Aircast-Schiene
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Aircast-Schiene ist eine Orthese, die der Stabilisierung des Sprunggelenks dient.
Inhaltsverzeichnis |
Was ist eine Aircast-Schiene?
Die Aircast-Schiene fungiert als Stabilisator für das Sprunggelenk. Sie gehört zur Gruppe der Orthesen. Orthesen sind medizinische Hilfsmittel, die der Stabilisierung, Entlastung, Führung, Ruhigstellung und der Korrektur von Gliedmaßen dienen.
Aircast-Schienen sind die am meisten verordneten Schienen bei Sprunggelenks- und Knöchelverletzungen. Sie sind in unterschiedlichen Varianten in Sanitätshäusern oder im Internethandel erhältlich.
Geschichte
Die Aircast-Schiene wurde in den 1970er Jahren von Dr. Glenn Johnson, einem amerikanischen Arzt, entwickelt. Ziel war es, eine effektive und komfortable Orthese für die Behandlung von Verletzungen am Sprunggelenk zu schaffen. Traditionelle Stützschienen und Gipsverbände boten zwar Stabilität, waren jedoch oft unbequem und schränkten die Bewegungsfreiheit stark ein. Dr. Johnson wollte eine Schiene entwerfen, die sowohl Schutz als auch Mobilität bietet.
Die Innovation der Aircast-Schiene lag in der Verwendung von luftgefüllten Kammern, die um den betroffenen Bereich angelegt wurden. Diese Kammern boten einen individuell anpassbaren Druck, der gleichzeitig Stabilität gewährleistete und Schwellungen reduzierten konnte. Durch die Kombination von Stabilität, Schutz und Flexibilität revolutionierte die Aircast-Schiene die Behandlung von Sprunggelenksverletzungen wie Bänderdehnungen, Verstauchungen und Brüchen.
Im Laufe der Jahre wurde das Design weiterentwickelt und verbessert. Die Aircast-Schiene fand breite Anwendung, besonders im Sportbereich, da sie es den Athleten ermöglichte, schneller wieder aktiv zu werden, während sie gleichzeitig die verletzte Stelle schützte. Heute gibt es verschiedene Modelle von Aircast-Schienen, die auf unterschiedliche Körperteile und Verletzungen zugeschnitten sind, wie etwa Schienen für Knie, Handgelenk und Fuß.
Vorteile & Nutzen
Eine Aircast-Schiene bietet zahlreiche Vorteile gegenüber vergleichbaren Produkten, insbesondere bei der Behandlung von Sprunggelenksverletzungen. Der Hauptvorteil liegt in den luftgefüllten Kammern, die eine individuell anpassbare Kompression ermöglichen. Diese Kammern bieten eine gleichmäßige Druckverteilung um das Gelenk, was sowohl die Stabilität erhöht als auch Schwellungen effektiv reduziert. Die Anpassbarkeit der Schiene sorgt für höheren Tragekomfort im Vergleich zu starren Schienen oder Gipsverbänden, die oft unbequem und einschränkend sind.
Ein weiterer Vorteil der Aircast-Schiene ist ihre Mobilitätsförderung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schienen, die das Gelenk vollständig immobilisieren, bietet die Aircast-Schiene eine kontrollierte Bewegungsfreiheit. Dies fördert den Heilungsprozess, indem sie eine funktionelle Rehabilitation unterstützt und es den Patienten ermöglicht, schneller wieder auf die Beine zu kommen.
Die Schiene ist außerdem leicht anzulegen und zu entfernen, was sie besonders benutzerfreundlich macht. Atmungsaktive Materialien sorgen für zusätzlichen Komfort, indem sie die Haut belüften und Feuchtigkeit abtransportieren. Zudem ist die Aircast-Schiene wiederverwendbar und waschbar, was sie hygienischer und wirtschaftlicher macht.
Im Sport- und Rehabilitationsbereich wird die Aircast-Schiene häufig eingesetzt, da sie eine Kombination aus Effektivität, Komfort und Flexibilität bietet, die in vielen herkömmlichen Stützsystemen fehlt.
