Wiesen-Sauerampfer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Wiesen-Sauerampfer wurde bereits im Altertum erwähnt. Schon in frühester Zeit wurde er als Heil- und Speisepflanze verwendet. Lange etwas in Vergessenheit geraten, gewinnt er in der Gegenwart wieder mehr an Bedeutung.

Vorkommen & Anbau des Wiesen-Sauerampfers

Die Blüten der Pflanze sind eher unscheinbar. Sie wachsen in einer Art Rispe. Die Erntezeit von Wiesen-Sauerampfer beginnt im April.

Wiesen-Sauerampfer gehört zu der Gruppe der Wildkräuter und ist in Mittel- und Westeuropa heimisch. Mehr als 120 Arten von Ampferpflanzen sind bekannt. Der Wiesen-Sauerampfer ist vorrangig auf nährstoffreichen Wiesen und an Wegrändern zu finden. Diese Pflanze gehört zu der Familie der Knöterichgewächse und ist verwandt mit anderen Nutzpflanzen wie Buchweizen oder Rhabarber.

Sauerampfer ist eine mehrjährige winterharte Pflanze mit einem hohen Nährstoffbedarf. Im Durchschnitt liegt die Höhe bei 20 bis 50 Zentimeter. Charakteristisch sind die langen, pfeilförmigen Blätter, die an Spinat erinnern. Die Farbe der Blätter variiert je nach Gehalt der Oxalsäure von dunkelgrün bis rötlich. Die Blüten der Pflanze sind eher unscheinbar.

Sie wachsen in einer Art Rispe. Die Erntezeit von Wiesen-Sauerampfer beginnt im April. Ebenso wie beim Rhabarber gilt als letzter Tag für die Ernte der 24. Juni. Ab diesem Zeitpunkt steigt die Konzentration der Oxalsäure in der Pflanze an und verleiht ihr einen bitteren und unangenehmen Geschmack.

Wirkung & Anwendung

Die grünen Blätter des Wiesen-Sauerampfers schmecken angenehm säuerlich und frisch. Der Vitamin-C-Gehalt des Wildkrautes ist höher als bei vielen anderen Kräutern. Weitere Bestandteile neben den beiden bereits genannten sind Bitterstoffe, Flavonoide, Vitamin A sowie Gerbstoffe. Sauerampfer wird eine blutbildende, blutreinigende und harntreibende Wirkungsweise dokumentiert. Bereits in der Antike wurde der Sauerampfer sehr geschätzt.

Bei den Griechen und Römern wurde er eingesetzt Vitamin- und Nährstoffmangel vorzubeugen, so zum Beispiel um Skorbut zu heilen. Ebenso wurde er bereits zu frühen Zeiten als Mittel zur Fiebersenkung benutzt. Sauerampfer galt ebenfalls als Maßnahme gegen Verstopfungen oder wurde bei Ohren- und Zahnschmerzen verwendet. Die Wurzeln des Sauerampfers wurden früher zudem gegen Juckreiz angewandt.

Heute hält die Pflanze wieder in der Medizin aber auch in vielen Küchen und Speisekarten Einzug. Verwendet wird er in Kombination mit anderen Blattsalaten als frischer Salat. Sauerampfer kann wie Spinat zubereitet werden oder ist ein Zusatz in Kräuterbutter, Kräuterquark oder der bekannten Frankfurter Grünen Soße. Ebenfalls auf vielen Speisekarten zu finden ist die Sauerampfersuppe. Zwar verlieren die vitaminreichen Blätter beim Kochen ihre frische grüne Farbe, aber der Geschmack bleibt erhalten.

Zum Saisonende kann Sauerampfer auch in Gläsern mit Öl eingelegt werden. Beim Trocknen der Pflanze geht der Geschmack fast vollständig verloren. Der Sauerampfer wird auf Wiesen gesammelt, die möglichst unbehandelt sind, da Düngemittel und Pestizide von der Pflanze aufgenommen werden und somit in den menschlichen Körper gelangen können. Verwendet werden hauptsächlich die grünen, jungen und makellosen Blätter. Sind die Blätter bereits rötlich gefärbt, ist die Konzentration der Oxalsäure deutlich erhöht.

Verarbeitet werden die Blätter ähnlich wie Rucola oder Salatblätter: gut abspülen, trockenschütteln, harte Stiele entfernen und die Blätter nach Bedarf rupfen, schneiden oder hacken. Wenn Sauerampfer mit Eisen oder Aluminium in Verbindung kommt, verfärbt er sich und wird ungenießbar. Das grüne Kraut nimmt dann den metallischen Geschmack an. In Verbindung mit Milchprodukten wird - ähnlich wie beim Rhabarber - der Säuregehalt ein wenig neutralisiert.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die natürliche Wirkungsweise von Wildkräutern und Pflanzen gewinnt neben den herkömmlichen medizinischen Medikationen immer mehr an Bedeutung. Auf die Gesundheit des menschlichen Körpers kann mit Wiesen-Sauerampfer auf unterschiedliche Art und Weise eingewirkt werden. Sowohl zur Prophylaxe als auch zur Heilung können die freigesetzten Inhaltsstoffe des Wiesen-Sauerampfers gut genutzt werden. Frische ungekochte Blätter weisen einen höheren Gehalt an Vitamin C auf als Zitronen.

Sauerampfer eignet sich darum hervorragend zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten. In vielen handelsüblichen Erkältungsmitteln ist Sauerampferextrakt enthalten. Sauerampfer beeinflusst die körpereigenen Abwehrkräfte positiv und wirkt antibakteriell. Erschöpfung und Müdigkeit werden durch den in der Pflanze enthaltenen Eisenanteil entgegengewirkt. Eine hohe Bedeutung haben die Bitter- und Gerbstoffe im Sauerampfer.

Diese aktivieren die Produktion von Verdauungssäften und ermöglichen damit, dass deftige und fettige Speisen leichter verdaut werden können und somit bekömmlicher sind. Gerbstoffe wirken entzündungshemmend, antibakteriell und neutralisieren Gifte. Daher wird Sauerampfer in der Vergangenheit und in der Gegenwart zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt.

Sauerampfer-Tee unterstützt die Blutreinigung und fördert die allgemeine Vitalität. Zur Herstellung von Tee wird ein gehäufter Esslöffel frischer Wiesen-Sauerampfer mit einem Viertelliter heißem Wasser übergossen und nicht länger als zehn Minuten ziehen gelassen. Die antibakterielle Wirkung des Sauerampfers wird auch gern im Einsatz gegen Hautunreinheiten, Akne und Pickel verwendet. Dazu wird ebenfalls ein Tee zubereitet, dieser wird abgekühlt und die Blätteranteile werden entfernt.

Danach wird die Haut mit einem im Tee getränkten Wattebausch gereinigt. Bei der Verwendung von Wiesen-Sauerampfer sollten einige Personengruppen beachten, dass eine Einnahme von Produkten und Speisen dieser Art sich auch schädlich auf die Gesundheit auswirken kann. Zum einen gilt das für Menschen mit Nierenproblemen, da die enthaltende Oxalsäure die Bildung von Nierensteinen begünstigt. Zum anderen sollten Schwangere vorsichtig sein, da Krämpfe ausgelöst werden können. Ebenfalls sparsam in der Verwendung sollten Menschen mit Eisenmangel sein, da Oxalsäure die Aufnahme von Eisen aus pflanzlicher und tierischer Nahrung behindert.


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