Hausmittel gegen Mückenstiche
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Gerade in der warmen Jahreszeit plagen sie uns: die Mücken. Auch wenn ein Mückenstich in den meisten Fällen vollkommen harmlos ist, ist er doch sehr unangenehm. Aber es gibt Hilfe!
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Was hilft gegen Mückenstiche?
Nach einem Mückenstich gilt vor allem: Nicht kratzen! Sonst verstärken sich die Symptome, Haut und Gewebe schwellen noch weiter auf. Schnell wird dabei die Haut verletzt und kann sich im schlimmsten Fall entzünden.
In der Apotheke gibt es viele verschiedene Mittel, die bei Mückenstichen helfen. Gels, Salben und Sprays lindern den Juckreiz, kühlen und beruhigen die Haut. Besonders angenehm sind sie, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt werden (zuvor Packungsbeilage lesen!). Diese Akutmedikamente enthalten meist antiallergische Stoffe, sogenannte Antihistaminika. Auch spezielle Pflaster helfen gegen Mückenstiche. Sie kühlen, lassen die Haut abschwellen und lindern den Juckreiz. Zusätzlich verhindern sie unbeabsichtigtes Kratzen, das die Symptome noch verschlimmern würde.
Bei Menschen, die sehr stark auf Mückenstiche reagieren, werden in seltenen Fällen Cortison-Präparate oder oral eingenommene Antiallergika notwendig. Vor allem die Cortison-Präparate sollten aber nur kurzfristig angewandt werden. Sie sind keine Standardlösung. Wer ganz ohne Chemie seine Mückenstiche behandeln möchte, kann sich einen sogenannten Stichheiler anschaffen. Diese kleinen Geräte arbeiten mit Wärme. Sie erhitzen sich an einer Stelle auf etwa 50 Grad Celsius und werden dann kurz an den Stich gehalten. Bei dieser Temperatur zersetzen sich die Eiweiße aus dem Insektengift, die für den quälenden Juckreiz verantwortlich sind.
Zum Arzt sollte man gehen, wenn die Schwellung sehr stark ist oder sich der Stich an empfindlichen Körperstellen befindet, zum Beispiel am Augenlid. Im Ausland können Mücken manchmal schwere Krankheiten übertragen. Hier sind deshalb zum Teil andere Maßnahmen nötig. Am Besten informiert man sich vor der Reise über Gefahren und Maßnahmen.
Schnelle Hilfe
Küche und Garten geben viele Mittel her, die schnell griffbereit sind und bei Mückenstichen Linderung verschaffen. Ein in Essigwasser getränkter Wattebausch kühlt und lindert den Juckreiz.
Den gleichen Effekt hat der Saft, der beim Quetschen aus Kohlblättern austritt. Auch eine Scheibe Zitrone, Tomate, Zwiebel oder Gurke lindert die unangenehmen Symptome eines Mückenstichs. Quark kühlt und wirkt gegen Entzündungen. Deshalb ist er auch bei stärkeren Schwellungen und Rötungen gut geeignet. Im Garten und auf der Wiese ist es vor allem der Spitzwegerich, der gegen Mückenstiche hilft. Ein Blatt wird gequetscht oder gekaut und der Brei auf den Stich gegeben.
Der große Vorteil: Spitzwegerich ist sehr weit verbreitet und fast überall schnell zu finden. So hat man auch unterwegs sofort das passende Mittel zur Hand. Alles, was kühlt, hilft ebenfalls bei Mückenstichen. Deshalb sind kalte Umschläge oder Kühlpacks aus dem Gefrierfach sehr angenehm.
Aber Vorsicht: Zu kalte Packs nie direkt auf die Haut legen, sie können dort Schäden verursachen! Ein weiteres wirksames Mittel hat man wirklich immer dabei: die eigene Spucke. Sie kühlt und enthält außerdem schwache Schmerzmittel und entzündungshemmende Stoffe.
Alternative Heilmittel
Wer sich auf die Mückensaison vorbereiten möchte, kann sich ein eigenes wirksames Mittel gegen Mückenstiche zubereiten: Im Frühjahr werden Spitzwegerichblätter gesammelt und in ein Schraubglas gefüllt.
Dann gießt man klaren Alkohol auf, sodass alle Blätter bedeckt sind. Das Glas sollte am Fenster stehen und alle zwei bis drei Tage kräftig geschüttelt werden. Nach vier bis sechs Wochen kann man die Mischung absieben und in ein sauberes Glas umfüllen. Diese Tinktur hält sich mindestens zwei bis drei Jahre und kann mit einem Wattebausch aufgetragen werden.
