Gebärmutter

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Gebärmutter (fachsprachlich: Uterus) ist ein Organ im weiblichen Becken. Sie dient im Falle einer Schwangerschaft als Fruchthalter. Darüber hinaus beeinflusst die Gebärmutter das sexuelle Empfinden der Frau und ihren Hormonhaushalt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Gebärmutter?

Die Anatomie der weiblichen Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane zeigt deutlich die Gebärmutter und die Eierstöcke.

Die Gebärmutter ist ein muskulöses Hohlorgan, das näherungsweise die Größe und Form einer auf dem Kopf stehenden Birne besitzt. Außerhalb einer Schwangerschaft misst sie in der Länge 7-9 cm, in der Breite ca. 5 cm. Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 120 g.

Die Gebärmutter zählt zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau. Sie liegt außerhalb des Bauchfells (extraperitoneal) zwischen Blase und Mastdarm. Durch einen Halteapparat aus verschiedenen Bändern und den muskulösen Beckenboden wird die Gebärmutter in Position gehalten.

Normalerweise ist die Gebärmutter gegenüber der Vagina leicht nach vorne geneigt (Anteversio) und in sich nach vorne geknickt (Anteflexio).

Anatomie & Aufbau

An der Gebärmutter werden verschiedene anatomische Abschnitte unterschieden: Das obere Ende heißt Gebärmutterfundus (Fundus uteri) - hier mündet seitlich jeweils ein Eileiter ein. Nach unten schließt sich der Gebärmutterkörper (Corpus uteri) an. Dieser verschmälert sich schließlich zum Gebärmutteristhmus (Isthmus uteri) und zum Gebärmutterhals (Cervix uteri).

Als unteres Ende der Gebärmutter ragt der Muttermund (Portio vaginalis uteri) in das Scheidengewölbe. Die Wand der Gebärmutter zeigt einen dreischichtigen Aufbau: Das äußere Perimetrium ist von Bauchfell überzogen. Die mittlere und zugleich dickste Schicht, das Myometrium, besteht aus glatter Muskulatur.

Innen findet sich das Endometrium, eine Schleimhautschicht, die starken hormonellen Veränderungen unterworfen ist. Die Schleimhaut am Gebärmutterausgang unterscheidet sich stark von der Schleimhaut in ihrem Hauptkörper.

Funktionen & Aufgaben

In erster Linie dient die Gebärmutter als Fruchthalter im Falle einer Schwangerschaft. Bei gebärfähigen Frauen bereitet sich die Gebärmutterschleimhaut in jedem Menstruationszyklus darauf vor, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen.

Findet keine Befruchtung statt, werden die überflüssigen Schleimhautanteile in der Monatsblutung wieder abgestoßen. Nistet sich hingegen eine befruchtete Eizelle ein, wächst das Endometrium, durch Hormone gesteuert, weiter an und lagert Nährstoffe ein, sodass die Gebärmutter den heranwachsenden Embryo beherbergen und ernähren kann. Dabei kann die Gebärmutter im Laufe der Schwangerschaft auf das 20 bis 30fache ihrer Normalgröße anwachsen.

Diese enorme Vergrößerungsfähigkeit ermöglichen ihre speziellen spiralförmigen Muskelfasern. Beim Geburtsvorgang leistet die kräftige Muskulatur der Gebärmutter außerdem die Austreibung des Kindes. Inzwischen weiß die Medizin, dass die Gebärmutter nicht nur im Rahmen einer Schwangerschaft bedeutsam ist, sondern auch für das Sexualleben einer Frau. Kontraktionen der Gebärmutter spielen für die weibliche Orgasmusfähigkeit eine Rolle.

Zusätzlich hat der Zervixschleim Anteil an der Befeuchtung der Vagina. Patientinnen, denen die Gebärmutter entfernt wurde, erleben neben sexuellen Funktionsstörungen häufig Depressionen und eine früher einsetzende Menopause. Daher wird vermutet, dass die Gebärmutter auch die Hormonproduktion der Eierstöcke beeinflusst.

Krankheiten

Erkrankungen der Gebärmutter werden als Metropathien bezeichnet. Eine bekannte Erkrankung ist der Gebärmutterhalskrebs (das Zervixkarzinom). Gebärmutterhalskrebs ist global gesehen der zweithäufigste bösartige Tumor bei Frauen und häufig auf eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) zurückzuführen.

Der routinemäßig durchgeführte Pap-Test bei gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen dient der Früherkennung, die HPV-Impfung der Prävention des Zervixkarzinoms. Auch in der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers entstehen häufig Tumore. Diese werden als Endometriumkarzinom bezeichnet und treten in Deutschland sogar etwa doppelt so oft auf wie das Zervixkarzinom. Erstsymptom sind Schmierblutungen oder fleischwasserfarbener Ausfluss.

