Luftröhrenkrebs
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Als Luftröhrenkrebs wird ein Tumor im Bereich der Trachea (Luftröhre) bezeichnet, der zu den sogenannten Kopf- und Hals-Tumoren gehört. Bei Luftröhrenkrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei rund 5 Prozent.
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Was ist Luftröhrenkrebs?
Ein Tracheakarzinom (auch Trachealkarzinom genannt), also Luftröhrenkrebs, ist eine sehr selten auftretende Tumor-Art, die in die Kategorie der Kopf- und Hals-Tumore eingeordnet wird. In der Regel treten epidermoide Tumore auf; in weiterer Folge kann sich ein Adenokarzinom bilden. Beim Luftröhrenkrebs handelt es sich selten um einen primären Tumor; in der Regel ist der Luftröhrenkrebs ein sekundärer Tumor, der durch eine bereits bestehenden Krebserkrankung ausgelöst wurde (Streuung).
Ursachen
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
In der Regel handelt es sich um keinen Primärtumor, sodass der Luftröhrenkrebs oft durch die Streuung eines anderen Tumors entsteht. Die klinischen Beschwerden, die im Rahmen der Krebserkrankung auftreten, sind unterschiedlich und vielfältig. Einerseits klagen die Patienten über ein häufiges Husten, andererseits auch über einen blutigen Auswurf oder einer Schwerfälligkeit beim Atmen.
Des Weiteren kann der Tumor einen Einfluss auf die Stimmbildung haben und für Schluckbehinderungen sorgen. Patienten verlieren in der Regel Gewicht, haben immer wieder Fieber und sind häufig müde. Des Weiteren leiden die Betroffenen an Übelkeit und Appetitlosigkeit; mitunter klagen die Patienten über Hautveränderungen und starken Juckreiz.
Diagnose & Krankheitsverlauf
Die Diagnostik spielt - vor allem für die Therapie - eine wesentliche Rolle. Der Tumor muss auf seinen histologischen Typ, auf seine Größe und auch auf die Ausbreitung bestimmt werden. Zu Beginn sucht der Mediziner das Gespräch mit dem Patienten und holt Informationen über bereits ergangene Krebserkrankungen ein. In weiterer Folge werden der Rachen, die Nasen- und Mundhöhle und der Kehlkopf untersucht.
Es folgen Blutuntersuchungen und Röntgenaufnahmen, wobei diese in zwei Ebenen - vorne und seitlich - durchgeführt werden. Um sicher zu sein, ob ein Tumor vorliegt oder nicht, werden des Weiteren eine Magnetresonanztomographie (MRT) und eine Computertomographie(MRT) angeordnet, sodass es zu einer besseren Darstellung der Weichteile kommt. Auch der Auswurf wird untersucht; so kann der Mediziner feststellen, ob infektiöse Veränderungen oder bestehende Entzündungen vorliegen.
Besteht der Verdacht auf Luftröhrenkrebs, werden endoskopische Verfahren - wie etwa eine Bronchoskopie - durchgeführt. Am Ende soll der Mediziner wissen, wie groß der Tumor ist und ob er bereits gestreut hat. Bei Krebsleiden wird die sogenannte fünf-Jahres-Überlebensrate ("5- JÜR") herangezogen.
Dabei handelt es sich um einen prognostischen Wert. Patienten, die an Lungenkrebs erkrankt sind und Metastasen in der Luftröhre haben, sodass es zu einem Luftröhrenkrebs gekommen ist, haben eine fünf-Jahres-Überlebensrate von gerade einmal fünf Prozent. Natürlich spielen auch das Stadium und das Ausmaß des Tumors eine wesentliche Rolle. Die Prognosen verbessern sich, wenn der Tumor in einem frühen Krankheitsstadium diagnostiziert wird.
Komplikationen
Viele Menschen, die unter Luftröhrenkrebs leiden, haben daher Probleme mit starkem Untergewicht. Generell gilt: Bei der schweren Krankheit Luftröhrenkrebs ist eine ärztliche Behandlung zwingend erforderlich. Die Überlebenschancen ohne eine Behandlung stehen bei nahezu Null. Dennoch sind schwere und auch leichtere Komplikationen bei einer ärztlichen und medikamentösen Behandlung nicht zu vermeiden. Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme sind vorprogrammiert und auch zahlreiche Nebenwirkungen, die durch die dauerhafte Einnahme verschiedener Medikamente hervorgerufen werden können.
