Arterien

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Viele Stoffe müssen für die Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen im Körper verteilt werden. Da diese Substanzen den Weg innerhalb einer mit dem Leben vereinbaren Zeit allein nicht zu bewältigen vermögen, hat die Natur für diese Aufgabe das Blut geschaffen. Hierbei handelt es sich um eine Flüssigkeit, welche in einem fest angelegten Gefäßsystem durch den Körper zirkuliert und währenddessen Sauerstoff und andere Substanzen im Körper verteilt. In diesem Kreislauf werden von Medizinern aus funktioneller und anatomischer Sicht zwei Arten von Gefäßen unterschieden: Arterien und Venen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Arterien?

Arterien dienen der Weiterleitung des sauerstoffreichen Blutes in die Peripherie des Körpers. Dies geschieht unter dem hohen, vom Herzen aufgebauten Druck, welcher auch Blutdruck genannt wird.
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Arterien haben grundsätzlich die Aufgabe, das sauerstoffreiche Blut, welches vom Herzen ausgestoßen wird, in die abgelegenen Regionen des Körpers zu transportieren.

Dort wird der Sauerstoff an das umliegende Gewebe abgegeben, da die Zellen ihn brauchen, um ihre Funktion ausüben zu können und nicht zu sterben. Bei diesen Prozessen entsteht Kohlenstoffdioxid, welcher im Austausch gegen Sauerstoff ins Blut aufgenommen und zur Lunge transportiert wird, wo er anschließend abgeatmet wird.

Dieser Rücktransport des Blutes in die zentralen Körperregionen erfolgt über die Venen. Sie beinhalten 80 Prozent des gesamten Blutvolumens, welches im Normalfall vier bis sechs Liter beträgt. Im Umkehrschluss befinden sich also gleichzeitig nur 20 Prozent des Blutes im arteriellen System.

Anatomie & Aufbau

Das arterielle System kann anatomisch in große und kleine Arterien, in Arteriolen und in Kapillaren unterteilt werden. Charakteristisch für den Verlauf in die Peripherie ist, dass der Durchmesser der Arterien kontinuierlich kleiner wird, bis Wissenschaftler schließlich von Arteriolen sprechen, welche am Endpunkt des arteriellen Systems in die Kapillaren übergehen, die wiederum dem Stoffaustausch mit dem umliegenden Gewebe dienen.

Betrachtet man den Querschnitt einer Arterie unter dem Mikroskop, kann man erkennen, dass sie aus drei Schichten aufgebaut sind. Innen, also dem Blut am nächsten, befindet sich eine einfache Zellschicht, welche in Fachkreisen Endothel genannt wird. Um das Endothel herum lässt sich als Zweites eine Muskelschicht erkennen, welche nach außen von Bindegewebe begrenzt wird. Dieses stellt die dritte Schicht beim Aufbau einer Arterie dar.

Die muskuläre Ebene spielt eine wichtige Rolle für die Funktion einer Arterie und variiert, abhängig von der Entfernung vom Herzen. Herznahe Arterien sind durch dehnbare Elemente, sogenannte Filamente, welche sich in der Muskelschicht befinden, äußerst elastisch. Herzfern überwiegen die kontraktilen Elemente, sodass man von Arterien des muskulären Typs spricht.

Funktionen & Aufgaben

Arterien dienen natürlich der Weiterleitung des sauerstoffreichen Blutes in die Peripherie des Körpers. Dies geschieht unter dem hohen, vom Herzen aufgebauten Druck, welcher auch Blutdruck genannt wird.

Die herznahen Arterien sind wie oben besprochen äußerst elastisch, damit sie zu starke Blutdruckschwankungen, welche die Arterien langfristig schädigen, abfangen können. Die wissenschaftliche Bezeichnung dieses Effekts, welcher vor allem in der Hauptschlagader beobachtet werden kann, lautet Windkesseleffekt.

Die Arterien, die sich weit vom Herzen entfernt befinden, werden überwiegend dem muskulären Typ zugeordnet. Die Kapillaren würden bei dem hohen Blutdruck, der in der Hauptschlagader vorherrscht, platzen. Deshalb muss er von den herzfernen, muskulären Arterien gesenkt werden und folglich werden diese Widerstandsgefäße genannt.

