Knie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 31. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Knie ist das größte Gelenk im menschlichen Körper. Es ist aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt und daher sehr komplex. Seine Beschaffenheit ermöglicht es dem Menschen, das Knie zu beugen und zu strecken und ist so maßgeblich am Bewegungsablauf beim Gehen beteiligt. Erkrankungen oder Verletzungen des Knies bedeuten daher meist eine deutliche Bewegungseinschränkung.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Knie?

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau des Kniegelenks. Klicken, um zu vergrößern.

Das Knie ist ein aus mehreren Teilen bestehendes Gelenk, das den Oberschenkel mit dem Unterschenkel verbindet. Aufgrund seiner Konstruktion kann das Bein gebeugt und gestreckt werden; ohne ein derart bewegliches Kniegelenk wäre das menschliche Bein steif.

Mediziner bezeichnen das Knie als sogenanntes zusammengesetztes Gelenk, denn es besteht aus mehreren unterschiedlichen Gelenkteilen, die gemeinsam das gesamte Knie bilden. Die Rückseite des Knies wird als Kniekehle bezeichnet. Durch sie verlaufen Nerven und Blutgefäße.

Das Knie kann durch falsche oder dauerhafte Belastungen oder auch durch Verletzungen etwa bei Unfällen oder beim Sport geschädigt werden. Sind diese Schäden dauerhaft, muss unter Umständen ein operativer Eingriff stattfinden, um die Beweglichkeit des Kniegelenks zu erhalten.

Anatomie & Aufbau

Das Knie befindet sich im menschlichen Körper zwischen dem Ober- und dem Unterschenkel. Es stellt die Verbindung zwischen beiden Schenkeln dar und ist so konstruiert, dass es eine Beweglichkeit von etwa 150° aufweist.

Grob gesehen besteht das Knie aus dem Oberschenkelknochen, dem Schienbein und der Kniescheibe. Diese drei bilden den knöchernen Teil des Knies. Zusätzlich finden sich im Inneren des Knies verschiedene Muskeln und Bänder, die für die Beweglichkeit und Stabilität des Gelenks zuständig sind.

Die Muskeln werden unter anderem in Strecker und Beuger unterteilt, je nachdem, welche Aufgabe ihnen zukommt. Die Menisken, bei denen es sich um Knorpelscheiben zwischen den knöchernen Gelenken handelt, begünstigen ebenfalls die Beweglichkeit des Knies.

Funktionen & Aufgaben

Die hauptsächliche Funktion des Knies liegt in der bereits erwähnten Beweglichkeit, die ohne die besondere Zusammensetzung des Kniegelenks nicht gegeben wäre. Besonders die Bänder, die in und um die Gelenkkapsel liegen, sind an der Beugung und Streckung beteiligt.

Mit ihrer Hilfe wird eine Beweglichkeit von bis zu 150° erreicht (abhängig davon, ob Beuge-, Streck- oder Drehbewegungen ausgeführt werden). Eine Beugung beansprucht das Knie am stärksten mit 120° -150°, wohingegen eine Drehung nur bis zu 40° stattfindet. Das Kniegelenk wird aufgrund seiner Beschaffenheit auch als Dreh-Scharniergelenk bezeichnet. Die unterschiedlichen Bestandteile des Knies erfüllen noch einmal besondere Aufgaben, welche die Funktion des gesamten Kniegelenks unterstützen.

So dienen die Bänder beispielsweise dazu, das Knie zu stabilisieren, während die Menisken eine "Verbindung" zwischen den knöchernen Anteilen darstellen und die Beweglichkeit erhöhen. Die Kniescheibe hat die Funktion, die Hebelwirkung zu verstärken und gleichzeitig den Widerstand zu verringern, der entsteht, wenn die Sehnen während der Bewegungen über den Knochen gleiten.

Krankheiten

Da das Knie an sich ein eher instabiles Gebilde und an allen Geh-, Sprung- und Laufbewegungen beteilt ist, kommt es nicht selten zu Schädigungen oder Erkrankungen in diesem Bereich. Besonders bei Sportlern sind Bänderrisse, Brüche, Auskugelungen oder Meniskusrisse relativ häufig. Sie entstehen durch zu starke dauerhafte Beanspruchungen oder auch durch Unfälle.

