Schleimpfropf

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Während der Schwangerschaft bildet sich der sogenannte Schleimpfropf. Seine Aufgabe liegt darin, den Muttermund zu verschließen. Befindet sich die Schwangere kurz vor dem Beginn des Geburtsvorgangs, löst sich dieser ab. Viele Schwangere bemerken das Ablösen des Schleimpfropfs dahingehend, da sie leichte Blutungen feststellen, die auch als „Zeichnungsblutung“ oder auch „Zeichnen“ bezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Welche Funktion hat ein Schleimpfropf?

Frauen bemerken den Abgang als vermehrten Ausfluss, wobei auch mitunter - wenn es sich um einen großen Schleimpfropf handelt - zäher Schleim bemerkt wird.
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Wird eine Frau schwanger, verändert sich der Körper; er beginnt sich an den Umstand anzupassen, dass ein Kind im Körper der Frau heranwächst. So produzieren die Drüsen, die sich in der Gegend des Gebärmutterhalses befinden, einen zähen Schleim. Aus dem produzierten Schleim bildet sich der Schleimpfropf, der den Muttermund verschließt.

Der „Kristellsche Schleimpfropf“, nach Samuel Kristeller - einem deutschen Gynäkologen - benannt, soll verhindern, dass Bakterien eindringen. So werden die Gebärmutter und in weiterer Folge das heranwachsende Kind geschützt. Aber auch die Mutter profitiert von dem Schleimpfropf; jener verhindert, dass auch etwaige Bakterien in der Gebärmutter für Infektionen sorgen, die die Gesundheit der Mutter beeinträchtigen können.

Auch sorgt der Schleimpfropf für eine Stabilisierung der Gebärmutter, sodass Frühgeburten verhindert werden können. Auch wenn der Schleimpfropf in vielen Fällen unbemerkt bleibt, da viele Schwangere nicht einmal das Ablösen jenes bemerken, hat er eine unheimlich wichtige Aufgabe, die er während der Schwangerschaft verfolgen muss. So verhindert er nicht nur etwaige Frühgeburten, sondern schützt die Mutter und das Kind vor etwaigen Bakterien beziehungsweise Infektionen und Krankheiten.

Wie macht sich der Schleimpropf bemerkbar?

Die Größe und das Aussehen des Pfropfs variieren stark. Das bedeutet, dass der Schleimpfropf - je nach Frau - unterschiedlich groß sein kann; auch das Aussehen kann - je nach Frau - unterschiedlich sein. So kann die Menge derart gering sein, dass viele Frauen gar nicht bemerken, dass der Schleimpfropf abgegangen ist. Löst sich der Schleimpfropf, ist das ein sicheres Anzeichen für den Beginn des Geburtsvorgangs.

Frauen bemerken den Abgang als vermehrten Ausfluss, wobei auch mitunter - wenn es sich um einen großen Schleimpfropf handelt - zäher Schleim bemerkt wird. Der Schleimpfropf ist, sofern er ohne Blut ist, weißlich. In vielen Fällen sind aber Blutbeimengungen zu sehen. Befinden sich Blutspuren im Schleimpfropf, ist das kein schlechtes Zeichen, sondern lediglich ein Hinweis, dass der Muttermund bereits leicht geöffnet ist.

Das Blut, welches im Schleimpfropf sichtbar ist, stammt aus Gefäßen der Gebärmutterschleimhaut. Die kleinen Gefäße reißen nämlich, wenn sich der Muttermund öffnet, sodass Blutbeimengungen zu sehen sind. Diese Blutungen werden auch gerne als Zeichnungsblutung beschrieben. Je nachdem, ob frisches oder altes Blut zu sehen ist, kann der Schleimpfropf bräunlich verfärbt oder auch hellrot sein.

Bemerkt die Schwangere jedoch nicht, dass der Schleimpfropf abgegangen ist, tut dies in Wahrheit nichts zur Sache. Die Schwangere hat, wenn der Schleimpfropf unbemerkt abgegangen ist, nur das erste Anzeichen verpasst, welches darauf deutet, dass es nur noch wenige Tage dauern kann, bis die ersten Geburtswehen einsetzen.

Warum löst sich der Schleimpropf?

Mit dem Ablösen des Schleimpfropfes (ab der 38. Schwangerschaftswoche), wird der theoretische Geburtsvorgang ausgelöst. Im Regelfall ist das Ablösen des Schleimpfropfs ein sicheres Zeichen dafür, dass die Frau kurz vor der Entbindung steht und die sogenannte Eröffnungsphase bereits bevorsteht. Hat die Schwangere bemerkt, dass sich der Schleimpfropf abgelöst hat, können aber noch ein paar Tage vergehen, bis tatsächlich erste Geburtswehen zu spüren sind.

Aus diesem Grund muss die Frau, wenn der Schleimpfropf abgegangen ist, nicht sofort einen Arzt kontaktieren beziehungsweise in ein Spital. Erst dann, wenn regelmäßige Geburtswehen zu spüren sind, sollte ein Arzt kontaktiert werden oder ein Krankenhaus aufgesucht werden. Auch wenn das Ablösen des Schleimpfropfs den tatsächlichen Geburtsbeginn darstellt, bedeutet das nicht, dass die Frau in wenigen Stunden ihr Kind bekommt.

Der Körper hat mit dem Ablösen des Schleimpfropfs lediglich mitgeteilt, dass sich der Muttermund öffnet und somit das Kind bereit ist, endlich auf die Welt zu kommen. Kommt es jedoch zu regelmäßigen und lang anhaltenden Blutungen, wobei die Schwangere größere Mengen von hellrotem und frischem Blut entdeckt, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Vor allem auch, wenn der Abgang von frischem Blut mit Schmerzen verbunden ist. In diesen Fällen handelt es sich im Regelfall nicht um die sogenannte Zeichnungsblutung, sondern mitunter um eine vorzeitige Ablösung der Plazenta. Ein Zustand, der keineswegs ignoriert werden sollte; hier ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich.


Abgang des Schleimpropfs: die Geburt geht los

Der Körper produziert, wenn das Baby bereit für die Geburt ist, Prostaglandine. Das Hormon verändert einerseits das Gewebe des Zervix (es folgt die Zervixreifung), andererseits sorgt es für den Abgang des Schleimpfropfs. Mitunter können auch Übungswehen oder erste Geburtswehen eine Eröffnungsphase der Geburt bedeuten, sodass sich der Muttermund leicht öffnet und dann der Schleimpfropf abgeht.

Hat sich der Schleimpfropf gelöst, kann die Schwangere sicher sein, dass es nur noch wenige Tage dauert, bis das Kind zur Welt kommt. Da die Schwangerschaft für viele Frauen eine Geduldsprobe darstellt, wird das Abgehen des Schleimpfropfs als erlösendes Zeichen wahrgenommen.

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