Gewöhnliche Mahonie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Vorkommen & Anbau der Gewöhnlichen Mahonie
Die Gattung Mahonia verzeichnet 100 verschiedene Arten, die aus Ostasien, dem Himalaya sowie Nord- und Zentralamerika kommen. Die gewöhnliche Mahonie stammt aus dem pazifischen und westlichen Nordamerika und ist auch unter den Bezeichnungen Zierberberitze und Die Stechdornblättrige bekannt. In Europa wächst die Berberitze häufig in Form verwilderter Bestände in Wäldern. Die Gewöhnliche Mahonie ist ein vieltriebiger Kleinstrauch, der aufrecht und breitbuschig einen Meter in die Höhe wächst. Die Blattanordnung ist wechselbeständig und zusammengesetzt und die Blattform gefiedert.
Die leuchtend goldgelben Blüten wachsen angeordnet in dichten fünf bis acht Zentimeter großen Traubenrispen, die jeweils sechs Blüten tragen. Blütezeit ist von Anfang April bis Ende Mai mit einem reichhaltigen Angebot an Nektar und Pollen. Die immergrünen Blätter können bis zu zwanzig Zentimeter lang werden, die Fiederblättchen verzeichnen meistens eine Länge von 3,5 bis 8 Zentimeter. Sie sind eiförmig bis elliptisch angeordnet.
Ihre Farbe variiert von dunkelgrün glänzend bis hellgrün an der Unterseite. Die Blattränder sind gewellt und weisen an jeweils fünf bis neunzehn stachelige Zähne auf. Im Herbst und Winter ist dieser Kleinstrauch mit seiner purpurroten bis violett braunen Färbung wunderschön anzusehen. Die gewöhnliche Mahonie trägt elliptische purpurschwarz und hellblau bereifte Früchte, die bis zu einem Zentimeter groß werden.
Mahonia aquifolium bevorzugt sonnige bis schattige Plätze und ist sehr anpassungsfähig, da sie sowohl auf trockenem als auch auf feuchtem und nahrhaftem Boden wächst. Das Berberitzen-Gewächs ist als Tiefwurzler hart im Nehmen, da es frost- und rauchhart sowie schnittfest ist, Wurzeldruck standhält, Stadtklima verträgt und auch auf für Pflanzen weniger geeigneten saurem und schwach alkalischem Untergrund wächst.Als Zierpflanze wächst sie in Parks, Hecken und Gärten. Da die immergrüne Mahonie ganzjährig attraktiv ist, wird sie auch gerne im Bereich der Flächenbegrünung angewendet. Die anspruchslose Heckenpflanze ist bedingt durch ihr langsames Wachstum pflegeleicht und selten zu beschneiden.
Wirkung & Anwendung
Die Früchte, Wurzeln und Rinden wirken durch ihre Berberis-Alkaloide und Bitterstoffe antibakteriell, blutreinigend, kräftigend und harntreibend. Sie entfalten eine breite Aktivität gegen Pilze, Bakterien und Amöben, da sie mit der DNA reagieren (Interkalation), den Zelltod auslösen und das Wachstum verschiedener Enzyme verhindern. Ferner wirken sie proliferationshemmend. Aus diesem Grund wird Mahonia aquifolium gerne bei Infektionserkrankungen angewendet.
Die Alkaloide enthalten die Wirkstoffe Protoberberin- und Isochinolinalkaloide (bis zu 13 %), darunter Berberin (Hauptinhaltsstoff), Jatrorrhizin, Columbamin, und Palmatin. Die Mahonia-Wurzel wirkt bei Dyspepsien, Durchfallerkrankungen, Fieber, Gallenwegs- und Hauterkrankungen sowie Harnwegsentzündungen. Die essbaren Beeren weißen einen Alkaloidgehalt von 0,5 Prozent auf und werden zur Herstellung von Fruchtweinen und Marmeladen verwendet. In der Homöopathie findet Mahohnia aquifolium in Form von Globuli Verwendung.
Diese werden eingesetzt bei Appetitlosigkeit, Gelenkentzündungen, Rheuma, Gicht, Blasensteinen, Erschöpfungszuständen, Rückenschmerzen, Sodbrennen, Schuppenflechte, Nierensteinen, Nierengrieß, Nierenentzündungen, Hämorrhoiden. Der positive Effekt des Berberitzen-Gewächses ist in der Pflanzenheilkunde durch Studien belegt. Die häufigste Verwendung findet die hübsche Nordamerikanerin jedoch im Bereich der Hauterkrankungen in Form von Salben.
Für Mahonia-Salben wird die normalerweise giftige Rinde als Ausgangsmaterial und Heilpflanzenextrakt verwendet. In einem komplexen Prozess wird ein aus der Rinde des Strauchgewächses getrockneter Extrakt auf schonende Weise hergestellt. Dieser aus gelblichen, glitzernden Kristallen bestehende Rindenextrakt wird mit den flüssigen Bestandteilen der Mahonia-Creme vermischt und verleiht ihr die typische, satt-gelbe Farbe, die an die Blütenpracht des Strauchgewächses erinnert.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Heutzutage ist die mutagene Wirkung bekannt. Aus diesem Grund wird sie nicht mehr in Reinform als Tinktur verwendet, sondern ausschließlich in Form fachmännisch dosierter Salben mit einer 10-prozentigen Mahonia-Rindentinktur und als ungefährliches Heilmittel in der Homöopathie. Die Verwendung unverarbeiteter Berberis-Bestandteile kann sich aufgrund seines hohen Anteils an natürlichem Berberin als erbgutschädigend und krebsfördernd auswirken. Von der Verwendung berberinhaltiger Pflanzenextrakte in Reinform ist daher abzusehen.
Mahonia-Wurzelextrakte und getrocknete Berberitzen-Rinde sind in Apotheken erhältlich. Auch aus ökologischen Gründen empfiehlt sich die Anpflanzung des Stechdorngewächses in Form einer Bienenweide, da die sattgelben Fiederblüten den Bienen reichhaltige Nahrung anbieten. Die dunkelblauen Früchte vor ihrer Weiterverarbeitung sind leicht giftig und mit Heidelbeeren zu verwechseln.
Daher dürfen sie nicht in die Hände von Kindern geraten, da sie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen können. Die Gewöhnliche Mahonie wird aufgrund ihrer giftigen Bestandteile ausschließlich in Salbenform und in der Homöopathie verwendet, da in der Schulmedizin keine klinischen Studien vorliegen und Mahonie und Berberitze von der Kommission E als negativ eingestuft werden.