Kardiologe

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. Juli 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Kardiologe beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Funktionsweise sowie mit Erkrankungen des Herzens. Die Kardiologie ist ein Fachgebiet der Inneren Medizin.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Kardiologe?

Der Kardiologe beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Funktionsweise sowie mit Erkrankungen des Herzens. Die Kardiologie ist ein Fachgebiet der Inneren Medizin.

Ein Kardiologe ist ein Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt der Kardiologie, welcher sich mit Funktionsstörungen des Herz-Kreislauf-Systems befasst. Er diagnostiziert, therapiert und überwacht Erkrankungen, welche das Herz selbst betreffen. Beispielsweise behandelt er angeborene oder erworbene Herzfehler, altersbedingte Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Kardiologen arbeiten eigenständig in Praxen, häufig in Krankenhäusern und in der Notfallmedizin. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Medizinstudium spezialisieren sich Kardiologen meist in Richtung der Allgemeinen Inneren Medizin.

Der Schwerpunkt Kardiologie wird durch eine qualifizierende Weiterbildung erworben. Die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin Schwerpunkt Kardiologe umfasst in der Regel sechs Jahre. Die Kinderkardiologie ist in Deutschland ein eigenständiges Teilgebiet.

Ausbildung & Qualifikation

Ein Kardiologe ist ein spezialisierter Arzt für Herz- und Kreislauferkrankungen. Die Ausbildung beginnt mit einem Medizinstudium, das typischerweise sechs Jahre dauert und mit dem Staatsexamen abgeschlossen wird. Nach dem Medizinstudium folgt eine Facharztausbildung in der Inneren Medizin, die etwa fünf bis sechs Jahre dauert.

Diese beinhaltet eine breite klinische Ausbildung in verschiedenen Bereichen der Inneren Medizin. Anschließend erfolgt eine weitere Spezialisierung zum Kardiologen, die etwa drei Jahre dauert und eine intensive Ausbildung in der Diagnostik und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen umfasst.

Während der Facharztausbildung erwirbt der angehende Kardiologe Kenntnisse in der Echokardiographie, Elektrokardiographie (EKG), Herzkatheteruntersuchungen und anderen kardiologischen Verfahren. Es ist auch üblich, dass Kardiologen an wissenschaftlichen Studien und Fortbildungen teilnehmen, um auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben.

Das Berufsbild des Kardiologen umfasst die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen und angeborenen Herzfehlern. Kardiologen arbeiten oft in Krankenhäusern, spezialisierten Kliniken oder in eigener Praxis. Sie tragen eine große ethische Verantwortung, da sie lebensbedrohliche Erkrankungen behandeln und präventive Maßnahmen empfehlen.

Der Unterschied zwischen einem Kardiologen und ähnlichen Berufsgruppen liegt in der Spezialisierung. Ein Kardiologe konzentriert sich ausschließlich auf Herz- und Kreislauferkrankungen, während ein Internist ein breiteres Spektrum an inneren Erkrankungen behandelt.

Herzchirurgen hingegen sind auf operative Eingriffe am Herzen spezialisiert, während Kardiologen meist nicht operativ tätig sind, sondern diagnostische und therapeutische Verfahren durchführen. Ein weiterer Unterschied besteht zu Allgemeinmedizinern, die eine umfassendere, aber weniger spezialisierte medizinische Versorgung bieten.

Aufgabenbereich

Der Aufgabenbereich eines Kardiologen ist breit gefächert und umfasst die Diagnose, Behandlung und Prävention von Herz- und Kreislauferkrankungen. Kardiologen sind hochspezialisierte Ärzte, die sich intensiv mit dem Herz-Kreislauf-System beschäftigen. Sie arbeiten in verschiedenen medizinischen Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, spezialisierte Kliniken und Privatpraxen. Ihr Tätigkeitsfeld lässt sich in mehrere Hauptbereiche unterteilen:

Diagnose:

Die Diagnose von Herz-Kreislauferkrankungen ist eine zentrale Aufgabe eines Kardiologen. Hierbei kommen verschiedene diagnostische Verfahren zum Einsatz:

Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Kardiologe sammelt Informationen über die Krankengeschichte des Patienten und führt eine gründliche körperliche Untersuchung durch.

