Hautkrankheiten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Um einen allgemeinen Überblick über das Thema Hautkrankheiten zu bekommen, informiert der folgende Text über die Ursachen, die Diagnose und den Verlauf von Hautkrankheiten sowie über deren Behandlung und Vorbeugung.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Hautkrankheiten?

Beschwerden bei Hautkrankheiten können für die Betroffenen sowohl sichtbar als auch spürbar sein. Zu spüren sind die Beschwerden insbesondere bei trockener Haut, auch wenn diese sich nicht immer optisch verändern muss.
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Unter einer Hautkrankheit (medizinischer Begriff: Dermatose) versteht man Erkrankungen der Haut und des Hautanhangsgebilde (Nägel, Haare, Talk- und Schweißdrüsen) als Reaktion auf unterschiedlichste Einflüsse und Reize aus der Umgebung oder dem Körperinneren.

Der Schweregrad und das Erscheinungsbild von Hautkrankheiten variiert dabei erheblich. Die Einteilung der Hautkrankheiten erfolgt über die befallen Körperstellen und –flächen. Unterschieden werden kann in:

Generalisierte Hauterkrankungen: sind zum Beispiel allergische Reaktionen der Haut, Schuppenflechte, Juckreiz oder Ekzeme, die an der gesamten Hautoberfläche oder an mehren Stellen auftreten.

Lokale Hauterkrankungen: sind zum Beispiel Hautkrebs – und Infektionserkrankungen, Akne, Haarausfall, Hühneraugen oder Hautpilze und Schnitt- oder Schürfwunden, die nur an einer Stelle oder einem Hautbereich auftreten.

Ursachen

So unterschiedlich die Hautkrankheiten sein können, so umfangreich sind auch ihre Ursachen. Sie beginnen bei einfachen Verletzungen wie Schnitt- oder Schürfwunden, entstehen durch Infektionen oder Störungen des Stoffwechsels, des Immunsystems oder der Haut, durch Allergien bis hin zu Hautkrebs.

Mehrere Ursachen können dabei auch als Auslöser zusammen auftreten. Oftmals ist auch die Veranlagung des Menschen die Ursache für eine Hauterkrankung wie bei der Schuppenflechte oder der Neurodermitis. Die Auslöser können auch durch Stress oder ungesunde Ernährung, sprich einer ungesunden Lebensweise, verstärkt werden. Bei vielen Hauterkrankungen kann man aber immer noch keine genaue Ursache festlegen.


Typische & häufige Hautkrankheiten

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Beschwerden bei Hautkrankheiten können für die Betroffenen sowohl sichtbar als auch spürbar sein. Zu spüren sind die Beschwerden insbesondere bei trockener Haut, auch wenn diese sich nicht immer optisch verändern muss. Menschen mit trockener Haut verspüren oftmals ein mehr oder weniger starkes Gefühl von Juckreiz, auch Brennen kann möglich sein.

Dies gilt insbesondere dann, wenn das Jucken dazu führt, dass die Haut aufgekratzt wird. Trockene Haut kann auch mit bloßem Auge zu erkennen sein: Die betroffenen Areale können gerötet und schuppig wirken. Hautkrankheiten können sich zudem in Form von Flechten, Pusteln, Pickeln oder erhabenen Malen darstellen. Selten kommt es zu Blutungen aus der Haut.

Solch eine Blutung kann diverse Ursachen haben, auch völlig harmlose, wenn zum Beispiel an trockener Haut stark gekratzt worden ist. Gerade bei starker Neurodermitis bei Kindern ist dies manchmal der Fall. Bluten aber Muttermale oder auch andere Hautstellen ohne ersichtlichen Grund, ist dies immer ein Warnzeichen für eine vielleicht bösartige Erkrankung der Haut.

Beschwerden mit Blutungen aus Hautarealen sollten entsprechend immer zeitnah von einem Facharzt abgeklärt werden.Eine schnelle Behandlung verbessert gerade bei Malignomen die Prognose deutlich.

