Nasenbein

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Nasenbein (lateinisch: Os nasale) ist der größte Knochen des menschlichen Riechorgans. Es besteht aus einem sehr dünnen Knochenpaar, das zwischen den Augen verläuft und die Nasenhöhle überdacht. Eine Verletzung am Nasenbein sollte immer ärztlich untersucht werden. Denn unbehandelt kann sie zu langfristigen Schädigungen führen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Nasenbein?

Weil die Knochenstruktur des Nasenbeins aus sehr feinen Knochen bestehen, kann es leicht zu Brüchen kommen.
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Als Teil des Gesichtsschädels liegt das menschliche Nasenbein genau in der Mitte des Gesichts. Es bildet den oberen Teil der Nase und setzt sich aus zwei kleinen, länglichen Knochen zusammen. In Querrichtung zeigt das Nasenbein eine Außenwölbung, während es sich in Längsrichtung nach innen biegt. Als so genanntes Nasendach umschließt es die Nasenhöhle, im vorderen Teil auch mit Knorpeln, die es vor den Risiken eines Bruchs schützen sollen.

Als Durchgang für eine Vene befindet sich in der Mitte des Nasenbeinknochens ein kleines Loch. An der Innenseite des Nasenbeins verläuft die Nasenscheidewand. Sie fungiert als Trennwand zwischen den beiden Nasenhöhlen, die in etwa identisch groß sind. Oberhalb der Nasenscheidewand befindet sich die Nasenmuschel, die den oberen Nasengang umschließt.

Anatomie & Aufbau

Als wichtiger Knochen der menschlichen Nase bildet das Nasenbein einen Teil der Nasenwurzel. Zusammen mit dem Stirnbeinfortsatz und den Oberknochenfortsätzen schützt es als harter Bestandteil die inneren Riechorgane. Außerdem fungiert der Knochen als festes Fundament für den knorpeligen Teil des Nasenbeins, der außen auf der Nase aufsitzt und beweglich ist.

Die Knorpel der Nasenspitze, bestehend aus Nasenflügel und Nasensteg, bilden nicht nur eine Verbindung zur Nasenscheidewand, sondern bestimmen auch die Ausformung der Nasenlöcher. Als wichtiges Grundgerüst des Atmungsorgans hält der feste Teil des Nasenbeins die obere Kante der Nasenscheidewand fest. Sie teilt die Nase in einen rechten und linken Nasengang auf.

Das Nasenbein bietet nicht nur einen festen Schutz für die Riech- und Atmungsfunktion der Nase, sondern hat auch entscheidenden Einfluss auf die ästhetische Wirkung des Gesichts. So bewirken viele Nasenkorrekturen eine verändere Harmonie des Gesamteindrucks.

Funktion & Aufgaben

Weil die Knochenstruktur des Nasenbeins aus sehr feinen Knochen bestehen, kann es leicht zu Brüchen kommen. Brechen die beiden Knochenteile zum Beispiel durch gewaltsame Krafteinwirkung wie Stoßen oder Schlagen durch, wird häufig auch der knorpelige Teil in Mitleidenschaft gezogen.

Starke Schmerzen, Nasenbluten, eine Schwellung sowie eine verformte Nase gelten als äußere Symptome eines Nasenbeinbruchs und sollten umgehend von einem Arzt untersucht werden. Die Art der Therapie richtet sich in erster Linie danach, ob bei dem Betroffenen ein verschobener oder unverschobener Bruch vorliegt.

Um in beiden Fällen bleibende Schäden zu vermeiden, sollte die ärztliche Behandlung in jedem Fall innerhalb von einer Woche erfolgen. Mit Hilfe einer Röntgenaufnahme kann der Spezialist erkennen, ob sich Bruchstücke des Nasenbeins verschoben haben oder ob die Knochen an der richtigen Stelle liegen. Ein verschobener Bruch des Nasenbeins, bei dem die Nasenform erhalten blieb, kann ohne Hilfe wieder zusammenwachsen. Abschwellende Schmerzmittel, Nasentropfen und ein Nasenstützverband reichen aus, um den Bruch zu heilen.


Krankheiten & Beschwerden

Bei einer Verschiebung oder einer Verformung des Nasenrückens muss in den meisten Fällen operativ eingegriffen und die Nase im Anschluss geschient werden. Dieser Eingriff verhindert langfristige Beeinträchtigungen der Nasenatmung oder auch des Geruchssinns.

Bei starkem Nasenbluten sorgt in der Regel eine Nasentamponade durch Komprimierung der Gefäße für ein rasches Abklingen der Blutung. Ist durch eine Verletzung zudem die Nasenscheidewand mitbetroffen, kann es durch die Einblutung zwischen Knochen und Knorpel und Knochen bzw. Knorpelhaut zu einer völligen Einschränkung der Nasenatmung kommen.

Um dauerhafte Schäden des Nasenknorpels zu verhindern, muss ein Nasenscheidewandhämatom in fast allen Fällen operiert werden. Während dieser Operation wird der Bluterguss geöffnet und das Blut beseitigt. Mithilfe einer Nasentamponade kann nach dem Eingriff nicht nur ein weiterer Bluterguss verhindert werden, sondern auch das Innere der Nase abgestützt werden.

Des Weiteren helfen Schmerzmittel, Antibiotika und Nasentropfen, die Heilung der Fraktur zu unterstützen. Zirka acht bis zehn Tage nach dem Bruch müssen die Knochen wieder in die richtige Stellung gebracht werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die falsche Position verfestigt.

Ein Bruch des Nasenbeins kann außerdem zu einer so genannten Schiefnase führen. Diese wird in vielen Fällen erst dann entdeckt, wenn sich die Schwellung des Bruchs zurückgebildet hat. Eine Schiefnase kann unter anderem auch entstehen, wenn das Wachstum schon im Kindesalter ungleichmäßig verläuft. Entsteht hierdurch eine ungerade Nasenscheidewand, kann auch die Nasenatmung erschwert werden. In diesem Fall hilft eine operative Korrektur.

Weitere Verformungen des gesamten Nasenrückens können entweder angeboren sein oder auf Grund von verschiedenen Erkrankungen entstehen. So bildet sich zum Beispiel die Sattelnase – eine Eindellung des Nasenrückens – entweder durch Trisomie 21 schon im Mutterbauch, durch Tumore an der Nase oder durch Frakturen. Eine entsprechende Nasenoperation kann nicht nur die Nasenform verschönern, sondern auch die Atmung der Betroffenen verbessern.

Auch die meist angeborene Höckerform einer Nase lässt sich durch einen plastisch-chirurgischen Eingriff korrigieren. Ist die Nasenscheidewand im Verhältnis zum Nasenrücken zu lang, liegt eine so genannte Spannungsnase vor. Weil die Nasenlöcher einer Spannungsnase bei vielen Betroffenen zu klein sind, führt sie in vielen Fällen zu einer eingeschränkten Nasenatmung. Eine entsprechende Operation kann auch in diesem Fall Abhilfe verschaffen.

Quellen

  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Boenninghaus, H. G., Lenarz, T.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Springer, Heidelberg 2012
  • Schwegler, J., Lucius, R.: Der Mensch – Anatomie und Physiologie. Thieme, Stuttgart 2016

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