Elektrokardiographie (EKG): Dieses Verfahren misst die elektrische Aktivität des Herzens und hilft bei der Erkennung von Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten und anderen Herzerkrankungen.

Echokardiographie: Ultraschalluntersuchungen des Herzens liefern detaillierte Bilder, die Aufschluss über die Struktur und Funktion des Herzens geben.

Belastungstests: Durch Belastungs-EKGs oder Stressechokardiographien wird die Herzfunktion unter körperlicher Anstrengung überprüft.

Herzkatheteruntersuchung: Diese invasive Methode ermöglicht eine genaue Beurteilung der Herzkranzgefäße und kann bei Bedarf therapeutische Eingriffe wie Stent-Implantationen beinhalten.

Behandlung:

Die Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen umfasst medikamentöse, interventionelle und chirurgische Maßnahmen:

Medikamentöse Therapie: Kardiologen verschreiben Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Angina pectoris und anderen Herzkrankheiten.

Interventionelle Kardiologie: Zu den minimalinvasiven Eingriffen gehören Ballondilatationen und Stent-Implantationen, die im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden.

Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren: Diese Geräte werden bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen eingesetzt.

Kooperation mit Herzchirurgen: In Fällen, die eine Operation erfordern, arbeiten Kardiologen eng mit Herzchirurgen zusammen, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Prävention:

Die Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen ist ein weiterer wichtiger Aspekt der kardiologischen Arbeit:

Risikofaktorenmanagement: Kardiologen identifizieren und behandeln Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes und Rauchen.

Lebensstilberatung: Patienten werden hinsichtlich Ernährung, körperlicher Aktivität und Stressbewältigung beraten, um das Risiko von Herzerkrankungen zu senken.

Langzeitbetreuung: Regelmäßige Kontrollen und Nachsorgeuntersuchungen helfen, den Gesundheitszustand der Patienten zu überwachen und frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren.

Forschung und Lehre:

Viele Kardiologen sind auch in der Forschung und Lehre tätig. Sie beteiligen sich an klinischen Studien, um neue Behandlungsmethoden zu entwickeln und die Kenntnisse über Herz-Kreislauferkrankungen zu erweitern. Darüber hinaus unterrichten sie Medizinstudenten und assistieren bei der Weiterbildung von Fachärzten.

Patientenaufklärung:

Die Aufklärung der Patienten über ihre Erkrankungen, Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsstrategien ist ein wesentlicher Bestandteil der kardiologischen Praxis. Kardiologen erklären medizinische Sachverhalte verständlich und unterstützen ihre Patienten dabei, informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.

Insgesamt ist der Aufgabenbereich eines Kardiologen äußerst vielseitig und erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, praktischem Können und zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Kardiologen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Herzgesundheit und der Lebensqualität ihrer Patienten.

Spezialisierungen

Kardiologen haben die Möglichkeit, sich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden und zu spezialisieren, um ihre Expertise zu vertiefen und sich auf spezifische Aspekte der Herzmedizin zu konzentrieren. Zu den gängigen Weiterbildungen und Spezialisierungen gehören:

Interventionelle Kardiologie: Diese Spezialisierung konzentriert sich auf minimalinvasive Verfahren zur Behandlung von Herzkrankheiten, wie die Durchführung von Herzkatheteruntersuchungen, Angioplastien und Stent-Implantationen. Interventionelle Kardiologen sind Experten in der Behandlung von koronaren Herzkrankheiten und anderen vaskulären Erkrankungen.

Echokardiographie: Kardiologen können sich auf die Anwendung von Ultraschalltechniken zur Diagnose und Überwachung von Herzerkrankungen spezialisieren. Diese Weiterbildung umfasst transösophageale Echokardiographie (TEE), Stress-Echokardiographie und 3D-Echokardiographie.

