Gewöhnliche Vogelmiere

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Gewöhnliche Vogelmiere gehört zur Familie der Nelkengewächse. Die einjährige Pflanze gilt in Deutschland als Unkraut, weil sie sich auf bewirtschafteten Flächen innerhalb kurzer Zeit besonders schnell wie ein Teppich ausbreitet. Dabei hat die Vogelmiere als Heilpflanze viele wohltuende Wirkungen auf diverse Beschwerden und Krankheiten.

Vorkommen & Anbau der Gewöhnlichen Vogelmiere

In der Homöopathie werden die Pflanzenbestandteile in Form von Blütenessenzen, Tabletten oder Globuli als Komplex- und Einzelmittel verarbeitet.
Die Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media) ist ein Archäophyt und in Nord- und Mitteleuropa heimisch, in Nordamerika ist sie ein Neophyt. In Nordasien kommt die einjährige Pflanze gleichfalls vor, jedoch nicht so weit verbreitet wie in der westlichen Hemisphäre. Aufgrund ihrer Blütenform wird das Nelkengewächs auch als Sternenkraut bezeichnet. Weitere Synonyme und volkstümliche Bezeichnungen sind Chickweed, Vogel-Sternkraut, Kanarienvögelkraut, Mäusedarm und Hühnerbiss.

Die schnell wachsende Pflanze ist unempfindlich und hart im Nehmen, sie hält selbst Frosttemperaturen stand und blüht sogar im Schnee. Obwohl die Vogelmiere als Unkraut gilt, ist sie eigentlich eine Wohltat für den Boden, da sie nackte, aufgerissene oder trockene Böden vor Erosion schützt. Sie ist ein Schwachbasen- und Schwachsäurenanzeiger, ein besonderer Stickstoffanzeiger und bringt einen ordnenden Charakter in nährstoffreiche Garten- Acker- und Beikrautflure ein.

Die Stängel des sommerannuellen Kriech-Therophyten werden bis zu 40 Zentimeter lang und bleiben überwiegend am Boden, wo sie kleine, zusätzliche Wurzeln bilden. Die kleinen Blätter sind eiförmig und spitz zulaufend. Eine Blüte hat ungefähr zehn Blätter, was ihr eine sternenförmige Optik verleiht. Die fünf weißen Kronblätter wachsen zweigeteilt. Bei trockenem Wetter entfalten sie sich am Morgen. Wer die kleinen Sternenblüten regelmäßig beobachtet, kann feststellen, dass sie sich immer um dieselbe Zeit gegen neun Uhr öffnen.

Bei feuchtem Wetter bleiben die Blüten geschlossen. Da die Vogelmiere auch im Winter blüht, wird sie gleichfalls als winterannuelle zweijährige Pflanze bezeichnet, deren Vorkommen jedoch seltener ist. Die Blüten bilden Kapseln, die eine große Anzahl Samen produzieren. Die sechsklappigen Kapselfrüchte hängen nach unten gekrümmt am Pflanzenstil und sind in der Lage, bis zu 15.000 Samen jährlich zu produzieren.

Wirkung & Anwendung

Die gewöhnliche Vogelmiere bietet sich nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Lieferant von Nahrungs- und Genussmitteln an, aus dem gerne Zusätze für Wildgemüse, Kräuterquark, Wildsalat, Gewürze, Tees und Suppen zubereitet werden. Ihr Geschmack erinnert an jungen Gemüsemais. Als Heilpflanze ist ihre Wirkung blutstillend, blutreinigend, adstringierend, schleimlösend, kühlend, Juckreiz lindernd, menstruationsfördernd, milchbildungsfördernd und harntreibend.

Sie wird eingesetzt bei Husten, Frühjahrsmüdigkeit, Blähungen, Hämorrhoiden, Gelenkentzündungen, Hauterkrankungen, Verstopfung. Auch bei Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis, Rheuma, sowie bei Quetschungen, Furunkel, Ekzemen, Pickel, Geschwüren als auch einer Nierenentzündung kommt die Heilpflanze zur Anwendung. Als Tee aus den getrockneten Blütenblättern zubereitet, regt die Vogelmiere den Stoffwechsel an, lindert Infektionen der Atemwege und rheumatische Beschwerden.