Die Kapillaren haben nun die Aufgabe des Stofftransfers. Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid werden mit dem umliegenden Gewebe ausgetauscht. Außerdem treten die flüssigen Bestandteile des Blutes, das Blutplasma, in das Gewebe über. Von diesem Punkt an wird das Plasma Lymphe genannt und hat die Aufgabe, Zellen zu versorgen, die keinen direkten Anschluss an das Blutgefäßsystem haben.

Krankheiten

Eine sehr bedeutsame Erkrankung der Arterien heißt Arteriosklerose. Diese tritt zum Beispiel im Zusammenhang mit Zigarettenkonsum, Stress oder Fehlernährung auf.

Über Jahre hinweg kommt es zu Ablagerungen im Inneren der Arterien, welche die Elastizität des Gefäßes mindern und den Querschnitt verringern. Eine Folge dieser beiden Effekte ist beispielsweise der potenziell tödliche Herzinfarkt, bei welchem verstopfte Herzkranzarterien verhindern, dass Teile des Herzmuskels mit Sauerstoff versorgt werden.

Zusätzlich kann Arteriosklerose zu Bluthochdruck führen, welcher im Laufe der Jahre das Risiko erhöht, dass Gefäße platzen. Dies kann zum Beispiel im Gehirn geschehen. In diesem Fall spricht man von einem Schlaganfall, welcher zu Lähmungen, Sinnesausfällen und in letzter Konsequenz ebenfalls zum dem Tod führen kann.


Typische & häufige Erkrankungen

10 Dinge, die Sie über die Arterien wissen sollten

Was sind Arterien und welche Rolle spielen sie im Körper?

Arterien sind Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen und Geweben transportieren. Sie sind essenziell für die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen, die für die Funktion der Zellen und Organe notwendig sind.

Wie unterscheiden sich Arterien von Venen?

Während Arterien Blut vom Herzen wegtransportieren, leiten Venen das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen. Arterien haben dickere Wände als Venen, um dem höheren Blutdruck, der durch das Herz erzeugt wird, standzuhalten.

'Warum ist die Gesundheit der Arterien so wichtig?

Gesunde Arterien sind elastisch und frei von Verengungen. Wenn sie durch Plaqueablagerungen oder andere Faktoren geschädigt werden, kann dies den Blutfluss beeinträchtigen und das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen.

Was passiert bei einer Arterienverengung?

Arterien können durch Ablagerungen von Cholesterin, Fett und anderen Substanzen verengt werden, ein Zustand, der als Arteriosklerose bezeichnet wird. Dies führt zu einem reduzierten Blutfluss und erhöht das Risiko für ernste Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Welche Symptome können bei einer Verengung der Arterien auftreten?

Eine Verengung der Arterien kann zu Symptomen wie Brustschmerzen (Angina), Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Schmerzen in den Beinen führen. In schwereren Fällen kann es zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen kommen.

Wie kann man die Gesundheit der Arterien fördern?

Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung und der Verzicht auf Rauchen sind zentrale Maßnahmen, um die Arterien gesund zu halten. Besonders wichtig ist der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien sind, da diese die Bildung von Plaques verhindern können.

Welche Rolle spielt der Blutdruck für die Arterien?

Hoher Blutdruck belastet die Wände der Arterien und kann sie schädigen. Über lange Zeiträume erhöht Bluthochdruck das Risiko für Arteriosklerose und damit für Herzerkrankungen und Schlaganfälle.

Wie beeinflusst das Rauchen die Arterien?

Rauchen schädigt die Arterienwände, fördert Entzündungen und erhöht die Neigung zur Bildung von Plaques. Es ist ein entscheidender Risikofaktor für Arteriosklerose und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Kann man arterielle Schäden rückgängig machen?

Schwere Schäden an den Arterien lassen sich meist nicht vollständig rückgängig machen, aber eine Änderung des Lebensstils, der Einsatz von Medikamenten und regelmäßige ärztliche Kontrolle können den Zustand stabilisieren und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Welche Untersuchungen gibt es zur Überprüfung der Arteriengesundheit?