Diagnose & Verlauf

Damit der behandelnde Hautarzt (Dermatologe) eine Diagnose über die Hauterkrankung stellen kann, wird er zunächst den Patienten nach seinen Beschwerden und mögliche Vorerkrankungen befragen. Anschließend wird die Haut und die betroffenen Stellen anhand von Symptomen untersucht.

Häufige Symptome können sein:

Anhand der Hautveränderung lässt sich häufig eine Diagnose der Hauterkrankung feststellen. Der Verlauf der Symptome kann einerseits harmlos sein, wie bei Sonnenbrand, Akne oder Warzen, so dass die Symptome ohne oder durch kurze Behandlung wieder weggehen.

Andererseits können sie aber auch Anzeichen für eine ernsthafte Hauterkrankung, wie Schuppenflechte oder Neurodermitis sein. Diese können noch nicht gänzlich geheilt werden und beeinträchtigen den Patienten langwierig.

Komplikationen

In der Regel kann es bei Hautkrankheiten zu verschiedenen Beschwerden und Komplikationen kommen. Eine allgemeine Vorhersage ist aus diesem Grund nicht möglich und in der Regel auch nicht sinnvoll. Allerdings wirken sich die Hautkrankheiten in jedem Fall negativ auf die Lebensqualität des Patienten aus. In den meisten Fällen kommt es dabei zu Schmerzen, Juckreizen oder zu Rötungen.

Die Betroffenen leiden auch an einer verringerten Ästhetik und damit nicht selten an Minderwertigkeitskomplexen und einem verringerten Selbstwertgefühl. Durch die Hautkrankheiten kommt es daher nicht selten zu Depressionen. Die Haut wirkt trocken und kann von Papeln bedeckt sein. In der Regel führen Hautkrankheiten nicht zum Tode und verringern auch nicht die Lebenserwartung des Patienten. Sie können oft einfach behandelt werden, sodass es nicht zu besonderen Komplikationen kommt.

Bei der Behandlung werden sowohl Medikamente als auch Cremes und Salben eingesetzt. Diese beruhigen die Haut und bekämpfen die Hautkrankheiten. In der Regel wirkt sich auch eine gute Hygiene positiv auf diese Beschwerden aus und kann das Risiko von Hautkrankheiten von Grund auf minimieren. In schwerwiegenden Fällen kann auch eine Bestrahlung oder Chemotherapie notwendig sein, um diese Krankheiten langfristig zu heilen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei Hautveränderungen jeglicher Art ist es grundsätzlich ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Ist die Haut gerötet, schuppt sie übermäßig stark oder leidet der Patient unter quälendem Juckreiz, sollte die Ursache schnellstmöglich von einem Hautarzt abgeklärt werden. Neben dem Dermatologen kann auch der Hausarzt erster Ansprechpartner sein. Dieser überweist den Patienten gegebenenfalls an einen Spezialisten. Häufig auftretende Hautkrankheiten wie Akne bedürfen nicht unbedingt einer ärztlichen Behandlung.

Vor allem dann, wenn die Beschwerden stark ausgeprägt sind oder über einen längeren Zeitraum andauern, ist ein Arztbesuch aber dennoch empfehlenswert. Gleiches gilt, wenn die Hautkrankheit mit großer emotionaler Belastung einhergeht, wie es beispielsweise bei Neurodermitis und Schuppenflechte der Fall ist.

Besondere Eile ist geboten, wenn die Hautveränderungen den Augenbereich betreffen und/oder die Haut stark entzündet ist. Auch plötzlich auftretende Pigmentstörungen müssen von einem Dermatologen in Augenschein genommen werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Außerdem ist ein Besuch beim Hautarzt stets dann unerlässlich, wenn Kinder von Hautkrankheiten betroffen sind.

Behandlung & Therapie

Bei der Behandlung von Hautkrankheiten kommt es auf den Schweregrad der Hauterkrankung an. Bei leichten bzw. harmlosen Hauterkrankungen reichen meist entzündungshemmende Salben, Cremes, Pasten, Lösungen oder Lotionen zur Behandlung aus.

