Hausmittel gegen Übelkeit

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Übelkeit kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Eine Magen-Darm-Erkrankung kann dabei ebenso Auslöser sein wie Lebensmittelunverträglichkeiten, Magenreizungen, Nervosität oder eine Schwangerschaft. Um Übelkeit zu lindern, haben sich vor allem zahlreiche Hausmittel bewährt.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Übelkeit?

Ein frisch zubereiteter Salbeitee hat magenberuhigende Eigenschaften und bietet sich somit bei Übelkeit an.

Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung auf den Magen ist mit Wasser aufgekochter Haferschleim ein effektives Mittel. Dasselbe gilt für gekochte Möhren: In akuten Fällen können sie über den Tag verteilt in kleinen Mengen verzehrt werden.

Als hilfreich erweist sich häufig ein zerriebener Apfel - dieser sollte sich vor dem Verzehr bereits ein wenig braun gefärbt haben. Nicht zuletzt kann auch eine zerdrückte Banane helfen, die Beschwerden zu bekämpfen. Wer unter Übelkeit leidet, sollte kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee und Alkohol vermeiden. Stattdessen kann auf Pfefferminz-, Fenchel- oder Kamillentee zurückgegriffen werden. Auch Salbeitee hat sich ebenso wie verdünnter schwarzer Tee als magenberuhigendes Mittel bewährt.

Abhilfe kann zudem Ingwertee verschaffen, da der im Ingwer enthaltene Wirkstoff Gingerol im Magen überschüssige Säuren absorbiert.

Tritt die Übelkeit schwangerschaftsbedingt auf, sollte auf den Genuss dieses Tees allerdings verzichtet werden. Wird Ingwer in größeren Mengen verzehrt, können vorzeitig Wehen eintreten. Um Übelkeit vorzubeugen, sollte vor allem auf scharfes oder fettreiches Essen verzichtet werden. Lassen sich fettreiche Speisen nicht umgehen, so kann es helfen, sie mit Kümmel zu würzen, um die Verdauung anzuregen. Auch ein mit zerstoßenen Kümmelsamen zubereiteter Sud kann Abhilfe leisten, vor allem dann, wenn die Übelkeit durch Völlegefühl bedingt wird. Zudem sollte Nikotin weitgehend vermieden werden, da es den Magen ebenso reizen kann.

Schnelle Hilfe

Ein schnelles Hilfsmittel gegen Übelkeit ist frische Luft. So kann zum Beispiel ein Spaziergang unternommen werden, sofern die Möglichkeit dazu besteht und die gesundheitliche Verfassung Bewegung zulässt. Manchmal hilft es auch schon, ein Fenster zu öffnen. In plötzlichen und akuten Fällen ist es ratsam, sich hinzulegen. Gehen die Beschwerden mit Schwindel einher, sollten die Beine hochgelegt werden.

Zusätzliche Linderung kann dabei ein feuchter, kalter Waschlappen verschaffen, der auf die Stirn gelegt wird. Ferner kann auch das Kauen einer Scheibe Ingwer schnelle Abhilfe verschaffen. Ist der Magen durch überflüssige Magensäure gereizt, empfiehlt sich der Verzehr einer trockenen Scheibe Weißbrot. Zwieback und Knäckebrot helfen ebenso dabei, überschüssige Magensäure aufzusaugen. Weißbrot und Zwieback sind zudem gut verträglich, wodurch der Magen zusätzlich beruhigt wird.

Die Beschwerden können des Weiteren durch Salzstangen oder -cracker gelindert werden. Viele Betroffene trinken bei Übelkeit lauwarme Cola. Allerdings sollte sie bereits frei von Kohlensäure sein. Übelkeit lässt sich darüber hinaus durch eine in Zitronensaft oder Obstessig getränkte Kompresse bekämpfen, die auf die Magengegend gelegt wird.

Wirkungsvoll ist diese Methode vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Bauchschmerzen oder Krämpfen. Eine beruhigende Wirkung wird auch Lavendelbädern nachgesagt. Es kann jedoch bereits helfen, an einer frisch aufgeschnittenen Zitrone zu riechen.


