Kindsbewegungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Einer der Höhepunkte jeder Schwangerschaft ist natürlich der Moment, in dem zum ersten Mal die Kindsbewegungen im Mutterleib verspürt werden. In der ersten Schwangerschaft werden diese oftmals gar nicht als solche erkannt, da sie sich meistens als eine Art Flattern im Bauch äußern.

Inhaltsverzeichnis

Erste Bewegungen im Ultraschall

In der ersten Schwangerschaft werden die ersten Bewegungen des Kindes meist zwischen der 18. und 20. Schwangerschaftswoche gespürt.
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Mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung kann genau festgestellt werden, welche Bewegungen das Ungeborene im Mutterleib macht. Die meisten Babys sind dabei bereits aktiv, noch bevor die Mutter etwas davon merkt. Normalerweise beginnen die Kindsbewegungen zwischen der 7. und 8. Woche, das Baby zuckt zusammen oder kann sich zur Seite drehen.

Etwa in der 9. Schwangerschaftswoche bekommt es Schluckauf, es bewegt Beine und Arme, schluckt und saugt. In der 10. Woche ist der Fötus dann in der Lage, den Kopf zu drehen beziehungsweise zu beugen, er kann das Gesicht mit seinen Händen berühren, sich strecken sowie den Mund öffnen. Eine Woche später kann das Baby bereits gähnen und ab der 14. Schwangerschaftswoche auch seine Augen bewegen.

Wann spürt man erste Bewegungen im Mutterleib

In der ersten Schwangerschaft werden die ersten Bewegungen des Kindes meist zwischen der 18. und 20. Schwangerschaftswoche gespürt. Bei einer zweiten Schwangerschaft sind die Anzeichen dafür bereits bekannt, sodass die Bewegungen meist bereits zwischen der 15. und 18. Schwangerschaftswoche gefühlt werden können.

Kindsbewegungen während der Schwangerschaft

Im Laufe der Zeit werden die Bewegungen dann regelmäßiger und kräftiger, allerdings bewegt sich das Kind nicht ständig, da es auch Pausen benötigt und schläft. Viele Bewegungen sind außerdem nur sehr kurz und können dann von der Mutter nicht gespürt werden.

Zwischen der 20. und 24. Schwangerschaftswoche wird das Baby immer aktiver, daher sollte sich die Mutter auf viele Tritte und Purzelbäume gefasst machen. Manchmal spürt die Mutter aber einen Tag lang gar nichts, was jedoch ganz normal ist.

Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche haben Babys häufig Schluckauf, was sich wie ein Zappeln anfühlt. In der Fruchtblase haben sich mittlerweile 750ml Fruchtwasser angesammelt, sodass sich das Ungeborene sehr frei bewegen kann. Auch wenn sich das Baby erschreckt, beginnt es wild zu zappeln.

In der 29. Woche werden die Bewegungen deutlicher, aber kleiner, da die Gebärmutter nicht mehr so viel Platz bietet.

Sehr aktiv ist das Kind auch in der 32. Schwangerschaftswoche, was manchmal sogar richtige Schmerzen verursacht. Anschließend merkt die Mutter weniger Bewegungen, was aber normal ist, da es im Bauch langsam sehr eng wird.

Etwa in der 36. Woche dreht sich das Baby, um die ideale Position für die Geburt zu erreichen. Im optimalen Fall liegt es dann mit dem Kopf nach unten in der Gebärmutter und wird von den Muskeln des Unterleibes beziehungsweise der Gebärmutter festgehalten. Das Baby stößt in dieser Zeit häufig mit Füßen und Händen um sich und die Mutter bekommt manchmal schmerzhafte Tritte in die Rippen.

Zwischen der 36. und 40. Woche lässt das Rollen und Drehen nach, da das Baby bereits relativ groß ist. Wenn es Daumen lutscht und der Finger dann aus dem Mund rutscht, so verspürt die Mutter eine schnelle und stechende Bewegung. In den letzen Wochen sind die Bewegungen sehr langsam, die Mutter spürt aber Tritte auf der Seite oder an den Rippen. Bei einer sehr dünnen Bauchwand wird sogar der Fußabdruck am Bauch sichtbar.

In den letzten Wochen rutscht das Baby außerdem sehr tief ins Becken und ist nun für die Geburt bereit. In diesem Stadium schläft es häufig und wird dann wieder aktiv. Die aktive Zeit des Babys ist häufig am Abend und diesen Rhythmus behält es auch für einige Zeit nach der Geburt bei, bis Tag und Nacht unterschieden werden können.

Keine Bewegungen sind nicht immer ein Grund zur Sorge

Manchmal bemerken Mütter die Bewegungen ihres Kindes nicht, weil sie mit etwas anderem beschäftigt waren. Wer sicher gehen möchte, dass auch alles in Ordnung ist, kann mit einigen Tricks das Ungeborene ermuntern, sich zu bewegen. Dazu kann die Mutter sich auf die Seite legen und dann in dieser Stellung einige Zeit verharren.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Füße hochzulegen und sich zu entspannen beziehungsweise dem Bauch Musik vorzuspielen. Sollte sich das Kind nun bewegen, besteht kein Grund zur Sorge, anderenfalls kann auch eine Hebamme oder ein Arzt angerufen werden.

Ihr Kind braucht seinen Schlaf auch im Mutterleib

Im zweiten Trimester beginnt das Ungeborene einen eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln. Musik oder laute Geräusche können das Baby dann auch aufwecken. Ab der 25. Woche können unterschiedliche Schlafphasen beobachtet werden, wobei Tiefschlaf- beziehungsweise REM-Phasen wechseln.

Im Tiefschlaf ist der Herzschlag des Ungeborenen sehr regelmäßig und es sind kaum Bewegungen spürbar. Diese Phasen werden im Laufe der Schwangerschaft auch immer länger.


Kindsbewegungen zählen - ja oder nein?

Solange die Mutter auch aktiv ist, werden die Kindsbewegungen nicht so stark wahrgenommen wie in Phasen der Ruhe oder im Sitzen. Der Schlaf-Wach-Rhythmus der Ungeborenen ist ganz unterschiedlich, daher muss auch keine bestimmte Anzahl von Tritten pro Tag erwartet werden. Im Laufe der Schwangerschaft stellt sich die Mutter aber auf das Bewegungsmuster des Ungeborenen ein und weiß dann auch, was normal ist.

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