Zahnschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zahnschmerzen oder Zahnweh sind Schmerzen, die besonders häufig beim Menschen auftreten können. Oftmals liegen den Zahnschmerzen Erkrankungen der Zähne, der Zahnwurzeln oder des Mundkiefers zugrunde. Manchmal treten sie aber auch nur bei Überempfindlichkeit der Zähne auf äußere Reize, wie Kälte oder Hitze auf.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Zahnschmerzen?

Unter Zahnschmerzen versteht man kontinuierlichen Schmerz im Bereich der Zähne. Es handelt sich dabei meist um so starke Schmerzen, dass sich der Betroffene freiwillig in die Behandlung begibt.

Unter Zahnschmerzen versteht man kontinuierlichen Schmerz im Bereich der Zähne. Es handelt sich dabei meist um so starke Schmerzen, dass sich der Betroffene freiwillig in die Behandlung begibt.

Es werden verschiedene Arten von Zahnschmerzen unterschieden: Sie können direkt von den Zähnen ausgehen, betroffen sein können aber auch der Zahnhalteapparat mit dem Zahnfleisch sein, das die Zähne umgibt.

Ursachen

Die Ursachen für Zahnschmerzen können vielfältig sein. Die Zähne sind zwar vom schützenden Zahnschmelz überzogen, gehören aber trotzdem zu den Körperteilen, die die stärksten Schmerzen hervorrufen können. Zahnschmerzen haben meist eine Reizung der Nerven zur Ursache, denn jeder Zahn ist von ihnen durchzogen - das zeigt sich beispielsweise daran, dass Zähne empfindlich auf Temperaturunterschiede der Nahrung reagieren können. Ebenso verhält es sich mit Zahnschmerzen, die vom Zahnfleisch ausgehen.

Eine der häufigsten Ursachen von Zahnschmerzen ist Karies. Dabei wird der Zahnschmelz angegriffen und es kommt bei der Benutzung der Zähne zu Zahnschmerzen. Vor allem dann, wenn süße Speisen verzehrt werden, ist der Schmerz spürbar - ansonsten kann Karies jedoch unbemerkt bleiben. Auch die Pulpitis gehört zu den häufigen Ursachen von Zahnschmerzen.

Es handelt sich dabei um eine Entzündung des Zahnmarks, die beispielsweise durch Kariesbefall zustande kommen kann. Die Zahnschmerzen treten spontan auf; anfangs liegen dazwischen noch relativ schmerzfreie Phasen, diese verkürzen sich innerhalb weniger Tage allerdings und es kann zu dauerhaftem Schmerz kommen. Die Zahnschmerzen strahlen aus, sodass die Lokalisierung des betroffenen Zahns schwerfällt.

Bei der Parodontitis handelt es sich um die Entzündung des Wurzels - sie entsteht durch eine Pulpitis. Die Zahnschmerzen sind in diesem Fall durch einen Klopfschmerz gekennzeichnet; auch das Beißen verursacht starke Schmerzen. Gelegentlich kann der betroffene Zahn nicht einmal mehr mit der Zunge schmerzfrei berührt werden.


Krankheiten mit diesem Symptom

Komplikationen

Wenn Zahnschmerzen nicht behandelt werden, so werden diese in der Regel nicht von alleine wieder verschwinden. Der Schmerz im Zahn deutet auf einen Reiz hin, der entweder am Nerv oder am Zahnfleisch auftaucht. Wenn dieser nicht behandelt wird, kommt es oft zu Entzündungen im Zahnfleisch oder in der Zahnwurzel selbst.

Bei solchen Entzündungen muss meistens die komplette Zahnwurzel entfernt werden, damit die Zahnschmerzen verschwinden. Ebenso kann es bei einer Nicht-Behandlung passieren, dass sich die Mundhygiene verschlechtert. Mit Zahnschmerzen ist oft auch ein unangenehmer und fauliger Geruch aus dem Mundraum verbunden, der für andere Menschen sehr abstoßend wirken kann.

Zahnschmerzen sollten daher immer schnell behandelt werden, damit keine weitere Entzündung auslösen. Bei der Behandlung von Zahnschmerzen erhält der Patient oft eine Spritze, um die Schmerzen, die während der Behandlung auftreten, zu mindern. Nachdem die Spritze ihre Wirkung verliert, treten in der Regel relativ starke Schmerzen am Zahn auf, der behandelt wurde.

Dies liegt daran, dass der Nerv während der Behandlung vielen Reizen ausgesetzt ist und der Patient diese noch nach der Behandlung spürt. Oft tut auch das Zahnfleisch um den Zahn sowie die Backe weh, in welche die Spritze gesetzt wurde. Nach einigen Tagen sollten diese Schmerzen allerdings verschwinden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

In der Regel sollte bei Zahnschmerzen immer ein Arzt aufgesucht werden. Die Zahnschmerzen verschwinden in den meisten Fällen nicht von alleine und können zu schweren Entzündungen oder Folgeschäden führen. Eine Behandlung durch Mittel der Selbsthilfe ist nicht möglich und auch nicht zu empfehlen. Ein Zahnarzt sollte aufgesucht werden, wenn es für den Patienten durch die Zahnschmerzen nicht mehr möglich ist, in einer gewöhnlichen Art und Weise Nahrung zu sich zu nehmen und Flüssigkeiten zu trinken.

Oft sind die Zähne dabei schmerzempfindlich. Weiterhin kann es neben den Zahnschmerzen auch zu einem üblen Geruch aus dem Mundraum kommen, bei welchem es sich in den meisten Fällen um eine Entzündung handelt. Auch hierbei sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sollten die Schmerzen an den Zähnen nicht dauerhaft und nur beim Kauen auftreten, so ist ebenfalls ein Besuch beim Arzt zu empfehlen, da sich diese Schmerzen in der Regel weiter verstärken. Auch nach einem Unfall sollte bei Zahnschmerzen direkt ein Zahnarzt oder das Krankenhaus aufgesucht werden.

