Anis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Anis ist eine bekannte Heil- und Gewürzpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Ihr lateinischer Name lautet Pimpinella anisum. Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die bis zu 60 cm hoch wachsen kann. Die gesamte Pflanze ist sehr aromatisch und strahlt bereits den typischen Duft aus, für den Anis bekannt ist.

Vorkommen & Anbau von Anis

Anis kann auf ganz unterschiedliche Arten Verwendung finden. Besonders bekannt sind teils hochprozentige alkoholische Getränke, die das ganz typische Aroma der Anisfrüchte tragen.

Etwa von Juli bis September trägt der Anis weiße Blüten, im August und September braune Spaltfrüchte. Letztere werden, sobald sie reif sind, geerntet und können in Süßigkeiten, alkoholischen Getränken oder auch als natürliche Medizin zu Heilungszwecken eingesetzt werden.

Anis enthält bis zu 6 % ätherische Öle und kann daher auch zur Ölgewinnung für verschiedene Zwecke genutzt werden. Die Anispflanze stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Heute wird sie vornehmlich aus Ägypten, Italien, Spanien und der Türkei importiert.

In Deutschland kommt Anis als Wildform nur selten vor, da sie ein trockenes Klima bevorzugt und anspruchsvoll in der Aufzucht ist. Sie wird aber teilweise hierzulande kultiviert.

Sammelzeit: Juli - August, Doldenblüten werden im reifen, gelbbraunen Zustand geernet und dann getrocknet. Zum Schluss klopft man die Früchte heraus.

Wirkung & Anwendung

Anis kann auf ganz unterschiedliche Arten Verwendung finden. Besonders bekannt sind teils hochprozentige alkoholische Getränke, die das ganz typische Aroma der Anisfrüchte tragen. Dazu zählen beispielsweise Ouzo, Pastis oder Sambuca.

Unter Umständen wird der Anis hier aber zum Teil oder auch vollständig durch Sternanis ersetzt, der aus China importiert wird. Auch Backwaren mit dem beliebten Anisaroma sind in der westlichen Küche bekannt, so zum Beispiel die besonders zu Weihnachten erhältlichen Anisplätzchen oder die besonders im süddeutschen Raum bekannten Anisbrötchen. Kochrezepte, die Anisfrüchte oder Anisblüten beinhalten, sind zwar weniger bekannt, existieren aber durchaus.

So können die Blüten in einem Salat Verwendung finden, die Stängel und Wurzeln in Suppen und Eintöpfen. Sehr beliebt sind auch Süßigkeiten, die sich das starke und wohlschmeckende Aroma des Anises zunutze machen. Dazu gehören vor allem Bonbons in verschiedenen Formen, die neben dem angenehmen Geschmack auch wohltuend auf Hals und Rachen wirken können. Aus diesem Grund findet Anis auch Anwendung in der Naturheilkunde.

Bonbons und Pastillen gegen Halsschmerzen und Husten enthalten nicht selten Anisbestandteile. Zusammen mit Fenchel und Kümmel findet sich die vielseitige Pflanze auch in verschiedenen Kräutertees, die sanfte Heilwirkungen auf unterschiedliche Bereiche des Körpers haben können. Nicht zuletzt kann Anis auch als ätherisches Öl zur Raumbeduftung oder zum Einreiben bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden.

Eigenschaften: schleimlösend, entblähend, krampflösend

Heilwirkungen: bei Blähungen, stimuliert die Milchbildung, lindert krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, Schleimhautentzündung der Atemwege, gut für Babys und Kleinkinder geeignet

Darreichungsformen: Tee, Aufguss, Öl, Gewürz, Liköre und Kräuterschnaps

Kombinationen: besonders gut geeignet mit Fenchel und Kümmel gegen Magen-Darm-Beschwerden, angenehmer im Geschmack als Kümmel und Fenchel

Nebenwirkungen: nur selten treten allergische Reaktionen auf

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Für Anis gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete in der Naturheilkunde, die positive Effekte auf ganz unterschiedliche Bereiche der Gesundheit haben können.

Bei Erkältungskrankheiten werden die zerstoßenen Früchte als Aufguss oder auch Anteile des ätherischen Öls eingesetzt, um Husten zu lindern und festsitzenden Schleim auf sanfte Weise zu lösen. In Bonbons und Halspastillen helfen Anisbestandteile gegen Hals- und Rachenbeschwerden. In diesen Fällen kann auch mit einem speziellen Aniswasser gegurgelt werden. Oftmals wird die Pflanze hier zusammen mit Fenchel oder auch Minze verwendet. Darüber hinaus hat Anis auch eine krampflösende und appetitanregende Wirkung und kann so auch bei Magenbeschwerden zum Einsatz kommen.

Auch hier werden die zerstoßenen Früchte, oftmals kombiniert mit Fenchel und Kümmel, zu einem Tee aufgegossen und dann mehrmals täglich eingenommen. Da Anis außerdem Milchbindende Eigenschaften hat und durch seinen angenehmen Geschmack auch bei kleinen Kindern beliebt ist, sind Naturarzneimittel mit Anisbestandteilen ideal für Schwangere, Stillende und Babys. Anistees können ebenfalls beruhigend wirken und bei leichten Schlafstörungen (auch bei Kindern) hilfreich sein.

Auch eine äußerliche Anwendung von Anis ist möglich, etwa bei Kopfläusen, Krätze oder Milben. Dazu werden die betroffenen Körperstellen regelmäßig mit starkem Fencheltee oder einer Tinktur oder Salbe aus dem ätherischen Anisöl eingerieben. Eine solche Behandlung ist auch in der Tiermedizin möglich, etwa bei Hunden, wenn diese unter Milben leiden. Es sollte allerdings dringend beachtet werden, dass Katzen auf keinen Fall mit dem ätherischen Anisöl behandelt werden dürfen, da es auf sie eine tödliche Wirkung hat.


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