Zur Überprüfung der Arteriengesundheit können Blutdruckmessungen, Cholesterintests, Ultraschalluntersuchungen (Doppler) und bildgebende Verfahren wie Angiographien eingesetzt werden. Diese Methoden helfen, Verengungen oder Blockaden frühzeitig zu erkennen.

10 Tipps für gesunde Arterien

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit der Arterien. Vermeide gesättigte und Transfette, die den Cholesterinspiegel erhöhen können. Stattdessen solltest du gesunde Fette aus Quellen wie Avocados, Nüssen, Olivenöl und fettem Fisch (z. B. Lachs) zu dir nehmen. Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt, wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, helfen, den Cholesterinspiegel zu senken.

Regelmäßige Bewegung

Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Ziel sind mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, wie z. B. zügiges Gehen, Schwimmen oder Radfahren. Bewegung trägt dazu bei, den Blutdruck zu regulieren und die Arterien flexibel zu halten.

Blutdruck kontrollieren

Ein erhöhter Blutdruck kann die Arterienwände schädigen und die Entstehung von Plaques fördern. Regelmäßige Blutdruckkontrollen und die Einhaltung eines gesunden Lebensstils helfen, den Blutdruck in einem normalen Bereich zu halten. Salz reduzieren und Stress abbauen sind hier wichtige Faktoren.

Cholesterinspiegel im Auge behalten

Hohe Cholesterinwerte sind eine der Hauptursachen für verstopfte Arterien. Regelmäßige Bluttests und eine cholesterinbewusste Ernährung können dazu beitragen, den Spiegel im normalen Bereich zu halten. Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Nahrungsergänzungsmitteln können ebenfalls helfen.

Nicht rauchen

Rauchen schädigt die Arterienwände und führt zur Bildung von Plaques, die den Blutfluss behindern. Das Aufhören mit dem Rauchen verbessert die Durchblutung sofort und verringert das Risiko von Herzkrankheiten erheblich.

Alkoholkonsum einschränken

Ein moderater Alkoholkonsum kann in manchen Fällen das Herz schützen, aber zu viel Alkohol hat den gegenteiligen Effekt und kann den Blutdruck erhöhen sowie die Arterien schädigen. Männer sollten maximal zwei alkoholische Getränke pro Tag zu sich nehmen, Frauen nur eines.

Gewicht im Griff behalten

Übergewicht, besonders im Bauchbereich, erhöht das Risiko für Herzerkrankungen. Es kann zu erhöhtem Blutdruck und Cholesterinwerten führen, was die Arterien belastet. Eine gesunde Ernährung und Bewegung unterstützen die Gewichtskontrolle.

Stress reduzieren

Dauerhafter Stress kann den Blutdruck in die Höhe treiben und die Arterien belasten. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und tiefe Atemübungen helfen, Stress abzubauen und die Herzgesundheit zu fördern.

Genügend Schlaf

Schlafmangel kann zu Bluthochdruck und Entzündungen führen, die die Arterien schädigen. Mindestens 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht unterstützen die Erholung des Herz-Kreislauf-Systems.

Entzündungen vermeiden

Chronische Entzündungen im Körper tragen zur Arterienverkalkung bei. Antioxidantienreiche Lebensmittel, wie Beeren, grünes Gemüse und Nüsse, wirken entzündungshemmend. Auch der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel hilft, Entzündungen zu reduzieren.

Die Rolle von Arterien bei Bluthochdruck

Arterien sind entscheidend für die Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks, der für die allgemeine Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems unerlässlich ist. Bluthochdruck (Hypertonie) stellt eines der größten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, da er die Arterien dauerhaft belastet und langfristig schädigen kann. Die Struktur und Funktion der Arterien spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Bluthochdruck.

Blut wird durch die Arterien vom Herzen zu den Organen transportiert. Um den Blutdruck zu regulieren, passen sich die Arterien flexibel an, indem sie sich verengen oder weiten. Bei einer gesunden Person sind die Arterienwände elastisch und ermöglichen den normalen Blutfluss. Bei Bluthochdruck verhärten sich die Arterien jedoch häufig, was als Arteriosklerose bezeichnet wird. Diese Verhärtung ist oft die Folge von Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien, sogenannten Plaques. Solche Plaques bestehen aus Fett, Cholesterin und anderen Substanzen, die die Arterienwände verdicken und verhärten.