Sehr verbreitet, aber in der Regel gutartig sind Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur (Myome). Neben Tumorerkrankungen existieren verschiedene angeborene Gebärmutterfehlbildungen. Diese gehen darauf zurück, dass die Gebärmutter embryonal aus der Verschmelzung zweier sogennanter Müller-Gänge entsteht. Erfolgt diese Verschmelzung nicht oder nur partiell, entstehen Anomalien, die auch die Fertilität beeinflussen.

Bei älteren Frauen sinkt die Gebärmutter häufig aufgrund einer Schwäche des Beckenbodens ab. Im Extremfall kommt es zum Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps). Eine Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) wird in Deutschland sehr oft durchgeführt: Sie ist die zweithäufigste Operation bei 40 bis 49-jährigen Frauen und macht ca. 50% aller insgesamt ausgeführten gynäkologischen Operationen aus.


Typische & häufige Erkrankungen

10 Dinge, die Sie über die Gebärmutter wissen sollten

Was ist die Gebärmutter und welche Funktion hat sie?

Die Gebärmutter, auch Uterus genannt, ist ein birnenförmiges Organ im weiblichen Becken. Ihre Hauptfunktion besteht darin, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen, das heranwachsende Baby während der Schwangerschaft zu schützen und bei der Geburt auszustoßen.

Wie beeinflusst die Menstruation die Gesundheit der Gebärmutter?

Die Gebärmutter spielt eine zentrale Rolle im Menstruationszyklus. Während jedes Zyklus wird die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) aufgebaut und bei ausbleibender Schwangerschaft abgestoßen. Eine unregelmäßige oder schmerzhafte Menstruation kann auf gesundheitliche Probleme der Gebärmutter hinweisen, wie Myome oder Endometriose.

Was sind Gebärmuttermyome und wie beeinflussen sie die Gesundheit?

Gebärmuttermyome sind gutartige Wucherungen in der Gebärmutterwand. Sie können unterschiedlich groß sein und Beschwerden wie starke Menstruationsblutungen, Schmerzen oder sogar Unfruchtbarkeit verursachen. In manchen Fällen bleiben sie symptomlos und müssen nicht behandelt werden.

Welche Rolle spielt die Gebärmutter bei der Fortpflanzung?

Die Gebärmutter ist der Ort, an dem sich ein Embryo nach der Befruchtung einnistet und heranwächst. Eine gesunde Gebärmutter ist entscheidend für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Probleme mit der Gebärmutter, wie Fehlbildungen oder Verwachsungen, können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Was ist Endometriose und wie betrifft sie die Gebärmutter?

Endometriose ist eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, z. B. auf den Eierstöcken oder dem Darm, ansiedelt. Dies kann zu starken Menstruationsschmerzen, Unfruchtbarkeit und chronischen Beckenbeschwerden führen.

Wie beeinflussen hormonelle Veränderungen die Gebärmutter?

Hormonelle Schwankungen, insbesondere von Östrogen und Progesteron, beeinflussen die Gebärmutter stark. Während der Pubertät, Schwangerschaft und Menopause durchläuft die Gebärmutter verschiedene Veränderungen, die sich auf den Menstruationszyklus, die Fruchtbarkeit und das Risiko für Erkrankungen auswirken können.

Was ist Gebärmutterhalskrebs und wie kann man sich schützen?

Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich am unteren Teil der Gebärmutter, dem Gebärmutterhals, und wird häufig durch das humane Papillomavirus (HPV) verursacht. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (Pap-Tests) und HPV-Impfungen sind entscheidend zur Früherkennung und Prävention.

Welche Symptome deuten auf Gebärmutterprobleme hin?

Symptome wie ungewöhnliche Blutungen, starke Menstruationsschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, häufiges Wasserlassen oder Schmerzen im unteren Bauchbereich können auf Probleme der Gebärmutter hinweisen und sollten von einem Arzt abgeklärt werden.

Kann die Gebärmutter entfernt werden und was sind die Gründe dafür?

Eine Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter, kann bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen notwendig sein, wie Gebärmutterkrebs, Myomen, Endometriose oder starken, therapieresistenten Blutungen. Sie führt zum Ausbleiben der Menstruation und zu Unfruchtbarkeit.

Welche Rolle spielt die Gebärmutter in den Wechseljahren?

Während der Wechseljahre nimmt die Hormonproduktion ab, was zu einer Verdünnung der Gebärmutterschleimhaut und letztlich zum Ausbleiben der Menstruation führt. Hormonelle Veränderungen können auch das Risiko für Gebärmuttererkrankungen erhöhen, weshalb regelmäßige gynäkologische Untersuchungen wichtig bleiben.

