Zimt

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zimt ist eines der ältesten und aromatischsten Gewürze der Welt, zugleich ein effektives Naturheilmittel, das aus der Rinde des Zimtbaumes gewonnen wird. Diese wird zu Zimtstangen getrocknet, die wiederum zu feinem Zimtpulver vermahlen werden können.

Vorkommen & Anbau von Zimt

Das aromatische Gewürz Zimt wird aus der Rinde des Zimtbaumes gewonnen. Die Rinde wird zu Zimtstangen getrocknet, die wiederum zu feinem Zimtpulver vermahlen werden können.

Bei Zimtbäumen handelt es sich um verschiedene Arten der Pflanzengattung Cinnamomum aus der Familie der Lorbeergewächse, die ursprünglich in Sri Lanka heimisch waren. Heute liegen die größten Anbaugebiete in Sri Lanka, China, Indonesien und Sumatra. Der tropische Baum kann bis zu 15 Meter hoch werden, wird im landwirtschaftlichen Anbau allerdings mit maximal drei Metern niedriger gehalten, um die Ernte zu erleichtern.

Es gibt zwar hundert verschiedene Arten, bei uns sind allerdings meist nur zwei davon im Handel erhältlich: Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt. Die Sorte Ceylon wird aus dem Echten Zimtbaum in Sri Lanka gewonnen. Für sie werden nur die Rinden junger Triebe verwendet, die zu dünnen Röllchen getrocknet werden und ein feines Aroma und eine helle Farbe haben.

Cassia-Zimt, auch „China-Zimt“ genannt, stammt aus dem Chinesischen Zimtbaum. Hierfür wird die Innenrinde ausgewachsener Bäume verwendet, die erste Ernte kann nach vier Jahren erfolgen. Die entstehenden Rollen sind dicker, dunkler und stärker im Geschmack als Ceylon-Zimt.

Wirkung & Anwendung

Zur Gewinnung des Gewürzes wird die Rinde des Baumes benötigt. Borke und Mittelrinde werden entfernt und die innere Rinde danach mit speziellen Messern abgeschabt. Dabei rollt sie sich zur charakteristischen Rollenform zusammen, in der sie schließlich getrocknet wird, wobei sechs bis zehn Stück dieser Innenrinden ineinander geschoben werden. Durch Mahlen dieser auch als „Kaneele“ bezeichneten Zimtstangen wird Zimtpulver gewonnen.

Auch alle anderen Teile des Baumes werden genutzt, Blüten als sogenannte Zimtnelken, kleine Äste und Blätter zur Gewinnung von Zimtöl. Letzteres kann auch aus Herstellungsabfällen und Spänen gewonnen werden. Zimt kam bereits vor 3000 Jahren in China zur Verwendung, bei seinem Vorstoß nach Europa war das Gewürz ab dem 16. Jahrhundert zeitweise wertvoller als Gold. Auch die Ägypter nutzten das Pulver für Einbalsamierungen und für verschiedenste medizinische Zwecke.

Blüte und Rinde erfreuten sich im Altertum auch als Räuchermittel großer Beliebtheit. Heute dient Zimt neben seiner Verwendung für Heilzwecke vor allem als Gewürz zur Aromatisierung von Backwaren, Heißgetränken und Spirituosen. Typischerweise kommt es dabei für Süßspeisen zum Einsatz, sein Aroma passt allerdings auch sehr gut zu pikanten Speisen, etwa in verschiedenen Fleisch- und Eintopfgerichten der indischen und orientalischen Küche. Auch in Getränken spielt Zimt eine große Rolle, es ist unter anderem Bestandteil von Cola und Vermouth.