Wenn die Arterien an Elastizität verlieren, können sie den Druck des Blutflusses nicht mehr angemessen regulieren. Dies führt zu einem erhöhten Widerstand im Kreislaufsystem, der den Blutdruck weiter steigen lässt. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann die inneren Schichten der Arterienwände beschädigen, was zu Mikrorissen führt, die weitere Ablagerungen begünstigen. Dieser Prozess verstärkt die Verengung der Arterien, wodurch die Blutversorgung der Organe beeinträchtigt wird.

Bluthochdruck verursacht oft keine unmittelbaren Symptome, was ihn zu einem "stillen Killer" macht. Doch über einen längeren Zeitraum hinweg kann er erhebliche Schäden verursachen, darunter Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nierenerkrankungen und andere schwerwiegende Gesundheitsprobleme. Besonders betroffen sind dabei das Herz und das Gehirn, da sie auf eine stetige und ausreichende Blutversorgung angewiesen sind. Bluthochdruck führt häufig zu einer Überlastung des Herzens, weil es härter pumpen muss, um das Blut durch die verengten Arterien zu bewegen.

Die Prävention und Behandlung von Bluthochdruck ist daher entscheidend für die Gesundheit der Arterien. Lebensstiländerungen wie eine salzarme Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen können helfen, den Blutdruck in einem gesunden Bereich zu halten. Medikamente, die den Blutdruck senken, können in schweren Fällen erforderlich sein, um das Risiko weiterer arterienbedingter Komplikationen zu reduzieren.

Die Gesundheit der Arterien ist eng mit der Prävention von Bluthochdruck verbunden, weshalb es wichtig ist, auf Risikofaktoren zu achten und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Arterienverkalkung: Ursachen und Prävention

Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose genannt, ist eine der häufigsten und gefährlichsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Dabei handelt es sich um eine chronische Verengung und Verhärtung der Arterien, die durch Ablagerungen von Fett, Cholesterin und anderen Substanzen an den Innenwänden der Gefäße verursacht wird. Diese Ablagerungen, die als Plaques bezeichnet werden, führen zu einer eingeschränkten Durchblutung, was das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere schwere Erkrankungen stark erhöht.

Die Hauptursache der Arterienverkalkung ist ein ungesunder Lebensstil. Zu den bedeutendsten Risikofaktoren gehören eine fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Stress. Besonders gefährlich ist der Konsum von Transfetten, die in verarbeiteten Lebensmitteln wie Fast Food und industriell hergestellten Backwaren enthalten sind. Diese Fette erhöhen das "schlechte" LDL-Cholesterin im Blut, welches die Arterienwände schädigt und die Bildung von Plaques fördert.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist ein hoher Blutdruck. Bluthochdruck erhöht den Druck auf die Arterienwände und kann zu kleinen Verletzungen der Gefäßinnenschicht führen. Diese Verletzungen bieten eine Angriffsfläche für die Ablagerung von Fett- und Cholesterinpartikeln, was den Prozess der Arterienverkalkung beschleunigt. Auch ein erhöhter Blutzuckerspiegel, wie er bei Diabetes auftritt, kann die Arterienwände schädigen und die Entstehung von Plaques begünstigen.

Genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle. Menschen mit einer familiären Vorbelastung für Herzerkrankungen haben ein höheres Risiko, eine Arteriosklerose zu entwickeln. Auch das Alter trägt dazu bei: Mit zunehmendem Alter verlieren die Arterien an Elastizität und werden anfälliger für Ablagerungen.

Die Prävention der Arterienverkalkung beginnt mit einem gesunden Lebensstil. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fetten und Cholesterin, dafür reich an Ballaststoffen, gesunden Fetten (z. B. aus Olivenöl, Nüssen und Fisch) und Antioxidantien, trägt dazu bei, die Arterien frei und elastisch zu halten. Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und stärkt das Herz. Außerdem ist der Verzicht auf Rauchen entscheidend, da Nikotin und andere Giftstoffe im Zigarettenrauch die Arterienwände direkt schädigen.

