Heidelbeere
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Heidelbeere ist an Vielfältigkeit kaum zu übertreffen: Nicht nur in der heimischen Küche ist sie Teil der Zubereitung verschiedenster Speisen, sondern auch in der Naturheilkunde nimmt sie seit Jahrhunderten einen festen Platz ein. Bereits die amerikanischen Ureinwohner verehrten die Heidelbeere als Heilpflanze und verwendeten die Früchte zur Behandlung diverser Leiden.
Vorkommen & Anbau der Heidelbeere
Auch heute gilt die Heidelbeere noch als Allrounder der Naturmedizin: Sie findet Verwendung bei Magen-Darm-Erkrankungen, wirkt vorbeugend gegen Zivilisationskrankheiten wie Krebs oder Diabetes und gilt als natürliches Anti-Aging-Mittel, das die äußere wie innere Alterung des menschlichen Körpers verlangsamt. Die Heidelbeere ist zudem eine beliebte Frucht auf dem Speiseplan von Diäthaltenden, da sie nicht nur absolut kalorienarm ist, sondern ebenfalls durch diverse Inhaltsstoffe den Prozess des Abnehmens unterstützt.
Die Heidelbeere, die im Volksmund auch als Blaubeere, Mollbeere, Wildbeere oder Schwarzbeere bezeichnet wird, ist eine Art aus der Familie der Heidekrautgewächse. Dabei handelt es sich bei den handelsüblichen Kulturheidelbeeren jedoch um eine Art die von der Amerikanischen Heidelbeere abstammt und nicht von der im europäischen Raum beheimateten. Die Heidelbeere ist grundsätzlich in sämtlichen nordischen und gemäßigten Klimazonen Europas und Asiens verbreitet.
Sie bevorzugt einen basen- und nährstoffarmen Boden, den das Halbschattengewächs vorzugsweise in Laub- und Nadelwäldern, vor allem in Kiefern- und Gebirgs-Fichtenwäldern, sowie in Berg- und Moorlandschaften vorfindet. Die Heidelbeere ist ein Tiefwurzler, prägt also Wurzeln von bis zu einem Meter aus, und ernährt sich mit Hilfe von Wurzelpilzen von Rohhumus.
Das Heidekrautgewächs ist stark frostempfindlich: Bereits bei Spätfrost kann sie erheblichen Schaden nehmen, bei starkem Frost erfriert die Pflanze meist vollständig. In diesem Fall bleibt der Wurzelstock unversehrt und kann im Frühling wieder neu austreiben.
Wirkung & Anwendung
So enthält die Frucht der Heidelbeere vor allem sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyanidine, Catechingerbstoffe, Flavonoide, Proanthocyanidine, Fruchtsäuren, Pektine und Invertzucker. In den Blättern der Pflanze sind hauptsächlich Phenolcarbonsäuren, Arbutin, Hydrochinon, Gerbstoffe, Chinolizidinalkaloide sowie Chrom und Mangan zu finden. Das Gebiet der Anwendung der einzelnen Wirkstoffe ist breitgefächert und beginnt bereits bei der Verdauung.
Getrocknete Heidelbeeren sind aufgrund ihres hohen Gerbstoffgehalts sowie ihrer hohen Konzentration an Pektinen ein effektives Mittel gegen Durchfall, während der Verzehr größerer Mengen frischer Früchte abführend wirkt und daher oftmals als natürliche Abhilfe bei Verstopfung Verwendung findet. Heidelbeeren wirken ebenfalls entzündungshemmend, weshalb der Saft der Früchte bei leichten Entzündungen im Mund- oder Rachenraum als Gurgelmittel eingesetzt werden kann.
Die in den Beeren enthaltenen Anthocyanidine haben zudem eine regenerierende Wirkung bei krankheitsbedingter Brüchigkeit der Kapillarsysteme – sie stabilisieren diese und wirken damit den Begleitsymptomen verschiedenster Erkrankungen wie Diabetes entgegen. Doch auch bei Magen-Darm-Geschwüren, Erkrankungen der Netzhaut oder Störungen des Sehvermögens bei Dämmerung oder bei Nacht finden Heidelbeeren, hierbei meist in Form von Fertigpräparaten, ihr Einsatzgebiet.
Umstritten ist dagegen die Zubereitung und Verwendung von Heidelbeerblättern. Diese gelten zwar aufgrund ihres hohen Chromgehalts als Blutzucker senkend, lassen jedoch bei längerfristigem Verzehr Vergiftungserscheinungen auftreten, weshalb die mögliche medizinische Nutzbarkeit der Blätter der Heidelbeere bis heute ungeklärt ist.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Dank ihres Vitamin C und einer Vielzahl an Ballaststoffen hilft die Heidelbeere zudem beim Abnehmen; ihr hoher Kaliumgehalt kurbelt zusätzlich den Fettstoffwechsel an. Darüber hinaus ist die Beere mit einem Brennwert von etwa 43 kcal pro 100 g überaus kalorienarm und damit eine der figurfreundlichsten Obstsorten überhaupt. Ähnlich wie die artverwandte Erdbeere, Brombeere und Himbeere, enthält sie viele Karotinoide, die – insbesondere das Beta-Carotin – das menschliche Sehvermögen unterstützen und altersbedingten Sehschwächen vorbeugen.
Ebenfalls sehr positiv wirken sich die in der Heidelbeere vorhandenen Pterostilben aus – sie senken den Cholesterinspiegel. Überdies gilt die Heidelbeere als vorbeugend gegen eine der am weitesten verbreiteten Zivilisationskrankheiten: Krebs. Krebs entsteht durch ein Übergewicht der freien Radikalen, welche die Zellen schädigen und schlimmstenfalls zur Bildung von Tumoren führen können, die im Körper metastasieren.
Freie Radikale sind zudem für die sichtbare Alterung unserer Haut verantwortlich und können zudem entzündliche Prozesse begünstigen. Die in der Heidelbeere in hoher Konzentration enthaltenen Polyphenole fangen die freien Radikalen ein, die Gerbstoffe der Frucht, vor allem die Hydroxyzimtsäure, haben eine zusätzlich entzündungshemmende Wirkung. Heidelbeeren wirken damit nicht nur krebsvorbeugend, sondern verlangsamen auch den Alterungsprozess, schützen zudem die Gefäße und beugen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vor.