Elektrophysiologie: Diese Spezialisierung befasst sich mit Herzrhythmusstörungen und deren Behandlung. Elektrophysiologen führen spezielle Tests durch, implantieren Herzschrittmacher und Defibrillatoren und führen Ablationen zur Behandlung von Arrhythmien durch.

Pädiatrische Kardiologie: Kardiologen, die sich auf die Behandlung von Kindern spezialisieren, diagnostizieren und behandeln angeborene Herzfehler und andere Herzprobleme bei Kindern und Jugendlichen. Diese Spezialisierung erfordert spezifische Kenntnisse über die kindliche Herzphysiologie und -pathologie.

Herzinsuffizienz und Transplantationskardiologie: Diese Spezialisierung konzentriert sich auf die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz, einschließlich der Betreuung vor und nach einer Herztransplantation sowie der Verwaltung von mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen.

Kardio-Onkologie: Diese wachsende Spezialisierung befasst sich mit der Behandlung von Herzerkrankungen bei Krebspatienten, insbesondere im Zusammenhang mit kardiotoxischen Effekten von Chemotherapie und Strahlentherapie.

Diese Weiterbildungen ermöglichen es Kardiologen, hochspezialisierte und gezielte Behandlungen anzubieten, die auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Patienten zugeschnitten sind.

Behandlungen

Kardiologen behandeln alle Erkrankungen, die das Herz und das Herz-Kreislaufsystem betreffen. Darunter fallen zum einen angeborene und erworbene Herzerkrankungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen und Herzklappenfehler. Zum anderen aber auch kreislaufbedingte Krankheiten wie Schlaganfall, Bluthochdruck und arterielle Verschlusskrankheiten, die nicht unbedingt direkt mit dem Herzen zu tun haben müssen.

Gerade altersbedingte Erkrankungen wie die Herzinsuffizienz und die koronare Herzkrankheit werden vom Kardiologen behandelt. Des Weiteren therapieren sie entzündliche Erkrankungen wie etwa eine Herzmuskelentzündung oder Herzerkrankungen nach einem Infekt wie beispielsweise mit Streptokokken.

Nicht selten kommt es zu einer Überschneidung und Zusammenarbeit mit anderen Fachgebieten der Medizin. Nur so kann eine optimale Versorgung des Patienten gewährleistet werden.

Kardiologen sind oft intensivmedizinisch tätig, beispielsweise nach Herzinfarkten oder Schlaganfällen oder auch nach akuten Verschlusserkrankungen. Sie übernehmen die Herzschrittmachertherapie und sowie die Nachsorge und stehen dem Patienten beratend zur Seite.

Sie entscheiden nach Diagnostik und genauer Untersuchung, ob Operationen wie das Einsetzen eines implantierbaren Defibrillator notwendig sind oder Medikamente verabreicht werden müssen. Kardiologen sind zudem in Rehabilitationsverfahren tätig und beurteilen Patienten hinsichtlich ihrer beruflichen Belastungsfähigkeit.

Diagnose- & Untersuchungsmethoden

Einem Kardiologen stehen eine ganze Reihe medizinischer Gerätschaften für die Diagnostik und die Therapieüberwachung zur Verfügung. Da diese Geräte meist sehr teuer sind, arbeiten oft mehrere Kardiologen in einer Praxisgemeinschaft. Wichtige Geräte für eine erste Untersuchung und Anamnese sind das Blutdruckmessgerät, das Stethoskop und das Labor.

Dies vermittelt einen ersten Eindruck über den Zustand des Patienten geben. Je nach Krankheitsbild kann ein EKG, unter anderem auch ein Langzeit-EKG, zur ausführlicheren Diagnostik beitragen. Eine weitere wichtige Untersuchungsmethode ist der Ultraschall. Hiermit können wesentliche Daten wie Größe des Herzens und der umliegenden Blutgefäße, Herzrhythmus und Durchblutung erfasst werden. Gerade der Ultraschall bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Kardiologen nutzen aber auch CT und MRT im kardiologischen Bereich. Dies macht eine genauere Diagnosestellung möglich und kann entscheidend für operative Eingriffe sein.