Die Heilungschancen hängen von der Art der Verletzung und natürlich auch von der Behandlung und der individuellen Mithilfe des Patienten ab. Auskugelungen verheilen beispielsweise selten vollständig, da die beteiligten Bänder oftmals irreparable geschädigt werden. Nicht nur Sportler gehen jedoch Gefahr, ihre Knie zu schädigen. Gelenkverschleiß im Knie entsteht meist allein durch den natürlichen Alterungsprozess. Er äußert sich durch Schmerzen beim Gehen oder Strecken bzw. Beugen des Knies.

Entzündungen im Kniegelenk oder im dazugehörigen Schleimbeutel entstehen durch spontane Überbelastungen bzw. durch offene Wunden, die zu einer Infektion führen. Während äußerliche Verletzungen im Kniebereich nicht unbedingt ärztlich behandelt werden müssen, ist bei Erkrankungen oder Problemen im Innenbereich grundsätzlich ein Arztbesuch anzuraten. Auf diese Weise können bleibende Schäden verhindert und die Beweglichkeit des Knies auf Dauer erhalten werden.


Typische & häufige Erkrankungen

10 Dinge, die Sie über Knie wissen sollten

1. Was sind die Hauptfunktionen des Knies?

Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia) und ermöglicht Bewegungen wie Beugen, Strecken und leichte Drehungen. Es trägt das Körpergewicht und ermöglicht wichtige Aktivitäten wie Gehen, Laufen, Springen und Treppensteigen.

2. Welche Strukturen sind im Kniegelenk enthalten?

Das Kniegelenk besteht aus Knochen, Knorpel, Bändern, Sehnen und Menisken. Die Kniescheibe (Patella) schützt das Gelenk und verbessert die Hebelwirkung der Oberschenkelmuskeln. Bänder wie das vordere und hintere Kreuzband sowie die Seitenbänder stabilisieren das Knie und verhindern übermäßige Bewegungen.

3. Was sind häufige Ursachen für Knieschmerzen?

Knieschmerzen können durch Verletzungen wie Bänderrisse, Meniskusschäden oder Patellaluxationen verursacht werden. Auch degenerative Erkrankungen wie Arthrose und entzündliche Zustände wie Bursitis oder Sehnenentzündungen sind häufige Ursachen.

4. Wie kann man Knieverletzungen vorbeugen?

Regelmäßiges Kräftigungstraining der Beinmuskulatur, Dehnübungen und die Vermeidung von Überlastung können helfen, Knieverletzungen vorzubeugen. Auch das Tragen von geeignetem Schuhwerk und das Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten sind wichtige Maßnahmen.

5. Welche Rolle spielt die Muskulatur für die Kniegesundheit?

Starke Oberschenkel- und Wadenmuskeln entlasten das Kniegelenk und sorgen für Stabilität. Insbesondere der Quadrizeps und die hinteren Oberschenkelmuskeln (Hamstrings) spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Knies und der Vermeidung von Verletzungen.

6. Wie wird Arthrose im Knie behandelt?

Die Behandlung von Kniearthrose umfasst konservative Maßnahmen wie Gewichtsreduktion, Physiotherapie, Schmerzmedikation und Injektionen. In fortgeschrittenen Fällen kann ein operativer Eingriff, wie eine Knieprothese, erforderlich sein.

7. Welche Symptome deuten auf eine ernsthafte Knieverletzung hin?

Symptome wie starke Schmerzen, Schwellungen, Instabilität, eingeschränkte Beweglichkeit und ein hörbares Knacken oder Reißen können auf eine ernsthafte Knieverletzung hinweisen. Bei solchen Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

8. Wie kann man das Knie nach einer Verletzung rehabilitieren?

Eine umfassende Rehabilitation umfasst Physiotherapie, gezielte Übungen zur Kräftigung und Beweglichkeit sowie möglicherweise orthopädische Hilfsmittel wie Kniebandagen. Eine schrittweise Rückkehr zu normalen Aktivitäten ist wichtig, um das Knie nicht zu überlasten.

9. Welche Auswirkungen hat Übergewicht auf das Kniegelenk?

Übergewicht erhöht den Druck auf das Kniegelenk und beschleunigt den Verschleiß von Knorpel und anderen Strukturen. Dies kann zu Schmerzen und degenerativen Veränderungen wie Arthrose führen. Eine Gewichtsreduktion kann die Belastung des Knies verringern und Schmerzen lindern.

