Wasserspinat

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Wasserspinat ist ein grünes Gemüse, das vor allem asiatische Gerichte bereichert. Er gehört zur Gattung der Prunkwinden und kann sowohl einjährig als auch ausdauernd sein. Andere Namen – vor allem im kulinarischen Bereich – sind Phak Kwang Tung oder Kangkung.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Wasserspinat wissen

Der Wasserspinat gedeiht vor allem an feuchten Standorten bis zu 1550 m Höhe. Das grüne Blattgemüse stammt vermutlich aus Asien und ist heute in tropischen und subtropischen Gebieten zu Hause.

Wasserspinat gehört zur Gattung Prunkwinden, welche die Botanik auch unter der Bezeichnung Prachtwinden oder Ipomoea kennt. Die Gattung umfasst rund 650 verschiedene Arten von Pflanzen, darunter auch die Süßkartoffel, und gehört zur Familie der Windengewächse.

Der Wasserspinat gedeiht vor allem an feuchten Standorten bis zu 1550 m Höhe. Das grüne Blattgemüse stammt vermutlich aus Asien und ist heute in tropischen und subtropischen Gebieten zu Hause. Dort kommt es sehr häufig vor. Während der Wasserspinat an einigen Standorten krautig am Boden wächst, kann er an Reisfeldern, Tümpel oder langsam fließenden Gewässern auch auf dem Wasser schwimmen. Er ist damit nicht nur an verschiedene Standorte angepasst, sondern kann auch unter wechselnden Umweltbedingungen zurechtkommen. Das Gewächs kann sowohl einjährig als auch ausdauernd sein. Einjähriger Wasserspinat blüht nur einmal und verkümmert dann; Landwirte müssen ihn jedes Jahr neu aussähen.

Allerdings muss dies keinen wirtschaftlichen Nachteil darstellen, wenn Bauern ohnehin die ganze Pflanze ernten. Vom ausdauernden Wasserspinat können sie hingegen nur einzelne Blätter sammeln. Die Pflanze bleibt in diesem Fall intakt und lebt weiter. Sie überdauert auf diese Weise mehrere Jahre.

Ausdauernder Wasserspinat kann unter guten Bedingungen mehrmals im Jahr blühen und Samen ausbilden. Er unterscheidet sich damit von mehrjährigen Pflanzen, die zwar ebenfalls mehrere Jahre alt werden, jedoch nur einmal im Jahr blühen. Die Blattform des Wasserspinats ist länglich, kann sich jedoch im Einzelfall unterschiedlich gestalten – je nach Wachstumsbedingungen und Anpassung.

Die Blätter sind entweder lanzettlich oder eiförmig. Manchmal tragen die Blätter feine Haare, die der Pflanze helfen, ihren Flüssigkeitshaushalt mithilfe von Verdunstung zu regulieren. Der Wasserspinat ist eine relativ anspruchslose Pflanze und gedeiht beinahe das ganze Jahr über, sofern die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt sinken. In Gewächshäusern (auch Kaltgewächshäusern ohne künstliche Heizung) züchten Landwirte den Wasserspinat auch das ganze Jahr hindurch.

Bedeutung für die Gesundheit

Bei den Kohlenhydraten im Wasserspinat handelt es sich überwiegend um komplexe Kohlenhydrate; der menschliche Körper kann sie nur langsam verdauen, da Enzyme die einzelnen Kohlenhydratbausteine erst zerlegen müssen. Erst dann können die verdauten Kohlenhydrate durch die Darmwand ins Blut übergehen.

Komplexe Kohlenhydrate stehen damit im Gegensatz zu einfachen Kohlenhydraten wie Zucker. Diese Kohlenhydrate bestehen nur aus kurzen Ketten von Zuckermolekülen – der Körper muss sie deshalb kaum spalten und kann sie deshalb schneller absorbieren. Komplexe Kohlenhydrate heben den Blutzuckerspiegel vergleichsweise langsam an und halten ihn länger konstant. Der Verzehr von Wasserspinat und anderen Nahrungsmitteln, die mehr komplexe als einfache Kohlenhydrate enthalten, trägt damit zur Vorbeugung von Diabetes und anderen Stoffwechselkrankheiten bei.

Einige Kohlenhydrate im Wasserspinat kann der Mensch nicht verdauen. Bei ihnen handelt es sich um Ballaststoffe, die an sich keinen Nährwert besitzen. Dennoch sind sie für die Funktionsweise des Darms von großer Bedeutung: Sie fordern die Muskelbewegungen und verhindern dadurch Verstopfungen und andere Verdauungsbeschwerden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den Verzehr von 30 g Ballaststoffen pro Tag. Darüber hinaus enthält Wasserspinat zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie Chlorophyll. Noch sind sich Ernährungswissenschaftler und Mediziner nicht einig darüber, welche Bedeutung diese Substanzen für den menschlichen Organismus haben.