Noch schneller ist folgendes Mittel hergestellt: Sehr starken Kamillentee kochen. Sobald er abgekühlt ist, im Verhältnis 1:1 mit Alkohol mischen, kühl aufbewahren. Auch homöopathische Mittel können helfen: Ledum palustre D12 hilft zum Beispiel bei stark juckenden Stichen. Auch ätherische Öle können die Probleme lindern. Besonders hilfreich sind Teebaum- und Lavendelöl.
7 wirksame Heilpflanzen gegen Mückenstiche
Heilpflanzen bieten eine natürliche Möglichkeit, die Beschwerden von Mückenstichen zu lindern. Ihre Wirkstoffe können helfen, Juckreiz, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren. Hier sind sieben wirksame Heilpflanzen gegen Mückenstiche:
- Aloe Vera: Die Gel aus den Blättern der Aloe Vera Pflanze ist bekannt für ihre kühlenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie beruhigt die Haut und fördert die Heilung von Mückenstichen.
- Lavendel: Lavendel hat nicht nur einen beruhigenden Duft, sondern wirkt auch antiseptisch und entzündungshemmend. Das Auftragen von Lavendelöl auf den Stich kann helfen, den Juckreiz zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.
- Kamille: Kamille ist bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften. Ein aufgebrühter Kamillenteebeutel, der auf den Stich gelegt wird, kann helfen, Rötungen und Schwellungen zu reduzieren.
- Pfefferminze: Pfefferminzöl hat eine kühlende Wirkung, die den Juckreiz sofort lindern kann. Es wirkt außerdem leicht betäubend und entzündungshemmend.
- Teebaumöl: Teebaumöl ist ein weiteres natürliches Antiseptikum, das helfen kann, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu beschleunigen.
- Zitroneneukalyptus: Öl des Zitroneneukalyptus ist nicht nur ein effektives natürliches Mückenschutzmittel, sondern kann auch die Beschwerden von Stichen lindern.
- Witch Hazel (Zaubernuss): Witch Hazel ist ein natürliches Adstringens, das Schwellungen reduziert und den Heilungsprozess unterstützt.
Die Anwendung dieser Heilpflanzen kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise durch direktes Auftragen des Öls, Gels oder der Essenz auf den Stich, das Auflegen eines getränkten Tuches oder durch Bäder und Kompressen. Es ist jedoch wichtig, auf mögliche allergische Reaktionen zu achten, insbesondere wenn man Heilpflanzen zum ersten Mal verwendet.
7 wirksame Tipps bei Mückenstichen
Wenn es darum geht, die Beschwerden von Mückenstichen zu lindern, ohne auf Heilpflanzen zurückzugreifen, gibt es eine Reihe von effektiven Tipps und Hausmitteln:
- Eis oder Kältepackungen: Die Anwendung von Kälte auf den Stich kann sofort Linderung verschaffen, da sie die Entzündung reduziert und den Juckreiz lindert.
- Backpulver und Wasser: Eine Paste aus Backpulver und Wasser kann helfen, den pH-Wert der Haut zu neutralisieren und somit Juckreiz und Schwellung zu reduzieren. Einfach auf den Stich auftragen, einwirken lassen und anschließend abspülen.
- Apfelessig: Ein Wattebausch, getränkt in Apfelessig, und auf den Stich gelegt, kann helfen, den Juckreiz zu lindern. Apfelessig hat antiseptische Eigenschaften, die auch Infektionen vorbeugen können.
- Hitze: Die Anwendung von Hitze, beispielsweise durch ein warmes Handtuch oder einen warmen Löffel, direkt auf den Stich für einige Sekunden kann helfen, das Protein, das den Juckreiz verursacht, zu zerstören.
- Zitrone oder Limette: Die sauren Eigenschaften von Zitrone oder Limette können helfen, den Juckreiz zu lindern. Achten Sie darauf, dass die Haut nach der Anwendung nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt wird, da dies zu Hautreizungen führen kann.
- Haushaltsalkohol oder Handdesinfektionsmittel: Die schnelle Anwendung von Alkohol oder Handdesinfektionsmittel kann den Juckreiz lindern und desinfizieren, um eine Infektion zu verhindern.
- Klebeband oder Heißwachs: Das Aufbringen von Klebeband oder das Abziehen von Heißwachs über den Stich kann helfen, den Juckreiz zu reduzieren. Diese Methode sollte jedoch mit Vorsicht angewendet werden, um die Haut nicht zu schädigen.
Diese Tipps können eine schnelle Linderung bieten und sind einfach anzuwenden. Es ist jedoch wichtig, auf die Reaktion der Haut zu achten und bei Anzeichen einer allergischen Reaktion oder bei starken Reaktionen auf Mückenstiche einen Arzt aufzusuchen.