Als Brei-Umschlag wirkt das Nelkengewächs positiv auf schwer heilende Wunden, Juckreiz und Ekzeme. Apotheken bieten speziell mit den Wirkstoffen der Vogelmiere angereicherte Salben. Die Sammelzeit ist ganzjährig, da das Vogel-Sternkraut auch im Winter bei kalten Temperaturen blüht. Die bevorzugte Erntezeit ist jedoch im Frühjahr und Sommer. Als Inhaltsstoffe wirken ätherische Öle, Mineralien, Flavonoide, Oxalsäure, Schleim, Zink, Saponine, Cumarine und Vitamine.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Für die Naturheilkunde und die Alternativmedizin ist die gewöhnliche Vogelmiere von großer Bedeutung, da sie eine schmerzlindernde Wirkung hat und gegen verschiedene innerliche und äußerliche Krankheiten eingesetzt werden kann. In der Homöopathie werden die Pflanzenbestandteile in Form von Blütenessenzen, Tabletten oder Globuli als Komplex- und Einzelmittel verarbeitet. Diese homöopathischen Wirkstoffe stehen für Selbstverstrauen, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen.

In Tropfenform ist die Heilpflanze als PHÖNIX Stellaria Tropfen erhältlich. Es handelt sich um ein spezielles homöopathisches Mittel aus der spagyrischen Therapierichtung. Sie geht zurück auf die homöopathisch-spagyrischen Arzneimittelbilder, wozu degenerative und entzündliche Prozesse gehören. Neben der Vogelmiere wirkt in diesen Tropfen eine Vielzahl weiterer Pflanzenbestandteile. Die Spagyrik verfolgt ganzheitliche, medizinische Behandlungsansätze. Das Naturheilverfahren betrachtet Geist (Mercurius), Körper (Sal) und Seele (Sulfur) als eine Einheit.

Die Gewöhnliche Vogelmiere gehört zur Familie der Nelkengewächse. Die einjährige Pflanze gilt in Deutschland als Unkraut, weil sie sich auf bewirtschafteten Flächen innerhalb kurzer Zeit besonders schnell wie ein Teppich ausbreitet.

Der Spagyrik-Ansatz geht zurück auf den Arzt und Alchemisten Paracelsus (1493–1541). Er verwendete auch das weitaus bekanntere Synonym Alchemie. Homöopathische Mittel erhalten durch ihre Potenzierung die stärksten Substanzen der Vogelmiere in veredelter Form. Ihre therapeutische Wirkung ist durch die Verdünnung und anschließende Potenzierung stärker als das natürliche, pflanzliche Ausgangsmaterial. Diese alternativen Arzneimittel können durch den menschlichen Organismus ohne Risiko aufgenommen werden, da sie von allen Gift- und Schadstoffen befreit wurden, ohne ihre Wirkung einzubüßen. 50 Gramm Vogelmiere können den täglichen Vitaminbedarf eines Erwachsenen decken.

Das Nelkengewächs ähnelt sowohl der Stachelfrüchtigen Sternenmiere (S. nemorum ssp. Glochidisperma) als auch dem Wasserdarm (Myosoton aquaticum). Beide Pflanzen entfalten eine leicht giftige Wirkung, die verschiedene Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen verursachen können. Daher ist beim Sammeln der Sternenmiere auf ihr leicht und gut sichtbares Erkennungszeichen, die einseitige Behaarung des Stängels, zu achten, um eine Verwechslung mit ihren giftigen „Kollegen“ zu vermeiden. Stella media ist mit allen Bestandteilen verträglich. Aus diesem Grund wird die ganze Pflanze und nicht nur einzelne Bestandteile verwendet.

In unverarbeiteter Form ist vom Verzehr zu großer Mengen aufgrund der Saponine und ätherischen Öle abzusehen, da die Pflanzenbestandteile geringfügige Beschwerden wie Übelkeit oder Kopfschmerzen auslösen können. In geringen Mengen angewendet, entfaltet die gewöhnliche Vogelmiere jedoch keine nachteiligen Wirkungen. Von der Verwendung der Pflanzenteile ist ferner abzusehen, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere der Inhaltsstoffe besteht.


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