Interdentalbürste
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Als Interdentalbürste wird ein spezielles Instrument zur Zahnhygiene bezeichnet. Sie dient zum Reinigen der Zahnzwischenräume.
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Was ist eine Interdentalbürste?
Unter einer Interdentalbürste wird eine kleine Bürste zur Zahnreinigung verstanden. Sie gilt als wertvolles Hilfsmittel zum Beseitigen von Bakterien und Speiseresten.
Da sich Nahrungsreste besonders in den Zahnzwischenräumen festsetzen, wird eine Reinigung dieser Region als wichtig angesehen. Allerdings sind herkömmliche Zahnbürsten dazu nicht gut geeignet, da sie die sensiblen Stellen nicht erreichen können. Dies gilt in erster Linie für den Bereich der hinteren Backenzähne.
Auch elektrische Zahnbürsten tun sich schwer, die Zahnzwischenräume zu erreichen. Aus diesem Grund empfehlen zahlreiche Zahnärzte den zusätzlichen Gebrauch von speziellen Interdentalzahnbürsten.
Formen, Arten & Typen
Als weitere Bürstenformen gibt es die Flaschenform und die Pinselform. Darüber hinaus gilt es, zwischen Interdentalbürsten zu unterscheiden, die bereits über einen Griff verfügen, und solchen, bei denen der Griff aufsteckbar ist.
Die Exemplare, bei denen bereits ein Griff vorhanden ist, kommen lediglich ein Mal zum Einsatz und werden anschließend entsorgt. Grundsätzlich sollte eine Interdentalbürste nicht länger als sechs Wochen benutzt werden.
Unterschiedlich können auch die Größe und die Beschaffenheit der Borsten sein. Des Weiteren versuchen die Hersteller verstärkt, die individuellen Bedürfnisse der Kunden zu berücksichtigen.
Welcher Typ von Interdentalbürste sich letztlich am besten für die einzelne Person eignet, richtet sich nach der Breite der Zahnzwischenräume. So sind bei jedem Menschen erhebliche Abweichungen möglich. Normalerweise fallen die Zwischenräume der Zähne sehr eng aus. Daher gelten Interdentalbürsten, die eine Flaschenform haben, als am besten für den Gebrauch geeignet.
Aufbau & Funktionsweise
Zusammengesetzt wird eine Interdentalzahnbürste aus einem zylindrischen Bürstenkopf. Dieser ist recht kurz und weist Ähnlichkeit mit einem kleinen Flaschenreiniger auf. Der Bürstenkopf befindet sich in einer Halterung aus Kunststoff. Dieser Halter wird in ein Handstück eingesetzt. Alternativ lässt er sich aber auch direkt mit den Fingern führen.
Zur Anwendung kommt eine Interdentalbürste zusätzlich nach dem normalen Putzen der Zähne. Bei der Anwendung wird jeder einzelne Zahnzwischenraum gereinigt. Die Interdentalbürsten eignen sich aufgrund ihrer ergonomischen Form und ihres abgeknickten Kopfes auch zur Reinigung der Seitenzahnregion. Zahnärzte raten jedoch dazu, die spezielle Bürste äußerst vorsichtig in die Zwischenräume einzubringen, da sonst das Risiko eines Abknickens der Bürste besteht. Außerdem kann das Zahnfleisch verletzt werden. Am besten ist es, die kleine Bürste behutsam ein oder zwei Mal hin und her zu führen.
In der Anfangsphase leiden die Benutzer oftmals unter Zahnfleischbluten. So können durch die Bakterien im Mundraum noch immer Entzündungen bestehen. Wird die Interdentalbürste jedoch regelmäßig verwendet, verringert sich dieses Problem erheblich. Nach der Anwendung ist es wichtig, die Interdentalbürste mit Wasser zu reinigen, um die Keime zu beseitigen.
Für eine wirksame Anwendung müssen die Zahnzwischenräume des Benutzers breit genug sein. Stehen die Zähne aber sehr eng zusammen oder sind sie ineinander verschachtelt, ist die schmerzfreie Anwendung einer Interdentalbürste äußerst schwierig. Im Falle von wiederholten Schmerzen wird von der Verwendung des Instruments abgeraten und allein der Gebrauch von Zahnseide empfohlen.
Die Reinigung der Zahnzwischenräume sollte nach Anraten von Zahnärzten mindestens ein Mal täglich erfolgen. Mehrere Reinigungen pro Tag sind dagegen kontraproduktiv, weil dadurch die Zahnpapille in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Um Blutungen entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, ein zu aggressives Putzen zu vermeiden und nur die Eckseiten der Zähne vorsichtig abzubürsten. Als beste Zeit für die Anwendung der Interdentalbürste gilt der Abend vor dem Schlafengehen.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Im Vergleich zur Zahnseide fällt das Benutzen einer Interdentalbürste einfacher aus. So sind die kleinen Bürsten mit einem Griff ausgestattet, was die Handhabung deutlich erleichtert. Vor allem für Menschen, die Probleme haben, Zahnseide zu benutzen, ist eine Interdentalbürste von Vorteil.
Es gibt jedoch auch Nachteile. So können die Bürsten nicht unter das Zahnfleisch gelangen, weil die Breite zwischen dem Zahnfleisch und dem Zahn lediglich einen Millimeter beträgt. Unternimmt der Benutzer trotzdem den Versuch, mit dem Kopf der Bürste in die Furche einzudringen, kann dies eine Entzündung des Zahnfleisches oder dessen Rückgang zur Folge haben. Auch ein Freilegen des Zahnhalses, bei dem es zu Schmerzen kommt, ist möglich. Weiterhin besteht das Risiko von Abrasionen an der Hartsubstanz der Zähne durch falsche Anwendung der Bürste. Dadurch tritt der gegenteilige Effekt ein und es bilden sich weitere Stellen, die zu Approximalkaries führen.
Vor dem Einsatz einer Interdentalbürste sollte sich der Anwender deren Gebrauch von einem Zahnarzt gut erklären lassen. So kann der erfahrene Zahnmediziner erkennen, welche Größe für die Anwendung die richtige ist, was wiederum unerwünschten Nebenwirkungen vorbeugt.