Sehr beliebt ist die Aromatisierung von Kaffee mit Zimt, nicht nur wegen des Geschmacks sondern auch, weil durch Zugabe des Gewürzes die magenaggressiven Eigenschaften des Kaffees reduziert werden. Zimt harmoniert besonders gut mit Kardamom, Lorbeer, Kreuzkümmel, Ingwer, Piment, Muskat, Kurkuma und Vanille. Zimt sollte gut verschlossen, trocken und dunkel gelagert werden. Zimtstangen lassen sich sehr lange verwenden, ihr Aroma geht nur langsam verloren.

Für die gesundheitsfördernde Wirkung von Zimt wird ein Gramm pro Tag empfohlen, das entspricht etwa einem Teelöffel. Wegen des intensiven Geschmacks wird hierfür gerne zu Zimt in Kapselform gegriffen. Diese sind zwar teurer als Gewürzzimt, haben aber neben ihrer Geschmacksneutralität auch den Vorteil, dass ihr Wirkstoffgehalt standardisiert ist und keine Wirkstoffe verloren gehen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Neben seiner Verwendung als Gewürz gilt Zimt auch als äußerst effektives Naturheilmittel. Es soll die Blutzuckerwerte und den Cholesterinspiegel senken und sich somit günstig auf Diabetes auswirken. Es gibt Studien, in denen die Senkung des Nüchternblutzuckers, der Triglyceride, des Gesamt- und LDL-Cholesterins nachgewiesen wurde.

Außerdem ist Zimt ein wärmendes Gewürz, durch Thermogenese wird der Stoffwechsel angekurbelt und verstärkt Energie und Kalorien verbraucht, was zum Gewichtsverlust beitragen kann. Die aufgrund der wärmenden Wirkung erweiterten Gefäße sorgen weiteres für eine Senkung des Blutdrucks, Stabilisierung des Kreislaufs und Förderung der Durchblutung. Zimt, vielmehr der Geruch von Zimt, hat auch positiven Einfluss auf die kognitiven Leistungen des Gehirns.

Urteilsvermögen, Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit werden gesteigert, ebenso wurden Studien veröffentlicht, denen zufolge Zimt der Alzheimer-Krankheit vorbeugt, indem Ablagerungen im Gehirn blockiert beziehungsweise abgebaut werden. Zur äußeren Anwendung wird Zimt in Form von Wickeln zur Behandlung von Rheuma, Kreuzschmerzen und gegen kalte Füße verwendet. Zimttee, für den eine Zimtstange in kochendem Wasser siedet, wird zur Kreislaufanregung empfohlen.

Zimtmilch, in Milch erwärmtes Zimtpulver, wirkt gegen Erkältungskrankheiten, ebenso wie Zimtöl, das des Weiteren schmerzlindernd ist und auch bei akuten Zahnschmerzen zur Anwendung kommt. In der Schwangerschaft sollte Zimtöl allerdings vorsichtig eingesetzt werden, da es Wehen fördernd wirken kann, was im Gegenzug allerdings auch zur Stimulierung der Wehen genutzt werden kann. Das Aroma des Zimtöls besteht zu 75 Prozent aus Zimtaldehyd, das nachweislich eine antimikrobielle Wirkung hat, somit antibakteriell und pilztötend ist.

Weitere Aromastoffe sind Eugenol und Cumarin, wobei der Cumarin-Anteil in Cassia-Zimt höher ist als in Ceylon-Zimt. In zu hoher Konzentration kann Cumarin zu Kopfschmerzen und Übelkeit, bei extremer Überdosierung sogar zu Leber- und Nierenschäden führen, weshalb in der Vergangenheit vor übermäßigem Zimtverzehr abgeraten wurde.

Allerdings besteht bei Einhaltung der empfohlenen Tagesdosis keine Gefahr, der normale Verzehr ist absolut unbedenklich. In weiteren Studien konnte sogar eine krebspräventive Wirkung von Zimtextrakt belegt werden, etwa vor Gebärmutterhalskrebs und Prostatakrebs, auch Lungenmetastasen konnten durch eine tägliche Dosierung von 40 Milligramm reduziert werden.


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