Fornix humeri
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der sogenannte Fornix humeri stellt in der Medizin die dach- oder kuppelartige Struktur der menschlichen Schulter dar. Diese setzt sich aus unterschiedlichen Anatomiestrukturen zusammen, welche das Acromion, den Processus coracoideus sowie das Ligamentum coracoacromiale beschreiben.
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Was ist der Fornix humeri?
Der Fornix humeri bildet eine Struktur aus Bindegewebe und Knochen, das sogenannte Schulterdach, und liegt im menschlichen Körper oberhalb des Schultergelenks. Das Schultergelenk setzt sich aus dem Oberarmknochen und dem Schulterblatt zusammen. Im oberen Bereich verfügt das Schulterblatt über zwei Knochenfortsätze.
Diese Knochenfortsätze verfügen über eine Verbindung aus Bindegewebe. In Zusammenhang mit dem dazwischenliegenden Band stellt sich das sogenannte Schulterdach dar, welches sich über dem Schultergelenk befindet. Das Akromion beschreibt dabei einen Knochenvorsprung aus der sogenannten Scapula. Dieser hat seinen Ursprung in der Spina scapulae und stellt den höchsten Bereich des Schulterblatts dar. Der Processus coracoideus bezeichnet einen Knochenfortsatz des Schulterblatts, in der Fachsprache wird er als Scapula bezeichnet. Das Ligamentum coracoacromiale dagegen beschreibt ein Band in Form eines Dreiecks, welches sich zwischen dem Acromion des Schulterblatts und dem Processus coracoideus befindet.
Anatomie & Aufbau
Dazwischen befindet sich ein Spalt, welcher die Bursa subacromialis enthält, die die Bewegungen der Sehnen des Musculus biceps brachii und des Humeruskopfes steuert. Dieser liegt unterhalb des coracoacromialen Bogens. Die menschliche Schulter setzt sich aus dem Hauptgelenk sowie verschiedenen Nebengelenken zusammen. Hierzu zählt zum Beispiel das Schultereckgelenk. Dieses bezeichnet die Gelenkfläche zwischen der Brustkorbwand und dem Schulterblatt. Hier ist der Bereich zwischen Oberarmkopf und Schulterdach (Fornix humeri) zu finden. In der Fachsprache wird er auch als Subakromialraum bezeichnet. Das Hauptgelenk setzt sich aus der Schulterpfanne und dem Oberarmkopf zusammen, der einen knöchernen Abschnitt des Schulterblatts bildet.
Dieses Gelenk weist den Aufbau eines Kugelgelenks auf und verfügt über den größtmöglichen Bewegungsspielraum und -umfang im menschlichen Körper. Die Schulter besitzt die Fähigkeit, Bewegungen ohne Mühe in alle drei Raumachsen auszuführen. Aus diesem Grund ist die Schulter enorm beweglich, das heißt sie kann in fast alle Richtungen bewegt werden. Da hier nahezu keine Bewegungseinschränkungen gegeben sind, erhöht sich allerdings auch die Verletzungsgefahr im Schulterbereich und insbesondere im Bereich des Fornix humeri. Außerdem ist eine Affinität zu möglicherweise aufkommenden Instabilitäten der Schulter sowie Verschleißerscheinungen zu beobachten.
Funktion & Aufgaben
Der Bereich des Schulterblatts, welcher den Fornix humeri bildet, wird als Acromion bezeichnet. Alle Muskeln sind dort mithilfe von Sehnen am Knochen fixiert, wobei die Knochen von den einzelnen Muskeln bewegt werden. Zu diesem Zweck wird an den Sehnen gezogen. Die sogenannte Facies superior des Akromions weist eine rauhe Struktur auf und stellt ebenso wie der laterale Rand am Akromion die Basis des Musculus deltoideus dar.
Der Knochen ist unmittelbar subkutan gelagert und dient der Palpation des anatomischen Bezugspunktes. Im medialen Rand, über den das Akromion verfügt, befindet sich ein kleiner ovaler Bereich. Dieser hat die Aufgabe, die Verbindung zwischen Gelenk und Clavicula, dem Schlüsselbein, herzustellen. In der Fachsprache wird dieses Gelenk Acromioclaviculargelenk benannt. Das Akromion stellt also in Verbindung mit der Clavicula eine knochenförmige Basis der Schulter dar. Auf der einen Seite dient es dabei einem Ausgangpunkt der Muskeln, und auf der anderen Seite zeigt sich eine gelenkartige Verbindung mit dem unmittelbar anliegenden Schlüsselbein. Aufgrund dieser Tatsache kann die Schulter entgegengesetzt dem Schlüsselbein gedreht werden.
Das Acromion besteht aus unterschiedlichen Flächen, wobei hauptsächlich der obere Bereich, der sogenannte Facies superior, einen Ausgangspunkt für diverse Muskeln im Schulterbereich darstellt. Der obere Bereich, der Facies superior und der seitliche Bereich, der laterale Rand des Acromions, bezeichnen den Ursprung des Musculus deltoideus. Dessen weitere Teile entspringen anderen Bereichen der Schulter. Dennoch verfügen sie über einen gemeinsamen Ansatz, welcher die angerauhte Fläche des Tuberositas deltoideas, des Oberarmknochens, darstellt. Dieser Muskel verfügt über unterschiedliche Funktionen. Er ist für die Schulterkontur verantwortlich und an fast allen Schulterbewegungen beteiligt. Hauptsächlich dient er allerdings den seitlichen Abspreizbewegungen der Arme. Diese werden in der Fachsprache als Abduktion bezeichnet.
Krankheiten
In der Medizin wird dabei vom sogenannten Impingement-Syndrom gesprochen. Bei diesem Krankheitsbild kommt es zu einer Einklemmung der Sehnen der Rotatorenmanschette, die sich im subakromialen Raum befinden. Ein Synonym für das Impingement-Syndrom ist das sogenannte subacromiale Impingement. Es handelt sich hierbei also um einen Engpass, welcher durch das Einklemmen der Sehnen der Rotatorenmanschetten unterhalb des Akromions sowie der Bursa subacromialis ausgelöst wird.
In der Medizin wird dieser Engpass zu den Subakromialsyndromen gezählt. Durch dieses Einklemmen werden die subakromialen Weichteile stark gereizt. Sie befinden sich zwischen dem Humeruskopf und dem Akromion. Die Abduktion der Arme im Bereich zwischen 60 und 120 Grad führt dann zu regelmäßigen Schmerzen. Zu den Ursachen für diese Beschwerden zählen unter anderem eine Scapuladyskinesie, eine Osteophytenbildung, eine Dysbalance der Muskulatur, die SLAP-Läsion sowie die Rotatorenmanschettenruptur.
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Kugler, P.: Der Menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
- Schwegler, J., Lucius, R.: Der Mensch – Anatomie und Physiologie. Thieme, Stuttgart 2016