Zu den gerade genannten Nebenwirkungen zählen permanente Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, eine erhöhte Temperatur oder auch Gliederschmerzen. Allgemein gilt daher: Bei der Krankheit Luftröhrenkrebs sind diverse Komplikationen leider nicht zu vermeiden. Wer jedoch beim Auftreten diverse Komplikationen einen Arzt aufsucht, der kann die bestehenden Komplikationen lindern bzw. auch teilweise gänzlich ausmerzen und beseitigen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Natürlich muss Luftröhrenkrebs ärztlich und medikamentös behandelt werden. Ansonsten droht der betroffenen Person der sichere Tod. Entscheidend für eine vollständige Genesung ist der Zeitpunkt der Diagnose. Umso früher der Luftröhrenkrebs diagnostiziert wird, desto besser und effektiver kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Erste Anzeichen und Symptome sollten aus diesem Grund nicht bagatellisiert werden. Der Besuch beim Arzt muss zwingend und zeitnah erfolgen, damit der Krebs im Frühstadium diagnostiziert und behandelt werden kann. Allerdings ist selbst bei einer frühzeitigen Diagnose keine Garantie auf eine vollständige Heilung gegeben.
Betroffene Personen, bei denen der Luftröhrenkrebs bereits im fortgeschrittenen Stadium besteht, ist oftmals lediglich eine Milderung der Symptome möglich. Wer an dieser Stelle gänzlich auf einen Arztbesuch verzichtet, der muss mit einer deutlichen Verschlimmerung der Symptome rechnen. Die Schmerzen nehmen erheblich zu, sodass die betroffene Person im gesamten Alltag sehr stark eingeschränkt sein wird. Aus diesem Grund gilt: Luftröhrenkrebs muss in jedem Fall von einem Arzt bzw. sogar stationär behandelt werden. Andernfalls stehen die Chancen auf eine Genesung sehr schlecht, sodass im schlimmsten Fall sogar der Tod eintreten kann.
Behandlung & Therapie
Die Therapien sind ausgesprochen umfangreich und interdisziplinär. Das heißt, dass Ärzte aus verschiedenen Bereichen - so etwa aus der Chirurgie, der Inneren Medizin, der Krebsheilkunde und auch aus der Psychotherapie - herangezogen werden, die sich in weiterer Folge um die optimale Behandlung und Versorgung kümmern. Welche Therapie am Ende durchgeführt wird, hängt natürlich von der Art und der Größe des Tumors ab.
Zudem muss festgestellt werden, in welchem Stadium sich der Tumor befindet, ob bereits andere Krebserkrankungen vorliegen oder ob der Luftröhrentumor bereits gestreut hat. Zu Beginn werden Strahlen- und/oder auch Chemotherapien angeraten. In vielen Fällen liegt eine Metastasierung - also eine Streuung der Krebszellen - vor, dass nur selten eine Operation den gewünschten Erfolg bringt. In der Regel befassen sich die Mediziner daher mit der palliativen Versorgung des Erkrankten.
Dem Patienten sollen einerseits die Schmerzen genommen werden, wobei andererseits darauf geachtet wird, dass die Lebensqualität verbessert oder zumindest erhalten bleibt. Die Ärzte bemühen sich dahingehend, dass die Atemwege offenbleiben, sodass der Patient keine Atemnot hat oder Probleme beim Atmen bekommt. Damit das Offenhalten der Atemwege gewährleistet werden kann, wird der Tumor operativ - mit einem Laser - verkleinert.
In wenigen Fällen ist, wenn eine Verkleinerung des Tumors nicht mehr möglich ist, ein Luftröhrenschnitt erforderlich. Chemotherapien haben natürlich auch Nebenwirkungen, sodass Patienten unter dem ANE-Syndrom leiden können. Dabei kommt es zu Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen (Anorexia, Nausea und Emesis). Die Patienten werden dahingehend behandelt, dass die Nebenwirkungen gering gehalten werden; vorwiegend gibt es Medikamente gegen die Übelkeit und Schmerzmittel.
Wichtig ist, dass der Patient auch psychotherapeutisch begleitet wird. Da die Krankheit für extrem viel Stress sorgt und viele Patienten mit dem Druck nicht umgehen können, benötigen sie daher Zuspruch und Unterstützung im täglichen Leben.
Aussicht & Prognose
Die Prognose bei Luftröhrenkrebs ist gebunden an das Krankheitsstadium bei Diagnosestellung sowie Behandlungsbeginn. Bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung verschlechtern sich die Aussichten auf eine Genesung immens. Wird keine Therapie in Anspruch genommen, endet die Erkrankung mit dem vorzeitigen Ableben des Betroffenen. Die Krebszellen können sich im Organismus ungehindert ausbreiten und werden über die Blutbahn an andere Stellen des Körpers transportiert. Dort kommt es zu einer Bildung von Metastasen, bis letztlich keine Heilungschancen mehr bestehen.
Die Behandlungsmöglichkeiten bei Luftröhrenkrebs sind mit zahlreichen Nebenwirkungen und Risiken verbunden. Eine Beeinträchtigung der Lebensqualität findet langfristig statt. Dennoch stellt sie die einzige Möglichkeit dar, um eine Linderung vorhandener Beschwerden zu erreichen. Je eher der Therapiebeginn stattfinden kann und je besser der allgemeine Gesundheitszustand des Betroffenen ist, desto optimistischer ist die Prognose. Häufig wird ein operativer Eingriff vorgenommen und ein Luftröhrenschnitt stellt die einzige Möglichkeit einer Linderung dar.
