Bachblüte
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bachblüten kommen in der sogenannten Bachblüten-Therapie, einem alternativmedizinischen Verfahren, zur Anwendung. Sie sollen regulierend auf psychische Zustände des Menschen wirken, wodurch sich auch körperliche Symptome bessern lassen.
Vorkommen & Anbau der Bachblüte
Bachblüten sind nach ihrem Entwickler, dem Engländer Doktor Edward Bach, benannt. Bach lebte von 1886 bis 1936 und begründete in den 1930er Jahren die Bach-Blütentherapie. Die Therapie basiert auf der Vorstellung, die in bestimmten Blüten gebundene Energie könne sich regulierend auf psychische Zustände auswirken. Bach untersuchte und beschrieb insgesamt 38 Bachblüten-Essenzen, die in der Bachblüten-Therapie zur Anwendung kommen. Hiervon sind 37 Essenzen aus Blüten hergestellt und eine Essenz besteht aus Fels-Quellwasser.
Bach wählte die Pflanzen intuitiv für bestimmte Seelenzustände aus, es handelt sich jedoch nicht um Heilpflanzen im eigentlichen Sinn. Daher wird die Bachblüten-Therapie auch nicht zur Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde gezählt. Die Bachblüten-Essenzen sind traditionell mit ihren englischen Namen bezeichnet. Die Blüten der wildwachsenden Pflanzen und Bäume werden während der Blütezeit morgens früh, bevorzugt noch mit Tau bedeckt, an natürlichen Standorten gesammelt. Bei Pflanzen, von denen keine Blüten gewonnen werden können, wie beispielsweise der Pappel, kommen Äste und Blätter zur Verwendung.
Wirkung & Anwendung
Die Energie der Blüten soll sich so auf das Wasser übertragen. Dies wird anschließend mit Alkohol haltbar gemacht. Vor der Anwendung wird die Flüssigkeit nochmals stark verdünnt, wobei sich Parallelen zur Homöopathie zeigen. Bachblüten sind als Tropfen, in Salben oder Bonbons erhältlich. Außerdem können sie pur auf der Haut angewendet oder einem Vollbad zugesetzt werden. Die Tropfen können in ein Glas mit Wasser gegeben und über den Tag verteilt getrunken oder direkt auf die Zunge getropft werden.
Die Art der Anwendung richtet sich dabei nach dem Behandlungszustand, ob dieser chronisch oder akut ist und danach, ob die Bachblüten äußerlich oder innerlich angewendet werden sollen. Dabei können ein bis sieben Blüten gleichzeitig in individuell zusammengestellten Mischungen angewendet werden. Von der Einnahme von mehr als sieben verschiedenen Blütenessenzen zum gleichen Zeitpunkt raten Bachblüten-Therapeuten ab, da dies den Organismus durcheinander bringen könne.
Nach dem Begründer der Bachblüten-Therapie beruhen körperliche Krankheiten auf einer Störung des seelischen Gleichgewichts. Mit Hilfe der Blütenessenzen, die als positiver Gegenpol eingesetzt werden, sollen negative Seelenzustände harmonisiert werden. Außerdem sollen die Bachblüten die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und ganzheitlich auf Seele, Geist und Körper wirken. Bach hat hierzu die 38 Essenzen in sieben Gruppen unterteilt, die jeweils einem spezifischen Gemütszustand zugeordnet sind.
Diese Gruppen sind Niedergeschlagenheit, fehlendes Interesse an der Gegenwart, Angst, Einsamkeit, Überempfindlichkeit, übertriebene Sorge um Andere und Unsicherheit. Jede der Blüten spiegelt dabei die negativen Charaktereigenschaften eines bestimmten Persönlichkeitstypus wider. Bachblüten-Produkte in Form von Tropfen, Salben oder Bonbons können in der Apotheke erworben werden. Mit Hilfe der Essenz in flüssiger Form können Salben auch selbst hergestellt werden.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Die Bachblüten-Therapie wird in zwei weiteren Anwendungsgebieten eingesetzt: In der akuten Behandlung von seelischen Stresssituationen oder in Lebenskrisen sowie als begleitende Behandlung bei akuten und chronischen Krankheiten. Zu der akuten Behandlung von seelischen Stresssituationen zählen beispielsweise Stress in der Beziehung oder Probleme mit Schule, Erziehung oder Arbeitsplatz sowie die Midlifecrisis. Als Begleitbehandlung bei akuten und chronischen Krankheiten können sie beispielsweise bei Schlafstörungen oder Hauterkrankungen wie einer Neurodermitis eingesetzt werden.
Ebenso können sie bei Entwicklungsstörungen, der Vorbereitung einer Geburt oder als seelische Nachsorgebehandlung nach Operationen eingesetzt werden. Es sind zahlreiche Symptome definiert, denen bestimmte Bachblüten zugeordnet sind. Die Dauer der Behandlung ist von der Art, Schwere und Dauer der zugrunde liegenden psychischen Probleme abhängig. Außerdem entwickelte Bach die sogenannten Notfalltropfen, bei denen es sich um eine spezifische Kombination von fünf Bachblüten handelt, die in akuten Notfallsituationen eingenommen werden können.
In den Notfalltropfen sind Blütenessenzen des Star of Bethlehem (Doldiger Milchstern) gegen Schock und Betäubung, Rock Rose (gelbes Sonnenröschen) gegen Terror und Panikgefühle und Impatiens (Springkraut) gegen mentalen Stress und Spannung enthalten. Cherry Plum (Kirschpflaume) soll gegen Angst, die Kontrolle zu verlieren, helfen und Clematis (gewöhnliche Waldrebe) gegen das Gefühl, weit weg zu sein oder kurz vor einer Bewusstlosigkeit zu stehen.
Bachblüten sind nebenwirkungsfrei. Sie können problemlos mit schulmedizinischen und naturheilkundlichen Therapien kombiniert werden. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt. Einen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit einer Bachblüten-Therapie gibt es jedoch nicht. In Studien konnte außer einem Placebo-Effekt keine weitere Wirkung nachgewiesen werden.