Einige Studien zeigen jedoch mögliche positive Effekte von sekundären Pflanzenstoffen auf die Gesundheit, insbesondere in Bezug auf Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Diese Daten gelten jedoch nicht als gesichert und erfordern in Zukunft noch eingehende Forschung.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 19 Fettgehalt 0,2 g
Cholesterin 0 mg Natrium 113 mg
Kalium 312 mg Kohlenhydrate 3,1 g
Eiweiß 2,6 g Ballaststoffe 2,1 g

Wasserspinat enthält etwa 48 % Kohlenhydrate – darunter zahlreiche komplexe Kohlenhydrate – und 24 % Eiweiß in der Trockenmasse. 100 g frischer Wasserspinat enthalten damit im Durchschnitt 3,4 g Kohlenhydrate und 2 g Ballaststoffe. Die intakte Pflanze besteht zu 90 % aus Wasser und ist sehr kalorienarm: 100 g enthalten lediglich 19–20 kcal. Wasserspinat eignet sich dadurch hervorragend für eine kalorienbewusste und kohlenhydratarme Ernährung.

Unverträglichkeiten & Allergien

Eine spezifische Allergie gegen Wasserspinat ist nur sehr selten und gehört nicht zu den üblichen Allergien. Sollten sich nach dem Verzehr von Wasserspinat jedoch typische Allergieanzeichen wie gerötete Haut, Nesselsucht, geschwollene Haut, Augen oder Kehle manifestieren, ist eine medizinische Abklärung notwendig. Unverträglichkeiten zeigen sich häufiger in Form von Verdauungsbeschwerden.

Diese können allerdings auch auf die Ballaststoffe und komplexen Kohlenhydrate zurückgehen, die der Wasserspinat enthält. Personen, deren bisherige Ernährung einen Mangel an solchen Stoffen aufweist, müssen sich in der Regel erst an diese Umstellung gewöhnen. Das Verdauungssystem lernt jedoch schon nach kurzer Zeit, mit der neuen Nahrung umzugehen. Häufig verschwinden die Verdauungsbeschwerden deshalb nach etwa zwei Wochen regelmäßigen Verzehrs von komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen (mindestens 30 g pro Tag).

Wenn der Betroffene unter heiklen Beschwerden wie einer Schwellung der Speiseröhre leidet oder sich nicht sicher ist, sollte er aus Sicherheitsgründen lieber auf den Genuss des Wasserspinats verzichten.


Einkaufs- & Küchentipps

Im Handel ist Wasserspinat häufig auch unter der Bezeichnung Phak Kwang Tung oder Kangkung erhältlich. Die asiatische Küche macht vom Wasserspinat am meisten Gebrauch. Er findet Verwendung in zahlreichen Gerichten, häufig zusammen mit anderen Gemüsearten, aber auch nur mit Reis.

Frischer Wasserspinat sollte im Kühlschrank lagern. Am besten eignet sich dazu ein geschlossener Behälter im Gemüsefach, da dort die Kühlung für das grüne Blattgemüse ideal ist. Die Blätter neigen dazu, recht schnell zu welken – was nicht nur optisch weniger ansprechend ist, sondern sich auch negativ auf die Inhaltsstoffe auswirkt: Viele Vitamine zerfallen sehr schnell, wenn die entwurzelte Pflanze freier Luftzirkulation ausgesetzt ist. Sonnenlicht spaltet ebenfalls einige Nährstoffe wie Vitamine und verändert sie auf biochemischer Ebene, was sie biologisch inaktiviert. Sie besitzen anschließend für den Menschen nicht mehr die gewünschte gesundheitliche Wirkung.

Zubereitungstipps

Wasserspinat ergänzt Gemüse- und Reisgerichte und eignet sich sowohl zum Dünsten als auch zum Anbraten. In der modernen Küche reicht zum Dünsten bereits eine Mikrowelle aus. Dazu wird der Wasserspinat in einen Garbeutel oder ein mikrowellengeeignetes Gefäß gelegt und bei niedriger Leistung kurz gedünstet. Im Kochtopf dünsten KöchInnen das Gemüse, indem sie eine geringe Menge Wasser in den Topf füllen und den Wasserspinat in einem Sieb oder Garkorb darüber legen.

Der Wasserspinat muss anschließend etwa eine Minute stehen bleiben und ist dann für die weitere Verwendung bereit. Ein einfaches Gericht mit Wasserspinat besteht aus Reis und gedünstetem Wasserspinat, das (je nach Region, Saison und Anlass) nach Belieben Gewürze bereichern. Ein Teelöffel Sesamöl rundet die Speise ab.

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