Eine sehr gängige Methode sind die sogenannten Katheteruntersuchungen mit oder ohne Kontrastmitteleinsatz. Dabei wird zwischen Links- und Rechtsherzkatheter unterschieden, wobei Letztere seltener durchgeführt wird. Dieser minimalinvasive Eingriff ermöglicht eine umfassende Untersuchung. Zugleich können auch Eingriffe wie die Aufdehnung von Gefäßen vorgenommen werden.

Dies erspart Zeit und macht die Belastung für den Patienten so gering wie möglich, da ein zweiter Eingriff vermieden werden kann. Teilweise werden die verschiedenen Diagnoseverfahren im Ruhe- und im Belastungszustand durchgeführt.


Moderne Technologien und Hilfsmittel

Ein Kardiologe verwendet eine Vielzahl von diagnostischen Geräten, Instrumenten und Ausrüstungen, um Herz- und Kreislauferkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Zu den wichtigsten Geräten gehören:

Elektrokardiogramm (EKG): Dieses grundlegende Instrument misst die elektrische Aktivität des Herzens. Es hilft bei der Diagnose von Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten und anderen Herzerkrankungen.

Echokardiograph: Der Echokardiograph verwendet Ultraschallwellen, um Bilder des Herzens zu erzeugen. Diese nicht-invasive Methode ermöglicht die Beurteilung der Herzstruktur und -funktion, einschließlich der Herzklappen und der Pumpfunktion.

Belastungs-EKG: Auch als Stresstest bekannt, wird das Belastungs-EKG verwendet, um die Herzfunktion unter körperlicher Anstrengung zu überwachen. Dies hilft bei der Diagnose von koronaren Herzkrankheiten.

Herzkatheter: Dieses invasive Instrument wird für Herzkatheteruntersuchungen verwendet, um die Herzkranzgefäße zu visualisieren und bei Bedarf therapeutische Eingriffe wie Angioplastie und Stent-Implantationen durchzuführen.

Holter-Monitor: Ein tragbares EKG-Gerät, das die Herzaktivität über 24 bis 48 Stunden aufzeichnet. Es ist besonders nützlich zur Erkennung intermittierender Herzrhythmusstörungen.

Event-Recorder: Ein weiteres tragbares Gerät, das über längere Zeiträume getragen wird und Ereignisse aufzeichnet, wenn der Patient Symptome verspürt. Es hilft bei der Diagnose seltener Herzrhythmusstörungen.

Defibrillator: Ein Gerät zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen durch elektrische Schocks, die das Herz in einen normalen Rhythmus zurückbringen.

Schrittmacher: Ein kleines, implantiertes Gerät, das elektrische Impulse an das Herz sendet, um einen regelmäßigen Herzschlag aufrechtzuerhalten.

Blutdruckmessgerät: Zur Überwachung und Diagnose von Bluthochdruck, einer häufigen Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Diese Geräte und Instrumente sind entscheidend für die umfassende Diagnose und effektive Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Worauf sollte der Patient achten?

Für jede erfolgreiche Behandlung ist ein solides und vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient notwendig. Besonderer Wert sollte bei der Wahl eines Kardiologen auch auf die fachlichen Qualifikationen gelegt werden.

Gerade wenn es sich bei der Erkrankung nicht um eine Routineerkrankung handelt. Es gibt auch unter den Kardiologen Spezialisierungen und fachliche Unterschiede.

Genauere Informationen können Berufsverbände und Krankenkassen erteilen. Einer der ersten Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann ebenfalls bei der Wahl behilflich sein.

Die Einrichtung der Praxis ist ein weiteres Kriterium bei der Wahl. Wenn viele Untersuchungen notwendig sind, ist es oft besser, eine Praxis mit umfangreichen Untersuchungsmöglichkeiten zu wählen. Dies erspart nicht nur Zeit, sondern ist zudem weniger belastend für den Patienten.

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