Echokardiographie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Behandlungen Echokardiographie

Die Echokardiographie ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Die auch als „Herzecho“ bezeichnete Untersuchungsmethode ist nichtinvasiv und sehr schonend, wodurch die Erkennung von Herzfehlern selbst bei Ungeborenen möglich ist, die dann noch im Mutterleib behandelt werden können.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Echokardiographie?

Die Echokardiographie ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Die auch als „Herzecho“ bezeichnete Untersuchungsmethode ist nichtinvasiv und sehr schonend, wodurch die Erkennung von Herzfehlern selbst bei Ungeborenen möglich ist.

Bei der Echokardiographie gibt es zwei differente Varianten: das TEE (transösophageale Echokardiographie) und das TTE (transthorakale Echokardiographie).

Beim TEE erfolgt die Untersuchung des Herzens mittels einer endoskopischen Sonde, in die ein Ultraschallkopf integriert ist. Die Sonde wird dabei über die Speiseröhre des nüchternen Patienten eingeführt. Dagegen erfolgt beim TTE die Untersuchung von außen über den Brustkorb.

Der Patient wird bei dieser Methode in leichter Linksseitenlage bei etwas erhöhtem Oberkörper mit einem kleinen Schallkopf untersucht, der an unterschiedlichen Positionen im Brustbereich angesetzt wird. Wird das Kurzwort „Echo“ verwendet, ist in der Regel die zweite Form der Echokardiographie gemeint.

Funktion, Anwendung, Wirkung & Ziele

Mit der Echokardiographie kann ein Echtzeitbild des Herzens gezeigt werden. Sie ist von großer Bedeutung für die Beurteilung der Größe des Herzens und dessen Funktion. Mit dieser Verfahrensweise können alle Bewegungsabläufe des Herzens, die Funktionsfähigkeit der Herzklappen eingeschlossen, direkt sichtbar gemacht werden.

Die Größen der Vorhöfe, Herzkammern sowie Herzklappen sind messbar und es kann beurteilt werden, ob alle Bereiche der Herzwände regulär am Herzschlag mitarbeiten und ob das Öffnen und Schließen der Herzklappen zum richtigen Zeitpunkt erfolgt bzw. ob diese verengt oder undicht sind.

Bei der Echokardiographie kommen unterschiedliche Darstellungsmethoden zum Einsatz: das eindimensionale M-Mode-Verfahren, das zweidimensionale B-Mode-Verfahren und die farbcodierte zweidimensionale Duplex-Sonographie. Bei der farbcodierten Echokardiographie erfolgt die Darstellung des Blutflusses in Richtung des Schallkopfes als rote Wolke, während der Fluss vom Schallkopf weg als blaue Wolke angezeigt wird. Dadurch ist die Strömungsrichtung des Blutes erkennbar. Ferner kann durch diese Darstellungsweise bei einer Echokardiographie abgeschätzt werden, wie groß eine vorliegende Undichtheit ist.

Dank spezieller Techniken wie der Doppler-Echokardiographie ist auch die Bestimmung der Geschwindigkeit des Blutes möglich. Durch Messung der Strömungsgeschwindigkeit und den Nachweis von Strömungsbeschleunigungen kann untersucht werden, ob eine normale Funktion der Herzklappen oder eine Verengung oder Undichtheit vorliegt.

Eine weitere Form ist die Stress-Echokardiographie, welche die Beurteilung der Herzfunktion unter Belastung ermöglicht und Hinweise auf koronare Herzerkrankungen oder Erkrankungen des Herzmuskels geben kann. Hierzu wird die Herzaktivität vor der Echokardiographie entweder mittels körperlicher Belastung oder durch ein Medikament gesteigert.

Die Echokardiographie erlaubt je nach angewendetem Verfahren unterschiedlichste Aussagen über die Beschaffenheit und Funktion des Herzens. So können die Größe der Herzhöhlen (Vorhöfe und Kammern) und die Dicke der Wände sowie der Scheidewand des Herzens festgestellt werden. Die Beurteilung der Pumpfunktion respektive der Leistung des Herzens ist ebenso möglich. Diese sind zum Beispiel für die Beurteilung des Ausmaßes einer Herzinsuffizienz.

Auch Bewegungsstörungen des Herzens, die infolge eines Herzinfarktes auftreten können, sind auf mittels Echokardiographie erkennbar. Funktion und Form der Herzklappen sowie Durchmesser und Form der Aorta können ebenso gemessen werden, wie Veränderungen des Herzbeutels, speziell die Größe und Tragweite eines Herzbeutelergusses. Auch der Blutdruck in der Lungenarterie, dessen erhöhte Werte beispielsweise auf Lungenhochdruck oder eine Lungenembolie hindeuten können, sind abschätzbar. Zudem ist es mittels Echokardiographie möglich, angeborene Herzfehlbildungen frühzeitig zu erkennen.


Risiken & Gefahren

Generell sind die Risiken bei einer Echokardiographie gering. Die Standard-Methode von außen birgt keinerlei Gefahren und ist auch nicht unangenehm. Bei der transösophagealen Echokardiographie können unangenehme Erscheinungen wie Würgreflex und vermehrter Speichelfluss nicht immer vermieden werden, da dies ganz natürliche Reaktionen des Körpers auf einen Fremdkörper, in diesem Fall die Sonde, sind.

Bei der Untersuchung können in einigen Fällen Nebenwirkungen durch die verabreichten örtlichen Betäubungsmittel auftreten. Seltener werden beim Durchschieben des Schlauches durch die Speiseröhre Gefäße, Gewebe oder Nerven verletzt.

Die Verletzung des Rachens und der Speiseröhre und daraus folgende Blutungen und Infektionen gelten bei der Echokardiographie als Hauptrisiko. Bei sorgfältiger Abwägung durch den Arzt überwiegt jedoch der Vorteil der Untersuchung mittels Echokardiographie eventuell auftretende Komplikationen um ein Vielfaches.

Quellen

  • Erdmann, E.: Klinische Kardiologie. Springer, Heidelberg 2011
  • Kindermann, W., et al.: Sportkardiologie. Steinkopff, Darmstadt 2007
  • Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004

Das könnte Sie auch interessieren