10. Welche Rolle spielt die richtige Technik beim Sport für die Kniegesundheit?

Die richtige Technik beim Sport, insbesondere bei Aktivitäten wie Laufen, Springen und Heben, ist entscheidend, um das Knie zu schützen. Fehlstellungen oder falsche Bewegungsmuster können zu Überlastungen und Verletzungen führen. Eine professionelle Anleitung und regelmäßiges Techniktraining können helfen, das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Durch das Verständnis der Funktion und Pflege des Knies können Sie dessen Gesundheit langfristig erhalten und Verletzungen sowie degenerative Erkrankungen vorbeugen. Ein aktiver und gesunder Lebensstil unterstützt die Kniegesundheit und trägt zur allgemeinen Lebensqualität bei.

10 Tipps für gesunde Knie

1. Regelmäßiges Kräftigungstraining:

Starke Muskeln rund um das Kniegelenk sind entscheidend für die Stabilität und Funktion des Knies. Führen Sie regelmäßig Übungen zur Kräftigung der Oberschenkel-, Waden- und Hüftmuskulatur durch. Besonders effektiv sind Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte und Beinpressen, die den Quadrizeps, die Hamstrings und die Wadenmuskulatur stärken.

2. Ausreichendes Aufwärmen:

Vor jeder sportlichen Aktivität oder intensiven körperlichen Belastung ist ein gründliches Aufwärmen unerlässlich. Leichte Aerobic-Übungen, Dehnübungen und spezifische Bewegungen zur Mobilisierung des Knies bereiten die Muskulatur und das Gelenk auf die bevorstehende Belastung vor und reduzieren das Verletzungsrisiko.

3. Gewichtsmanagement:

Übergewicht belastet die Kniegelenke erheblich und kann zu vorzeitigem Verschleiß und Arthrose führen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität helfen, ein gesundes Körpergewicht zu halten und die Belastung der Knie zu minimieren.

4. Richtige Technik beim Sport:

Achten Sie auf die richtige Technik bei sportlichen Aktivitäten, insbesondere bei Bewegungen wie Laufen, Springen und Heben. Fehlstellungen und falsche Bewegungsmuster können das Knie überlasten und zu Verletzungen führen. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Trainer oder Physiotherapeuten anleiten, um die korrekte Technik zu erlernen.

5. Tragen von geeignetem Schuhwerk:

Gutes Schuhwerk mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung ist wichtig, um die Knie zu schützen. Achten Sie darauf, Schuhe zu tragen, die für Ihre Sportart oder Aktivität geeignet sind und regelmäßig erneuert werden, um eine optimale Unterstützung zu gewährleisten.

6. Vermeidung von Überlastung:

Überlastung kann zu chronischen Knieproblemen führen. Hören Sie auf Ihren Körper und gönnen Sie sich ausreichend Ruhepausen zwischen intensiven Trainingseinheiten oder körperlichen Aktivitäten. Variieren Sie Ihre Übungen und Aktivitäten, um verschiedene Muskelgruppen zu beanspruchen und monotone Belastungen zu vermeiden.

7. Dehnübungen und Flexibilität:

Regelmäßiges Dehnen hilft, die Flexibilität der Muskeln und Bänder rund um das Knie zu erhalten. Flexible Muskeln und Bänder können das Knie besser stützen und das Risiko von Verletzungen und Überlastungen verringern. Integrieren Sie Dehnübungen für Oberschenkel, Waden und Hüfte in Ihre Routine.

8. Hydration und Ernährung:

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Gelenkgesundheit, indem sie die Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) aufrechterhält, die das Kniegelenk schmiert und ernährt. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin D, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren, fördert die Knochengesundheit und reduziert Entzündungen.

9. Regelmäßige Bewegung:

Regelmäßige, moderate Bewegung ist wichtig, um die Gelenke gesund zu halten. Aktivitäten wie Gehen, Radfahren und Schwimmen sind schonend für die Knie und fördern die Durchblutung und Beweglichkeit. Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen, um die Gelenke regelmäßig zu bewegen und zu belasten.

