Granatapfel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Granatapfel ist in erster Linie als klassische Frucht bekannt. Teile von ihm lassen sich aber auch zu medizinischen Zwecken verwenden.

Vorkommen & Anbau des Granatapfels

Der Granatapfel (Punica granatum), auch Grenadine genannt, zählt zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Bei dem Granatapfel handelt es sich um einen kleinen Baum, der mitunter auch nur ein Strauch sein kann.
Der Granatapfel (Punica granatum), auch Grenadine genannt, zählt zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Bei dem Granatapfel handelt es sich um einen kleinen Baum, der mitunter auch nur ein Strauch sein kann. Seine maximale Wuchshöhe liegt bei 5 Metern. Zu den Merkmalen des Granatapfelbaums gehört seine graue bis rot-braune Rinde. Die Blätter, die bis zu 10 Zentimeter lang werden können, glänzen und weisen eine ledrige Konsistenz auf.

In Frühjahr und Sommer kommt es an den Zweigenden des Baumes zum Gedeihen von gelben oder roten Blüten, die einer Glocke ähneln. Von September bis Februar bilden sich aus den Blüten die Früchte. Dabei handelt es sich um die roten, runden Granatäpfel, die ungefähr die Größe einer menschlichen Faust erreichen. Allerdings kommt es zu deutlichen Größenunterschieden. Als typisches Merkmal des Granatapfels gilt die kleine Krone, die auf der runden Frucht sitzt. Das Innere des Apfels ist mit vielen Samen gefüllt. Diese werden von der Hülle sowie dem roten, essbaren Fruchtfleisch umgeben. Sind die Früchte reif, lassen sie sich vom Baum pflücken.

Beheimatet ist der Granatapfel in West- und Mittelasien. So reicht sein Verbreitungsgebiet von der Türkei über den Kaukasus und Südrussland bis nach Afghanistan und China. Ebenso wird er in der Mittelmeerregion und dem Nahen Osten angebaut. Zu den Anbaugebieten zählen unter anderem Israel, Ägypten, Syrien, Marokko, Spanien und Armenien. Weitere Anbauregionen sind Indien und Indonesien.

Wirkung & Anwendung

Der Granatapfel enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe. So lässt sich die Frucht auch zu therapeutischen Zwecken nutzen. Heilsame Stoffe sind die zahlreichen Polyphenole wie die Flavonoide und die Anthocyane. Diese natürlichen Farbstoffe können eine heilende Wirkung entfalten. Ebenfalls wichtig sind die Phytohormone wie pflanzliche Östrogene, die in der Lage sind, einen Östrogenmangel auszugleichen.

Auf der anderen Seite enthält der Granatapfel aber auch pflanzliche Hormone, die einem Östrogenüberschuss entgegenwirken. So kann der Granatapfel hilfreich zur Behandlung von Brustkrebs oder Prostatakrebs sein und die schulmedizinische Therapie unterstützen. Die Phytohormone bewirken zudem das Aktivieren des Stoffwechsels, wodurch sich der Organismus besser regeneriert. Ebenso profitiert die Haut davon, die ein jüngeres Aussehen bekommt. Des

Weiteren enthalten die Granatäpfel wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Der Granatapfel lässt sich sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Wichtigste medizinische Bestandteile sind die Frucht sowie der Saft. Um die therapeutische Wirkung zu entfalten, wird das Fruchtfleisch der Granatäpfel einfach gegessen. Eine weitere Option stellt das Trinken des Saftes dar. Unter der Bezeichnung Grenadine wird er auch speziell im Handel angeboten. Allerdings gilt frischer Granatapfelsaft als wirkungsvoller als abgefüllter Saft.

Zum frischen Anrichten werden die saftigen Samenmäntel in einen Sieb gegeben und ausgedrückt. Auf diese Weise bleiben die Samen sowie die Samenmantelhaut übrig. Im Rahmen einer Krebsbehandlung gibt es auch einen speziellen fermentierten Granatapfelsaft, der zumeist die Bezeichnung „Granatapfel-Elixier“ trägt. Die positive Wirkung dieses Elixiers wurde in wissenschaftlichen Studien bestätigt. Eine weitere Darreichungsform des Granatapfels stellen Kapseln dar, die der Anwender einfach schluckt. Auch die Samen lassen sich innerlich anwenden. Dazu werden sie einfach mitgegessen.

Die Kerne des Granatapfels lassen sich aber auch zu einem Öl verarbeiten und äußerlich anwenden. Dazu werden die Samen zunächst gereinigt und getrocknet. Dann folgt ihre Zerkleinerung in einem Mixer. Das entstandene Mus wird anschließend in ein Schraubdeckelglas gegeben und mit Mandelöl oder Jojoba-Öl übergossen. Nachdem die Mischung zwei Wochen an einem hellen Platz gestanden hat, kann das Öl im Anschluss an das Abseihen zur Hautpflege verwendet werden. Außerdem lassen sich Salben oder Cremes aus ihm herstellen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Der Granatapfel ist therapeutisch zu verschiedenen Zwecken einsetzbar. Da der Granatapfelsaft zahlreiche Antioxidantien enthält, gilt er als gut geeignet zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arterienverkalkung, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Außerdem soll er degenerativen Alterserkrankungen vorbeugen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Behandlung von Krebserkrankungen. So verfügen die Inhaltsstoffe der Frucht medizinischen Studien zufolge über krebshemmende Effekte. Dies gilt besonders für Krebsarten wie Leukämie (Blutkrebs), Prostatakrebs und Brustkrebs. Allerdings fällt die positive Wirkung der Frucht eher leicht aus, sodass sie sich mehr zur Unterstützung eignet. So lassen sich zum Beispiel die Nebenwirkungen einer Chemotherapie abmildern. Da die Inhaltsstoffe des Granatapfels sich positiv auf das weibliche Hormonsystem auswirken, eignen sie sich zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden.

Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Unfruchtbarkeit und das prämenstruelle Syndrom (PMS). Der Granatapfel gilt zudem als wirkungsvolles Anti-Aging-Mittel. So fördert er die Durchblutung und regeneriert das Gewebe, wodurch der Körper jünger wirkt. Außerdem eignet sich die Frucht zur Therapie von Altersbeschwerden wie Gelenkproblemen, erhöhtem Cholesterinspiegel, Übergewicht und Hautbeschwerden.

Weitere Anwendungsgebiete des Granatapfels sind der Schutz der Leber, die Behandlung von Diabetes-Begleiterscheinungen, Durchfall, Magenbeschwerden, Augenkrankheiten sowie die Mundhygiene. Während weder durch Granatapfelsaft noch durch Granatapfelextrakt Nebenwirkungen zu verzeichnen sind, ist bei der Granatapfelwurzelrinde Vorsicht geboten. So kann es durch deren hohen Gehalt an Gerbsäure und Alkaloiden zu gesundheitlichen Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen kommen. Während in früheren Zeiten die Granatapfelwurzelrinde zur Behandlung von Bandwürmern zum Einsatz kam, wird heutzutage auf ihre Anwendung verzichtet.


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