Einige dieser Salben oder Cremes enthalten Kortison und sollten nur kurzfristig angewandt werden. Der Vorteil ist aber die gezielte Anwendung, denn der Wirkstoff wirkt nur dort, wo er aufgetragen wird. Bei schweren Hauterkrankungen reichen Salben meist nicht zur Heilung aus. Es müssen darüber hinaus Medikamente (Tabletten oder Tropfen) verschrieben werden, die aber oft Nebenwirkungen mit sich tragen. Häufig wird zur Behandlung Antibiotika verabreicht.

Im Allgemeinen werden die Medikamente zur Behandlung von Hauterkrankungen auch Dermatika genannt. Besonders Hautärzte (Dermatologen) kennen sich auf deren Anwendungsgebiet aus. Dermatika fördern die Wundheilung, indem sie die haut schützen, pflegen und regenerieren.

Darüber hinaus lindern sie und den Juckreiz. Wirkungslos bleiben Salben oder Medikamente bei der schlimmsten Hauterkrankung, dem Hautkrebs. Dieser muss operiert werden und erfordert in fortgeschrittenen Fällen eine zusätzliche Bestrahlung oder Chemotherapie.

Aussicht & Prognose

Bei einer Neurodermitis entsteht ein intensiver Juckreiz, der sich durch Kratzen nicht beseitigen lässt. Die Haut wird aufgrund fehlender Hautfette zunehmend trocken und rau. Es kommt zur Schuppenbildung. Linderung der nicht heilbaren Neurodermitis versprechen entzündungshemmende Mittel. Salben und Cremes mit einem hohen Fettgehalt wirken Juckreiz stillend.

Eine Bläschenbildung am ganzen Körper wird durch Windpocken ausgelöst. Daran erkranken vornehmlich Kinder. Starker Juckreiz und Fieber begleiten den Krankheitsverlauf. Die hochansteckenden Windpocken können auch Erwachsene betreffen, bei denen der Krankheitsverlauf in der Regel intensiver ausgeprägt ist. Hautveränderungen durch Rosacea (Kupferrose) stellen sich zunächst als deutliche Rötung meist im Gesicht dar. In der weiteren Krankheitsentwicklung treten Knötchen und eitrige Pickel auf.

Eine Gürtelrose führt zu einem schnellen Anschwellen der Haut, auf der sich anschließend rötliche Knötchen und Bläschen entwickeln. Antivirale und schmerzlindernde Medikamente sollten zur Verhinderung von Komplikationen frühzeitig eingenommen werden. Danach ist ein rasches Abklingen der Beschwerden möglich.

Ein Winterekzem kann sich durch kalte Außentemperatur, trockene Heizungsluft und Schwitzen in überheizten Räumen zunehmend entwickeln. Dies kann zur Hautrötung und zum Jucken und Brennen führen. Die Beschwerden reduzieren sich durch die Anwendung fettender, feuchtigkeitsspendender Hautprodukte sowie Wasserverdunstungsbehältnisse in den Wohnräumen.

Ein dyshidrotisches Ekzem (nicht ansteckende, chronische Hauterkrankung) bildet sich hauptsächlich an den Handflächen. Es entstehen mit Ödemflüssigkeit gefüllte Blasen, die sich entzünden können und mit Juckreiz verbunden sind. Die Erkrankung kann mehrere Wochen andauern und chronisch verlaufen. Kalte, feuchte Kompressen sowie entzündungshemmende, feuchtigkeitsspendende Salben lindern die Beschwerden.


Vorbeugung

Bei Hauterkrankungen in Form von Allergien könne vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, indem die Auslöser vermieden werden. So sollten z.B. sonnenempfindliche Menschen die Sonne meiden. Kommt man an der Arbeit mit hautreizenden Stoffen in Kontakt, sollten Handschuhe getragenen werden. Weiterhin können Allergietests gemacht werden, wenn die Auslöser für eine Hauterkrankung unbekannt sind.