10 Tipps für eine gesunde Gebärmutter

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen, einschließlich des Pap-Tests, sind entscheidend, um potenzielle Probleme mit der Gebärmutter frühzeitig zu erkennen. Der Pap-Test dient dazu, Zellveränderungen am Gebärmutterhals zu entdecken, die ein frühes Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs sein können. Zudem sollten Ultraschalluntersuchungen regelmäßig durchgeführt werden, um andere mögliche Veränderungen, wie Myome oder Polypen, zu entdecken.

HPV-Impfung erhalten

Die HPV-Impfung ist eine wichtige Maßnahme zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs. Humane Papillomaviren (HPV) sind die Hauptursache für diesen Krebs. Die Impfung schützt vor den gefährlichsten HPV-Typen und sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.

Auf eine gesunde Ernährung achten

Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, fördert die Gesundheit der Gebärmutter. Lebensmittel mit Antioxidantien und Vitaminen, wie Vitamin C und E, unterstützen das Immunsystem und helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren, was sich positiv auf die Gebärmutter auswirkt.

Regelmäßige Bewegung

Sport und Bewegung fördern die Durchblutung des Beckenbereichs und unterstützen eine gesunde Gebärmutter. Besonders vorteilhaft sind Übungen wie Yoga oder Pilates, die den Beckenboden stärken und den Blutfluss in der Region anregen, was das Risiko für Gebärmutterprobleme verringern kann.

Rauchen vermeiden

Rauchen erhöht das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und beeinträchtigt die allgemeine Gesundheit der Gebärmutter. Durch den Verzicht auf Tabak kann das Risiko für Krebs und andere Erkrankungen erheblich gesenkt werden.

Menstruationszyklus beobachten

Es ist wichtig, den eigenen Menstruationszyklus genau zu beobachten und Veränderungen wie unregelmäßige Blutungen, starke Schmerzen oder ungewöhnlich lange Zyklen mit dem Arzt zu besprechen. Solche Veränderungen können Anzeichen für Erkrankungen der Gebärmutter sein, wie Myome, Polypen oder Endometriose.

Stressmanagement

Lang anhaltender Stress kann das hormonelle Gleichgewicht beeinträchtigen und zu Problemen mit der Gebärmutter führen. Techniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga können helfen, den Stresspegel zu senken und die hormonelle Balance zu unterstützen.

Gewicht im gesunden Bereich halten

Übergewicht erhöht das Risiko für Gebärmutterkrebs, da Fettzellen Östrogen produzieren, was das Krebsrisiko steigern kann. Ein gesundes Körpergewicht kann helfen, die Hormonspiegel im Gleichgewicht zu halten und das Risiko für Krankheiten der Gebärmutter zu reduzieren.

Verhütungsmethoden bewusst wählen

Verhütungsmittel, wie die Antibabypille, können bei bestimmten Frauen das Risiko für Gebärmutterkrebs senken. Gleichzeitig ist es wichtig, sich über die möglichen Nebenwirkungen von Hormonpräparaten zu informieren und in Absprache mit dem Arzt die beste Methode zu wählen, die die Gesundheit der Gebärmutter unterstützt.

Hydratation und Hygiene

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und unterstützt auch die Funktion der Gebärmutter. Darüber hinaus sollten hygienische Praktiken, insbesondere während der Menstruation, beachtet werden, um Infektionen zu vermeiden. Der regelmäßige Wechsel von Tampons und Binden ist unerlässlich, um eine gesunde Umgebung im Vaginal- und Gebärmutterbereich zu gewährleisten.

Die Rolle der Gebärmutter bei der Endometriose

Endometriose ist eine häufige, aber oft unerkannte Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Dieses Gewebe kann sich an den Eierstöcken, Eileitern, dem Bauchfell oder sogar an der Blase oder dem Darm ansiedeln. Obwohl dieses Gewebe dem Endometrium ähnelt, verhält es sich außerhalb der Gebärmutter anders und kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen.

Während des Menstruationszyklus baut sich das Gewebe unter dem Einfluss von Hormonen auf und blutet ab, genau wie die Gebärmutterschleimhaut. Da sich das Gewebe jedoch außerhalb der Gebärmutter befindet, kann das Blut nicht wie bei der Menstruation abfließen. Dies führt zu Entzündungen, Schmerzen und Narbenbildung im umliegenden Gewebe. Endometriose kann sowohl starke Menstruationsbeschwerden als auch chronische Schmerzen im Beckenbereich verursachen und ist eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen.

Die genaue Ursache der Endometriose ist noch nicht vollständig geklärt. Eine der Theorien ist die retrograde Menstruation, bei der Menstruationsblut durch die Eileiter in den Bauchraum fließt, anstatt den Körper über die Vagina zu verlassen. Es wird auch vermutet, dass genetische Faktoren und eine Fehlfunktion des Immunsystems zur Entwicklung von Endometriose beitragen.

