Menstruationshygiene

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Einmal im Monat haben alle Frauen im gebärfähigen Alter ihre Regelblutung und müssen sich mit dem Thema Menstruationshygiene auseinandersetzen. Auch in unserer heutigen Zeit ist die Menstruation der Frau immer noch ein schambesetztes Thema.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Menstruationshygiene?

Unter dem Oberbegriff Menstruationshygiene werden alle Produkte zusammengefasst, die die dazu dienen, einmal im Monat das Menstruationsblut wirksam aufzufangen. Z.B. eine Menstruationkappe.

Unter dem Oberbegriff Menstruationshygiene werden alle Produkte zusammengefasst, die die dazu dienen, einmal im Monat das Menstruationsblut wirksam aufzufangen und vor der Außenwelt zu verstecken. Die weibliche Menstruation war schon immer ein Thema, das mit Scham besetzt und mit allerlei Mythen behaftet war.

Produkte zur Monatshygiene werden entweder in der Unterwäsche getragen wie Damenbinden oder das Auffangen des Blutes erfolgt bereits im Körper, wie es bei Tampons, Schwämmchen oder Menstruationstassen der Fall ist. Menstruationshygienemittel sorgen dafür, dass die Unterwäsche geschützt wird und ermöglichen den Frauen während der Periode ein normales Leben.

Formen, Arten & Typen

Es gibt eine Reihe verschiedener Produkte auf dem Markt: Damenbinden sind die in der Geschichte der Menstruationshygiene am längsten verwendeten Produkte zur Monatshygiene. Während früher meistens Stoffbinden verwendet wurden, die nach Gebrauch wieder gewaschen wurden, haben sich heute Einwegbinden durchgesetzt, die mit Klebestreifen im Slip befestigt werden und das Blut aufnehmen. Es gibt sie in verschiedenen Varianten und Größen, je nach Stärke der Monatsblutung.

Beliebt sind Tampons, kleine Stäbchen aus gepresster Watte, die sich beim Kontakt mit Flüssigkeit ausdehnen und diese aufsaugen. Sie werden mit oder ohne Einführhilfe in die Scheide geführt und saugen das Blut auf. Das Tragen von Tampons schränkt Frauen nicht ein, sie können sogar damit schwimmen gehen.

Eine weitere Möglichkeit sind kleine Menstruationsschwämmchen, die ebenfalls in die Scheide eingeführt werden und von innen das Blut aufsaugen. Sie werden bei Bedarf ausgespült und wieder eingesetzt. Schwämmchen reichen jedoch nicht an die Saugfähigkeit von Tampons heran. Eine relativ neue kostengünstige und umweltbewusste Methode ist eine Menstruationstasse aus Naturkautschuk oder Silikon. Sie saugt das Blut nicht auf, sondern fängt es am Muttermund auf. Wenn das Gefäß gefüllt ist, kann es in der Toilette geleert, mit Wasser ausgespült und wieder eingesetzt werden.

Aufbau & Funktionsweise

Monatsbinden, die vorwiegend als Einwegprodukte angeboten werden, bestehen aus weichem Vlies- oder Kunststoffmaterial, in denen sich ein sogenannter Ultrakern aus kleinen Kunststoffkristallen mit einer hohe Saugkraft befindet, der das Blut aufsaugt und im Inneren der Binde speichert, bis sie gewechselt werden muss. Damenbinden gibt es in unterschiedlichen Größen und Stärken, mit oder ohne Duftstoffe und mehr oder weniger luftdurchlässig. Sie werden mit einem Klebestreifen in den Slip geklebt.

Tampons bestehen aus gepresster Watte, an deren unteren Ende ein andersfarbiges Band befestigt ist, damit der Tampon zum Wechseln problemlos wieder aus der Scheide entfernt werden kann. Während er das Blut aus der Gebärmutter aufsaugt, dehnt sich der Tampon aus, bis er sein Fassungsvermögen erreicht hat. Dann kann er mit Hilfe des Bändchens entfernt und in den Müll entsorgt werden. Tampons sollten nicht zu oft gewechselt werden, weil die Schleimhäute sonst austrocknen, aber wegen einer potentiellen Infektionsgefahr auch nicht länger als 8 Stunden in der Scheide bleiben.

Menstruationsschwämmchen als umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu Tampons sind kleine Naturschwämmchen, die zurechtgeschnitten werden können. Aufgrund des weichen Materials können sie sich optimal an die Gegebenheiten in der Scheide anpassen und halten ungefähr ein Jahr. Sie besitzen von Natur aus eine antibakterielle Wirkung und sind aufgrund des natürlichen Materials auch für Frauen mit empfindlicher Haut oder Allergien geeignet.

Menstruationstassen, eine noch recht unbekannte Alternative, verbinden die positiven Eigenschaften der Binde und des Tampons. Sie bestehen aus Naturkautschuk oder Silikon und haben ein kelchförmiges Aussehen. Sie werden wie ein Tampon am Muttermund platziert, fangen das Blut aber auf wie eine Binde und schonen dadurch die Schleimhäute


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Für welche Methode sich eine Frau entscheidet, hängt meistens von ihren individuellen Vorlieben und vom Tragekomfort ab. Allen Methoden gemeinsam ist, dass sie das Blut aus der Gebärmutter auffangen, das sonst nach außen fließen würde und sichtbar wäre. Frauen, die viel Sport machen, bevorzugen meistens Tampons, weil durch ihre Verwendung die Tage kaum spürbar sind. Tampons ermöglichen alle Bewegungen und auch das Schwimmen, was bei der Verwendung von Binden nicht möglich ist.

Manche Frauen bevorzugen aber herkömmliche Binden, weil sie so weniger das Gefühl von Stauungen haben, das manchen Frauen die Verwendung von Tampons verleidet. Frauen, die regelmäßig Tampons verwenden, haben allerdings teils auch das Problem, dass die Scheide durch die Verwendung von Tampons trocken und empfindlich wird. Jedoch entfällt bei Tampons das Problem der Geruchsbildung, die bei der Verwendung von Binden auftreten kann. Hier kommt es aber auch auf die allgemeine Intimhygiene während der Periode an.

Die Schwämmchen sind für viele Frauen gewöhnungsbedürftig, weil ihre Saugfähigkeit an die von Tampons nicht heranreicht. Menstruationstassen sind bei den meisten Frauen nicht bekannt. Wie die Schwämmchen sind sie eine umweltbewusste Alternative. Bei der Verwendung von Schwämmchen und Tassen muss wegen der Wiederverwendbarkeit besonders auf die Hygiene geachtet werden.

Quellen

  • Feige, A., Rempen, A., Würfel, W., Jawny, J., Rohde, A. (Hrsg.): Frauenheilkunde – Fortpflanzungsmedizin, Geburtsmedizin, Onkologie, Psychosomatik. Urban & Fischer, München 2005
  • Haag, P., Harnhart, N., Müller, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Urologie. Für Studium und Praxis 2014/15. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2014
  • Kaufmann, M., Costa, S.-D., Scharl, A. (Hrsg.): Die Gynäkologie. Springer, Berlin 2013

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