Regelmäßige Gesundheitschecks, bei denen Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker kontrolliert werden, sind ebenfalls wichtig, um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Medikamente können in fortgeschrittenen Fällen notwendig sein, um die Arterienverkalkung zu verlangsamen oder das Risiko für Komplikationen zu senken.

Vegane Ernährung: Schutz vor Arterienverkalkung

Arterienverkalkung, auch Atherosklerose genannt, ist eine der Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die weltweit zu den häufigsten Todesursachen zählen. Dabei lagern sich Fett, Cholesterin und andere Substanzen an den Innenwänden der Arterien ab, was zu Verengungen und schließlich zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. Eine pflanzenbasierte, vegane Ernährung hat sich in zahlreichen Studien als wirkungsvolle Maßnahme zur Prävention und Behandlung von Atherosklerose erwiesen. Vor allem die bahnbrechenden Forschungen von Dr. Caldwell B. Esselstyn und Dr. Dean Ornish haben gezeigt, dass eine strikte vegane Ernährung nicht nur das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, sondern in einigen Fällen sogar rückgängig machen kann.

Die Rolle der Ernährung bei Arterienverkalkung

Die Entstehung von Atherosklerose ist eng mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin verbunden, die in der westlichen Ernährung weit verbreitet sind. Tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier tragen zu einem erhöhten Cholesterinspiegel im Blut bei, was die Bildung von Plaques in den Arterien fördert. Diese Plaques bestehen aus Fett, Kalzium und anderen Substanzen, die sich in den Wänden der Arterien ansammeln und die Durchblutung erschweren.

Eine vegane Ernährung, die sich auf Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen konzentriert, enthält hingegen kaum gesättigte Fettsäuren und ist frei von Cholesterin. Pflanzliche Lebensmittel liefern außerdem wichtige Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Diese Faktoren tragen dazu bei, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, indem sie den Cholesterinspiegel regulieren, die Endothelfunktion verbessern und Entzündungen im Körper reduzieren.

Caldwell B. Esselstyn: Revolutionäre Forschung zu Herzkrankheiten

Dr. Caldwell B. Esselstyn, ein renommierter Herzchirurg und Forscher, wurde durch seine Studien zur Prävention und Umkehrung von Herzkrankheiten mittels einer fettarmen, rein pflanzlichen Ernährung international bekannt. Esselstyn begann seine Forschung in den 1980er Jahren, als er sich intensiv mit der Frage beschäftigte, wie Herzkrankheiten durch Lebensstiländerungen verhindert und behandelt werden können. Sein Buch Prevent and Reverse Heart Disease gilt als bahnbrechendes Werk in diesem Bereich.

In einer seiner bekanntesten Studien untersuchte Esselstyn 24 Patienten, die alle unter schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten und von konventionellen medizinischen Ansätzen bereits als hoffnungslose Fälle betrachtet wurden. Esselstyn stellte diese Patienten auf eine rein pflanzliche, fettarme Ernährung um, die weniger als 10 % der täglichen Kalorienzufuhr aus Fett beinhaltete. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Bei 18 der 24 Patienten kam es zu einer Umkehrung der Atherosklerose, und die Symptome ihrer Herzerkrankungen verbesserten sich signifikant. In einigen Fällen wurden verengte Arterien vollständig wieder durchlässig.

Ein entscheidender Aspekt von Esselstyns Ansatz ist die strikte Vermeidung von Ölen, Nüssen und anderen fettreichen pflanzlichen Lebensmitteln, um den Fettanteil der Ernährung so niedrig wie möglich zu halten. Esselstyn betont, dass nur durch eine radikale Umstellung auf eine fettarme, pflanzenbasierte Ernährung eine vollständige Umkehrung der Krankheit erreicht werden kann. Die langfristigen Erfolge seiner Patienten, die über mehrere Jahrzehnte keine Rückfälle erlitten, untermauern die Wirksamkeit dieses Ansatzes.