Formen, Arten & Typen
Die Aircast-Schiene ist jeweils in einer Ausführung für den rechten und den linken Fuß erhältlich. Die Schiene ist eine Orthese zur Stabilisierung des Sprunggelenks. Dabei werden Pro- und Supination begrenzt. Die Pronation beim Fuß bezeichnet die Hebung des äußeren Fußrandes bei gleichzeitiger Senkung des inneren Fußrandes. Die Supination ist eine Außenbewegung des Fußes. Der äußere Fußrand senkt sich, der innere Fußrand hebt sich.
Das Modell Schiene verfügt über integrierte, anatomisch geformte Schalen. Durch das sogenannte ATF-Zugband wird das Sprunggelenk zusätzlich stabilisiert. Die Supinations- und Pronationsbeschränkung lässt sich dank dieses Zugbandes individuell einstellen. Auch bei starker Schwellung ist die Anwendung dieser Orthese recht einfach. Man kann dank Step-in-Design direkt mit dem Fuß in die Schiene schlüpfen. Durch die Aircast-Schiene wird der Abrollvorgang des Fußes nicht beeinträchtigt.
Andere Modelle verfügen zusätzlich über ein Duplex-Luftpolster. Dieses reduziert Schmerzen und Schwellungen bei Verletzungen des Sprunggelenks. Anatomisch geformte Außenschalen und verstellbare Klettbänder sorgen für eine optimale Passform. Auch hier wird der Abrollvorgang nicht beeinträchtigt. Wieder andere Modell sind vor allem zur Akutversorgung von Verletzungen gedacht.
Aufbau & Funktionsweise
Aircast-Schienen werden meist nach Verletzungen des Sprunggelenks getragen. Die meisten dieser Verletzungen werden durch Umknicken beim Sport oder durch Stürze verursacht. Diese Läsionen sollten in keinem Fall unterschätzt werden. Werden sie nicht richtig oder eventuell gar nicht behandelt, kann eine Instabilität im Sprunggelenk entstehen. Diese ist später nicht mehr zu korrigieren und führt zu zahlreichen Beschwerden oder Überlastungserscheinungen.
Nach den meisten Gelenk- und Bänderverletzungen werden Orthesen wie die Aircast-Schiene eingesetzt. Sie stabilisieren das Sprunggelenk, welches durch die Verletzungen instabil geworden ist. Mit den Schienen ist es möglich normal zu laufen. Die Abrollbewegungen des Fußes sind kaum eingeschränkt. Durch die eingenähten Schienen wird ein erneutes Umknicken verhindert. Die Schiene hält das Gelenk dadurch in seiner Position. Rotationsbewegungen sind aufgrund der seitlichen Einschränkung durch die Schiene nicht möglich. Das verletzte Gelenk wird durch diese Ruhigstellung geschont. Dank der Schiene ist eine Operation oder eine Gipsbehandlung bei Verletzungen des Sprunggelenks heute nur noch in Ausnahmefällen erforderlich.
Bei den meisten Verletzungen muss die Schiene die ersten zwei Wochen permanent getragen werden. Insbesondere nachts kann es im Schlaf zu Bewegungen kommen, die das gereizte Gelenk weiter schädigen könnten. Dies wird durch die Schiene verhindert. Ab der dritten Woche muss die Schiene meist nur noch tagsüber angelegt werden. Mit Beginn der vierten Woche wird die Schiene immer häufiger weggelassen. Die nächsten vier bis sechs Wochen empfiehlt es sich, die Schiene noch beim Sport zu tragen.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Indikationen für eine Aircast-Schiene sind akute Verletzungen des Sprunggelenks. Dazu gehören zum Beispiel Distorsionen vom Grad I, II und III. Eine Distorsion ist eine geschlossene Verletzung eines Gelenks, die durch eine Überschreitung des physiologischen Bewegungsspielraums entsteht. Bei einer Distorsion des Sprunggelenks kommt es zu einer Überdehnung oder zu einem Riss der inneren oder äußeren Seitenbänder. Im Volksmund spricht man auch von einer Verstauchung des Knöchels. Diese äußert sich durch starke Schmerzen und eine Schwellung. Die Belastung des Gelenks ist äußerst schmerzhaft, aber noch möglich.
Wenn das Gelenk nicht mehr belastet werden kann, ist vermutlich der Knochen beteiligt. In solchen Fällen ist eine Behandlung mit der Aircast-Schiene nicht ausreichend. Um eine Knochenbeteiligung auszuschließen, wird meist ein Röntgenbild oder eine MRT-Aufnahme angefertigt.
