Bronchien

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Lunge ist ein Organ, welches sich durch eine äußerst komplexe Struktur und einen komplizierten Aufbau auszeichnet. Ganz zentrale Komponenten, welche die Anatomie der Lunge ganz maßgeblich mitbestimmen, sind die Bronchien.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Bronchien?

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Lunge und der Bronchien. Klicken, um zu vergrößern.

Die Bronchien haben bei der Funktion und dem Bau der Luftwege eine entscheidende Bedeutung inne. In diesem Zusammenhang bilden die Bronchien einen zusammenfassenden Begriff für verschiedene Abteilungen der Luftwege und werden zudem als sogenannter "Totraum" der Lunge bezeichnet, da dort kein aktiver Gasaustausch vor sich geht.

Die Bronchien umfassen sich baumartigen und sich verjüngenden Verzweigungen der Trachea, der Luftröhre. Bestehen Funktionsstörungen der Bronchien oder Abnormitäten in deren Bau, kann es zu erheblichen Einschränkungen der körperlichen Gesundheit kommen.

Die Bronchien bilden außerdem die gewebsbezogene Grundlage für die Lunge und sind mehr oder weniger intensiv am Gasaustausch beteiligt. Dafür weisen die Bronchien eine sehr feingliedrige Morphologie auf.

Anatomie & Aufbau

Die Feinstruktur der Bronchien ist überaus wichtig, um eine Gewährleistung der entsprechend lebenswichtigen Aufgabe, der Atmung, gerecht werden zu können. Außerdem unterliegen die Bronchien zum Teil extremen umweltbezogenen Einflüssen.

Wenn die Bronchien aus der Luftröhre in das Bronchialgewebe übergehen, sind diese Bestandteile sehr zart. Sie gehen in ihren feinsten Arealen in die Bronchiolen, und von diesen in die Lungenbläschen, über. Bei der Anatomie der Bronchien sind die Großen und Kleinen sowie die Bronchiolen relevant. Alle angegeben Abschnitte der Bronchien sind durch abwechselnde Gewebearten charakterisiert.

Zu den wichtigsten Geweben in den Bronchien gehören die Schleimhäute mit den Schleim produzierenden Düsen und dem Flimmerepithel, die Bindegewebe aus Kollagen, knorpelartige Gewebsspangen sowie die Muskulatur. In den Bronchiolen befinden sich keine Schleimdrüsen mehr.

Funktionen & Aufgaben

Zu den Hauptaufgaben der im untersten Bereich der Atemwege vorkommenden Bronchien zählen die Weiterleitung der eingeatmeten Luft an die Lungenbläschen, wo der eigentliche Gasaustausch stattfindet, die Reinigung der Atemluft sowie deren gleichmäßige Verteilung auf alle Lungenlappen.

Darüber hinaus bleiben Partikel aus der Atemluft an den Schleimzonen und den Flimmerepithel kleben, sodass diese durch die Bronchien später beim Husten wieder abtransportiert werden können. Damit verhindern die Bronchien, dass die Alveolen verkleben und Krankheitserreger veratmet werden.

Die Bronchien leiten die Luft bis in die Alveolen weiter, sodass dort das sauerstoffarme, kohlendioxidreiche Blut wieder Sauerstoff erhält. Damit die Bronchien in den oberen Regionen nicht zusammenfallen, üben knorpelige Gewebsanteile und Muskelgewebe eine spezielle Stützfunktion aus. Das klebrige Flimmerepithel, welches ständig durch die Becherzellen angefeuchtet wird, übernimmt die Reinigung der Luft.

Krankheiten

Bei den Erkrankungen und Beschwerden der Bronchien geht es überwiegend um akute und chronische Entzündungen der Bronchien. Gerade die akute Bronchitis geht meist mit einem grippalen Infekt einher und heilt im Normalfall schnell wieder aus.

Anders ist dies bei einer Bronchitis, die ständig wiederkehrt und daher als chronisch eingestuft wird. Die chronische Bronchitis kann durch eine übermäßige Reizung der Bronchien hervorgerufen werden. Diese wird meist durch "Fremdkörper" wie Nikotin oder verschiedene Stäbe oder Pollen ausgelöst. In diesem Zusammenhang haben die allergischen Erkrankungen der Bronchien ebenfalls eine enorme Bedeutung. Diese Erkrankungen nehmen proportional zur wachsenden Luftverschmutzung zu.

Unter einer chronischen Entzündung der Bronchien, dem Asthma bronchiale leiden Menschen dann, wenn es zu einem permanenten Zusammenziehen der Muskelfasern in den Bronchien kommt. Diese Erkrankung wird zudem begleitet von Atemnot und starkem Schleimauswurf. Eine andere Krankheit, welche sich ebenfalls auf die Bronchien bezieht, ist der unangenehme und teilweise quälende Reizhusten. Der Reizhusten kann in zwei Formen, dem trockenen und dem feuchten Reizhusten auftreten und stellt eine Schutzreaktion der Bronchien dar.

Ein chronischer Reizhusten kann dazu führen, dass sich eine chronische Bronchitis manifestiert. Sind die Bronchien permanent entzündet, ist es möglich, dass sich im fortschreitenden Verlauf eine Lungenentzündung entwickelt. Unter diesen Aspekten nimmt die chronisch obstruktive Lungenerkrankung eine große Bedeutung ein. Dies zeigt, dass krankhafte Vorgänge in den Bronchien zu weiteren sekundären Erkrankungen dieses lebenswichtigen Organs führen können.

Hinter der umgangssprachlichen Bezeichnung Lungenkrebs verbirgt sich letztendlich eine Krebsform, welche die Bronchien betrifft.


Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Bungeroth, U.: BASICS Pneumologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012
  • Schoppmeyer, M.: Anatomie und Physiologie. Kurzlehrbuch für Pflegelehrberufe. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017

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