Dean Ornish: Lifestyle-Programm für ein gesundes Herz

Dr. Dean Ornish, ein weiterer Pionier in der Erforschung von Herzkrankheiten und Ernährung, entwickelte ein umfassendes Programm, das ebenfalls auf einer pflanzenbasierten Ernährung basiert, aber zusätzlich auch körperliche Bewegung, Stressmanagement und psychosoziale Unterstützung umfasst. Ornish wurde insbesondere durch seine Studien bekannt, die zeigten, dass Herzkrankheiten nicht nur verlangsamt, sondern sogar rückgängig gemacht werden können.

In einer seiner bahnbrechendsten Studien, die im Jahr 1990 im Lancet veröffentlicht wurde, stellte Ornish 48 Patienten mit koronarer Herzkrankheit auf ein intensives Lifestyle-Programm um, das eine fettarme, vegane Ernährung, regelmäßige Bewegung, Yoga, Meditation und eine Gruppenunterstützung beinhaltete. Nach einem Jahr zeigte sich, dass die Patienten, die Ornishs Programm befolgten, eine signifikante Verbesserung ihrer Herzgesundheit erlebten: Die Verengung ihrer Arterien wurde reduziert, der Blutfluss durch die Arterien nahm zu, und die Symptome der Krankheit wie Angina (Brustschmerzen) gingen zurück. Diese Ergebnisse wurden in weiteren Studien bestätigt, die die langfristige Wirkung einer pflanzenbasierten Lebensweise auf die Herzgesundheit zeigten.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Ornishs und Esselstyns Ansatz liegt in der Flexibilität der Ernährungsrichtlinien. Während Esselstyn auf eine strikte fettarme Ernährung setzt, erlaubt Ornish in seinem Programm moderate Mengen an pflanzlichen Fetten, z.B. aus Nüssen und Samen. Dennoch bleibt der Fokus klar auf einer fettarmen, vollwertigen pflanzlichen Ernährung, die nachweislich das Fortschreiten von Herzkrankheiten aufhält.

Wissenschaftliche Studien zur veganen Ernährung und Herzgesundheit

Unabhängig von den Forschungen von Esselstyn und Ornish gibt es zahlreiche weitere Studien, die die positiven Auswirkungen einer veganen Ernährung auf die Herzgesundheit bestätigen. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2017, veröffentlicht im Journal of the American Heart Association, analysierte 11 randomisierte kontrollierte Studien und kam zu dem Ergebnis, dass vegane Ernährungsweisen den Cholesterinspiegel signifikant senken können. Insbesondere der LDL-Cholesterinspiegel („schlechtes“ Cholesterin), der eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Atherosklerose spielt, wurde durch eine vegane Ernährung deutlich reduziert.

Eine weitere Studie, die 2019 im European Heart Journal veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung auf die Endothelfunktion. Die Forscher fanden heraus, dass eine vegane Ernährung die Funktion der inneren Arterienwände verbessert und so das Risiko für atherosklerotische Plaquebildung verringert. Gleichzeitig werden Entzündungen, die ein Risikofaktor für Atherosklerose sind, durch pflanzliche Ernährungsweisen gesenkt.

Fazit

Die Studien und Ergebnisse von Caldwell B. Esselstyn und Dean Ornish sowie weitere wissenschaftliche Untersuchungen belegen eindeutig, dass eine vegane Ernährung einen erheblichen Schutz vor Arterienverkalkung bietet. Durch den Verzicht auf gesättigte Fette und Cholesterin sowie den hohen Gehalt an Ballaststoffen, Antioxidantien und entzündungshemmenden Stoffen tragen pflanzliche Lebensmittel dazu bei, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich zu reduzieren. Die Forschung zeigt, dass eine vegane Ernährung nicht nur das Fortschreiten der Atherosklerose aufhalten, sondern sogar zu einer Umkehrung der Krankheit führen kann. Dies macht eine pflanzenbasierte Ernährungsweise zu einem mächtigen Werkzeug im Kampf gegen Herzkrankheiten.

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Quellen

  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Kugler, P.: Der Menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
  • Luther, B. (Hrsg.): Kompaktwissen Gefäßchirurgie. Springer, Berlin 2011

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