Was ist ein Seborrhoisches Ekzem

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. Juli 2023
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Krankheiten Was ist ein Seborrhoisches Ekzem

Seborrhoisches Ekzem – Definition, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

Die Symptome des seborrhoischen Ekzems zählen zu den häufigsten Gründen für einen Besuch beim Hautarzt. Zwar handelt es sich um keine ernsthafte Erkrankung, doch oftmals leidet die Lebensqualität der Betroffenen darunter. Was es genau mit dem seborrhoischen Ekzem auf sich hat, welche Ursachen der Hautkrankheit zugrunde liegen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, zeigen wir hier.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein seborrhoisches Ekzem?

Das Seborrhoische Ekzem bezeichnet einen schuppigen Hautausschlag. Vorwiegend tritt diese chronisch-entzündliche Hauterkrankung auf der Kopfhaut auf.
© blueringmedia – stock.adobe.com

Schuppige Haut ist eines der Leitsymptome eines seborrhoischen Ekzems. In der Regel zeigt sich die nicht ansteckende Hauterkrankung durch meist klar begrenzte Hautrötungen, auf denen kleine, gelbliche Schuppen zu sehen sind.

Außerdem ist sowohl ein lokal begrenzter Befall möglich als auch eine massive Entzündung der Haut. Auch wenn das seborrhoische Ekzem normalerweise keine Schmerzen verursacht, ist eine gute Behandlung wichtig. Vor allem dann, wenn Juckreiz hinzukommt, kann die in Schüben verlaufende entzündliche Dermatose unangenehm sein.

Das seborrhoische Ekzem zeigt sich dort, wo die Talgsekretion der Haut am größten ist. Daher macht sich die Erkrankung vor allem auf der Kopfhaut, an der Furche zwischen Nase und Wangen sowie an den Augenbrauen bemerkbar. In 95 % der Fälle ist die Kopfhaut betroffen. Bei entsprechenden Beschwerden wird der Hautarzt die betroffenen Bereiche untersuchen.

Lassen sich die typischen Schuppen auf geröteter Haut erkennen, kann die Diagnose meist schnell gestellt werden. Bei der Diagnostizierung müssen andere Hauterkrankungen wie Schuppenflechten oder Neurodermitis ausgeschlossen werden. Denn auch diese können Schuppen verursachen.

Bei den meisten tritt das seborrhoische Ekzem im jüngeren Erwachsenalter oder ab dem 50. Lebensjahr auf. In der Regel sind Männer häufiger betroffen als Frauen, wobei bis zu 3 % der Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wie bekommt man ein seborrhoisches Ekzem?

Schematische Darstellung zur Anatomie der Haut sowie die Ursachen und Symptome bei allergischen Hautekzemen und Hautrötungen. Klicken, um zu vergrößern.

Die genauen Ursachen zur Entstehung des seborrhoischen Ekzems sind noch nicht eindeutig geklärt. Jedoch lassen sich drei Umstände ausfindig machen, die eine große Rolle spielen.

Überschüssiger Talg bildet ein perfektes Milieu für die Entwicklung von Hefepilzen des Typ Malassezia. Die Hefepilzvermehrung löst dann wiederum eine Entzündung aus. Entstehen kann die seborrhoische Dermatitis durch viele unterschiedliche Faktoren, darunter

  • klimatische Faktoren wie Feuchtigkeit, Kälte, Schwitzen
  • Alkohol- und Tabakkonsum

Neben täglicher Hautpflege und dem Einsatz passender Medikamente ist bei der Bekämpfung der Krankheit noch etwas wichtig: Stress vermeiden! Denn Stress – ob chronisch oder akut – bringt Medizinern und Psychologen zufolge die körpereigene Abwehr aus der Balance. Umso wichtiger ist es, Bewältigungsmechanismen zu erlernen. Bei Stress können Meditation, aber auch Achtsamkeitsübungen, Autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation helfen.

So kann das seborrhoische Ekzem behandelt werden

Die chronische Hauterkrankung sollte durch einen Hautarzt behandelt werden. Dieser kann bei Schüben hilfreiche Medikamente verschreiben, darunter lokal wirksame Antimykotika, entzündungshemmende topische Kortikosteroide in Form von Cremes sowie Gluconat mit entzündungshemmender Wirkung.

Die medikamentöse Therapie sollte um dermo-kosmetische Produkte aus der Apotheke ergänzt werden. Der Arzt verschreibt diese entweder als Monotherapie, als Ergänzung oder zur Nachbehandlung einer medikamentösen Behandlung. Sie können Juckreiz reduzieren, die Entfernung von Schuppen auf der Hautoberfläche erleichtern und die Haut beruhigen.

Nach der Diagnose ist nicht nur eine passende Behandlung hilfreich – ebenso wichtig ist, dass Betroffene ihre Krankheit akzeptieren und lernen, mit dieser zu leben. Zum Thema seborrhoisches Ekzem behandeln mit frei verkäuflichen Produkten sollte man wissen, dass diese regelmäßig angewendet werden sollten. Schonende Reinigungs- und Pflegeprodukte mit hautneutralem pH-Wert sind eine gute Wahl.

