Menstruationsschwamm
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Wiederverwendbare Produkte für die Menstruationshygiene werden heute immer beliebter. Schließlich sind sie in der Anwendung auch deutlich umweltfreundlicher und teils gesundheitsschonender als Einmalprodukte. Neben Menstruationstassen und Stoffbinden werden auch Menstruationsschwämme gerne genutzt.
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Was ist ein Menstruationsschwamm?
Der Menstruationsschwamm ist auch unter dem Namen Levantiner Schwamm bekannt, weil sein Anbaugebiet sich an der levantinischen Küste befindet. Der Menstruationsschwamm ist ein absolut nachhaltiges Naturprodukt: Bei der Ernte bleibt die Wurzel erhalten, sodass sie bis zur nächsten Erne nachwachsen kann.
Der Schwamm gehört zu den ältesten Hygieneartikeln und wird ähnlich wie ein Tampon verwendet. Die Benutzerin trägt ihn während der Menstruation in der Scheide. Er hat gegenüber den herkömmlichen Einwegtampons den Vorteil, dass er wieder gereinigt und über mehrere Menstruationszyklen verwendet werden kann.
Zudem ist er ganz frei von chemischen Schadstoffen. Die Schwämmchen können ergänzend mit Menstruationstassen getragen werden. Beide Produkte sind in Apotheken, in den Beratungsstellen der pro familia oder in Onlineshops erhältlich.
Formen, Arten & Typen
Bei sehr starken Blutungen können auch zwei Schwämme nacheinander eingeführt werden, die die große Menge des Blutes aufsaugen. Für eine ergänzende Verwendung zur Menstruationstasse sollte der Schwamm so klein zugeschnitten werden, dass er in die Menstruationstasse passt.
Menstruationsschwämme sind in zwei verschiedenen Farbabstufungen erhältlich: Ungebleicht haben sie eine leicht bräunliche Farbe und gebleicht sind sie gelb.
Aufbau & Funktionsweise
Menstruationsschwämme kommen nicht direkt nach dem Kauf zum Einsatz. Sie werden zunächst in eine Essig-Wasser-Mischung mit einem Verhältnis von 1:2 gelegt. Vor jedem Einsetzen wird das Schwämmchen mit Wasser angefeuchtet und dann ausgedrückt.
Das Einführen des Schwamms funktioniert am besten mit zwei Fingern. Das geschieht ganz ähnlich wie bei einem Tampon. Anschließend wird er mit dem Mittelfinger tiefer in die Scheide gedrückt. Wenn der Schwamm richtig sitzt, nimmt er die Form der Scheide an.
Die Reinigung des Schwamms erfolgt mindestens alle acht Stunden oder auch dann schon, wenn er sich mit Blut vollgesaugt hat. In den ersten beiden Tagen ist die Monatsblutung am stärksten. Dann sollte der Menstruationsschwamm schon nach zwei bis drei Stunden ausgewaschen und neu eingesetzt werden. Sobald die Blutung nachlässt, kann er auch vier bis sechs Stunden in der Scheide bleiben. Bei einer Verwendung in der Nacht wird er erst am nächsten Morgen gereinigt.
Das Herausnehmen sowie Auswaschen ist ganz unkompliziert. Wenn das Schwämmchen sich mit Blut vollgesaugt hat, rutscht es automatisch in Richtung Scheideneingang. So lässt es sich leicht mit den Fingern herausnehmen. Ist es aber noch nicht feucht genug, kann es mithilfe der Beckenbodenmuskulatur nach unten gedrückt werden. Bei der Reinigung kommt der Schwamm unter fließendes, kaltes Wasser. Eine sofortige Behandlung mit warmem Wasser würde dazu führen, dass das Blut gerinnt. Dann bleibt eine Blutschmiere zurück, die sich nicht mehr vom Schwamm entfernen lässt. Vor einem erneuten Einsetzen wird er unter lauwarmes Wasser gehalten und wieder ausgedrückt. Die warme Materialbeschaffenheit wird beim Einführen oft auch als angenehmer empfunden.
Am Ende einer Blutung wird der Menstruationsschwamm so gereinigt, dass er möglichst blutfrei wird – aber auch nun zuerst mit kaltem, dann mit warmem Wasser. Auf gar keinen Fall darf er ausgekocht oder mit starken Reinigern behandelt werden. Nun kommt er wieder für eine Weile in das Essigwasser, damit alle Keime abgetötet werden. Nach dem Trocknen wird der Schwamm bis zur nächsten Blutung in einem Baumwollbeutel aufbewahrt.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Der Menstruationsschwamm ist hingegen fusselfrei und gleichzeitig so weich, dass er beim Einführen die vaginalen Schleimhäute nicht verletzt. Das natürliche Material sorgt außerdem dafür, dass die Scheide nicht austrocknet, da der Schwamm, anders als ein Tampon, nur überschüssige Flüssigkeit aufsaugt.
Auch hinsichtlich der Anwendung ist der Menstruationsschwamm gegenüber den Einwegtampons nicht benachteiligt: Der angenehme Tragekomfort ist gewährleistet, der Schwamm bleibt in der Scheide unsichtbar und er ist für die Trägerin nicht spürbar. Allerdings kann es sein, dass der Schwamm bei starken Blutungen etwas weniger saugstark ist als ein großer Tampon.
Die Höchsttragedauer liegt bei acht Stunden, so wie bei den marktherkömmlichen Produkten auch. Ob in der Nacht oder sogar beim Sport – Menstruationsschwämme können zu jeder Tageszeit getragen werden. Die Kosten für die Anschaffung mögen etwas teurer sein als eine Packung Tampons oder Binden, doch zahlt die Anschaffung sich bald aus. Schließlich sind die Levantiner Schwämmchen auch für den Gebrauch über mehrere Zyklen gedacht.