Spritze

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei der Spritze handelt es sich um eines der bekanntesten medizinischen Instrumente. Sie dient u. a. zum Verabreichen von Injektionen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Spritze?

Bei einer Einmalspritze handelt es sich um eine Spritze, die eine sterile Verpackung erhält und lediglich ein einziges Mal zur Anwendung kommt.

Mithilfe einer Spritze lassen sich flüssige Medikamente durch eine Injektion verabreichen. Diese Mittel werden auch als Injektabilia bezeichnet. Neben der Gabe von Arzneimitteln können mit der Spritze aber auch Spülungen injiziert oder Blut bzw. andere Körperflüssigkeiten aus dem Organismus entnommen werden.

Zur Anwendung kommt die Spritze zumeist gemeinsam mit einer Kanüle. Spritzen werden als Medizinprodukte der Klasse IIa eingestuft.

In den meisten Fällen wird der Begriff „Spritze“ synonym mit dem Begriff „Injektion“ gebraucht. Die Bezeichnung Spritze als Medizinprodukt kommt nur bei einem nicht vorgefüllten und einzeldosierten Exemplar vor.

Formen, Arten & Typen

Spritzen werden in unterschiedliche Arten eingeteilt und nach verschiedenen Verwendungszwecken gebraucht. So gilt es zum Beispiel, zwischen Einwegspritzen und Mehrwegspritzen zu unterscheiden. Bei einer Einmalspritze handelt es sich um eine Spritze, die eine sterile Verpackung erhält und lediglich ein einziges Mal zur Anwendung kommt. Mehrwegspritzen lassen sich dagegen wiederholt einsetzen. Nach dem Gebrauch erfolgt ihre Reinigung und Sterilisation. Allerdings werden die Mehrfachspritzen in der heutigen Zeit kaum noch benötigt. So stellen die Einmalspritzen derzeit den Standard der medizinischen Instrumente dar.

Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist das Einsatzgebiet der Spritze. So gibt es u. a. Insulinspritzen, die speziell von Diabetikern gebraucht werden. Insulinspritzen sind mit kürzeren Nadeln ausgestattet, da Insulin stets unter die Haut injiziert wird. Darüber hinaus bereiten die feineren Nadeln weniger Schmerzen.

Bei einer anderen Variante handelt es sich um die nasale Spritze. Diese verfügt über eine Gummibirne sowie einen Schlauch und lässt sich zum Injizieren von Salzwasserlösungen durch die Nase einsetzen. Außerdem kann mit ihr Schleim aus der Nasenhöhle abgesaugt werden.

Ebenfalls zu den Spritzenformen gehört die Mundspritze. Sie dient zur Therapie von Kleinkindern. So wollen kleine Kinder oftmals ihre Medizin nicht oral einnehmen, weil sie ihnen nicht schmeckt. Daher wird die Arznei in die Mundspritze eingefüllt und über einen Spulenkern durch den Mundraum verabreicht.

Als Sicherheitsspritze ist eine Version bekannt, die über eine spezielle Schutzvorrichtung verfügt. Dadurch kann der Patient seine Injektion nicht an der falschen Stelle erhalten.

Aufbau & Funktionsweise

Zusammengesetzt wird eine Spritze aus einem hohlen Mantel in der Form eines Zylinders. Darin befindet sich ein Kolben, der als Spritzenstempel bezeichnet wird. Er ist in der Lage, hinauf und wieder hinab zu gleiten. Das Vorderteil des Spritzenstempels verschließt eine Deckplatte. Diese läuft in der Spritzendüse oder einem Gewinde aus. Dort lassen sich auch Schläuche, Kanülen oder Ventile anschließen.

Der hintere Abschnitt der Spritze ist zumeist mit einem Kolbenstopp ausgestattet. Auf diese Weise kann der Spritzenstempel nicht aus der Spritze gleiten. An der Zylinderaußenwand befindet sich eine aufgebrachte Skala. Diese dient zum Ablesen des Injektionsvolumens.

Die meisten Spritzen bestehen aus zwei Teilen. So werden sie in der Regel nur aus dem Spritzenstempel und dem Zylinder zusammengesetzt. Es gibt aber auch dreiteilige Spritzen, die zusätzlich mit einem Stopfen aus Gummi ausgerüstet sind, wodurch sie eine bessere Abdichtung ermöglichen. Des Weiteren werden vierteilige Spritzen angeboten, die außerdem noch über einen Sicherheitsring verfügen. Dieser Ring verhindert das Herausziehen des Kolbens.

Zur Verwendung der Spritze wird durch eine Rückzugsbewegung des Spritzenstempels ein Sog an der Düse hervorgerufen. Auf diese Weise lässt sich das Innere des Instruments füllen. Um eine Injektion zu verabreichen, wird Überdruck erzeugt, was zum Einschieben des Kolbens führt. Dadurch ist das Ausströmen der Flüssigkeit im Inneren der Spritze möglich.

Grundsätzlich können Medikamente, die per Spritze verabreicht werden, eine bessere Wirkung entfalten, als Arzneimittel, die der Patient oral einnimmt. So müssen auf dem Weg zum Wirkungsort weniger Hindernisse des Körpers umgangen werden. Ferner gibt es bestimmte Medikamente, die sich nur mit einer Spritze effektiv einsetzen lassen. Allerdings besteht durch die Spritzen ein höheres Infektionsrisiko, welches durch Bakterien entsteht.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Die ersten Spritzen kamen bereits im 9. Jahrhundert in arabischen Ländern zur Anwendung, wenngleich noch in deutlich primitiverer Form. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die medizinischen Instrumente regelmäßig eingesetzt und dienten zum Verabreichen von Injektionen.

In der heutigen Zeit zählen Spritzen unterschiedlicher Art zu den unverzichtbaren Gebrauchsgegenständen der modernen Medizin und erfüllen einen hohen gesundheitlichen Nutzen. Es gibt wohl kaum ein Instrument, das so häufig benutzt wird, wie die Spritze.

Ein überaus wichtiges Betätigungsfeld stellt u. a. die Impfung dar. So werden zahlreiche Impfstoffe, die gefährliche Infektionskrankheiten verhindern, mit einer Spritze injiziert. Aber auch zur Gabe unterschiedlicher Medikamente, wie zum Beispiel in der Notfallmedizin, ist das Instrument nicht mehr wegzudenken.

Bevor eine Injektion durchgeführt werden kann, füllt der Arzt den entsprechenden Stoff aus einer Ampulle in die Spritze ein, indem er sie aufzieht. Außerdem muss die Luft, die sich noch innerhalb des Instrumentes befindet, aus ihm herausgedrückt werden. Zu diesem Zweck erfolgt das Verspritzen einer geringen Menge des Wirkstoffs aus der Spritze heraus. Schließlich lässt sich der Impfstoff oder das Arzneimittel verabreichen.

Auch für die Diagnose sind Spritzen überaus wertvoll. So eignen sie sich zum Füllen einer Blutprobe des Patienten. Diese wird dann anschließend in einem Labor genau untersucht.

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