Pflegeprodukte mit hohem Fettgehalt sollten besser vermieden werden. Beraten lassen kann man sich von seinem behandelnden Arzt oder in der Apotheke. Dort gibt es eine gute Auswahl passender Cremes und Shampoos. Erkennen lassen sich diese an den zusätzlichen Initialen „S.D.“, für seborrhoische Dermatitis.

Stylingprodukte wie Haarspray oder Gel sollten Betroffene besser vermeiden – sie können die Kopfhaut unnötig reizen. Die Haut sollte täglich gründlich gereinigt werden. Für morgens und abends können dermo-kosmetische Produkte in Form von sanften, seifenfreien Reinigungsmitteln verwendet werden.

Weil eine feuchte Umgebung die Vermehrung von Hefepilzen fördert, ist es wichtig, die gesamte Haut stets gut abzutrocknen und nicht mit nassen Haaren ins Bett zu gehen. Für die Bettwäsche sind natürliche Materialien wie Leinen und Baumwolle ratsam. Synthetische Materialien können hingegen das Vorkommen von Mikroorganismen fördern.

Welche Shampoos helfen gegen das seborrhoische Ekzem?

Ursprünglich stammt Shampoo aus Indien, wo es bald die Frauen der Kolonialherren für sich entdeckten, da ein derartiges Reinigungsprodukt fürs Haar im damaligen Europa noch nicht bekannt war.

Shampoos sind eine gute Möglichkeit, den Leidensdruck der Betroffenen zu mindern. Bei der Behandlung sollten spezielle medizinische Shampoos zum Einsatz kommen. Diese schränken die Vermehrung des Hefepilzes Malassezia ein und lindern dank entzündungshemmender Wirkung die Symptome. In der Apotheke sollte man sich über nachfolgende Shampoos beraten lassen:

Shampoos auf Ketoconazol-Basis

Wenn die Kopfhaut vom seborrhoischen Ekzem betroffen ist, sollte man über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen zweimal pro Woche Shampoos auf Ketoconazol-Basis anwenden. Während der Behandlung kann es in seltenen Fällen zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Juckreiz oder Reizung kommen.

Miconazolnitrat-Shampoos

Miconazolnitrat-Shampoos haben ebenso wie Ketoconazol-Shampoos eine antimykotische und entzündungshemmende Wirkung. Daher sind auch Anwendung und Dosierung ähnlich.

Shampoos auf Basis von Ciclopirox-Olamin

Ähnlich verhält es sich mit Shampoos auf Basis von Ciclopirox-Olamin. Auch sie bieten eine antimykotische und entzündungshemmende Wirkung und sollten zwei- bis dreimal wöchentlich angewendet werden. Der Behandlungszeitraum erstreckt sich idealerweise über vier Wochen.

Shampoos auf Basis von Selendisulfid

Shampoos, die Selendisulfid beinhalten, reduzieren die Zellvermehrung und damit die Schuppenbildung. Sie sind aber auch gut geeignet um die Vermehrung von Hefepilzen der Gattung Malassezia anzugehen. Allerdings scheinen die Wirkung im Vergleich zu Ketoconazol etwas niedriger und die Inhaltsstoffe weniger gut verträglich zu sein.

Bekannte Nebenwirkungen während der Behandlung sind Reizungen und Trockenheit. Angewendet wird Selendisulfid-Shampoo zwei Wochen lang zweimal wöchentlich, danach einmal pro Woche.

Welche Rolle spielt die Ernährung beim seborrhoischen Ekzem?

Um den täglichen Bedarf an Omega 3 Fettsäuren zu decken, empfiehlt es sich, vor allem Fisch in Form von Thunfisch, Makrelen oder auch Lachs zu sich zu nehmen.

Zwar gibt es noch keine verwertbaren Untersuchungen dazu, doch einige Patienten mit seborrhoischem Ekzem berichten, dass sich eine Ernährungsumstellung positiv auf ihre Erkrankung ausgewirkt hat.

Bei vielen Patienten zeigt sich, dass eine Ernährungsumstellung einen positiven Einfluss auf die Erkrankung haben kann. Besonders achten sollten Betroffene auf:

  • Vitamin A (enthalten in Butter, Leber und Eiern)

Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören außerdem ausreichende Mengen an Eiweiß, Eisen und essentiellen Fettsäuren. Sie tragen zu einem guten Stoffwechsel bei. Gesättigte Fette (zum Beispiel enthalten in Sahne) und schnell absorbierender Zucker (vor allem in Kuchen und Süßigkeiten enthalten) sollten eher vermieden werden. Und wann immer möglich, sind hausgemachte Mahlzeiten Fertiggerichten vorzuziehen, enthalten diese doch oftmals große Salz- und Zuckermengen.

Das könnte Sie auch interessieren