Atemfrequenz

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Atemfrequenz bezeichnet die Anzahl der getätigten Atemzüge eines Lebewesens innerhalb einer bestimmten Zeit. Meist wird sie für einen Zeitraum von einer Minute gemessen und angegeben. Ein erwachsener Mensch tätigt in einer Minute etwa zwölf bis 18 Atemzüge. Die richtige Atemfrequenz ist entscheidend für die optimale Sauerstoffsättigung des Blutes.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Atemfrequenz?

Die Atemfrequenz bezeichnet die Anzahl der getätigten Atemzüge eines Lebewesens innerhalb einer bestimmten Zeit.

Die Atemfrequenz gibt an, wie viele Atemzüge in einer festgelegten Zeiteinheit getätigt werden. Meist wird die Atemfrequenz in Atemzügen pro Minute angegeben. Die Atemfrequenz zählt zu den Vitalparametern. Insbesondere in der Intensivmedizin in Kliniken gilt ihre Überwachung als wichtig.

Die Atemfrequenz in Ruhephasen ist, ebenso wie die Herzfrequenz, von Person zu Person unterschiedlich und hängt von diversen körperlichen und auch psychischen Faktoren ab. Es existieren jedoch Normwerte, innerhalb derer sich die Atemfrequenzen bewegen. Welche Atemfrequenz als normal gilt, hängt vom Alter der entsprechenden Person ab: Säuglinge atmen etwa 30-40-mal pro Minute, Kinder etwa 15-25-mal und Erwachsene etwa 12-18-mal.

Funktion & Aufgabe

Die Atemfrequenz eines Menschen kann sich je nach Situation erhöhen oder beruhigen. Im Schlaf beispielsweise gilt auch eine Atemfrequenz, die leicht unter den Normalwerten liegt, als ausreichend. Das Anpassen der Atemfrequenz ist notwendig, um beispielsweise in Phasen der körperlichen Belastung mehr Sauerstoff in das Blut gelangen zu lassen.

In der Regel wird die Atemfrequenz unterbewusst im Gehirn gesteuert. Zu einem gewissen Anteil lässt sich die Atemfrequenz jedoch auch willentlich beeinflussen. Neben der Atemfrequenz ist auch die Atemtiefe wichtig für den Zustand einer Person. Bei einem flachen Atem kann trotz normaler Frequenz eine unzureichende Sauerstoffsättigung auftreten. In der Regel hängen Atemfrequenz und Atemtiefe jedoch eng zusammen und eine Störung des einen Parameters würde auch den anderen beeinflussen.

Die Atemfrequenz ist entscheidend für die Regulierung des Sauerstoffgehalts im Blut und dessen Gleichgewicht mit der Kohlendioxid-Sättigung. Bei körperlicher Belastung steigt der Bedarf des Körpers an Sauerstoff. In diesem Fall ist eine erhöhte Atemfrequenz sogar gesund, denn nur so kann der erhöhte Bedarf an Sauerstoff und abzuatmendem Kohlendioxid gedeckt werden.

Auch bei einem verringerten Luftdruck, beispielsweise beim Wandern in großer Höhe, wird die Atemfrequenz vom Körper automatisch angepasst. Die Frequenz erhöht sich, da durch einen niedrigen Luftdruck weniger Sauerstoff vom Körper aufgenommen werden kann.

Die Aufnahme von genügend Sauerstoff über den Atem ist entscheidend für die Versorgung der Organe im Körper. Insbesondere lebenswichtige Organe wie das Gehirn sind von einer kontinuierlichen Sauerstoffversorgung abhängig und können bereits nach wenigen Minuten der Unterversorgung schwere Schäden nehmen.


Krankheiten & Beschwerden

Veränderungen der Atemfrequenz können gravierende Auswirkungen auf die Sauerstoffversorgung des Körpers haben. Aus diesem Grund muss die Atemfrequenz und die mit ihr zusammenhängende Sauerstoffsättigung des Blutes in der Intensivmedizin genau überwacht werden. Die Sauerstoffsättigung zu kontrollieren ist insbesondere dann notwendig, wenn der Patient künstlich beatmet wird.

Ist die Atemfrequenz zu hoch, spricht man von einer Tachypnoe. Von der Tachypnoe wird bei Erwachsenen dann gesprochen, wenn die Atemfrequenz über 20 liegt. Eng mit der Tachypnoe zusammen hängt die Hyperventilation. Häufig treten beide zusammen auf. Bei der Hyperventilation wird zu viel Kohlendioxid abgeatmet, wodurch die Konzentration des Stoffes im Blut sinkt.

Ist die Atemfrequenz extrem hoch, kann es passieren, dass vorrangig der sogenannte Totraum des Atemsystems belüftet wird. Dieser ist jedoch nicht am Gasaustausch der Lunge mit dem Blut beteiligt. In der Folge sinkt die Sauerstoffkonzentration im Blut ab. Den Zustand der zu geringen Sauerstoffsättigung nennt man Hypoxie. Hält die Hypoxie zu lange an, kann es zu erheblichen Gewebeschäden kommen.

Ein weiteres Phänomen, das häufig mit der Tachypnoe zusammen auftritt, ist die Dyspnoe. Dies ist das subjektive Gefühl von Atemnot. Dieses Gefühl wird durch einen trotz funktionierenden Atemapparats auftretenden Sauerstoffmangel hervorgerufen.

Ist die Atemfrequenz hingegen zu niedrig, spricht man von einer Bradypnoe. Diese bezeichnet einen Zustand, in dem ein erwachsener Mensch weniger als 10 Atemzüge pro Minute tätigt. Eine sehr niedrige Atemfrequenz ruft ähnliche Probleme wie eine zu hohe Frequenz hervor: Das Blut kann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff angereichert werden. In der Folge steigt der Kohlenstoffdioxid-Spiegel, da das CO2 nicht mehr ausreichend abgeatmet werden kann. Ist der CO2-Gehalt im Blut deutlich erhöht, kann dies zur Bewusstlosigkeit führen.

Die Steigerung der Bradypnoe ist die Apnoe. Diese bezeichnet den vollkommenen Stillstand der Atmung. Auch in diesem Zustand kommt es zu einem erheblichen Sauerstoffmangel im Körper. Da selbst die lebenswichtigen Organe inklusive dem Gehirn in der Folge nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden können, kann bereits nach drei bis fünf Minuten des Atemstillstands der Tod eintreten.

Eine Form der Apnoe ist die Schlaf-Apnoe. Patienten mit diesem Syndrom haben während des Schlafs Atemaussetzer von mehreren Sekunden. Da der Körper bei der daraus resultierenden Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff jedoch Adrenalin ausschüttet, schnappt der Patient nach dem Atemaussetzer hörbar nach Luft. Dabei wird er jedoch nicht wach. Die Folgen der Apnoe können eine erhöhte Schläfrigkeit am Tag oder Herzrhythmusstörungen sein.

Quellen

  • Bungeroth, U.: BASICS Pneumologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013

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