Adrenalin

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das körpereigene Hormon Adrenalin wird vor allem im Rahmen von Stresssituationen vermehrt ausgeschüttet. Die möglichen Auswirkungen des Hormons Adrenalin wurden jedoch lange Zeit unterschätzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Adrenalin?

Ein niedriger Adrenalinspiegel wird von führenden Medizinern in der Regel als ungefährlich angesehen. Vor allem diverse Medikamente können sich hemmend auf den Adrenalinspiegel auswirken.
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Das Hormon Adrenalin wird grundsätzlich in den Nebennieren gebildet. Synonym zum Begriff Adrenalin wird vor allem in der modernen Medizin der Begriff Epinephrin verwendet. Als ein fester Bestandteil des menschlichen Körpers wird das Hormon Adrenalin sowohl in den Organen des menschlichen Körpers als auch in dessen Nervensystem gespeichert.

Die Freisetzung des Hormons Adrenalin erfolgt erst im Rahmen einer Reizüberflutung. Adrenalin wird jedoch nicht nur im Rahmen von extremen Stresssituationen ausgeschüttet. So kann der Adrenalinspiegel beispielsweise auch durch ein besonders hohes Maß an körperlicher Tätigkeit erhöht werden.

Ein starker Sauerstoffmangel kann den Adrenalinspiegel ebenfalls spürbar in die Höhe treiben. Damit die mitunter lebensbedrohlichen Begleiterscheinungen von Adrenalin verhindert werden können, bedient sich die moderne Medizin einer einfachen Methode zur Messung des Adrenalinspiegels.

Adrenalin messen & untersuchen

Im Blutplasma des menschlichen Körpers kann das Hormon Adrenalin nachgewiesen werden. Alternativ kann zur Messung des Adrenalinspiegels auch der Urin einer Person über einen Zeitraum von 24 Stunden gesammelt werden.

So wird beispielsweise ein Abbauprodukt des körpereigenen Hormons nur im Sammelurin nachgewiesen. Sofern eine Blutabnahme zur Bestimmung des Adrenalinspiegels in Erwägung gezogen wird, sollte der Patient im Vorfeld der eigentlichen Blutabnahme über einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten ruhig liegen bleiben. Nur so können zuverlässige Werte in Bezug auf den Adrenalinspiegel ermittelt werden.

Auch eine leichte körperliche Betätigung im Vorfeld der eigentlichen Blutabnahme kann den Adrenalinspiegel spürbar erhöhen. Die Einhaltung von fest definierten Normwerten ist darüber hinaus von wesentlicher Bedeutung. Im Rahmen einer Blutuntersuchung darf der Adrenalinspiegel einen Wert von 80 Nanogramm pro Liter nicht übersteigen.

Da die einzelnen Labore jedoch oftmals mit unterschiedlichen Maßeinheiten arbeiten, wird alternativ ein Wert von bis zu 4,4 Nanomol pro Tag als normal angesehen. Im Urin sollten sich nicht mehr als 20 Mikrogramm des körpereigenen Hormons befinden. Alternativ wird im Rahmen der Urinuntersuchung ein Wert von bis zu 110 Nanomol pro Tag toleriert.

Funktion, Wirkung & Aufgaben

In der modernen Medizin wird das Hormon Adrenalin vor allem aufgrund seiner therapeutischen Fähigkeiten in einem besonders hohen Maß geschätzt. Das Hormon Adrenalin wird im Rahmen eines Kreislaufstillstands zur Wiederbelebung der Vitalfunktionen eingesetzt.

Darüber hinaus können auch Krämpfe in den Bronchien sowie Asthma mit dem körpereigenen Hormon wirkungsvoll therapiert werden. Nicht selten wird Adrenalin auch als ein örtliches Betäubungsmittel eingesetzt. Im menschlichen Organismus bewirkt Adrenalin in erster Linie einen erhöhten Blutdruck sowie eine gesteigerte Herzfrequenz.

Hieraus resultierend lässt sich unter anderem ein verminderter Glykogenstoffwechsel erkennen. Gleichzeitig steigt jedoch der Glykolspiegel in einem besonders hohen Maß an. Die möglichen Nebenwirkungen des körpereigenen Hormons Adrenalin sollten daher nicht vernachlässigt werden.


Krankheiten, Beschwerden & Störungen

Ein niedriger Adrenalinspiegel wird von führenden Medizinern in der Regel als ungefährlich angesehen. Vor allem diverse Medikamente können sich hemmend auf den Adrenalinspiegel auswirken. Ein erhöhter Adrenalinspiegel bedarf jedoch grundsätzlich einer umfangreichen Ursachenforschung.

Sofern der eigene Körper zu viel Adrenalin produziert, kann es zu Symptomen wie beispielsweise Herzrasen oder Schweißausbrüchen kommen. Nicht selten gehen die bereits erwähnten Symptome mit relativ starken Kopfschmerzen einher. In den meisten Fällen schwitzen die betroffenen Patienten sehr stark.

Darüber hinaus wird oftmals ein starkes Gefühl der Angst verspürt. Unbehandelt kann ein erhöhter Adrenalinspiegel zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Hierzu zählen sowohl starke Herzrhythmusstörungen als auch Blutungen im Bereich des Gehirns. Da nicht selten eine schwerwiegende Grunderkrankung für einen erhöhten Adrenalinspiegel verantwortlich ist, müssen die betroffenen Patienten einer umfangreichen Untersuchung unterzogen werden.

Nur so kann beispielsweise ein zu hoher Blutdruck rechtzeitig ausgeschlossen werden. Darüber hinaus können eventuell vorhandene Tumore als eine mögliche Ursache für eine vermehrte Ausschüttung von Adrenalin frühzeitig erkannt werden.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Kleine, B., Rossmanith, W.: Hormone und Hormonsystem. Lehrbuch der Endokrinologie. Springer Verlag, Berlin 2013
  • Vieten, M.: Laborwerte verstehen leicht gemacht, Trias, Stuttgart 2009

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