Behandlung & Therapie

Zahnschmerzen werden je nach Ursache unterschiedlich behandelt. Um die richtige Methode zu bestimmen, ist zunächst eine genaue Untersuchung der Zahnschmerzen erforderlich, um das Stadium des Verfalls erkennen zu können.

Bei Karies ist eine Füllung erforderlich. Dazu werden zunächst alle Teile des befallenen Zahnschmelzes entfernt, sodass keine Bakterien übrig bleiben. Das entstandene Loch wird anschließend gefüllt. Die Zahnschmerzen verschwinden daraufhin.

Ist das Zahnmark zerstört oder bereits abgestorben, muss eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden. Dabei wird das entzündete Material inklusive aller Keime entfernt, um weiteren Zahnschmerzen vorzubeugen. Anschließend wird der Wurzelkanal gereinigt, je nach Bedarf gefüllt und anschließend wieder künstlich verschlossen.

Zahnschmerzen durch Parodontitis werden beseitigt, indem die betroffenen Bereiche des Zahnhalteapparates gründlich von Krankheitserregern befreit werden. Dies geschieht in mehreren Schritten der Reinigung. Je nach Bedarf wird gleichzeitig mit Antibiotika behandelt.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Aussicht & Prognose

In den meisten Fällen verschwinden Zahnschmerzen nicht von alleine und müssen daher von einem Arzt untersucht und behandelt werden. In der Regel können Zahnschmerzen relativ gut wieder therapiert werden, sodass es beim Patienten zu keinen weiteren Beschwerden kommt. Die Behandlung erfolgt in vielen Fällen unter Narkose, sodass der Patient auch während der Behandlung selbst keine Schmerzen hat.

Oftmals führt eine entzündete Zahnwurzel zu den Zahnschmerzen. Dabei kann der Zahn komplett entfernt werden, damit die Schmerzen verschwinden. Auch dabei erfolgt eine starke Narkose an der betroffenen Stelle.

Sollten die Zahnschmerzen aufgrund von Weisheitszähnen auftreten, so müssen diese in aller Regel entfernt werden. Nach der Entfernung kommt es oft zu Schwellungen und Schmerzen, die allerdings nach einigen Tagen wieder verschwinden. Oft können die Betroffenen bei Zahnschmerzen keine Nahrung und auch keine Flüssigkeiten mehr zu sich nehmen und der Alltag wird eingeschränkt.

Durch die Zahnschmerzen ist oft auch keine körperliche Aktivität mehr möglich, da sich die Schmerzen in die Regionen der Ohren und des Kopfes ausbreiten und auch dort zu Beschwerden führen. Die meisten Zahnschmerzen können allerdings relativ einfach behandelt werden.


Vorbeugung

Der Schlüssel zu einem Leben ohne Zahnschmerzen ist die regelmäßige Pflege der Zähne. Indem man sich regelmäßig die Zähne putzt, verringert man erheblich die Anzahl der gefährlichen Bakterien im Mund und sorgt dafür, dass die Zähne gesund bleiben. Bereits entstandene Schäden, beispielsweise Karies, lassen sich durch sorgfältige Pflege sogar zurückbilden, sodass es gar nicht zu Zahnschmerzen kommt.

Auch der Verzicht auf gewisse Lebensmittel kann helfen, Zahnschmerzen frühzeitig zu verhindern. Vor allem zuckerhaltige Nahrung sollte man nur in Maßen zu sich nehmen. Dazu gehören unter anderem auch Kohlenhydrate.

Das können Sie selbst tun

Bei Zahnschmerzen ist eine besonders sorgsame Mundhygiene wichtig. Dazu zählt u.a. zwei- bis dreimal gründliches Zähneputzen und die Säuberung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und/oder Interdentalbürsten. Sind die Schmerzen auf freiliegende Zahnhälse und nicht auf eine Entzündung zurückzuführen, kann es hilfreich sein, fluoridhaltige Zahnpasta auf die schmerzende Stelle zu geben, um sie zu schützen.

Feucht-kalte Auflagen auf der schmerzenden Seite können sehr wohltuend wirken. Bei einer starken Schwellung können auch Eispackungen helfen. Zudem sind Gewürznelken gegen Zahnweh oftmals hilfreich. Am besten sollte Nelkenöl aus der Apotheke verwendet werden, das auf die schmerzende Stelle aufgetragen wird. Auch Salbeitee, der im Mund gespült wird, wirkt meist schmerzstillend und beruhigend. Darüber hinaus kann auch Jod Zahnschmerzen lindern. Dabei wird ein Tropfen Jod aufgetragen. Wichtig ist, ihn einwirken zu lassen, aber nicht zu verschlucken. Bei Zahnschmerzen sollte Kaltes oder Heißes nicht direkt mit den Zähnen in Berührung kommen.

Menschen mit Zahnschmerzen sollten besonders auf eine gesunde Lebensweise achten. Auf Rauchen sollte verzichtet werden, da Mundschleimhäute und Zahnfleisch bei Nikotinkonsum schlechter durchblutet werden und so Schmerzen auslösen können. Empfehlenswert ist zudem eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Vollkornprodukten. Körperliche Bewegung, Stressabbau und Entspannungsübungen stärken die Abwehrkräfte und fördern somit auch die Zahngesundheit.

Quellen

  • Gängler, P., Hoffmann, T., Willershausen, B., Schwenzer, N., Ehrenfeld, M. (Hrsg.): Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Meyer-Lückel, H., et al.: Karies. Thieme, Stuttgart 2012
  • Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2016

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