10. Professionelle Unterstützung bei Schmerzen:

Wenn Sie anhaltende Knieschmerzen oder Verletzungen haben, suchen Sie frühzeitig professionelle Hilfe. Ein Arzt oder Physiotherapeut kann die Ursache der Schmerzen feststellen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Frühzeitige Intervention kann langfristige Schäden verhindern und die Genesung fördern.

Durch die Umsetzung dieser Tipps können Sie die Gesundheit Ihrer Knie langfristig erhalten und das Risiko von Verletzungen und degenerativen Erkrankungen minimieren. Gesunde Knie sind entscheidend für die Mobilität und Lebensqualität, daher ist es wichtig, sie gut zu pflegen und zu schützen.

Kniearthrose: Ursachen, Symptome und Behandlung

Kniearthrose, auch Gonarthrose genannt, ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel im Kniegelenk allmählich abgebaut wird. Diese Krankheit betrifft Millionen von Menschen weltweit und ist eine der häufigsten Ursachen für Gelenkschmerzen und Behinderungen bei älteren Erwachsenen. Im Folgenden werden die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Kniearthrose detailliert beschrieben.

Ursachen

Kniearthrose kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Einer der Hauptgründe ist das Alter. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, Knorpel zu regenerieren, was zu Abnutzung führt. Übergewicht ist ein weiterer bedeutender Risikofaktor, da zusätzliches Gewicht den Druck auf das Kniegelenk erhöht und den Knorpel schneller abnutzt.

Verletzungen, wie z. B. Bänderrisse oder Meniskusschäden, können ebenfalls zur Entwicklung von Kniearthrose beitragen. Genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle, da bestimmte Gene das Risiko erhöhen können, an Arthrose zu erkranken. Zudem können berufliche oder sportliche Aktivitäten, die das Kniegelenk stark belasten, die Wahrscheinlichkeit für eine Arthrose erhöhen.

Symptome

Die Symptome von Kniearthrose entwickeln sich oft langsam und verschlimmern sich mit der Zeit. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Schmerzen: Dies ist das am häufigsten berichtete Symptom. Die Schmerzen treten zunächst meist bei Bewegung auf und können sich in späteren Stadien auch in Ruhe manifestieren.

Steifheit: Besonders am Morgen oder nach längeren Ruhephasen können die Knie steif und unbeweglich sein.

Schwellungen: Entzündungen im Gelenk können zu Schwellungen und erhöhter Empfindlichkeit führen.

Eingeschränkte Beweglichkeit: Mit fortschreitender Arthrose kann die Beweglichkeit des Knies eingeschränkt sein, was alltägliche Aktivitäten erschwert.

Knirschen und Klicken: Durch den Abbau des Knorpels kann es zu Reibung zwischen den Knochen kommen, was zu knirschenden oder klickenden Geräuschen führt.

Behandlung

Die Behandlung von Kniearthrose zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Gelenkfunktion zu verbessern. Es gibt verschiedene Ansätze:

Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel wie Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können Schmerzen und Entzündungen reduzieren. In einigen Fällen können auch Kortikosteroid-Injektionen ins Gelenk verabreicht werden.

Physiotherapie: Übungen zur Stärkung der Muskulatur um das Kniegelenk können die Stabilität verbessern und Schmerzen lindern. Physiotherapeuten können auch Techniken zur Verbesserung der Beweglichkeit und zur Linderung der Steifheit vermitteln.

Gewichtsreduktion: Für übergewichtige Patienten kann eine Gewichtsabnahme den Druck auf das Kniegelenk verringern und die Symptome lindern.

Operation: In schweren Fällen, in denen konservative Behandlungen nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Zu den häufigsten Operationen zählen die Arthroskopie zur Reinigung des Gelenks, die Osteotomie zur Umstellung der Beinachse und der vollständige oder teilweise Kniegelenkersatz (Endoprothese).

Fazit

Kniearthrose ist eine komplexe Erkrankung, die viele Menschen betrifft und ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Durch frühzeitige Diagnose und eine Kombination aus konservativen und, wenn nötig, operativen Behandlungsmaßnahmen lässt sich jedoch oft eine deutliche Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität erreichen. Regelmäßige Bewegung, Gewichtsmanagement und eine gesunde Lebensweise sind wichtige Faktoren zur Prävention und Behandlung dieser häufigen Gelenkerkrankung.