Symptome der Endometriose können stark variieren, was es schwierig macht, die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören starke Menstruationsschmerzen, Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs, schmerzhafter Stuhlgang oder Wasserlassen, sowie chronische Schmerzen im unteren Bauchbereich. Bei einigen Frauen treten zudem Symptome wie Müdigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auf, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

Die Diagnose der Endometriose erfolgt meist durch eine Kombination aus Anamnese, gynäkologischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren wie Ultraschall. In vielen Fällen ist jedoch eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) notwendig, um die Diagnose zu bestätigen und den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen.

Die Behandlungsmöglichkeiten der Endometriose reichen von konservativen Methoden bis hin zu chirurgischen Eingriffen. Schmerzmittel wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) werden häufig zur Linderung von Schmerzen eingesetzt. Hormontherapien, wie die Einnahme von Gestagenen oder GnRH-Analoga, können das Wachstum des Endometriumgewebes außerhalb der Gebärmutter verringern. In schweren Fällen oder bei Kinderwunsch kann eine chirurgische Entfernung des Endometriosegewebes notwendig sein. Eine vollständige Heilung ist selten, aber die Behandlung kann die Symptome lindern und die Fruchtbarkeit verbessern.

Endometriose ist eine komplexe und oft schmerzhafte Erkrankung, die das Leben vieler Frauen beeinflusst. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern.

Uterusprolaps: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Ein Uterusprolaps, auch Gebärmuttersenkung genannt, tritt auf, wenn die Gebärmutter aufgrund einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur und des umliegenden Gewebes in die Scheide (Vagina) absinkt oder sogar teilweise aus ihr heraustritt. Dieser Zustand kann schmerzhaft sein und die Lebensqualität beeinträchtigen, betrifft jedoch vor allem Frauen, die mehrere Geburten hatten oder in die Wechseljahre gekommen sind.

Ursachen eines Uterusprolaps

Die Hauptursache für einen Uterusprolaps ist die Schwächung des Beckenbodens und der Bänder, die die Gebärmutter stützen. Diese Muskeln und Gewebe können durch Schwangerschaften, vaginale Entbindungen, schweres Heben oder chronische Belastung wie Husten oder Verstopfung geschwächt werden. Auch hormonelle Veränderungen, insbesondere der Rückgang von Östrogen in den Wechseljahren, können zur Schwächung des Beckenbodens beitragen. Übergewicht und genetische Veranlagungen können das Risiko eines Uterusprolaps zusätzlich erhöhen.

Symptome eines Uterusprolaps

Ein Uterusprolaps kann verschiedene Symptome verursachen, abhängig vom Schweregrad der Senkung. Häufige Beschwerden sind ein Gefühl von Druck oder Schwere im Beckenbereich, ein Gefühl, als ob etwas aus der Vagina heraustritt, Schmerzen im unteren Rücken oder beim Geschlechtsverkehr sowie Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang. In fortgeschrittenen Fällen kann der Uterus teilweise oder vollständig aus der Vagina heraustreten, was zu erheblichem Unbehagen führt.

Diagnose eines Uterusprolaps

Die Diagnose wird in der Regel durch eine gynäkologische Untersuchung gestellt, bei der der Arzt den Grad des Prolapses bestimmt. Dabei wird der Prolaps in verschiedene Schweregrade eingeteilt, je nachdem, wie weit die Gebärmutter in die Vagina gesunken ist oder ob sie herausgetreten ist. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT können in einigen Fällen zur genaueren Beurteilung der Beckenstrukturen hinzugezogen werden.

Behandlungsmöglichkeiten eines Uterusprolaps

Die Behandlung eines Uterusprolaps hängt vom Schweregrad der Senkung, den Symptomen und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab. In leichten Fällen, wenn die Symptome minimal sind, können konservative Maßnahmen wie Beckenbodengymnastik (Kegel-Übungen) helfen, die Muskulatur zu stärken und die Gebärmutter besser zu stützen. Diese Übungen können das Fortschreiten des Prolapses verlangsamen und die Symptome lindern.

In moderaten bis schweren Fällen kann ein Pessar eingesetzt werden. Dies ist ein ringförmiges Hilfsmittel, das in die Vagina eingeführt wird, um die Gebärmutter an Ort und Stelle zu halten. Bei Frauen mit schwerwiegenden Symptomen oder wenn andere Behandlungsoptionen nicht ausreichen, kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Chirurgische Eingriffe zur Korrektur eines Uterusprolapses umfassen die Wiederherstellung der Beckenbodenunterstützung oder in einigen Fällen die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie).

Ein Uterusprolaps ist ein behandelbarer Zustand, und eine rechtzeitige Diagnose kann helfen, die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Lüttjen-Drecoll, Rohen, J.W.: Innenansichten des menschlichen Körpers. Schattauer, Stuttgart 2010
  • Stauber, M., Weyerstrahl, T.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013

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