Die Aircast-Schienen, werden auch zur postoperativen Versorgung eingesetzt. Solche Operationen werden bei Bänderrissen oder Sprunggelenksbrüchen durchgeführt. Ebenfalls können chronische Bandinstabilitäten dazu führen, dass vor allem in Belastungssituationen eine Schiene getragen werden muss. Chronische Bandinstabilitäten können trotz früher Behandlung entstehen. Meistens handelt es sich bei diesen Instabilitäten um eine Außenbandschwäche.
Diese kann dazu führen, dass das Sprunggelenk bereits bei geringen Anlässen umknickt. Zudem kann es bei Drehbelastungen zu einem vermehrten Gelenkspiel kommen. Durch diese Mehrbeweglichkeit wird der Gelenkknorpel mehr als üblich belastet und auf Dauer geschädigt. Mit Hilfe der Aircast-Schienen kann für mehr Stabilität im Gelenk gesorgt werden und Verschleißerscheinungen kann vorgebeugt werden.
Anwendung & Sicherheit
Die Anwendung von Aircast-Schienen ist einfach und effektiv. Zunächst wird die Schiene um das verletzte Gelenk – meist das Sprunggelenk – angelegt. Die luftgefüllten Kammern werden dann mithilfe einer integrierten Pumpe oder durch manuelle Anpassung mit Luft befüllt, um den individuellen Bedürfnissen des Patienten gerecht zu werden. Diese Kompression bietet Stabilität und reduziert Schwellungen. Die Schiene lässt sich leicht öffnen und schließen, was die tägliche Nutzung und Anpassung erleichtert.
In Bezug auf die Sicherheit sind Aircast-Schienen so konzipiert, dass sie das verletzte Gelenk stabilisieren, ohne den Heilungsprozess zu beeinträchtigen. Durch die verstellbare Kompression kann der Druck optimal an den Verletzungszustand angepasst werden, was die Gefahr von Durchblutungsstörungen minimiert. Zudem sind die verwendeten Materialien hypoallergen und hautfreundlich, was Hautreizungen vorbeugt.
Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Aircast-Schienen ist streng. Die Produkte werden gemäß internationaler medizinischer Standards gefertigt und durchlaufen eine mehrstufige Qualitätsprüfung, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen von Ärzten und Patienten gerecht werden. Jede Schiene wird auf Haltbarkeit, Luftdichtheit der Kammern und die Zuverlässigkeit der Kompression getestet, um maximale Sicherheit und Effizienz in der Anwendung zu gewährleisten.
Alternativen
Es gibt mehrere alternative Verfahren zu Aircast-Schienen, die bei der Behandlung von Sprunggelenksverletzungen oder anderen Gelenkproblemen eingesetzt werden können. Eine häufig verwendete Methode ist der Gipsverband, der das betroffene Gelenk vollständig immobilisiert. Dieser wird oft bei schwereren Verletzungen wie Frakturen eingesetzt, bietet jedoch weniger Flexibilität und Komfort im Vergleich zur Aircast-Schiene.
Ein weiterer Ansatz sind orthopädische Schienen oder Stützbandagen. Diese Schienen bestehen oft aus Kunststoff oder Metall und stabilisieren das Gelenk, bieten aber meist weniger individuelle Anpassungsmöglichkeiten als eine Aircast-Schiene. Stützbandagen aus elastischem Material können zur leichten Stabilisierung und Kompression genutzt werden, bieten jedoch nicht die gleiche strukturelle Unterstützung.
Für Patienten, bei denen eine Schiene nicht geeignet ist, kann auch eine funktionelle Therapie in Erwägung gezogen werden. Hierbei wird das Gelenk mit speziellen Übungen und Physiotherapie mobilisiert, um die Muskulatur zu stärken und den Heilungsprozess zu fördern. In einigen Fällen wird dies mit Kinesio-Tapes kombiniert, die die Gelenkbewegungen unterstützen und die Durchblutung fördern.
Bei schwereren Verletzungen, insbesondere Frakturen oder Rissen von Bändern, kann eine operative Versorgung erforderlich sein. Hierbei werden chirurgische Techniken verwendet, um die verletzte Struktur zu reparieren, gefolgt von einer kontrollierten Rehabilitation, um die Beweglichkeit wiederherzustellen.
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