Patellofemorales Schmerzsyndrom: Ursachen und Therapie

Das patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS), auch als vorderer Knieschmerz oder Läuferknie bekannt, ist eine häufige Erkrankung, die Schmerzen an der Vorderseite des Knies verursacht. Diese Krankheit betrifft vor allem junge, sportlich aktive Menschen und kann ihre sportliche Leistung und alltägliche Aktivitäten erheblich beeinträchtigen. Im Folgenden werden die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten des patellofemoralen Schmerzsyndroms beschrieben.

Ursachen

Das patellofemorale Schmerzsyndrom entsteht durch eine Fehlbelastung des Knies, die verschiedene Ursachen haben kann:

Muskelungleichgewichte: Eine der Hauptursachen für PFSS ist das Ungleichgewicht der Muskeln, die das Knie stabilisieren, insbesondere des Quadrizepsmuskels. Ein schwacher oder ungleichmäßig starker Quadrizeps kann dazu führen, dass die Kniescheibe (Patella) nicht korrekt über das Kniegelenk gleitet.

Überlastung: Häufige wiederholte Bewegungen, wie sie beim Laufen, Springen oder bei sportlichen Aktivitäten auftreten, können das Kniegelenk überlasten und zu Schmerzen führen.

Fehlstellungen: Anatomische Fehlstellungen wie X-Beine (Genu valgum) oder Plattfüße können die Ausrichtung der Patella beeinflussen und zusätzlichen Druck auf das Knie ausüben.

Fehlende Dehnung und Flexibilität: Verkürzte oder verspannte Muskeln und Sehnen um das Kniegelenk herum können ebenfalls zur Entstehung von PFSS beitragen.

Symptome

Das Hauptsymptom des patellofemoralen Schmerzsyndroms ist ein dumpfer, schmerzender Schmerz an der Vorderseite des Knies, der sich bei bestimmten Aktivitäten verschlimmern kann. Zu den typischen Symptomen gehören:

Schmerzen bei Belastung: Aktivitäten wie Laufen, Treppensteigen, Hocken oder langes Sitzen mit angewinkelten Knien können die Schmerzen verstärken.

Kniende Schmerzen: Schmerzen treten oft auf, wenn man längere Zeit kniet oder aus einer knienden Position aufsteht.

Kniescheibenschmerz: Schmerzen rund um oder hinter der Kniescheibe sind charakteristisch für PFSS.

Knirschen oder Reiben: Einige Betroffene berichten von einem knirschenden oder reibenden Gefühl im Knie, besonders bei Bewegungen wie Treppensteigen.

Therapie

Die Behandlung des patellofemoralen Schmerzsyndroms konzentriert sich auf die Linderung der Schmerzen und die Korrektur der zugrunde liegenden Ursachen. Zu den wichtigsten Therapiemöglichkeiten gehören:

Physiotherapie: Ein gezieltes Physiotherapieprogramm kann helfen, Muskelungleichgewichte zu korrigieren, die Muskulatur um das Knie zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Dehnungs- und Kräftigungsübungen sind wesentliche Bestandteile der Therapie.

Ruhigstellung und Schonung: Eine vorübergehende Reduzierung der Belastung des Knies kann helfen, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. In einigen Fällen kann auch das Tragen einer Kniebandage oder -orthese hilfreich sein.

Eisbehandlung: Das Auflegen von Eispackungen auf das betroffene Knie kann Schwellungen und Schmerzen reduzieren.

Schuheinlagen und Orthesen: Bei Fehlstellungen oder biomechanischen Problemen können spezielle Einlagen oder Orthesen zur Verbesserung der Knieausrichtung beitragen.

Medikamente: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können zur kurzfristigen Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.

Fazit

Das patellofemorale Schmerzsyndrom ist eine häufige Ursache für vordere Knieschmerzen, insbesondere bei jungen, aktiven Menschen. Durch eine Kombination aus physiotherapeutischen Maßnahmen, Schonung und gegebenenfalls orthopädischen Hilfsmitteln lässt sich die Erkrankung in den meisten Fällen erfolgreich behandeln. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um eine chronische Problematik zu vermeiden und die volle Funktion des Knies wiederherzustellen.

Quellen

  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Lang, J.: Praktische Anatomie, Band 5 – Bein und Statik. Springer, Berlin 2004
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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