Aufgrund der Belastung der Erkrankung sowie der Therapie kann es zu gesundheitlichen Folgestörungen kommen. Diese verschlechtern die Prognose um ein weiteres. Patienten, die den Luftröhrenkrebs erfolgreich überstanden haben, können im weiteren Verlauf des Lebens erneut die Krebserkrankung erleiden. In den meisten Fällen ist die Prognose bei der Wiederkehr verschlechtert, da insgesamt der Organismus geschwächt ist.
Vorbeugung
Stellt der Mediziner die Diagnose Luftröhrenkrebs, kann es sich um einen primären oder sekundären Tumor handeln. In der Regel ist der Luftröhrenkrebs das Ergebnis eines bereits vorhandenen Tumors (Lungenkarzinom). Da Luftröhrenkrebs durch einen übermäßigen Tabak- und Alkoholkonsum und durch verschiedene Stoffe (Aspekt, Arsen und dergleichen) begünstigt wird, sollten derartige Produkte vermieden werden.
Nachsorge
Nach der eigentlichen Krebsbehandlung benötigen die Betroffenen eine andauernde Betreuung. Neben regelmäßigen medizinischen Untersuchungen und der Inanspruchnahme weiterer Therapien gehört dazu auch eine Umstellung des Lebensstils zur Nachsorge. Diese beinhaltet regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung, wobei körperliche Anstrengungen behutsam wieder aufgenommen werden sollten. Gerade bei Luftröhrenkrebs kann es lange dauern, bis sich die gewohnte Lebensqualität wieder einstellt.
Die Unterstützung der zuständigen Ärzte sowie Bekannten und Freunden ist auch bei der Verarbeitung der Krankheit wichtig. Der Hausarzt kann Krebsberatungsstellen, Psychoonkologen und sozialrechtliche Ansprechpartner hinzuziehen. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist ein wichtiger Teil der Nachsorge. Je nach Art der Krebserkrankung müssen außerdem Ernährungsberater, Sportgruppen und weitere Instanzen konsultiert werden.
Der Nachsorgeplan wird gemeinsam mit dem Arzt erstellt und orientiert sich an der Stärke der Beschwerden, dem generellen Krankheitsverlauf und der Prognose. In der ersten Phase, wenn Patienten noch die Folgen der Erkrankung und Behandlung verarbeiten, ist die Nachsorge besonders wichtig. Dazu zählt auch die Unterstützung aus dem Familien-und Freundeskreis, die auch der Entstehung von psychischen Verstimmungen vorbeugen kann.
Entscheidend ist, die Patienten so lange zu unterstützen, bis eine Remission erreicht wurde. Das Rückfallrisiko nimmt jährlich ab. Als Faustregel gelten fünf Jahre, wobei auch hier die Art des Krebses entscheidend ist. Die medizinische Rehabilitation umfasst gegebenenfalls auch die Einnahme von Antihormonen und anderen Medikamenten. Bei langwierigen Erkrankungen gehen Verlaufskontrollen und Nachsorge ineinander über.
Das können Sie selbst tun
Die Betroffenen sollten deshalb, am besten noch vor Behandlungsbeginn, einen Ernährungsberater hinzuziehen, um ihr Gewicht zu stabilisieren. Wenn die Schluckbeschwerden der Grund für eine Unterernährung oder eine Fehlernährung sind, ist häufig der Umstieg auf Sondennahrung erforderlich. Dazu ist ein kleiner operativer Eingriff nötig, bei dem eine Sonde von der Bauchdecke in den Magen gelegt wird. Obwohl der Eingriff weitestgehend ungefährlich ist, empfinden das viele Patienten als unangenehm.
Sofern die Schluckbeschwerden die Aufnahme flüssiger Nahrung durch den Schlund noch erlauben, können sich die Betroffenen von einem Ernährungsberater Rezepte für Brei und Smoothies zusammenstellen lassen. Die Smoothies sind sehr schmackhaft und bestehen aus fein gemahlenen Nüssen und Samen, die sehr viel Energie spenden, sowie aus grünem Gemüse und hochwertigem Leinöl. Meist wird noch ein Nahrungsergänzungsmittel zugesetzt, um einem Vitamin- oder Mineralstoffmangel vorzubeugen.
Neben der Ernährung spielt auch die Psyche eine große Rolle. Für viele Patienten ist die Diagnose Krebs zunächst ein Schock, den sie verarbeiten müssen. Dazu kann die Mitgliedschaft in einer Selbsthilfegruppe beitragen. Patienten sollten sich aber nicht scheuen, die Hilfe eines Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen, wenn sie sich seelisch stark belastet fühlen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- I care Krankheitslehre. Thieme, Stuttgart 2015
- Pfeifer, B., Preiß, J., Unger, C. (Hrsg.): Onkologie integrativ. Urban & Fischer, München 2006