In der Apotheke kann bei Bedarf sogenannte Hautschutzsalbe gekauft werden. Es sollte weiterhin auf eine gesunde Ernährung geachtet werden. Um Hautkrebserkrankungen vorzubeugen, sollte man zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen gehen und sich die Muttermale und Leberflecke untersuchen lassen.

Nachsorge

Die Maßnahmen einer Nachsorge hängen bei Hautkrankheiten in der Regel sehr stark von der genauen Krankheit ab, sodass dabei in der Regel keine allgemeine Voraussage erfolgen kann. Alle Hautkrankheiten müssen jedoch in erster Linie von einem Arzt untersucht und behandelt werden, damit es nicht zu weiteren Komplikationen oder Beschwerden kommt. Je früher diese Krankheit von einem Arzt erkannt und behandelt wird, desto besser ist auch der weitere Verlauf, weswegen der Betroffene schon bei den ersten Symptomen und Anzeichen einen Arzt aufsuchen sollte.

Da einige Hautkrankheiten ansteckend sind, sollte der Kontakt zu anderen Menschen vermieden werden. Auch ein hoher Standard der Hygiene kann sich positiv auf den Verlauf von solchen Krankheiten auswirken. In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung dieser Krankheiten durch die Anwendung von Cremes oder Salben und durch die Einnahme von Medikamenten.

Der Betroffene sollte dabei auf eine regelmäßige Anwendung und auch auf die richtige Dosierung achten, um die Beschwerden dauerhaft zu lindern. Dabei sind regelmäßige Kontrollen durch einen Arzt sehr wichtig. In den meisten Fällen wirken sich die Hautkrankheiten nicht negativ auf die Lebenserwartung des Betroffenen aus. Auch der Kontakt zu anderen Patienten kann dabei sinnvoll sein.

Das können Sie selbst tun

Wer über mehrere Tage hinweg an einer Störung der Haut leidet, die sich nicht bessert, sollte unbedingt einen Arzt, am besten gleich einen Dermatologen, aufsuchen. Ob und was der Patient selbst zu Besserung seines Befindens beitragen kann, hängt von der Art der Hauterkrankung und deren Ursache ab.

Ein weit verbreitetes Problem sind die zahlreichen Formen der Akne, die schon lange nicht mehr nur Teenager plagen. Wer an Akne leidet sollte alle komedogenen Hautpflegeprodukte, einschließlich dekorativer Kosmetika, aus dem Badezimmer verbannen. In Apotheken und im Fachhandel gibt es spezielle Produkte für Aknepatienten, die als "nicht-komedogen" gekennzeichnet sind.

Darüber hinaus ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung der betroffenen Hautpartien zu empfehlen, die aber nicht mit aggressiven Mitteln erfolgen darf. Gute Ergebnisse bei unreiner Haut und einer leichten Akne werden mit Reinigungsprodukten auf Mizellenbasis erzielt, die es in der Drogerie zu kaufen gibt.

Sehr häufig zu beobachten sind auch Hauterkrankungen, die die Folge einer Kontaktallergie oder einer Lebensmittelunverträglichkeit sind. Sofern das Allergen nicht bekannt ist, kann der Betroffene durch das führen eines Tagebuchs herausfinden, ob ein statistischer Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Allergie und bestimmten Verhaltensweisen besteht.

Keinesfalls dürfen die betroffenen Hautstellen gekratzt werden, insbesondere nicht mit bloßen Fingern, da sonst das Risiko einer Sekundärinfektion besteht. Gegen unerträglichen Juckreiz helfen freiverkäufliche Antihistamine aus der Apotheke.

Bei der Behandlung von Neurodermitis wird mit Pflegeprodukten, die die Wirkstoffe Urea (Harnstoff) und Nachtkerzenöl enthalten, oftmals eine Besserung erzielt.

Quellen

  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
  • Altmeyer, P.: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. Springer Medizin Verlag, Berlin Heidelberg 2005
  • Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011

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