Alternative Heilmittel

Alternativ können auch einige homöopathische Mittel eingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem Aethusa (Hundspetersilie), Camphora (Kampfer), Robinia (Robinie) und Sanguinaria (Kanadische Blutwurzel). Innerlich angewendet, kann Heilerde ebenso helfen, Übelkeit zu lindern.

Dazu wird am besten ein Esslöffel der Erde in warmem Wasser aufgelöst und anschließend getrunken. Übelkeit kann des Weiteren auch durch Akupressur bekämpft werden. Die entsprechenden Punkte, die sich zum Beispiel an der Innenseite des Handgelenks oder unterhalb der Kniescheibe befinden, werden zunächst auf einer Seite mit dem Daumen oder Zeigefinger ein bis zwei Minuten kräftig gedrückt und massiert.

Im Anschluss wird der Vorgang auf der anderen Seite wiederholt. Beruht die Übelkeit auf Nervosität, kann sie durch autogenes Training bekämpft werden. Auch Yoga kann zur Linderung beitragen, da es im Allgemeinen hilft, Stress abzubauen.

Nicht zuletzt gilt auch dieser als Ursache für Übelkeit. Lassen sich die Beschwerden jedoch weder durch Haus- noch durch homöopathische Mittel oder alternative Methoden lindern, sollte ein Arzt konsultiert werden. Das gilt auch für den Fall, dass die Beschwerden mehrere Tage anhalten oder chronisch auftreten.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Übelkeit

Bei Übelkeit können verschiedene Heilpflanzen Linderung verschaffen. Hier sind sieben wirksame Pflanzen:

Ingwer: Seine Wirkstoffe können die Magenaktivität beruhigen und die Übelkeit lindern, besonders bei Reisekrankheit und Schwangerschaftsübelkeit.

Pfefferminze: Das in Pfefferminze enthaltene Menthol kann helfen, die Muskeln des Verdauungstrakts zu entspannen und Übelkeit zu reduzieren.

Kamille: Kamillentee ist bekannt für seine beruhigenden Eigenschaften, die den Magen beruhigen und Übelkeit lindern können.

Zitronenmelisse: Sie kann beruhigend auf den Magen wirken und wird häufig bei nervöser Übelkeit eingesetzt.

Fenchel: Die Samen dieser Pflanze werden oft bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Übelkeit verwendet.

Anis: Anis kann bei der Linderung von Übelkeit und beim Abbau von Blähungen helfen, insbesondere wenn es als Tee konsumiert wird.

Lavendel: Lavendeltee kann beruhigend wirken und wird zur Linderung von stressbedingter Übelkeit eingesetzt.

Diese Heilpflanzen können als Tees, Kapseln oder ätherische Öle verwendet werden, um Übelkeit auf natürliche Weise zu bekämpfen.

7 wirksame Tipps bei Übelkeit

Um Übelkeit ohne die Verwendung von Heilpflanzen zu lindern, können folgende sieben praktische Tipps und Hausmittel hilfreich sein:

Kleine, leichte Mahlzeiten essen: Oftmals kann Übelkeit durch zu viel oder zu schweres Essen verschlimmert werden. Kleine, leichte Mahlzeiten können den Magen entlasten.

Kohlenhydratreiche Snacks: Lebensmittel wie Zwieback, Salzstangen oder trockenes Toastbrot können helfen, den Magen zu beruhigen.

Ausreichend Flüssigkeit: Wasser, klare Brühen oder Elektrolytlösungen können den Körper hydratisieren und Übelkeit mildern.

Kühlung: Frische Luft oder ein kaltes Tuch auf der Stirn können erleichternd wirken, besonders wenn die Übelkeit durch Hitze oder stickige Räume verursacht wird.

Ruhe und Entspannung: Stress und Überanstrengung können Übelkeit verschlimmern. Ruhe und entspannende Aktivitäten können helfen.

Vermeiden von Geruchsquellen: Starke Gerüche, wie Parfüm oder Kochdüfte, können Übelkeit auslösen. Diese zu meiden, kann Abhilfe schaffen.

Positionierung: Sich hinlegen mit leicht erhöhtem Kopf kann den Magen entlasten und die Übelkeit verringern.

Diese Tipps sind leicht umsetzbar und können dazu beitragen, das Unwohlsein zu lindern.

Quellen

  • "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
  • "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
  • "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag

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