Ambroxol
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ambroxol gehört zur Gruppe der Antitussiva (Hustenlöser) und dient der Bekämpfung von akuten und chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und Schleimabtransport einhergehen. Ambroxol hat sich als verträglicher und äußerst wirksamer Husten- und Schleimlöser bewährt. Auch akuter Halsschmerz kann erfolgreich durch die lokale, anästhetische Wirkung Ambroxols behandelt werden.
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Was ist Ambroxol?
Ambroxol hat sich die Wirkungsweise, Befreiung für die Atemwege, der Natur abgeschaut. Seit Jahrtausenden bereits werden die Blätter des Lungenkrauts, (Adhatoda-vasica-Strauch) in der indischen Heilkunst Ayurveda in der Hustentherapie eingesetzt.
Die Wirksubstanz der Pflanze, das Vasicin, wurde von der medizinischen Forschung isoliert und für Ambroxol deutlich verbessert. Es ist gegenüber dem Naturprodukt exakter dosierbar, von deutlich gesteigerter Wirkung und verbesserter Verträglichkeit.
Ambroxol wurde 1979 als Mucosolvan® in Deutschland auf den Markt gebracht und hat sich als wirksamer Hustenlöser bewährt. Mucosolvan ist mit Ambroxol das weltweit meistverwendete Hustenmedikament.
Der Wirkstoff Ambroxol ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Mukolytika (Arzneimittel zur Verflüssigung zähen Schleims in den Atemwegen). Ambroxol gibt es in verschiedenen Darreichungsformen wie beispielsweise Tropfen, Tabletten, Retardkapseln, Brausetabletten, Saft, Zäpfchen oder Inhalationskonzentrat.
Pharmakologische Wirkung
Verschleimungen in den Lungen bieten einen guten Nährboden für Viren und Bakterien. Bei einem viralen grippalen Effekt sind Viren ursächlich für die Erkrankung und es wird weißlicher Schleim abgehustet. Bei einem viralen grippalen Infekt und dem Auftreten von gelblich-grünem Sekret sind wahrscheinlich Bakterien die Verursacher des Hustens.
Ist der Auswurf blutig, könnte es z. B. Hinweis auf eine beginnende Lungenentzündung sein. Auf jeden Fall sollte man sofort ärztlichen Rat einholen.
Die pharmakologische Wirkung von Ambroxol bietet sich hierbei mit seiner schleimlösenden und schmerzlindernden Wirkung besonders an. Ambroxol wirkt darüber hinaus auch lokalanästhetisch, indem es die Schmerzweiterleitung unterbricht. Daher wird Ambroxol seit einiger Zeit auch als Wirkstoff in Halsschmerztabletten verwendet.
Medizinische Anwendung & Verwendung
Schleimhaut und Flimmerepithel bilden das Reinigungssystem der Atemwege, welches entscheidend für die Reinhaltung der Atemwege von Fremdsubstanzen sorgt.
Ambroxol unterstützt dieses mukoziliäre Reinigungssystems, welches den größten Teil der Atemwege auskleidet, indem es den Schleim verflüssigt und die Flimmerhärchen in den Bronchien zu Bewegungen anregt.
Zwischen den Flimmerhärchen befinden sich Schleim produzierende Zellen und Drüsen. Der von ihnen produzierte Bronchialschleim bindet schädliche Fremdsubstanzen, die dann von den Flimmerhärchen aus den Atemwegen abtransportiert werden. Wird dieses mukoziliäre Reinigungssystem der Atemwege jedoch überlastet, entwickelt sich ein Hustenreiz.
Durch kräftiges Husten wird der Bronchialschleim dann zusammen mit den Fremdsubstanzen oder auch Fremdkörpern abgehustet. Der Husten mit Auswurf, sogenannter produktiver Husten, ist vom trockenen Reizhusten zu unterscheiden, der durch eine chemische Reizung der Atemwege entsteht und nicht zur Reinigung der Atemwege beiträgt.
Ambroxol wird bei folgenden Erkrankungen erfolgreich eingesetzt: Asthma, akute/chronische Bronchitis, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Erkältungskrankheiten oder Mukoviszidose. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Ambroxol auch zur Eindämmung von Lungenentzündungen und anderen entzündlichen Prozessen taugt.
Risiken & Nebenwirkungen
Bei Ambroxol-Gabe ist gelegentliches Auftreten von Magen-Darm-Beschwerden beobachtet worden, auch kann es vereinzelt zu Bauchschmerzen und Diarrhoe kommen. Fieber und allergische Reaktionen wie Atemnot, Urticaria mit Juckreiz oder Gesichtsschwellung sind in seltenen Fällen möglich.
Seltenere Nebenwirkungen:
Trockenheit von Mund und oberer Luftwege, erhöhter Speichelfluss, vermehrtes Nasenlaufen, Obstipation oder erschwertes Wasserlassen.
Sehr seltene Nebenwirkungen: allergischer Schock (anaphylaktischer Schock)
Kontraindikationen:
Ambroxol soll nicht bei Überempfindlichkeit gegen Ambroxol oder einen seiner sonstigen Bestandteile, bei eingeschränkter Nierenfunktion oder schwerer Leberinsuffizienz und nicht bei Magen- oder Darmgeschwür eingenommen werden. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ambroxol ist während der Schwangerschaft und Stillzeit erforderlich.
Wechselwirkungen mit Ambroxol:
Es sollte nicht mit gemeinsam mit einem hustenstillenden Arzneimittel (Antitussivum) eingenommen werden, da es aufgrund eines dann verminderten Hustenreflexes zu einer vermehrten Sekretansammlung kommen kann, die nicht abgehustet werden kann. Sollte die Anwendung beider Medikamente jedoch indiziert sein, dann sollte diese Therapie in jedem Fall ärztlich begleitet werden.
Ambroxol zeigt durchweg gute Behandlungserfolge. Wenn sich das Krankheitsbild jedoch verschlimmert oder nach 4 bis 5 Tagen keine Besserung eintritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.