll sein. Ziel der Ernährungsberatung bei Krebskranken ist es, den Körper zu stärken um ihn die Behandlungen besser vertragen zu lassen. Durch eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen kann zudem eine allgemeine Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes und damit eine höhere Lebensqualität des Patienten erreicht werden. Unentbehrlich ist die Ökotrophologie auch in der Sport- und Fitnessbranche.

Insbesondere ambitionierte Sportler lassen sich von Ökotrophologen gerne hinsichtlich der optimalen Ernährung für eine Leistungssteigerung oder einen optimierten Muskelaufbau beraten. Die Ernährungswissenschaftler gehen dabei auf die individuellen Voraussetzungen, Methoden und Ziele ihrer Klienten ein. Neben der Ernährung achten sie bei Sportlern besonders auf den Aspekt der Dehydrierung. Auch an der Entwicklung spezieller Sportlernahrung sind Ökotrophologen beteiligt.

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Diagnose und Untersuchungsmethoden in der Ökotrophologie

Die Ernährung ist bei vielen Krankheiten ein wichtiger Faktor um den Ausbruch der Krankheit zu verzögern oder gar zu stoppen. Ärzte sind im Bereich der Ernährungslehre jedoch meist nicht gut genug ausgebildet oder verfügen über zu wenig Zeit, um ihren Patienten in dieser Hinsicht ausreichend helfen zu können. An dieser Stelle kommen die Ökotrophologen zum Einsatz. Sie beraten und coachen Menschen und geben ihnen wertvolle Hinweise zu einem verantwortungsvollen und gesundheitsbewusstem Umgang mit der Nahrung.

Eine gesunde Ernährung kann insbesondere bei Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht die auftretenden Symptome lindern oder sogar beseitigen. Essgestörte Menschen haben häufig schlichtweg verlernt, wie sie sich gesund ernähren können und schaden durch eine falsche Ernährungsweise sich und ihrem Körper und auch ihrer Psyche. Neben einer Psychotherapie, die durch einen Arzt betreut wird, haben Ökotrophologen bei essgestörten Menschen die wichtige Aufgabe, den Betroffenen wieder ein gesundes Essverhalten nahezubringen, damit sich ihr Körper und ihre Psyche erholen können.

Ökotrophologen helfen Menschen mit Essstörungen oder sonstigem fehlerhaftem Essverhalten, indem sie gemeinsam mit den Betroffenen deren aktuelles Essverhalten analysieren und gesunde Essenspläne als Leitlinie an sie austeilen. In Kliniken, die sich auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert haben, kommt zudem häufig die sogenannte "Lehrküche" als Teil der Therapie zum Einsatz.

In dieser sollen die Betroffenen einen gesunden und normalen Umgang mit Lebensmitteln selbst erfahren und beim Zubereiten verschiedener Gerichte wieder ein Gefühl dafür bekommen, welche Zutaten in welchen Mengen normal und gesund sind. Die anwesenden Ökotrophologen beraten die essgestörten Menschen zudem in sämtlichen Bereichen, die mit Lebensmitteln zu tun haben: Nicht nur bei der Zubereitung, sondern auch beim Einkauf sowie in Fragen zu der Vorratshaltung, der richtigen Lagerung und dem Umgang mit Resten unterstützen sie die Patienten.

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