Sonnenblume

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Sonnenblume gehört zur gleichnamigen Gattung (Helianthus) und entstammt der Familie der Korbblütler (Aseraceae). Ihr botanischer Name lautet Helianthus annuus und sie findet unter anderem Nutzung in der Küche. Daneben wird ihr eine ganze Bandbreite an positiven Effekten auf den Körper zugeschrieben, welche sie auch als Heilpflanze interessant machen.

Vorkommen & Anbau der Sonnenblume

Bereits im 17. Jahrhundert wurden die Kerne der Sonnenblume als Ersatz für Trinkschokolade und Kaffee verwendet. Zudem fanden sie bereits in dieser Zeit Nutzung in Backwaren.

Synonyme für die Sonnenblume sind Goldblume, Gottesauge, Sunnstern, Sonnenrose, Indianische Sonne und Vogelkernblume. Wuchshöhen von zwei Metern sind bei der Sonnenblume keine Seltenheit. Die Untergrenze ihrer Höhe liegt bei etwa einem Meter. In seltenen Fällen wird sie auch über zwei Meter hoch. Sie ist krautig und besitzt einen rauhaarigen, dicken Stängel. Ihre Laubblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet und in Spreite und Stiel gegliedert.

Die Spreite ist herzförmig, besitzt einen gesägten Rand und erreicht eine Länge von bis zu 40 Zentimetern. Ihre Breite beträgt etwa 35 Zentimeter. Während die Röhrenblüten eine braune Färbung besitzen, sind die Zungenblüten in aller Regel gelb und werden etwa 10 Zentimeter lang.

Die Wurzeln der Sonnenblume können rund 2 Meter tief in den Boden reichen. Die Pflanze ist einjährig kultiviert und sehr photosensitiv. Eine ausgewachsene Pflanze kann an einem Tag das Kohlenstoffdioxid von einem 100 Kubikmeter großen Raum binden. Die Wuchshöhe und Aktivität der Sonnenblume hängt hierbei stark von ihrem Standpunkt ab. Sie sind sehr lichtabhängig und Wärmekeimer.

Nachts legen sich die Keimblätter der Blumen zusammen. Hinzu kommt die Eigenart der Sonnenblume, die Blütenköpfe gen Mittag zu richten. Daher werden sie auch als Kompasspflanzen bezeichnet. Die Eigenschaft, den Kopf in Richtung der Sonne zu drehen, nennt man Heliotropismus. Bestäubt wird die Sonnenblume von unterschiedlichen Insekten und die Ausbreitung der Früchte erfolgt beispielsweise durch Nagetiere.

Die Blütezeit der Sonnenblume reicht von Juli bis September. Ihre Wildform stammt ursprünglich aus Mittel- und Nordamerika. Seit dem 16. Jahrhundert ist sie auch in Europa zu finden, da sie von spanischen Seefahrern verbreitet wurde. Seitdem gilt die Sonnenblume auch als Zierpflanze und ist oft in heimischen Gärten anzutreffen.

Wirkung & Anwendung

Bereits im 17. Jahrhundert wurden die Kerne der Sonnenblume als Ersatz für Trinkschokolade und Kaffee verwendet. Zudem fanden sie bereits in dieser Zeit Nutzung in Backwaren. Zwei Jahrhunderte später begann ihr Dienst als Ölpflanze, wobei die Kerne sich in der Küche etabliert hatten. Bis heute werden sie zum Kochen oder in Salaten verwendet. Auch als Zugabe in Vogel- und Nagetierfutter sind Sonnenblumenkerne beliebt.

Die Kerne enthalten über 90 Prozent ungesättigte Fettsäuren, Karotin, Iod, Calcium und Magnesium. Außerdem weisen sie die Vitamine E, B, A und Vitamin F auf, was sie besonders gesund macht. Das hergestellte Sonnenblumenöl wird ebenso in der Küche genutzt und aus den Kernen gepresst. Neben seiner Nutzung als Speiseöl, wird es auch in der Medizin und Pharmazie genutzt. Zudem findet es auch industrielle Anwendung.

Medizinisch dient das Öl als Füllung in Gelatinekapseln und wird auch für Cremes und Salben eingesetzt. In östlichen Ländern dient Sonnenblumenöl als Mittel zur Entschlackung und Entgiftung. Die Volksmedizin nutzt es für Ölkuren. Ansonsten wird den Wirkstoffen der Sonnenblumenkerne ein positiver Effekt auf Haare, Haut und Nägel nachgesagt. Auch die Nerven sollen sie stärken. Tee aus gerösteten Kernen der Sonnenblume kann außerdem gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt werden. Das Gleiche gilt für Tee aus den Blütenblättern.

Die Heilwirkung entstammt hier den enthaltenen Anthozyanen, den Flavonen, Cholin und Betain. Eine Tinktur aus Blüten kann hergestellt werden, indem frische oder getrocknete Blüten in ein Schraubdeckelglas gegeben werden. Diese werden mit Doppelkorn übergossen und das Glas drei Wochen an einem hellen Platz stehen gelassen. In der Zeit zieht die Mischung. Danach kann die Tinktur abfiltriert werden. In einem dunklen Glas hält sich die Tinktur sechs Monate lang.

Die tägliche Einnahme von 20 Tropfen kann beispielsweise gegen Sommererkältungen helfen. Aus Sonnenblumenblüten und -öl kann außerdem ein Massageöl hergestellt werden. Hierfür werden die Blütenblätter in einem verschließbaren Glas mit Sonnenblumenöl aufgegossen und drei Wochen auf einem Fensterbrett stehen gelassen. Die Mischung sollte täglich umgeschüttelt und nach dem Absieben ebenfalls in einer dunklen Flasche aufbewahrt werden.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Dieses Massageöl eignet sich besonders bei schmerzenden Gelenken. Daneben hilft es bei Nacken- und Nervenschmerzen und kann auch gegen Muskelkater eingesetzt werden. Auch bei Prellungen und Hexenschuss ist es eine Wohltat. Hinzu kommt seine Eignung als Erkältungsbalsam für Brust und Rücken. Tee aus gerösteten Kernen kann gegen Husten, Bronchitis und Keuchhusten eingenommen werden.

Zudem beugt Sonnenblumenöl Zahnfleischbluten, Parodontose und Blutarmut vor. Außerdem hat es einen nachweislichen Effekt auf Knochen und Zähne. Es hält Gefäße und Gelenke flexibel und stärkt das Immunsystem. Zusätzlich stärkt es das Herz und beugt Arteriosklerose vor. Die Blütenblätter sind neben ihrer Wirksamkeit bei Infekten auch gegen Blasenreizungen anwendbar.

Als Tee ist er wohlschmeckend und gesund. Zudem erhellt er das Gemüt und hilft gegen Stress. Der Tee soll dabei helfen, Vergangenes leichter abzuhaken und einen Schlussstrich unter Geschehnisse zu ziehen. Die Sonnenblume wird neben den oben genannten Anwendungsgebieten auch gegen Neurodermitis und Hautprobleme im Allgemeinen eingesetzt. Sie besitzt eine vitalisierende Wirkung und findet auch Anwendung bei Dysenterie.


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