Goldruten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Goldrute gehört zu den wirksamsten pflanzlichen Mitteln, die bei Erkrankungen der Blase und der Nieren eingesetzt werden. Doch auch für entzündliche Prozesse und bei Gicht und Rheuma findet Goldrute Verwendung. Die Wirkung ist über Jahrhunderte erprobt. Der lateinische Name Solidago bedeutet „gesund“ und gibt somit einen Hinweis auf die heilsame Wirkung.

Vorkommen & Anbau der Goldrute

Die meisten Solidago-Arten wachsen in Nordamerika, auch wenn die Pflanzen sich durch menschliche Hilfe in Mitteleuropa ausbreiten konnten.

Unter dem Begriff Goldruten sind rund 100 verschiedene Arten zusammengefasst. Die krautige Pflanze wird rund 1 m hoch und ist sehr ausdauernd. Der Stängel kann glatt oder behaart sein und steht meist sehr aufrecht. Die wechselständigen Blätter können ebenfalls glatt oder behaart sein. Den Namen verdankt die Goldrute jedoch den leuchtend gelben Blütenständen.

Unzählige kleine Blütenkörbchen halten die kleinen gelben Blüten in reichen Dolden. Die Goldrute gehört zu der Familie der Korbblütler und steht im Verdacht, Heuschnupfen auszulösen. Dabei sind die Pollen der Pflanze recht klebrig und schwerfällig und können dadurch nicht weit fliegen. Die meisten Solidago-Arten wachsen in Nordamerika, auch wenn die Pflanzen sich durch menschliche Hilfe in Mitteleuropa ausbreiten konnten.

Die Echte Goldrute, die für medizinische Zwecke verwendet wird, ist allerdings in Europa heimisch. Die kanadische Variante weist allerdings ähnliche Inhaltsstoffe auf. Die Goldrute bevorzugt Wegränder und trockene Waldwiesen. Die Pflanze ist mehrjährig und erscheint immer wieder am gleichen Standort.

Wirkung & Anwendung

Die Inhaltsstoffe der Goldrute sind sehr vielfältig. Verschiedene Flavonoide, Triterpensaponine und Phenolglykoside sind für die Wirkung verantwortlich. Einer der wichtigsten Wirkstoffe der Echten Goldrute ist das Leiocarposid. Von der heilenden und stärkenden Wirkung profitiert vor allem das Nierengewebe. Die Flavonoide regen die Nieren dazu an, mehr Flüssigkeit auszuscheiden.

Dadurch werden die ableitenden Harnwege besser durchgespült und Bakterien haben es schwerer, sich festzusetzen. Durch die entwässernde Wirkung ist Goldrute auch bei Gicht und Rheuma zu verwenden. Um die entwässernde Wirkung zu unterstützen, sollte dem Körper reichlich Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee zugeführt werden. Des Weiteren sind die Wirkstoffe entzündungshemmend, krampflösend und adstringierend.

Adstringierende Mittel wirken zusammenziehend und sorgen für eine Schutzschicht über Wunden und Schleimhäuten. Dies ist bei Infektionen der Blase und der Nieren von Vorteil, da das Wasserlassen aufgrund der gereizten Harnwege häufig mit Schmerzen verbunden ist. Die enthaltenen Saponine sind unter anderem auch bei Pilzinfektionen hilfreich. So ist Goldrute auch bei Candida-Infektionen, Soor und Scheideninfektionen wirksam.

In diesem Fall kann Goldrute auch als Spülung für den Mund oder die Scheide verwendet werden. Die Heilpflanze kann als Tee oder in Tablettenform angewendet werden. Als Tee werden im Handel häufig Mischungen angeboten, die die harntreibende Wirkung optimieren. Zusätzlich gibt es Solidago als Tropfen und Tinktur. Die fertigen Medikamente mit Goldrute sollten immer nach Herstelleranweisung eingenommen werden.

Soll die Goldrute als Tee verwendet werden, empfiehlt sich, die Droge mit kaltem Wasser langsam zum Sieden zu bringen. Es werden rund zwei Teelöffel mit einem Viertelliter Wasser aufgesetzt. Der Tee darf nur kurz ziehen, zwei Minuten sind ausreichend. Über den Tag verteilt werden drei bis fünf Tassen Tee getrunken.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Goldrute ist ein Mittel, welches sich sehr vielfältig einsetzen lässt. Der Tee sollte deshalb in keiner Hausapotheke fehlen. Da es sich um ein mildes Mittel handelt, können auch schon kleine Kinder damit behandelt werden. Bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütler sollte jedoch auf eine Behandlung verzichtet werden. Auch bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit ist von der Behandlung mit Goldrute abzusehen.

Da keine gesicherten Ergebnisse vorliegen, wird auch während der Schwangerschaft und der Stillzeit von der Behandlung mit Goldrute abgeraten. Goldrute ist sehr häufig Bestandteil von Blutreinigungstee und kann bei einer Entschlackungskur angewendet werden. Bei einer Neigung zu Blasensteinen und Nierengrieß ist Goldrute traditionell ebenfalls das Mittel der Wahl. Die Wirksamkeit konnte bisher nur in Laborversuchen nachgewiesen werden.

Trotzdem gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte, die diese Theorie stützen. Bei Blasenentzündungen steht die durchspülende Wirkung im Vordergrund, jedoch wird diese durch die entzündungshemmenden Wirkstoffe gut unterstützt. Sehr wissenswert ist auch, dass die Goldrute durch die vermehrte Wasserausscheidung nicht, wie viele andere entwässernde Mittel, den Elektrolythaushalt stört. Der Natrium-, Kalzium- und Kaliumspiegel wird durch die Verwendung von Goldrute somit nicht aus dem Gleichgewicht gebracht.

Bei Rheuma und Gicht reduziert Goldrute Entzündungen und verringert dadurch auch die Schmerzen, die eine Arthritis mit sich bringt. Bei Zahnfleischentzündungen kann die Goldrute ebenfalls genutzt werden. Hier sind Mundspülungen besonders hilfreich. Auch bei Entzündungen der Schleimhäute und eitrigen Wunden ist Goldrute empfehlenswert, auch wenn diese Anwendung ein wenig in Vergessenheit geraten ist.

Do können auch Halsschmerzen durch das Gurgeln mit Goldrute deutlich verbessert werden. Doch die Goldrute kann auch vorbeugend eingesetzt werden. Gerade im Winter steigt die Infektanfälligkeit. Damit virale Infekte erst gar keine Chance haben, ist Goldrutentee eine sehr gute prophylaktische Maßnahme. In Studien zeigten sich Anti-Tumor-Eigenschaften.

Deshalb kann Goldrute auch vorbeugend eingenommen werden, wenn Erkrankungen der Prostata vorliegen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Probleme im Magen-Darm-Bereich. Goldrute hilft gegen Durchfall und ist gerade bei einer Magen-Darm-Grippe ein wirksames Heilmittel. Da Goldrute auch leicht fiebersenkend und krampflösend wirkt, ist der Tee bei einer solchen Infektion sehr hilfreich.


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